Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Die Geschwindigkeit, mit der wir die gewünschten Waren herstellen konnten, beruhte einfach darauf, das meine Tischler auf eine grosse Auswahl an bereits vorgefertigten Teilstücken zurückgreifen konnten, alle in feinster Handarbeit hersgestellt.
    Eine Wiege war allerdings etwas sehr besonderes, insgeheim wenn es wohlk um den Nachkommen eines wichtigen Mannes handelte, zumindest hatte ich diesen Eindruck bisher gewonnen.

    "Nun, besprechen wir doch heute die Details, ohne das ein Auftrag erteilt wird. Dann genügt zur rechten Zeit eine kurze Botschaft und die Wiege wird nach euren Wünschen erstellt."


    Sicher würde die Wiege in der Tischlerei schon frühzeitig angefertigt und auch das Holz würde aus einer besonderen Quelle stammen, aber das würde meine Tischlerei auch ohne Auftrag tun, denn eine Schwangerschaft konnte sehr heikel sein und da durfte man die Götter nicht mit zuversicht provozieren.

    "Das Holz würden wir über einen Iuno-Tempel beziehen und es müssten einige auch Iuno gefällige Verzierungen sein. Zusätzlich kämen natürlich Verzierungen zu Ehren der Ahnen..."

    Die kleine Kammer liegt im Wirtschaftstrakt der Villa Tiberia, geht wie die anderen Unterkünfte der Sklaven von einem langem Korridor ab. Die Tür der Kammer ist wie die alle anderen sehr massiv und nur von aussen durch einen Riegel zu verschliessen.


    In der Kammer selbst befindet sich neben zwei Betten und zwei kleinen Kisten noch ein Tisch mit einer Schüssel als Waschgelegenheit. Ansonsten ist die Kammer leer, an einer Wand hängt noch eine Öllampe, an der Stirnwand liefert noch ein kleines Fenster etwas Licht.

    Die Antwort auf ihre Frage war nicht wirklich einfach und auch wenn ich ihr gerne sofort eine Antwort gegeben hätte, konnte ich das nicht, ohne zunächst etwas nach zu fragen.

    "Nun, es hängt immer davon ab, um welche Art von Möbelstück es sich handelt, ob es passgenau in einen Raum eingefasst werden soll und welcher Grad an Verzierungen euch vor Augen steht."


    Das sie nicht etwas von den Ausstellungsstücken erwerben wollte, das konnte ich ihren Worten entnehmen. Beispielhaft deutete ich auch einen Tisch aus dunklem Holz, in dessen geschwungene Beine feine Nymphen eingearbeitet waren und dessen Tischplatte aus zweifarbigen Holzbestand, welches in einen Bronze Rahmen eingefasst war, alles in allem, Ein Beispiel für eine äusserst aufwendig Arbeit.

    "Ein Tisch in dieser Form braucht etwa 10 bis 14 Tage, eine Kline etwa ähnlich lang, Stühle und Regale etwas schneller. Müsste zunächst noch Massgenommen werden, verlängert sich die Zeit noch um ein bis zwei Tage, sofern natürlich die Räumlichkeiten sich in Rom befinden. Besondere Wünsche an das Material sollten zu keiner Verlängerung führen, sind doch auf den Märkten der Stadt eigentlich alle denkbaren Materialien zu verfügbar."


    Spontan fiel mir jedenfalls kein Produkt ein, welches man hier im Herzens des Imperiums nicht erwerben konnte.

    Schnell verdrängte ich die Gedanken an früher und wandte mich der Gegenwart zu. Und darin hiess es, für Flava ein Platz zum Schlafen zu finden.

    "Ich hab vorhin mit dem Maiordomus gesprochen, und er lässt eine Kammer für dich her richten. Du hast Glück, dort schläftst du zur Zeit alleine."


    Das es für die Zukunft so bleiben würde, das konnte ich ihr aber nicht versprechen.

    "Ich würde vorschlagen, das du dich est mal ausschläfst. Und Morgen melde dich bei Tiberia Albina, dort hast du sicher die leichteste Arbeit. Oder möchtest du lieber hier in der Culina arbeiten ?"

    Ich war wirklich froh, im richtigen Officium gelandet zu sein, trat etwas weiter ein und schloss die Tür hinter mir. Mit einem freudlichen Danke setzte ich mich auf den Stuhl, auf welchen der Scriba gedeutet hatte.
    Irgendwie hatte der Scriba recht, die Glücklich war sie schon, nur der Verlobte war in meinen Augen ein unglückliches Opfer. Aber das Tat hier nichts zu Sache, meine Befürchtungen gingen schliesslich den Scriba hier nichts an.

    "Es handelt sich um die Verlobung zwischen Helena von den Iuliern und meinem Patron, dem Senator und Trbun Laticlavius der Prima, Quintus Tiberius Vitamalacus."


