Beiträge von POTITUS VESCULARIUS SALINATOR

    Potitus begann all das langsam zu dumm zu werden. Scheinbar hatte diese Vestalin sich in irgendetwas verrannt, das zufällig die Wahrheit war. Aber sie hatte keine Beweise und eine solche Unterstellung war völlig absurd! "Nein, wären sie nicht. Aber glücklicherweise existiert eine solche Entscheidung auch nirgendwo anders als in deinem Kopf, meine Liebste."


    Nun wurde sein Blick tatsächlich ernst, um nicht zu sagen: eiskalt. "Aber ich sage dir eines: Beim Stellvertreter deines 'Vaters' hereinzuplatzen und ihm solche infamen Dinge zu unterstellen ist auch nicht unbedingt deiner Würde angemessen, zumal sie jeglicher Grundlage entbehren. Und wenn du so etwas noch einmal behauptest, dann sehe ich mich gezwungen, deinen Vater von deinen wirren Gedanken in Kenntnis zu setzen. Das wird ihm sicher nicht gefallen!"

    Potitus war ziemlich erstaunt, wie schnell sie ihn durchschaut hatte. Dann endlich konnte er wieder zum einem herablassenden Lächeln zurückkehren, denn nun hatte er sie durchschaut: Sie ließ sich leicht aus der Reserve locken! Wie sehr er so etwas bei Frauen mochte! "Tu ich doch, tu ich doch! Ich habe extra eine Audienz unterbrochen, dir zugehört und dir wahrheitsgemäß geantwortet!" log er, nun nicht mehr zu einem unschuldigen Blick fähig. "Ich weiß nicht, wie du auf diese verrückten Ideen gekommen bist, aber wenn es dich beruhigt, kann ich gern Nachforschungen anstellen, was genau vorgefallen ist." Er machte eine Pause und setzte eine hochernste Miene auf. "Das gebietet mir mein Respekt vor dir!"

    Potitus stützte seinen Kopf auf die Faust und dachte darüber nach, was man ihm vorgeschlagen hatte. Er fand Juristerei absolut langweilig und hasste es, wenn man mit diesen Paragraphen daherkam! Aber vermutlich ging es dabei um ein ganz normales Reichsgesetz. Er war kurz davor zu wiederholen, dass er nicht mit sich feilschen ließ, als ihm eine bessere Idee kam: Er würde für ein Mandatum Imperatoris erlassen, dass diese Gesetze auf den Kaiser monopolisierte! Von diesem Plan zufriedengestellt machte er eine wegwerfende Handbewegung. "Ach, von mir aus!"


    Die würden sich noch umschauen!

    Potitus amüsierte die merkliche Verstimmung, die sein Scherz bei seinem Gegenüber angerichtet hatte. Dann jedoch stutzte er: Quintilius Valerian? Natürlich erinnerte er sich an diesen eingebildeten Prätorianer! Er hatte dafür gesorgt, dass der Bursche sich seine Frechheiten in Zukunft zweimal überlegte!


    Aber dies konnte er natürlich nicht vor einer Vestalin zugeben! Also beschloss er einfach abzuwiegeln. "Quintilius wer?" fragte er daher und versuchte unschuldig dreinzublicken, was ihm mit Sicherheit nicht gelang. Dann setzte er eine betont entschuldigende Miene auf, die wieder eher einem Kind gegenüber angemessen war. "Ich weiß nicht, von wem du redest, aber ich fürchte, wir müssen unsere Postenverteilung noch von anderen Dingen abhängig machen als von den Freundschaftsbeziehungen von Vestalinnen." Denn dass es ihr um die Prätorianer ging, war wohl kaum ersichtlich (wenn sie überhaupt wusste, was bei den Prätorianern so vor sich ging).

