Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Warum war es immer so verworren für uns ? Kaum hatten wir uns gefunden, da wurden wir auch wieder ausseinander gerissen. Erst in Carthagoi Nova, dann wieder Germanien und jetzt hier. Ich wollte einfach nicht, das es so weiter geht und etwas musste sich ändern.


    "Wenn die Legion abmarschiert, dann wird auch dein Domine das Castellum verlassen," überlegte ich laut, als mir auffiel, das sich etwas schon verändert hatte. "Er ist doch gar nicht mehr dein Domine, du bist schliesslich frei."


    Diesmal war ich wesentlich zuversichtlicher, das wir einen Weg finden würden, nicht wieder auseinander gerisssen zu werden. Denn auch ich hatte mir eine Stellung erarbeitet, in welcher mir mehr Freiheiten blieben.

    Einen kurzen Moment fragte ich mich noch, warum es es tat und ob ich nicht einfach wieder umdrehen sollte. Doch irgendwie sah ich keinen Weg zurück, es schien fast so zu sein, als ob ich von meinen Mitstreitern und Konkurrenten mit getragen wurde.


    Und schon hatte ich irgendwie meine Ausrüstung in der Hand, nur ganz nebenbei hatte ich mit bekommen, das jetzt der Waffenlauf anstand. Als ich mir den Helm aufsetzte, die Last auf meinem Haupt Erinnerungen weckte, begann meine Nervösität sich eine Anspannung zu wandeln, die meine Sinne schärfte.

    Alle hatte informiert und war dann selbst in die Casa zurück gekehrt.


    Schweigend hatte ich mich im Hintergrund gehalten, mir angesehen wer alles kam und welche Gespräche geführt wurden. Und hatte natürlich überwacht, das alle Gäste etwas zu trinken angeboten bekamen.


    Dann aber hatte mein Domine verkündet, das er sich mit dieser Hexe verlobt hatte...


    Sie hatte es also geschafft.


    Alles, was dann geschah, nahm ich nur hinter einem Art Nebel wahr .

    Mein Domine hatte nicht schlecht gestaunt, als ich ihm von meinem Wunsch, ihm zu Ehren an denn Militärspielen teilzunehmen, erzählt hatte. Gut, wirklich ansehen konnte man ihm das natürlich nicht, aber ich wusste, das mein Wunsch ihn überraschte.


    Warum wollte ich das überhaupt ? Mir hatte in unserer Jugend doch nie an den Übungen gelegen, welche wir unter der Anleitung des alten Centurios machen mussten. Mein Domine hatte sie geliebt, ich sie gehasst. Nur Lucius hatte es regelmässig geschafft sich zu drücken.


    Vielleicht wollte ich meine Domine beeindrucken, ihm danken, das er mir meine Fehler verziehen hatte. Oder wollte ich Miriam beeidrucken ? Oder mir selbst etwas beweisen ? Oder, oder, oder...


    Ich war mir selbst nicht klar, nur das, je näher ich dem Wettkampfort kam, ich immer mehr vor meinem Mut erschrak.

    "Ich danke dir, Dominus. Vale."


    Ich nahme die Tafel enbtgegen, verneigte mich leicht und verliess das Officium. Im Nachbarofficium würde ich den Schuldschein übereichen, denn logischerweise lag das Geld noch in Mantua bei der Prima, und im Gegenzug die Besitzurkunden erhalten.
    Dann würde ich, begleitet mit meinem praetorianischen Schatten, zum Ausgang des Palastes gehen.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Ah ja, in Ordnung. Dann schauen wir mal." Wieder vertiefte er sich in die Listen. "Nun, ich fürchte, das Nächste was ich anbieten kann ist dann erst wieder bei Mantua. Ein großes Weingut mit angrenzendem zweiten Weingut, das zwei Brüdern gehörte, die jedoch aus dem Leben traten."


    Mantua, das war immer noch besser als Gallien. Meinem Domine war es ja eigentlich egal, wo die Ländereien lagen. Ich oder ein anderer Verwalter würden sich darum kümmern müssen, solange es nicht ein Castellum war. Und wenn die Güter in Mantua benachbart waren, um so besser.


    "Der Preis läge dann für die Grundstücke bei 20.000 Sesterzen ?" fragte ich. "Dann wäre das im Interesse meines Domine. Wie kommt mein Domine an die Besitzurkunden ? "

    Ich hielt sie einfach weiter fest, blickte sie an und küsste sie noch mal. Sie hatte mir weh getan, ja, aber das konnte sie auch nur, weil ich sie liebte und vielleicht wäre es alles anders gekommen, wenn wir nicht Sklaven gewesen wären...