    Aus meiner Tunika zog ich eine Wachstafel, welche mein Patron anfertigt und zeichnen lassen.

    "Du brauchst sicher eine schriftliche Bestätigung der Beiden."


    Ich wartete noch einen Moment die Antwort ab, bevor ich die Tafel überreichte.

    Auch ich probierte den Eintopf, und fast schmeckte es so wie damals, bei meiner Mutter in der Culina des alten Legatus in Galllien. Allerdings nur fast, denn irgendetwas schien zu fehlen, etwas war anders als damals, als meine Mutter es zu bereitet hatte.

    "Ich danke dir, freut mich, wenn es dir schmeckt, Flava,"
    antwortete ich mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Doch unweigerlich beschlichen mich die Gedanken an meine Mutter wieder und an die glücklichen Tage in Gallien, die abrupt geendet hatten und so verschwand das Lächeln und macht einem traurigen Gesichtsausdruckplatz. "Meine Mutter hat es mir begebracht,.... ich wünschte, ich könnte noch einmal in ihrer Culina sitzen und ihr zusehen..."

    Natürlich passierte es nicht allzu oft, das ich persönlich im Geschäft anzutreffen war, schliesslich waren meine Aufgaben für meinen Patron in der Tat recht vielfältig, müsste ich mich doch gerade in der Zeit, in der er in der Ferne weilte um seine Besitzungen zumindest in Italia kümmern.


    Heute allerdings war ich persönlich anwesend und hatte mich damit beschäftigt, die Verkaufszahlen der letzten Zeit zu sichten und den Bestand der Kasse zu kontrollieren, als ich die Dame bemerkte, welche das Geschäft betreten hatte und der es augenscheinlich besonders die Möbel in der Austellung angetan hatte.


    Sofort begab ich mich zu ihr, stellte dabei zufrieden fest, das einer der jungen, welche ich für die einfachen Dienste angestellt hatte, zu ihr geeilt war, um ihr auf einem Tablett eine kleine kleine Auswahl an Erfrischungen dazureichen. Darauf hatte ich wert gelegt, meine Kunden sollten sich hier wohl fühlen und den Trubel der Mercati hinter sich lassen.

    "Werte Dame, seit gegrüsst. Tiberianus Cato mein Name. Ich sehe, ihr interessiert euch für Möbel ? Ich hoffe, ich werde euch behilflich sein können."


    So wandte ich mich an sie, probierte die Begrüssung, welche ich mir zurecht gelegt hatte, so natürlich wie möglich wirken zu lassen.

    Zitat

    Original von Marcus Valerius Mercurinus
    Der scriba hatte soeben herzhaft in ein Brötchen gebissen, als es klopfte. Er zog ein langes Gesicht und beeilte sich mit dem Kauen, allerdings verschluckte er sich dabei und hustete Krümel. Erst nach einer ganzen Weile bat er den Klopfenden mit schwankender Stimme und wässrigen Augen hinein, schnell noch einige letzte Krümel vom Schreibtisch fegend. "Salve!" grüßte er.


    Nachdem ich das Klopfen gehört hatte, öffnete ich langsam die Tür und trat ein. Immer noch war ich noch nicht sicher, ob ich wirklich im richtigen Officium war, daher bleib ich fast im Türrahmen stehen.


    "Salve, ich hoffe ich störe nicht," fragte ich bescheiden, denn ich hatte wirklich das Gefühl, den Scriba bei irgendetwas sehr bedeutsamen gestört zu haben. "Bin ich hier richtig, wenn es darum geht, eine Verlobung eintragen zu lassen ?"

    Noch ein Botengang stand mir bevor, doch diesen hatte ich etws nach hinten geschoben, hatte immer anderes, vermeintlich wichtigeres zu tun gehabt.


    Doch ewig konnte ich es nicht auf schieben, daher hatte ich mich heute auf den Weg gemacht.


    Irgendwann hatte ich auch das hoffentlich richtige Officium gefubden und klopfte an.

    Am Morgen des ersten Tages nach meiner Rückkehr nach Rom, machte ich mich auf, Tiberius Durus auf zu suchen. Ich hatte ein Schreiben meines Patrons für ihn bei mir, dessen Inhalt ich zwar kannte, vielleicht gerade deshalb war mir nicht ganz wohl deswegen.


    Ich klopfte an die Porta.

    Mitllerweile war das Huhn fertig und ich stellte den dampfenden Topf auf den Tisch. Lange Jahre hatte ich nicht mehr diesen Eintopf gekocht, aber vielleicht gerade deshalb weckte der Geruch Erinnerungen an frühere Zeiten.