    Potitus saß in seinem Officium wie die Spinne im Netz. Zwar hatte er seinen Offizier herausgeschickt, denn es war doch nicht gerade glückbringend, eine Vestalin warten zu lassen, doch sonderlich beeindrucken konnten ihn diese verknöcherten, prüden Möchtegern-Frauen kaum. Und so blieb er entspannt zurückgelehnt, als die Claudierin eintrat und sofort loslegte. Zwar erinnerte er sich an eine Vestalin, aber da man von diesen Jungfrauen leider die Finger lassen musste, hatte er sie sich nicht gemerkt.


    Der Grund ihres Kommens war aber doch etwas überraschend: Eine Beschwerde? Von einer Vestalin? "Was belastet dein vestalisches Herz?" fragte er daher in einem Tonfall, der wohl eher einem Kleinkind als einer vestalischen Jungfrau angemessen war. Plötzlich kam ihm noch ein kleiner Witz in den Sinn, den er natürlich nicht für sich behielt: "Ich hoffe, es hat nichts mit deiner Jungfräulichkeit zu tun!" Er grinste schelmisch.

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    Original von Decimus Annaeus Varus
    Der Decimer schien in meinen Augen ein gefundenes Fressen für Salinator. Andererseits tat dieser aber auch nicht gegen eine Entlastung seinerseits. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Sache weiterentwickelt. Mit einem Nicken gab ich Salinator zu verstehen, das nun auch die Sache mit Decimus Mattiacus als erledigt deklariert war.
    "Von meiner Seite wäre jetzt nur noch die Neubesetzung für den Posten des Procurator ab epistulis. Ich habe die von dir geforderte Liste mit möglichen Kandidaten erstellt Praefectus."
    Nun kramte ich die Tabula noch hervor.


    Potitus stutzte: Das hatte er ganz vergessen! Vor kurzem hatte er den Posten doch schon jemandem angeboten! "Dann her damit!" Er streckte seine fettigen Finger aus, gespannt, wen man ihm diesmal präsentieren würde.

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    Original von Claudia Romana
    Sie fixierte die Tür für eine Sekunde, bevor sie auf den Schreiber zuging, mit einem strengen Ausdruck auf ihrem Gesicht – man musste einfach nur den Gesichtsausdruck kopieren, den alle älteren Vestalinnen trugen, und schon wirekt man fast doppelt so beeindruckend. Zumindest war Romana sich da sicher. Sie kam vor dem auf seinem Hocker sitzenden Scriba zu stehen und sagte mit ganz leicht ungnädiger Stimme: “Ich bin die Sacerdos Claudia Romana und würde gerne so schnell wie möglich den Praefectus Urbi sprechen.“ Brauchte sie eine Erklärung? Dies war gut möglich. “Es geht um die Versetzung eines...“ Ach, zum Tartarus damit. “...eines guten Freundes, die mich wenig amüsiert hat.“ Gespannt blickte sie auf den Schreiber.


    Der Scriba war gerade damit beschäftigt, einen Brief zu kopieren, als plötzlich ein sehr unerwarteter Besuch hereinschneite: Eine Vestalin! Vescularianus hatte noch nie eine Vestalin getroffen, zumindest nicht aus der Nähe! Und nun stand sie vor ihm und verlangte Eintritt! Was sollte er tun?


    "Ich...ich...der Praefectus ist...äh...ich meine...ich sehe nach, ob er Zeit hat!" stammelte er vor sich hin und sprang dann rasch auf, glücklich, den Blickkontakt mit diesem Symbol der Vesta abbrechen zu können. Rasch ging er zur Tür zum Officium Salinators und verschwand darin. Kurze Zeit später kam er heraus, einen Offizier im Gefolge, der sich rasch davon machte. "Du kannst eintreten, Domina." sagte er rasch und verdrückte sich wieder auf seinen Platz.

    Ein Urbaner kam zum Trakt der Prätorianer hinüber und gab ein Schreiben für den Präfekten ab.


