Beiträge von Quintus Tiberianus Cato

    Mit jedem Moment, den sie in meinen Armen lag, beruhigte ich mich zum einen, doch spürte ich auch um so mehr, wie sehr sie dieser Zwischenfall getroffen hatte. Ich hielt sie einfach fest in meinen Armen, atmete tief ein und sog dabei ihren Geruch in mir auf.


    "Niemand wird dich in den Keller schicken, schon garnicht dieser darhergelaufenen Kerle," flüsterte ich ihr beruhigend zu, gerade in dem Moment, da sie aufhörte meinen Nacken zu kraulen. Sie war so leicht, so unbeschwert gewesen, bevor diese beiden Krele aufgetaucht waren und irgendwie war es jetzt anders.


    Doch ich wollte nicht, das es anders wird und so beugte ich mich etwas zu ihr und küsste sie sanft auf ihre Lippen. "Ich werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst,...."


    In mir war gerade jetzt ein Entschluss gewachsen, der noch zu früh zum aussprechen war, doch der sicher da war.

    Ich bebte immer noch, das Verhalten dieser beiden Kerle würde sich noch folgen für sie haben. Zumindest in diesem Moment war ich entschlossen, die Macht, welche mir durch meinen freigelasenen Status und der Tatsache, das ich der Verwalter meines Patrons war, für meine persönliche Rache an den beiden zu nutzen.
    Doch schon als ich Cristas Stimme hinter meinem Rücken vernahm, wich meine Wut der Sorge um sie und langsam stellte ich den Krug auf dem Tisch ab, atmete Tief ein und aus, bevor ich mich dann zu ihr umdrehte. Dieses beleidigend verhalten der beiden SKlaven musste sie noch mehr getroffen haben als mich. Mit einen kleinen Schritt war ich bei ihr, legte meine Arme um sie und zog sie an mich heran.
    "Ich werde nicht zu lassen, das das noch einmal passiert, ich werde ein ernstes Wort mit dem Maior Domus reden,"
    sagte ich leise zu ihr. Natürlich würde schon bald die halbe Villa erfahren, was hier in der Küche vorgefallen war, das war unvermeidlich, aber von mir aus sollten auch alle davon wissen. Den Herrschaften war schliesslich egal, was die Sklaven trieben, jedenfalls solange nicht solche Dinge wie zwischen Verres und Domina Albina passierten.

    Erst jetzt registrierte ich, das sie nicht allein war und unweigerlch stellte sich bei mir ein Gefühl ein, das ih nur zu gut konnte, gleichwohl ich es ganz und gar nicht leiden konnte und mich nicht wirklich leiden konnte, wenn ich dieses Gefühl der Eifersucht zu liess. Eifersucht, die mir so unbebründet erschien, denn schliesslich hatte ich nichts von dem Kuss mit bekommen.


    Doch ich beherrschte mich, ich schenkte Crista ein Lächeln, hätte sie, wären wir nicht mitten auf der Stasse vor der Castra Praetoria, auch in den Arm genommen und geküsst. Stattdessen blieb ich etwas auf distanz, platzierte mich aber so, das ich etwas zwischen ihr und dem Fremden, den sie mir als Hektor vorstellte, stand. "Durus hätte dich nicht aus dem Haus gehen lassen dürfen, die Zeiten sind zu unruhig. Ich wette, er selbst verkriecht sich in der Villa."


    Ich war mir sicher, mein Patron hätte nicht eine kleine, zierliche Sklavin mit einer Botschaft durch die Stadt geschickt. Was für eine Botschaft überhaupt ? Wenn ich mich nicht irrte, konnte dieser gewähnte Senator eigentlich nur der Praefectus Urbi sein. Und so wurde ich neugierig auf den Inhalt des Schreibens, vielleicht konnte ich später mehr von Crista erfahren, wenn wir wieder allein waren.


    "Beeil dich, meine liebe Crista," sagte ich nich zu ihr und blickte ihr nach. Ohne mich umzudrehen, sprach ich Hector an. "Du bist also Hector ? In welchem Haus dienst du ?

    Ruhig, Cato, ganz ruhig, sagte zu mir. Es fehlte nicht viel und ich würde explodieren, so wie ich damals in Carthago Nova explodiert war. Auch wenn ich nur die Hälfte der Worte mitbekommen hatte, von dem, was dieser Sklave zu Crista gesagt hatte, steigerte das meine Wut nur noch viel mehr. Ich mochte nicht gross sein, doch ich war gross genug, das ich mich, als sie wieder hinter mir stand, so vor Crista stellen konnte, das keiner der beiden sie greifen konnte, ohne an mir vorbei zu müssen.