    "Wir können es nicht rückgängig machen, liebste Miriam, was passiert ist, ist passiert."


    Sanft strich ich ihren Rücken herunter. Und als meine Hnad ihren Bauch berührte, da wurde mir noch bewusster, was in der zwischenzeit passiert war : Bald würde sie nicht mehr allein sein, sondern sich noch um ein Kind sorgen. Ein Kind das nicht meines war,... aber ein Kind der Frau, die ich liebte.


    Nein, ich wollte nicht mehr über die Vergangenheit klagen, ich wollte nur dafür sorgen, wir in Zukunft nicht mehr die Fehler der Vergangenheit wiederholten. Allerdings, das Lager würde sich bald wieder auflösen, die Legion in den Krieg ziiehen..... Dunkle Wolken für uns.

    "Ich will bei dir bleiben, will dich nicht allein lassen, will euch nicht allein lassen,... Aber ich werde wohl bald nach Rom müssen....."

    Wenn ich nur genau wüsste, wann es denn los gehen würde. Ich hatte auch nur eine grobe Ahnung, was mich in Zukunft erwarten würde, ausser das ich wohl in Rom nach dem Rechten sehen sollte. Sicher keine leichte Aufgabe, aber für Ikarus würde es sicher schwerer.

    "Wann genau, kann ich dir nicht sagen. Deine aufgabe ist aber klar : du wirst immer dafür sorgen das in jeden Lager, sei es auch das kleinste Marschlager, das Zelt unseres Domines seinem Rang und Stand angemessen ist. Er mag sich mit einer Pritsche in einer Mannschaftsunterkunft begnügen, aber deine Aufgabe wird es sein, das er in einem angemessenen Zelt nächtigt !"


    Ich wusste genau, wie schwer das bei unserem Dominus sein konnte, es war eigentlich die schwerste Aufgabe eines Skalven, wenn er seinen Domine in irgendeiner Form wieder auf die rechte Bahn bringen musste.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Mhm, das wäen zusammen 10.000 Sesterzen. Ich nehme an, das entspricht den Vorstellungen Deines Herren?"


    Hatte ich nicht gesagt, das meine Domine 20.000 Sz auszugeben gedachte ? Ich war mir selbst da nicht mehr sicher, daher beschloss ich einfach, das ich es eben nicht getan hatte.

    "Es entspricht der Hälfte der Summe, die mein Dominus ausgeben gedachte. Sollte es in der Nähe dieser Grundstücke weitere, käufliche Grundstücke liegen, würde mein Domine diese bevorzugt dazu erwerben. Ansonsten eben in der Nähe von Mantua, oder zumindest auf dem Weg von Mantua nach Roma sollten sie liegen."


    Die Hälfte der Summe hatte ich also schon augegeben, jetzt ging es nur noh darum, auch den Rest in Grundstücke anzulegen.

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus

    Sim-Off:

    Sorry, das Ihr warten musstet.


    "Gut gut, ich verstehe," meinte er und suchte eine Weile weiter, ehe er fündig wurde. "Ja, hier wären sogar zwei. Ein kleines und ein etwas Größeres, hanglage, jedoch bereits in einem Appenintal. Weinbaugebiet, bisschen Wald. Wäre das was?"


    Das Klang zwar danach, das es doch etwas weiter weg sei, aber gut, den Weg würde wohl auf mich nehmen müssen.

    "In der Tat, damit wäre meinen Domine gedient. Wie sieht es mit dem Preis aus ?"

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Verstehe, verstehe," meinte er und entschuldigte sich einen Moment um in das Nachbarzimmer zu gehen, wo er ein halbes Dutzend Schriftrollen rausholte. "Eher was Richtung Berge oder Meer? Nord? Süd? West? Ost? Teilfruchtbar oder komplett? Besondere Anbeuvoraussetzungen, die erfüllt werden müssten?"


    Cato,.. geh und kaufe Land. Das war, was mein Domine mir so in etwas gesagt hatte. Wie das Land auszusehen hatte, hatte er nicht gesagt und ich zweifelte daran, das es ihn wirklich interessierte. Ich könnte wohl auch ein verlassenes Castellum kaufen. Aber, ich wusste, das Land sollte natürlich Erträge bringen. Und dafür hätte wohl ich zu sorgen, daher war meine Antwort schnell parat.