    Ad
    Praefectus Praetorio
    Tiberius Prudentius Balbus


    Salve Prudentius,


    ich erwarte dich zu einer wichtigen Information in meinem Officium in der Castra Praetoria. Erscheine sobald es dir möglich ist. Ich erwarte einen Bericht und habe weitere Anweisungen des Kaisers für dich.


    Vale,


    Potitus Vescularius Salinator



    Ein Soldat der Cohortes Urbanae gab einen Brief für den Consul ab mit dem Hinweis, dass er sehr eilig wäre.


    Ad
    Consul
    Lucius Flavius Furianus


    Salve Flavius,


    ich erwarte dich zu einer wichtigen Information in meinem Officium in der Castra Praetoria. Erscheine sobald es dir möglich ist.


    Vale,


    Potitus Vescularius Salinator



    Wieder einmal brachte ein Cursor der Cohortes Urbanae einen Brief aus Rom:


    Ad
    Imperator Caesar Augustus
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    Salve Valerianus,


    wieder einmal habe ich einen Bericht aus Rom, mein Kaiser. In deinem Namen regiere ich die Stadt nun schon seit langer Zeit, möchte dich aber natürlich auf dem Laufenden halten. Aus dem Kaiserhof gibt es wenig neues. Besonders tüchtig tut sich Gaius Pompeius Imperiosus, ein Primicerius der Abteilung des Ab Epistulis hervor. Ich schlage ihn dringend für eine Erhebung in der Ritterstand vor, denn es scheint fast, als würde er die Arbeit seines Vorgesetzten mitübernehmen! Ich werde ihn jedoch für dich im Auge behalten und dir weiter berichten.


    Es gibt Neuigkeiten aus dem Senat, die ich dir nicht vorenthalten will: Aurelius Corvinus, der Aedil des letzten Jahres, hat sein Amt als Auctor der Acta Diurna niedergelegt, wohl wegen Unfähigkeit, deine Zeitung ordentlich zu führen. Er hat auch eine Nachfolgerin vorgeschlagen, eine Plebejerin namens Decima Seiana. Wir werden sie aber natürlich erst vor dem Senat prüfen, bevor wir sie für dich einstellen.


    Decimus Livianus hingegen hat seine soziale Ader gefunden, so wie es scheint. Er ist der Meinung, daß er genug geleistet hätte, um keine Steuern mehr bezahlen zu müssen. Und großzügig wie er ist, hat er auch gemeint, daß die anderen Senatoren auch nichts zahlen sollten. Putzig, nicht? Allerdings fragten sich die plebejischen Senatoren zurecht, warum jeder Patrizier, egal wie nützlich er dem Staat ist, nichts an den Staat abgeben muss. Nach Überprüfung der Archive bin ich auch auf einen alten Plebiszit gestoßen, die vor Jahren von patrizischen Winkeladvokaten ausgehebelt worden war und die Patrizier zu einer Spende in Höhe der üblichen Steuern an den Staat gezwungen hatte. Das allein beweist, dass das Volk ebenfalls nicht einsieht, warum Menschen, die sich damit brüsten, Nachkommen von Männern zu sein, die durch ihre Arroganz sogar den Auszug der ganzen Bürgerschaft aus Rom erzeugt haben, pauschal keine Steuern zahlen sollen! Sicher gab es Leute unter ihnen, die großes für das Reich geleistet haben, aber warum sollten deswegen alle ihre Nachkommen, und seien sie noch so heruntergekommen und selbstsüchtig, von der Steuerpflicht befreit sein? Wo ist das die Gerechtigkeit?


    Gerade in dieser Situation, in der die patrizische Opposition gegen die Ausweitung der Befreiung auf alle Senatoren ausschlaggebend war, fühlen sich nahezu alle Plebejer beleidigt und ungerecht behandelt. Solltest du die Steuerbefreiung aufheben, wäre dies ein wichtiges Zeichen deiner Gerechtigkeit und deines Interesses am Tagesgeschehen, auch wenn du außerhalb Roms weilst. Viel gerechter wäre es doch, einzelne verdiente Männer von der Steuerpflicht zu befreien, unabhängig davon, ob es Patrizier, Plebejer oder Peregrini sind! Daher schlage ich vor, das Decretum deines Vaters aufzuheben und damit die Steuergerechtigkeit wiederherzustellen!


