Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Da stand ich nun, direkt an der Porta Praetoria, war bereit meinem Domine zu verraten und nun offenbarte mir Miriam, das sie mich Begleiten würde. Doch was sollte ich ohne sie ? Und wenn ich zurückging, was passierte wenn mich mein Domine zu sich rief ? Ich wollte nicht mehr ohne Miriam sein.


    "Aber,... aber,... ich kann nicht ohne dich....." flüsterte ich, flehend, bettelnd und irgendwie immer noch ungläubig. Das uns ein Miles Ansprach, nahm ich garnicht war.

    Wir hatten es geschafft, der Posten liess uns durch und gerade wollte ich meinen ersten Schritt in unsere ungewisse Zukunft machen, da drang Miriams flüstern an mein Ohr. Ich drehte mich zu ihr um sah sie fragend an,sagen konnte ich nichts, mir fehlten einfach die worte.
    Sie hatte doch die Idee in mir zum Leben erweckt, mich darin bestärkt und nun ? Ich konnte doch nicht ohne sie gehen.

    Zitat

    Original von Lucius Artorius Avitus
    "Wer ist dein Domine?"
    fragte der Miles gelangweilt, das Wachbuch aufschlagend und sich bereit machend, zu notieren. Es schwirrten allerlei Sklaven im Castellum rum, da konnte man nicht wissen, wer zu wem gehörte.


    Gerade die Langeweile des Milles liess die Hoffnung in mir wachsen, das wir ohne Schwierigkeiten das Castellum verlassen konnten. Denn welchen Anlass sollte er auch finden, uns aufzuhalten.

    "Mein Domine ist der beurlaubte Tribun Tiberius Vitamalacus. Ich sehe in seiner Abwesenheit nach seiner Casa."


    Mit einem kurzen Blick, stellte ich sicher, das Miriam noch neben mir stand.

    Zusammen mit Miriam erreiche ich die Porta Praetoria. Die Strecke von der Casa meines Domines konnte ich nutzen, mich etwas zu beruhigen und sicherheit zu gewinnen. Mit einer gelassenen Selbstverständlichkeit hatte ich den einen oder anderen Miles gegrüsst. Die Kiste auf meinem Rückern spürte ich kaum.


    Mit einem Nicken grüsste ich den Posten : "Salve, Miles, ich bin Cato, im auftrag meines Domine auf den Weg in die Stadt."

    Sie hatte recht wir sollten uns wirklich beeilen.

    "Sicher werden sie uns suchen, dich wahrscheinlich eher als mich, weil mein Domine so weit weg ist,... Aber wir sollten schnellst möglich weit weg sein,.. vielleicht laufen wir heute die Nacht durch, "
    meinte ich lächelnd, küsste sich noch mal sanft auf die Stirn und machte mich daran, die Kiste zu füllen.


    Es dauerte nicht lange, dann war ich soweit und ich stand abmarsch bereit vor der Porta. Nun wurde ich etwas aufgeregt, denn wenn wir die Tür durch schreiten würden, würde es ernst werden. Ich drehte mich zu Miriam, lächelte und sagte, mehr um mir Mut zu machen : "Wollen wir ?"

    Die Gedanken an die möglichen Folgen hatte ich schon längst verdrängt, für mich standen nun wirklich die praktischen Dinge im Vordergrund. In mir keimte eine Idee., wie wir das Castellum verlassen konnten und einige Vorräte mitnehmen könnten.
    "Wenn ich sage, mein Domine hätte mir gesagt, ich solle einige Gegenstände aus dem Haushalt zusammen packen und in der Stadt verkaufehn,... kann doch niemand waws dagegen sagen."
    Das ich so offen überlegte, meinen Domine zu bestehlen, erschreckte mich fast mehr, als das ich vorhatte zu fliehen. Ich suchte nach einer Kiste, nicht zu gross, so das ich sie noch problemlos auf dem Rücken tragen könnte.
    "Da können wir einige Lebensmittel und auch einige Bronzegefässe hinein tun, die wir verkaufen könnten."