    "Vorzugsweise Weinberge, aber auch Wälder, diese Ergänzen den Besitz meines Domine ideal. Am besten in der Nähe von Rom, am allerbesten in der Nähe des Landgutes der Tiberier."


    Knapp beschrieb ich den Ort, an dem Nova vor der Stadt einen kleinen Landsitz erworben hatte.


    "Wichtig ist das sie möglichst zusammenhängend sind, das die Verwaltung erleichtert."

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    Der BEamte sah den Sklaven etwas erstaunt an, denn er hatte in Erinnerung, das Sklaven gar nicht in den Palast vorgelassen wurden. Ob das geändert worden war? Oder war das eine neue Marotte, seit der Praefectus nicht mehr da war? Mhm, naja, ihm sollte es für den Moment egal sein, die Vollmacht sah echt aus. "Nun, nimm Platz. Was wünscht Dein Herr?"
    Später würde er mal mit den Wachen reden müssen. Er wollte ja vorbereitet sein, wenn er dann in Zukunft öfter mit dem Gesocks zu tun bekommen sollte.


    So schnell es ging, nahm ich die Wachstafel wieder an mich, eigentlich wäre ich froh, das Ding zerstören zu können, aber das konnte ich noch nicht. Wie mir angeboten nahm ich Platz, auch wenn ich eine derartige Behandlung nicht gewohnt war, liess man doch einen wie mich meist stehen. Ob das an der Tafel meines Dominus lag ?

    "Mein Dominus, Sentor Tiberius Vitamalacus besitzt einige Ländereien in Gallien, in Italia bisher nur kleinere Aneesen in der Nähe von Rom und Mantua,"
    entgegnete ich, gleich darauf die genau Lage der Grundstücke beschreibend. "Sein Wunsch ist es nun, hier in Italia, möglichst nahe an Rom, grössere, zusammenhängende Stücke Land zu erwerben, vorzugsweise in der Nähe der bestehenden Grundstücke."


    Dicht an Rom und zusammenhängend war etwas, das nicht nur meinem Dominus wichtig war, sondern viel mehr auch mir, schliesslich musste ich dort nach dem Rechten sehen.

    "Meine Dominus ist dazu bereit bis zu 20.000 Sesterzen auf zu bringen."

    Zitat

    Original von Manius Matinius Fuscus
    "Herein," meinte der Beamte und überprüfte gerade ein paar neue Listen aus der Provinz.


    Kaum war das "Herein" aus dem Officium gekommen, trat ich ein, gefolgt von dem Miles, grüsste freundlich und trug ein weiteres Mal mein Anliegen vor.

    "Salve, werter Dominus. Mein Name ist Cato und unterwegs im Auftrage meines Domine, des Senators und Tribunus Laticlavius der Legio Prima, Tiberius Vitamalacus. Er möchte einige Ländereien, vorzugsweise in Italia, zu erwerben und deshalb hat er mich geschickt, da er aus sicherlich verständlichen Gründen nicht selbst erscheinen kann."


    Und natürlich reichte ich dem Beamten die Wachstafel, mit der mein Domine mich Bevollmächtigte hatte, für ihn tätig zu werden.



    Der Überbringer dieses Schreibens, Cato, handelt nach meinen Vorgaben und geniesst mein volles Vertrauen. Er ist vollumfänglich ermächtigt, in meinen Namen Geschäfte zu tätigen.


    gez.


    Q. Tiberius Vitamalacus


    Und wie schon beim Magister liess ich die Tafel nicht aus den Augen, während sie in der Hand eines Anderen war. Wäre ich auf dem Weg hierher angegriffen wurden, wäre dabei dem Tode Nahe gewesen, dann hätte ich noch mit letzter Kraft diese Wachstafel zerstört.

    Also war Ikarus keiner jener Sklaven, die schon einmal einen reisewütigen Dominus gehabt hatten. Wenn ich an meine Reisen durch das gesamte westlich Imperium dachte, welch monatelangen Strapazen ich da mitgemacht hatte, konnte ich Ikarus fast etwas beneiden. Aber es würde sich nun auch für ihn ändern.

    "Das liegt weit im Osten, noch weiter weg las Griechenland. Irgendwo da gibt es wohl Ärger mit einem Barbarenvolk, Parther oder so ähnlich. Die Legion wird verlegt und du und Sequestos werdet den Domine begleiten."

    Wo blieben bloss die anderen Sklaven ? Bislang war nur Ikarus da und noch der alte Sequestos erschienen. Von denb anderen, wie Timon und Rahel keine Spur. Aber gut, ewig wollte ich nicht warten und schliesslich war das, was ich zu verkünden hatte für Ikarus und auch Sequestos von wesentlich grösserer Bedeutung.