    Das ist mein dringlichster Rat. Ansonsten erhole dich jedoch von deiner Krankheit - ich kümmere mich schon um deine Stadt!


    Potitus Vescularius Salinator



    Auch zu diesen Erklärungen nickte der Scriba zustimmend. Als es dann plötzlich um die Klienten seines Herrn ging, musste er kurz überlegen - immerhin kannte er nicht alle Klienten des Praefectus aus dem Stegreif! Doch Decimus Flavus, diesen Namen hatte er vor kurzem erst wieder gehört! "Ja, er ist unser Klient. Aber wir haben ehrlichgesagt schon lange nichts mehr von ihm gehört, glaube ich!" Wenn er sich recht erinnerte, war der Bursche verreist...

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    "Formal hat der Senat das Recht über die Provinzen, jedoch hindert es diesen nicht in altehrwürdiger Tradition die Grenzgebiete und vakante Provinzen dem Kaiser zur Verfügung zu stellen.
    Denke nicht, Senator Vescularius, dass der Senat mit dieser Tradition nun brechen wird."
    , versuchte er den Hitzkopf zu beruhigen, welcher alles getan hatte, außer hörbar zu schnauben - aber das wollte wiederum niemand hören.


    Potitus lachte auf. "Mein lieber Flavius, ich fürchte, du hast dich im Jahr geirrt! Der Kaiser kann vielleicht den Senat legitimieren, aber deine Behauptung grenzt ja an Hochverrat!" Zumindest in Salinators Augen war dies eindeutig ein Ankratzen der bestehenden kaiserlichen Ordnung! Belehrend hob er den Zeigefinger. "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Nein, da lasse ich nicht mit mir feilschen! Es gibt ein Veto, wenn dem Kaiser allein nicht die Zuteilung der Provinzen erlaubt wird - und die Verleihung der Stadtrechte." Kaum hatte er dies gesagt, lümmelte er sich wieder auf seinen Platz und verschränkte die Arme.

    Potitus grinste breit, als Sedulus den verknöcherten Tiberier belehrte. Dann wurde er jedoch rasch wieder ernst, denn immerhin ging um seine...äh, die Rechte des Kaisers! "Dann machen wir eben eine neue Tradition! Und den Codex Universalis gibt es nun auch schon ein paar Jährchen, oder nicht?" Er schien einen Moment nachzudenken, dann fügte er an: "Aber wenn ihr es so furchtbar traditionell wollt, dann schreiben wir eben noch hinein, dass der Kaiser das Imperium Proconsulare Maior für das gesamte Reichsgebiet hat und jedem Proconsul Weisungen erteilen kann." Diese grandiose Eingebung brachte ihn wieder zum Lächeln und er wünschte sich, er hätte etwas zu Essen mit in den Senat gebracht.

    Potitus blickte verwirrt auf. Mattiacus? "Wollte Mattiacus nicht wegen dem Tribunat kommen? Das ist doch vom Tisch!" Er sah keinen Grund, warum er trotzdem seine Zeit mit diesem Burschen verschwenden sollte.


    Auch die Vorbringung von Imperiosus war überraschend: Scheinbar versuchte der aufmüpfige Legat, seine Grenzen auszutesten! "Schreib' ihm eine Verwarnung. Wenn er das nochmal macht, kriegt er eine Klage wegen Amtsanmaßung. Und verlange eine ausführliche Erklärung, warum er befördert werden soll. Das verlangen wir ab sofort immer von Decimus!" Die Aussicht, einen Legaten mit derartigem Kleinkram zu ärgern, verbesserte Salinators Stimmung wieder ein wenig, sodass er sich gleich mit einer weiteren Traube belohnte.