    "Ihr werdet jetzt gehen," sagte ich betont ruhig, probierte das wütende Beben in meiner Stimme zu verstecken, was mir leidlich gelang. In meiner Hand fühlte ich einen schweren Krug, den ich unbewusst gegriffen haben musste und der eine schwere Schlagwaffe darstellte. "Wenn ihr bis drei nicht verschwunden seit,...."


    Auch wenn ich in meiner Wut nicht darüber nachdachte, war dies für die beiden Sklaven keine Sitution, in der sie gewinnen konnten, denn sie mochten stärker sein, doch ich war kein Sklave mehr,... Sollte ich sie verletzen, würde es mich ein paar Sesterzen kosten, den Schaden zu beheben,... Sollten sie mich verletzen, konnten ihnen die Bleiminen drohen.

    Was war dies für Tag, irgendwie schien heute alles schief zu gehen, das hatte schon früh am morgen begonnen, als ich das Geschäft in den Mercati öffnen wollte und festgestellt hatte, das in der Nacht ungebetener Besuch gekommen war. Stunden hatte ich dann mit den Handlangern des Verwalters der Mercati und den Sklaven in der Basilica Iuliia verbracht, der Verwaltungsaufwand war trotz des geringenh Schadens enorm.


    Doch irgendwann war es in der Basilica still geworden, die üblichen Hektik war zu einer gespentischen Ruhe gewichen und meine Ansprechpartner waren nach und nach verschwunden und das Gerücht vom Tod des Imperators hatte mich auch erreicht.


    Ein Gerücht, das zur Gewissheit geworden war, als ich das das Forum betreten hatte. Únd der Anblick des Trubels verriet mir, das heute kaum noch Geschäfte zu machen sein würden, eher im Gegenteil bestand für Händler wie mich die Gefahr, das die Geschäfte in der allgemeinen Aufregung geplündert wurden. Und so war ich hinaus geeilte, wollte eigentlich direkt zu meinem Geschaft, doch dann hatte ich in dem Getümmel Crista entdeckt...


    Es war ein Zufall gewesen, ganz bestimmt, denn wie sollte es sein, das ich ausgerechnet sie unter den Tausenden erblickte, die sich auf dem Forum befanden. Aber ich erblickte sie und die Sorge um das Geschäft wich der Sorge um sie, die gerade in der Menge zu verschwinden drohte.


    Und ich lief in ihre Richtung, was nicht einfach war, aber irgendwann hatte ich die Menge durchquert, hatte immer wieder sie in der ferne erblickt, so wissend, das ich auf dem richtigen Weg war.


    Und dann hatte ich sie endlich erreicht : ich bog um eine Ecke und da stand sie auch schon.


    "Crista, zum Glück, du bist wohl auf," entfuhr es mir, als ich sie erreichte. Das sie nicht allein war, registrierte ich zunächst nicht.

    Glücklich ? Ja, das war ich sicher. Verliebt ? Das war etwas, das ich nicht sein wollte, wusste ich doch aus leidiger Erfahrung, das es eigentlich mir nur Ärger machte. Doch ich spürte auch, das sie recht hatte, so sehr ich mich auch dagegen wehren mochte, gegen jene Gefühle, welche den Moment des Verlangens, den ich unzweifewlhaft gerade hatte, überdauern würden. andere mochten es können, mochten hier und jetzt ihrer Gier nachgeben und dann einfach verschwinden , aber ich konnte es nicht.


    "Ich bin es auch, meine liebste Crista," flüsterte ich leise, brachte diese Worte zwischen den gierigen Berührungen unserer Lippen und Zungen hervor und je länger diese Berührungen andauerten, desto bewusster schien es mir zu werden, wie richtig meine Worte waren.


    Meine Hände hingegen gaben diesem andern Verlangen nach, sie gierten danach, ihre Haut zu berühren und eigentrlich fast jeden erreichenbaren Winkel ihres Körpers zu erkunden und gespannt auf ihre Reaktion zu warten und zu achten. Und ihre Antwort war so unzweifelhaft, so sehr ich ncha ihr gierte, schien sie auch nach mir zu gieren.


    Ich spürte, wie die Hitze zwischen uns anstieg, immer weiter, immer gieriger, bis ich gänzlich über ihr war und der Moment, da aus unser beider Leiber letzlich einer werden würde, unmittelbar bevorstand, da lösten sich meine Lippen von ihr und blickte in ihre Augen.
    "Crista,liebste Crista," flüsterte ich leise, während mein Becken langsam begann sich zu bewegen....