    "Ja, wir gehen !"


    Mein Entschluss stand fest und genau so muste auch meine Stimme klingen. Die Folgen an ein Scheitern verdrängte ich nun ganz. Ich wollte meine liebste Miriam einfach nur nicht noch einmal verlieren. Ich hob ihre Hände an meine Lippen und küsste sie sanft.
    "Ich liebe dich, meine Miriam, mehr als ich es mit Worten Zum ausdruck bringen kann."
    Doch sie sprach gleich das nächste Problem an, wohin sollten wir gehen ? Sicher war nur, wir mussten weg, möglichst weit weg.
    "Erst mal raus aus dem Castellum und raus aus der Stadt, zu leicht können wir da einem Miles über den Weg laufen. Und dann halten wir uns `gen Süden."

    Den Weg über den Rhenus würde ich sicher nicht nehmen, zu viel schlimmes hatte ich von denb Barbaren gesehen und auch schon erlebt.
    "Ich kann hier ein paar Sachen zusammen suchen, das wir zu essen und auch einige Sesterzen haben...."

    Es tat so gut, sie so zu spüren. Ihre Nähe und ihre Wärme liessen meine trüben Gedanken verschwinden. Und ihre Worte drangen an mein Ohr, doch es dauerte bis sie mich richtig erreichten und mir die wahre Bedeutung klar wurde. Doch ich erhob mich, sah ihr in die Augen.
    "Ja !"
    Es war nur ein Wort, doch mit diesem Wort hatte ich mich festgelegt. Ich wusste, wenn wir scheiterten, würde es böse aus gehen. Mein Domine würde mir nicht nicht noch einmal vergeben. Doch der Blick in Miriams Augen liess mich dies alles vergessen. Ich wollte einfach nur bei ihr sein.

    "Nein, das werden sie nicht,... das können sie nicht. "


    Ich hatte den Gedanken kaum ausgesprochen, da wurde mich klar, das es nicht stimmte. Sie könnten es jederzeit tun. Und warum auch nicht ? Mein Domine war in Italia, Miriam gehörte dem Legatus Legionis der IX.,...
    Jene Idee, die ich noch in Hispania hatte, würde nicht mehr funktionieren, warum sollte auch mein Domine ein Interesse daran haben, Miriam zu erweben ?
    Eben klangen meine Worte noch zuversichtlich, doch je mehr ich erkannte, wie hilflos wir waren, desto mehr verliess mich der Mut. Langsam löste ich mich aus ihrer Umarmung, drehte mich um und liess mich auf eine kleine fallen. Hoffnungslos liess ich meine Arme sinken.

    "Doch sie können,.... Jederzeit kann mich meine Domine zu sich rufen. Und wer weiss, ob er noch mal zur IX. zurückkehrt. Oder wann dein Domine vielleicht wieder versetzt wird ?"

    Ihre Hand sanft auf meinem Gesicht zu spüren, liess wohlige Schauer meinen Rücken herunter wandern und weckte die Erinnerungen an unsere schönen Zeiten in Carthago Nova.

    "Es war die Strafe meines Domine, das er mir sagte, das du so nah bist und ich doch nicht zu dir könnte."


    Sanft küsste ich ihre Stirn. Ich froh darüber, das sie die Narben auf meinem Gesicht nicht abschreckend fand.

    Ich hielt sie fest, ganz fest in meinen Armen und es fühlte sich einfach gut an. Was hätte ich nur getan, wenn man sie schlimmer betraft hätte ? Und dieser Legatus schien ein guter Mann zu sein, denn auch ich verdankte ihm mein Leben.

    "Ich werde dich nicht los lassen, nie wieder."


    Sachte legte ich meine rechte Hand auf ihre Wange, strich zärtlich darüber und sah dabei in ihre wunderschönen Augen, verlor mich darin.