    Potitus schnaubte und machte sich nicht einmal die Mühe, sich zu erheben. "Die Rechte des Kaisers werden beschnitten! Er hat zu entscheiden, welche Provinz ihm direkt untersteht! Und er hat die Stadtrechte allein zu verleihen, nicht der Senat! Lest im Codex Universalis nach: Der Senat hat nur beratende Funktion!" Er verschränkte die Arme vor der Brust.

    Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    "Wenn ich mich dazu äußern darf ... zwar glaube ich nicht daran das der Decimer versuchen könnte eine Front aufzubauen bzw. sich selbst mit mehr Macht zu versorgen immerhin kann er jederzeit woandershin versetzt werden, ich glaube viel eher das die Acta der Grund für diese Bitte ist ... Decimus Livianus fühlt sich vielleicht gekränkt durch den kürzlichen Artikel über den Fall der Decimer in der Acta, deshalb will er seinen Familienmitgliedern zu achtbaren Positionen verhelfen! Allerdings würde ich genauso davon abraten der Bitte nachzukommen, Titus Decimus Verus ... Curator Kalendarii und dann aufstieg in den Senatorenstand und dann? Versagen im Senat und Flucht, und nun zurückgekehrt?? Wer sagt das der Mann nicht sofort wieder verschwindet wenn er einen Rückschlag erlebt? Und dann seine militärische Akte ... Auszeichnungen sogar mehrere aber stets für belanglose Dinge ... eine Torques für die Durchführung von Wagenrennen? das ist eine Beleidigung für jeden Soldaten der im Angesicht des Feindes besonderes geleistet hat und dafür damit ausgezeichnet wird! Und dann seine Verwicklung in den Aufstand in Alexandria, bei dem er mit einem Schiff der Classis Misenennsis nach Aegyptus segelt, eine bewaffnete Auseinnandersetzung provoziert und sich dann ohne sich zu verantworten verdrückt!?
    Meiner Meinung nach absolut ungeeignet für die verantwortungsvolle Rolle eines Tribunus Angusticlavius!
    Marcus Decimus Mattiacus ... eine völlig andere Geschichte aber dennoch würde ich hier keine Versetzung empfehlen, der Mann ist immernoch Praeceptor Externus an der Schola Atheniensis und mit Sicherheit auch weiterhin einer der größten Spezialisten auf dem juristischen Schlachtfeld. Zwar sind das alles positive Eigenschaften aber ich denke es wäre dennoch besser ihn in Rom zu behalten auch wenn sich seinem Wunsch längst nicht soviel entgegenstellen lässt wie Decimus Verus!"


    Endete ich meine Ausführungen, in meinen Augen hatte es Decimus Verus einfach nicht verdient eine zweite bzw. dritte Chance zu erhalten, dafür gab es zuviele Soldaten die sich solche Beförderungen wirklich verdient hatten ...


    Potitus nahm sich noch ein Stück Fleisch, womit es fast zu wirkte, als höre er nicht zu. Als Varus den Brief vorlas, begann er schmatzend, das Fleisch zu verspeisen und handelte ihn mit einer wegwerfenden Handbewegung und einem "Passt!" ab. Noch gut erinnerte er sich an den lästigen Ärger, den die Wahlen vor ein paar Jahren verursacht hatten!


    Das zweite Thema überraschte Salinator allerdings sehr, sodass er sogar im Kauen innehielt und von Varus zu Imperiosus und wieder zurück blickte, als säße Orcus persönlich vor ihm. Für wen hielt sich dieser Livianus eigentlich? Leider kam der Praefectus nicht zu einem Wutausbruch, denn die beiden Verwaltungshengste begannen zwei sehr lange Monologe über Gründe, die gegen eine Berufung der beiden Tribune sprachen. Als der Pompeier ausgeredet hatte, kam endlich auch Salinator wieder zu Wort: "Das kommt überhaupt nicht in Frage! Was fällt diesem Bürschchen überhaupt ein?" Er warf den abgenagten Knochen auf den Teller, als wäre es der aufmüpfige Legat persönlich. "Schreibt ihm, dass er das vergessen kann! Vielleicht hat er ja auch noch einen Verwandten für den Posten des Kaisers, hm?" Rasch fischte er sich noch eine Traube und schob sie sich in den Mund.