    Das Verhalten dieser beiden Sklaven brachte mich nun erst recht zur Weissglut. Abgesehen davon, das ich bei weitem kein Junge mehr war und ich mich auch nicht mehr als solchen Behandeln liess, konnte auch ihr selbstherrliches Gehabe mich nicht beeidrucken. Es war das typische Verhalten eines Sklaven, dem man etwas Macht gegeben hatte.


    "Du wirst sie sofort loslassen, denn wenn du es nicht tust, wird dir auch der Maiordomus nicht mehr helfen können. Ihr vergisst, wenn ihr vor euch habt !"


    Der Maiordomus mochte mich vielleicht nicht leiden, weil er zumindest einmal eine Gefahr für seine Position in mir gesehen hatte, aber er wusste auch, selbst wenn ich seine Position nicht anstrebte, das ein Wort von mir an richtiger Stelle genügte und seine Position war Geschichte.


    "Ihr beide werdet uns nun in Ruhe lassen !"

    Ich mochte nicht besonders gross sein, ich mochte nicht besonders stark sein und ich mochte in meinem Auftreten meist eher bescheiden und zurückhaltend sein. Doch es gab Situationen, in denen wuchs ich über mich hinaus und stellte etwas, dem ich mich sonst nie gestellt hätte. Ich hatte es nach Domina Novas Tot getan, ich hatte mich vor Alexis gestellt, ich hatte mehrmals vor Miriam gestellt. Und in genau so eine Situation brachten mich diese beiden Sklaven, offensichtliche Schergen des Maiordomus.


    Gerade noch hatte ich Crista in meinen Armen, hatte ich noch ihre Lippen auf meinen gespürt, da hatte mir einer der Kerle sie schon aus den Armen gerissen und fasste sie obendrein noch auf eine Art an, die ich nicht zu lassen wollte und konnte. Meine rechte Hand schnellte vor und packte die Hand des Sklaven, riss sie quasi von ihrem Kinn weg und schob mich zwischen sie und ihn.

    "Hör zu,"
    herrschte ich den Sklaven an, traf dabei ziemlich genau den Tonfall einer Herrschaft. "Was ich hier in der Culina tue und was nicht, das geht dich nichts an. Und wenn du Crista noch einmal berührst, dann wirst du es bereuen."

    Einen Moment hatte ich damit gerechnet, das sie mich zurückweisen würde und vieelicht einfach auftstehen würde, doch nichts derart, ganz im Gegenteil. Ihr Anblick versetzte mich gänzlich in Wallungen, ich spürte wie mein Verlangen nach ihr immer stärker wurde und ich musste mich zusammenreissen, nicht zu stürmisch vorzupreschen. Ich kam ihrer Aufforderung nach, rückte noch etwas dichter an sie heran, meine Hand laegte sich sanft auf ihrem Bauch, streichelte ihre Haut zärtlich. "Ich kann kaum beschreiben, wie ich mich fühle, Crista," erwiedete ich leise, stöhnte leicht auf als meinen Oberschenkel entlang fuhr. "Es ist einfach wundervoll so bei dir zur sein."


    Mein Augen schlossen sich, als ihre Lippen sich auf meine legten und das Spiel der Lippen von einem Spiel der Zungen ergänzt wurde, ein Spiel, in das ich nur allzu gerne mit einstieg. Wie berauscht war ich in diesem Moment, von ihr , von ihrem Berührungen und dem Gefühl ihrer Haut unter meinen Fingern. Zärtlich spielten meine Finger mit ihrer Haut, suchten die empfindsamsten Stellen ihres Oberkörpers, während ich nicht davon abliess, das Spiel unserer leidenschaftlichen Küsse fortzusetzen.


    Sanft führte ich ihr Hand auf meine Hüfte, dort wo immer noch ein letzter Rest meiner Tunika war, der letzte Stoff, der noch zwischen uns war und schob ihre Hnad unter diesen Stoff. der sich fast wie von alleine löste. Meine Hnad legte sich auf ihren Bauch und schob sie langsam ihren Körper herunter.