    Ich genoss jeden Augenblick unseres Kusses, es war kaum zu glauben, was uns passiert war und erst langsam wuirde mir kalr, das dies Wirklichkeit war und nicht nur ein Traum.

    "Die letzten Woche waren ein schlimmes auf und ab.... Als ich erfuhr, das dieser Flaccus wegen uns gestorben war, wähnte ich dich tot,... und ich trat vor meinem Domine, in der Gewissheit zu sterben...."


    Sanft fuhr ich durch ihr Haar, es fühlte sich einfach wundervoll an. Immer noch schlug mein Herz wie wild.

    Endlich,... endlich hielt ich sie wieder in meinen Armen. Fest hielt ich sich mit meiner rechten Hand, wahrend ich sie vorsichtigf in die Casa hineinzog und die Tür hinter uns schloss.
    "Ich auch noch nicht ganz..."flüsterte ich leise. Sachte hob ich ihren Kopf an, blickte in ihre wunderschönen Augen und beugte mich leicht zu ihr, so das sich unsere Lippen zum ersten Mal seit so lange Zeit.

    Ich hatte die Tür noch nicht sehr weit geöffnet, da stand sie vor mir : Meine Miriam. Unweigerlich verlangsamte sich meine Bewegung. Auch wenn ich wusste, das sie in der Nähe war, ich hatte nichht damit gerechnet sie so plötzlich zu sehen.


    "Miriam....."


    Ihr Name kam kaum hörbar vonm meinen Lippen und ganz zaghaft streckte ich meine Hand nach ihr aus.

    Ich war gerade im Hortus, als es an der Porta klopfte, so erschien es mir jedenfalls. Mein Domine hatte mich beauftragt, während seiner Abwesenheit für den Garten zu Sorgen. Dies lag mir natürlich am Herzen, weil ich so morgen im Praetorium nach einigen Rosenstöcken fragen müsste.


    Das Klopfen an der Porta hatte ich erst als ein Irrtum ab getan, mich dann aber doch entschlossen nachzuschauen.


    So öffnete ich langsam die Tür,.....

    Nun war es an der Zeit den Hauptgang aufzutragen. Wir hatten drei Ferkel besorgt, diese dann ausgebeint und dann die Bäuche mit Hühnerwürsten, Drosseln, Mönchsgrasmücken, Schweinswürsten, lukanischen Würsten, ausgekernten Datteln, Meerzwiebeln, Schnecken, Malven, Porree, Sellerie, gesottenen Kohlstrünken, Koriander, ganzem Pfeffer, Nüssen und 15 darunter gemischten Eiern gefüllt.


    Dann hatten wir alles mit garum piperatum, in das drei Eier eingerührt waren, übergossen, das Schwein zugenäht und im Backofen gebraten.


    So gefüllt und zubereitet trugen wir diese Ferkel auf einer Platte herein. Diese Platte war mit verschieden Gemüse sorten verziert, so das der Eindruck entstand, das die Ferkel auf einer Wiese standen.

    Natürlich hatte mein Domine mich nicht darüber informiert, was er als nächstes vor hatte. Er schien mir nicht mehr zu vertrauen, seit dieser Geschichte mit dem Verwandten des Legatus. Und wirklich konnte ich es ihm nicht verübeln....


    Und eines war sicher : ICH wollte ihn nicht nach Roma begleiten, ich wollte meine Miriam wiedersehen.


    Doch nun musste ich erst mal den ungewöhnlichen Getränke Wunsch des Centurios befolgen. Aber, eine der Küchensklaven hatte ähnliche Trinksitten wie der Centurio, so konnte ich ihm kurz darauf seinen Kräutersud mit Minze und Honig servieren.

    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    "Einen warmen Kräutersud mit Minze und Honig. Alternativ einen Becher mit Wasser, Apfelessing und Honig." meinte Plautius und reichte nickend den Becher mit Wein an den Sklaven zurück. ;)


    Ungewohnte Wünsche gewohnt, nahm ich den Becher entgegen.

    "Sehr wohl, Domine..."


    Darauf verschwand ich...