    Potitus grinste gewinnend: Seine Frau wollte er mitbringen? "Wenn sie hübsch ist, immer!" erwiderte er und sein Lächeln wurde richtiggehend schelmisch.


    "Dann haben wir alles. Wir sehen uns! Du bist entlassen!" Salinator hatte noch anderes zu tun an diesem Tag und wandte sich diesem zu, während er darauf wartete, dass Centho den Raum verließ.

    Potitus saß wieder einmal gelangweilt im Senat, als plötzlich ein interessantes Thema aufs Tableau kam: Die Provinzen! Blitzartig war er wieder wach und beachtete jedes einzelne Wort des Antrags. Dann kam der Gegenschlag: "Im Namen des Kaisers verbiete ich den Antrag in dieser Form: Es ist allein Aufgabe des Kaisers zu entscheiden, welche Provinzen ihm direkt unterstehen und welche der Senat verwaltet! Ebenso kann nur der Kaiser einer Stadt ihr Stadtrecht verleihen und ihre Verfassung bestätigen!"


    Salinator blickte feindselig in die Reihen der Senatoren. Ihm war klar, dass dies wieder einmal ein Versuch war, die Macht des Kaisers und seines Stellvertreters zu schmälern!

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Die Sache mit den Wasserleitungen war somit auch vom Tisch. Aber er wäre so oder so nicht von allein auf das Thema gekommen.


    „Ich hatte auch nicht vor meinen Stuhl mehr als nötig Warm zu halten. Wenn du also Befehle hast die nichts mit einem angewärmten Stuhl zu tun haben bin ich gern bereit.“


    Potitus nickte. "Naja, erstmal wirst du dich ein bisschen einarbeiten müssen, wie schon gesagt. Also Dienstplan, Ausbildung beaufsichtigen und dabei vielleicht selbst ein bisschen trainieren, damit du fit wirst. Dann noch eine Patrouille begleiten. Und wenn du das alles gemacht hast, meldest du dich wieder hier bei mir! Immerhin bist du stellvertretender Kommandeur!" Er lächelte huldvoll. "Und übrigens: Ich erwarte dich demnächst zu einem kleinen Einstands-Essen bei mir zu Hause! Komm einfach mal vorbei! Ich bin fast immer zu Hause, weil meine Freunde meistens bei mir essen!" Er zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

    Zitat

    Original von Gaius Pompeius Imperiosus
    Ich nahm erstmal platz und blieb ruhig, sollte der Annanäer mal anfangen. Die Frage nach dem Hammel quitierte ich mit einem dankbaren Kopfschütteln, ich hatte schon wieder seit Tagen ein absolut ekelhaftes Sodbrennen und der Hammel konnte da sicher nichts gutes bedeuten. Was die Briefe anging würde Salinator ohnehin Fragen stellen und dann konnte ich ja einfließen lassen was ich dachte, oder eben auch nicht ...


    Potitus biss selbst in das Stück Hammel, das er den beiden angeboten hatte. Dann ließ er es fallen und wischte sich die fettigen Finger an seiner Tunica ab. "Bevor ich es vergesse: Ich will, dass Marcus Octavius Augustinus Maior, der ehemalige Ab Epistulis, schleunigst zum Tribunus Angusticlavius der Legio I Traiana ernannt wird! Leitet das in die Wege!" Er riss sich eine Traube ab und warf sie sich in den Mund. Während er diese dann genüsslich kaute, meinte er "Aber zurück zu Germanien. Also?"