    "Warst du schon mal in Asia Minor ?" fragte ich Ikarus.

    Marius, es war also dieser verfluchte Marius, der seine Finger nicht von meiner Miriam hatte lassen können. Jetzt verstand ich auch seine aufdringliche Blicke, die er damals in Germanien auf Miriam geworfen hatte. Warum hatte ich ihn damlas nicht einfach verprügelt ? Damals hatte ich doch eh nichts zu verlieren gehabt, eine Schlägerei mehr hätte auch nicht viel geändert.


    Aber heute war es zu spät, Marius hatte sich umgebracht. Hätte er es nicht getan, dann hätte ich es vielleicht heute getan.


    Ich sah Miriam an, schwieg einfach, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Sie wollte das ich ihr verzeihe, das sie, während ich auf dem Landgut geschuftet hatte, in den Armern dieses Marius gelegen hatte und obendrein von diesem Marius schwanger war. Einfach so verzeihen....


    Alles, was ich iin den letzten Tagen erfahren hatte, schmerzte und ich verstand, wie Alexis sich gefühlt haben musste, als sie mich und Miriam gesehen hatte. Und dann dachte ich wieder an jenen Abend, an dem Nova ihrrem Leben ein Ende gesetzt hatte. Ich konnte keinen wirklich klaren Gedanken fassen, zu gross war der Schmerz, den ich spürte.


    Immer noch schwieg ich, blickte sie enfach an und mir wurde klar, warum es so schmerzte : Ich liebte sie noch immer, egal was sie getan hatte.


    Ich trat einen Schritt auf sie zu, gab dem Bedürfnis nach, sie einfach wieder in meine Arme zu schliessen, ihre Nähe zu spüren, in ihre Augen zu blicken und sie zu küssen.


    Vielleicht konnte ich ihr heute noch nicht verzeihen, aber ich liebte sie und ich würde mich bemühen, das ich ihr irgendwann verzeihen konnte.

    Mir war es eigentlich egal, ob der Magister über mein Erscheinen erfreut war oder nicht, mir ging es nur darum, das ich den Auftrag meines Domine erfüllen konnte. Und auch verstand ich nicht, welche Gefahr man in mir sehen konnte, denn hätte meine Domine jemand wie Titus geschickt, hätte der als Bürger Roms ungestört den Palatium Augusti betreten können, allerdings hätte er wohl auch hier im Raum jeden von uns lautlos töten können.


    Ich hingegen legte nur Wert darauf, die Wachstafel wieder in meine Hand zu bekommen und mich dann in das nächste Officium führen zu lassen.

    Und schon stand ich in dem Officium und konnte dem Magister Officiorum mein Anliegen vortragen, auch wenn ich nicht sicher war, ob dieser der richtige Ansprechpartner war, aber bestimmt konnte er mir irgendwie weiter helfen. Daher wiederholte ich, was ich dem Miles am Tor schon erzählt hatte.

    "Mein Name ist Cato und unterwegs im Auftrage meines Domine, des Senators und Tribunus Laticlavius der Legio Prima, Tiberius Vitamalacus. Er möchte einige Ländereien erwerben und deshalb hat er mich geschickt, da er aus dir sicherlich verständlichen Gründen nicht selbst erscheinen kann, Dominus."


    Ich reichte dem Magister die Wachstafel, mit der mein Domine mich Bevollmächtigte hatte, für ihn tätig zu werden.



    Der Überbringer dieses Schreibens, Cato, handelt nach meinen Vorgaben und geniesst mein volles Vertrauen. Er ist vollumfänglich ermächtigt, in meinen Namen Geschäfte zu tätigen.


    gez.


    Q. Tiberius Vitamalacus


    Ich wusste, welchen Schaden die Tafel in den falschen Händen haben konnte, daher gab ich sie ungerne aus der Hand, liess sie auch jetzt, da ich sie dem Magister gericht hatte, nicht aus den Augen.

    Natürlich war ich dem Miles nicht von der Seite gewichen, war ich doch nicht nur Dankbar darüber, das mir doch ermöglichte mein Auftrag auszuführen, sondern war auch froh darüber, das mir der Weg gezeigt wurde und ich so nicht in die Verlegenheit kam, mich in einem unbekannten Palast zu verlaufen.

    "Ich danke dir, Miles,"
    bedankte ich mich bei dem Mann, während wir auf eine Reaktion aus dem Officium warteten.