Ich schmunzelte leicht und nickte dabei, hatte sie doch meine Funktion gut beschrieben. Aber was dieses Haus kostete, da war ich wirklich überfragt. "Ehrlich gesagt, weiss ich auch nicht was dieses Haus hier kostet und ich galube, genau weiss das auch keiner. Und wenn es jemand von den Herrschaften wüsste oder es ihn auch nur interessierte, dann würden sie vielleicht überlegen in ein kleineres Haus zu ziehen."
Zu genau kannte ich die Einstellung meines Patrons zum Geld, eine Einstellung die eigentlich alle hochgeborenen und traditionsbewiussten Römer teilten. Über Geld sprach man nicht, man musste es nicht einmal unbedingt haben, Geld gab man einfach aus. Aber das war nichts, über das sie sich unbedingt gedanken machen musste, denn es änderte eh nichts und liess einen als Sklaven sich nur noch hilfloser fühlen.
Ich hörte ihr zu, wie sie über ihren Werdegang sprach und nahm auch zur Kenntniss, das sie scheinbar beeindruckt war, wo mein Patron diente. Vielleicht war ich einfach zu lange im Besitz einer Familie gewesen, die schon oft ranghohe Militärs gestellt hatte. Sicher, gefreut hatte es mich, als mein Patron Legatus geworden war, doch beeindruckt hatte es mich nicht, genauso wenig, wie mich der Wachposten vor dem Palast beeindruckt hatte. "Ach weisst du, ich habe einfach darauf bestanden und die Wache daran errinnert, das mein Patron im Dienst für den Imperator an sein Castellum gebunden ist."
Das das, was ich hier so gross als standhaftes bestehen schilderte, eigentlich mehr einem Flehen glich, liess ich eher unbewusst weg, beobachtet wie sie ihre Zehen bewegte. Zum Glück, dachte ich mir, war es doch ein Zeichen , das ihre Verletzung nicht allzuschlimm war und sie bald wieder schmerzfrei würde gehen können. "Sehr gut, alles garnicht so schlimm," sagte ich und legte noch einen Verband um den Fuss.
Dann blickte ich auf und jetzt, da ich meine Aufgabe, sie zu versorgen beendet war, fiel mir zum ersten Mal auf, wie weit ihre Tunika über ihr Knie gerutscht war. Sicher, wohl jeder andere hätte elegant darüber hinweg gesehen oder aber still den Anblick genossen, auch wenn es es wirklich kein besonders unschicklicher Anblick war. Doch es war typisch für mich, ich erschrak regelrecht und erhob mich, blickte ihr fast etwas zwanghaft ins Gesicht.
"Gern,... ggeschehen," stammelte ich fast, die Tränen auf ihren Gesicht verunsicherten mich noch etwas mehr, denn eigenlich hätte ich nur zu gerne tröstend ihre Tränen weg gewischt, doch wirklich wagte ichj es nicht.
"Es ist schon gut," sagte ich leise, während ich ganz zaghaft meine rechte Hand ausstreckte, bis ich ganz leicht ihre Wange berührte und vorsichtig eine Träne wegwischte.