    So dicht wie wir beieinanander standen, war ich mir sicher, das ihr nicht entgangen sein konnte, wir sehr ihre Nähe mein Blut in Wallungen gebracht haben musste. "Ich habe dich sehr vermisst, meine wunderschöne Crista," flüsterte ich leise in ihr Ohr, strich dabei zärtlich über ihr Haar. Es war schön, so bei ihr zu sein, auch wenn ich wusste, das es nicht lange dauern konnte, bis irgendwjemand in die Culina trat, eigentlich war es schon ein Wunder, das bisher noch niemand gekommen war, denn eigentlich war dieser Raum einer der Betriebsamsten in der ganzen Villa

    "Natürlich nächtige ich heute hier,"
    meinte ich etwas verwundert, denn wo sollte ich sonst schlafen ? Hier in der Villa war mein Zuhause und da war es selbstverständlich, für mich, das ich auch hier schlief. Zumindest hatte ich nicht vor die Villa heute noch zu verlassen. Erst einen Moment später, nach demk ich schon in normaler Lautstärke geantworte hatte, verstand ich, das in ihrer Frage ein Angebot versteckt war. "Du meinst,.. " begann ich flüsternd, meine Frage nicht beendend.

    Was war hier nur los ? Was tat ich hier ? Was war es, das mich so reagieren liess, mich fast all meine Zurückhaltung verlieren liess ?


    War es ihre Gegenwart, ihre Nähe ? Der Gerüch ihrer Haut, ihrer Haare, der Geschmack ihrer Lippen, das Prickeln in meinen Fingerkuppe, wenn sie ihre Haut berührten und der Schauer, der mir den Rücken herunter wanderte, wenn sie meinen von ihr entblösten Oberkörper berührte. Lange, viel zu lange hatte ich es nicht mehr gespürt, wie es sich anfühlte, so so dicht bei einer Frau zu sein und in diesem Moment wusste ich nicht, was mich wirklich dazu brachte so zu fühlen, wie ich gerade fühlte. War das das gleiche Gefühl, das ich empfunden hatte, wenn ich Alexis und später Miriam geküsste hatte ? Oder sprach da etwas anderes aus mir, wollte ich einfach einem Gefühl der Lust in mir nachgeben ?


    Ihre Blicke liessen meine innere Unsicherheit noch etwas wachsen, was war, wenn ich hier ihr mehr versprechen würde, als ich später zu halten bereit war ?


    Doch dann gab sie mir diesen sanften, zärtlichen Kuss und alle meine Bedenken waren nicht mehr da, stattdessen erwiederte ich diesen Kuss sanft, während meine Hand durch ihr Haar strich, ihre Wange streichelte und sie zärtlich ihren Nacken krauelte. "Wundervolle, liebe Crista," flüsterte ich leise, blickte ihr dabei in die Augen, während meine Hand langsam zu ihrer Schulter wanderte und vorsichtig sich daran machte, die Spange zu lösen, die ihre Tunika hielt. Ich wollte mehr von ihrer wunderbaren Haut spüren, so legte ich ihren Oberkörper frei und meine Finger wanderten über ihre Haut, tasteten sich sich an ihren weiblichen Rundungen entlang. "Wenn es dir zu schnell geht,...." begann ich leise.

    "Oliven wachsen auf Bäumen, meist auf sehr alten Bäumen, denn je älter der Baum, desto besser werden die Oliven. Ich verspreche dir, Crista, wenn dein Dominus es erlaubt, werde ich dich mitnehmen."
    Das ich irgendwie nicht unbeschadet zurückkommen konnte, der Gedanke war mir bisher noch nicht gekommen. Vielleicht war es naiv von mir, das zu glauben, aber ein Grund, warum einer der Verwalter und irgendjemand anderes mir etwas antun wollen könnte, kam mir erst jetzt, als Crista es erwähnte. Aber es waren Gedanken, die ich schnellst möglichst wegschob, denn ich wollte diesen Moment mir ihr hier am Feuier geniessen, und mir nicht vorstellen, wie irgendein Verwalter mich niederschlug oder vergiftete. "...ich sollte auf den Gütern, wirklich nichts mehr essen,.." sagte ich mehr zu mir selbst, denn zu Crista, gerade in dem Moment, da sie sich zu mir drehte und mir ihren `Nachtisch` gab.


    Und einen Momrnt war ich sprachlos, spürte noch die süsse ihrerer Lippen auf den meinen, blickte in ihr Gesicht und merkte, wie ich sie etwas dichter an mich heran zog und ihr meinerseits einen leidenschaftlichen Kuss gab, einen Kuss, der nicht enden wollte, der begleitet wurde wurde von den Berührungen meiner Hände auf ihrem Rücken, die langsam , aber zielgerichtet sich bewegten. "Oh Crista," presste ich hervor, "was tust du nur mit mir ?"
    Jederzeit könnte jemands in die Küche treten, diesen Austausch an Küssen beobachten, unsere Zweisamkeit stören und uns in eine verlegene Situation bringen, doch daran dachte ich nicht...