    "Weisst du, meine Mutter hat diesen Eintopf immer zubereitet, wenn wir als Kinder unglücklich waren. Und er hat immer geholfen."


    Ich stellte zwei Schalen und zwei Löffel auf den Tisch, füllte beide und schob eine Flava hin.

    "Lass es dir schmecken."

    Kurz hob ich den Deckel vom Topf und rührte den Inhalt einmal um, gab noch auch noch ein paar Kräuter dazu. Durch die Culina zog sich der herrliche Geruch nach dem Rezept meiner Mutter und ich kam mir fast vor, wie in den alten Zeiten in Gallien.

    "Sie hat ihn in ihren Bann gezogen. Er ist nicht mehr derselbe, seit er mit ihr Umgang hat. Man könnte fast meinen, er hat sich verliebt,... Aber das ist unmöglich."

    Ich schmunzelte leicht, ich schien sie wirklich etwas verunsichrert zu haben mit einen Worten über meinen Patron.

    "Das ist schwer zu sagen, ich kenne die Testamente nicht. Aber hab keine Angst, erstmal bleibst du hier unter meiner Obhut."


    Dann fragte sie nach der Hexe, so als ob es ihr unangenehm war. Doch ich antwortete nur ziemlich kühl : "Iulia Helena ! Sie hat meinen Patron verhext."

    So schüchtern wie sie wirkte, erinnerete sie mich an mich, wie ich noch vor nicht allzu langer Zeit gewesen war und immer noch manchmal war. Und ihre Frage war zwar berechtigt, aber auch kaum zu beantworten.

    "Die Legion zieht in den Krieg, da kann man nie Sagen, wie lange es dauert. Vielleicht kommt er auch nie zurück... und wenn wir Glück haben, wandert die Hexe auch in Elysium."


    Würde die Iulia Helena im Osten sterben, dann hätte ich eine Sorge weniger.

    Ich legte einen Deckel auf den Topf, nach dem ich noch einmal umgerührt hatte und einige Kräuter dazu getan hatte. Und weil wir geraede nur warten konnten, fühlte ich für Flava und mich je einen Becherwein.


    "Er ist streng, aber dennoch gerecht. Er ist ein Soldat und Offizier und behandelt Sklaven nicht schlechter als seine Miles. Aber auch die schickt er, wenn es sein muss in den Tod. Aber ich vertrau ihm...."


    Ich schob ihr einen Becher zu und trank einen Schluck aus meinem.

    "Doch sein auch unbesorgt, er ist weit weg, wie dein eigentlicher Domine und diese Hexe,... Und solange bin nur ich es, der dir etwas zu sagen hat..."

    In der Zwischenzeit hatte ich das Huhn wieder in den Topf getan und als sie mir Wein und Wasser reichte nickte ich ihre freundlich zu und löschte das brunzelnde Huhn und Gemüse ab.

    "Danke dir,... jetzt müssen wir etwas warten."


    Ich sah ihr an, das sie genauso wenig wie ich, den Mut meiner Mutter hatte zu wiedersprechen. Und den Legatus zu wiedersprechen,....

    "Du hast meinen Patron noch nicht kennengelernt, nicht wahr ? Der Legatuis war sein Grossvater. Die beiden sind sich sehr ähnlich,.... "

    Ich nahm ihr das Gemüse ab, und nahm das angebratene Hühn aus dem Topf, gab statt dessen das Gemüse hinein. Und während ich in dem Topf rührte um zu verhindern, das das Gemüsde ansetzte, sah ich zu Flava, deutete auf ein Amphore Wein.

    "Könntest du mir die kleine Amphore bringen ? Und einen Krug Wasser ?"


    In dieser Culina gab es einen eigenen Wasserzufluss, so das es immer zum Kochen bereit stand.

    "Meine Mutter war Köchin in der Villa Rustica des Grossvaters meines Patrons. Von ihr hab ich das Rezept für dieses Gericht. Sie mochte nur eine Sklavin gewesen sein, doch die Culina war ihr Reich gewesen, und sie hat sich sogar getraut dem alten Legatus zu wiedersprechen."


    Die Antwort der Wache quittierte ich mit einem leichten Nicken und einem Danke.


    Zusammen mit meinen Arbeitern schafte ich den Karren in die Eingangshalle. Und während sie und die Palastsklaven den Karen abluden, liiess ich mir die Lieferung bestätigen.


    Dann verliessen wir den Palatin wieder.

    Ich sah auf, hatte das Huhn mittlerweile auch schon in acht Teile zerlegt, diese in Olivenöl gewendet und einen Topf über dem Feuer erhitzt. Aufmunternd lächelte ich ihr zu.

    "Also warst du immer Sklavin ? Da gings mir genauso,... ich war immer Sklave meines Domine gewesen. Kanntest du deine Mutter überhaupt ?"