    "Insgesamt drei Güter, zwei Weinberge meines Patrons und ein Olivenhain seines Bruders. Sie liegen nicht weit von hier in den Albaner Bergen," berichtete ich ihr weiter, "Man ist den ganzen Tag im Sattel."
    Der Gedanke sie mit auf meine nächste Inspektionsrunde zu nehmen, gefiel mir auf anhieb und ich konnte mir gut vorstellen, das in ihrer Begleitung diese mir verhasste Aufgabe wesentlich erfreulicher werden würde. "Gerne nimm ich dich mit, Crista, allerdings müsste dein Dominus zustimmen."


    Mein Magen mochte von dem Apfel etwas gefüllt worden sein, doch wirklich satt war ich immer noch nicht, daher füllte ich etwas Olivenöl in eine Schale und dippte etwas Brot hinein. Während ich etwas davon ass, beobachtert ich sie, wie sie zum Feuer ging und erzählte dabei weiter.


    "Den wenigsten Verwaltern gefällt es, wenn ich ihren Betrieb kontrolliere, denken sie doch meistens, ich könnte ihnen vorwerfen, das sie meinen Patron hintergehen, oder ich würde mich in ihre Arbeit einmischen." Ihre kurze Berührung als sie aufstand hinterliess immer noch einen wohligen Schauer und ich fragte mich, ob ich nicht einfach aufstehen sollte und zu ihr gehen. Konnte es sein, das ihr Blick genau dies gerade verlangte ? Ich liess das Stück Brot in meiner Hand auf den Tisch sinken, stand auf und ging langsam auf sie. Als ich hinter ihr stand, legte ich vorsichtig meine Hände auf ihre Taille und blickte über ihre Schulter in das knisternde Feuer.

    Was war es, das mich dazu brachte etwas zu tun, das so garnicht meine Art war ? War es ihre Nähe, Der Geruch ihrer Haut, der Duft ihrer Haare ? Oder war es einfach das Licht, in dem mein Zimmer gerade gehüllt war ? Diese besondere Rot einer langsam untergehenden Sonne ?
    Einen kurzen Moment war ich ob mir eigenen Tollkühnheit erstaunt und
    beinahe erschrocken. War ich das wirklich, der so einfach einen Kuss einforderte ? Und was, wenn sie mich einfach empört fortstossen würde ?


    Doch diese Unsicherheit währte nur kurz und verflog ganz als sie begann meinen Kuss zu erwiedern. Zu spüren wie dieser Kuss immer leidenschaftlicher wurde, zu spüren wie ihre Finger über mein Gesicht wanderten, ihr leichtes Kraulen meines Nacken, all dies lies mir wohlige Schauer den Rücken herunter wandern und ein Gefühl des Glückes bereitete sich in mir aus, wie ich es schon lange nicht mehr gespürt hatte.


    Und mochte ich kurz zuvor noch Bedenken gehabt haben, in welche Lage uns diese Situation bringen würde, in diesen Moment war alles um uns herum vergessen. Es war egal das sie eine Sklavin war und ich ein freigelassener, sie hätte auch von höchstem Stand sein können, in diesem Moment zählte nur die Leidenschaft mit welcher sich dieser nicht endenwollende Kuss entwickelte und unsere Blicke die sich treffen. Langsam legte sich eine Hand auf ihre Schulter, die andere auf ihrem und mein Oberkörper beugte sich langsam vor, so das sie kurz darauf auf der Liege lag, ich über ihr gebeugt, ohne dabei den Kuss zu unterbrechen.

    "Oh ja, hier in Villa ist immer was los. Und draussen in der Stadt erst recht," meinte ich mit einem Lächeln auf den Lippen, die Reste des mittlerweile gegessen Apfels wegwerfend. Draussen mochte Trubel herrschen und auch hier in der Culina würde recht bald reges Leben und Treiben herrschen, doch noch waren wir allein und ausser ihrer Stimme drang nur das Knistern des Feuers auf der Feuerstelle an meine Ohren.
    "Es ist schön hier mit dir zu sitzen,"
    sprach ich zu meiner eigenen Überraschung meine Gedanken aus. Fast wae ich etwas erschrocken, ob dieser meiner Tollkühnheit, doch in Cristas Nähe war ich irgendwie lockerer.

    "Ich musste heute ein paar Landgüter in der Nähe der Stadt ansehen, quasi die Verwalter verwalten,"
    erzählte ich von meinem Tag. "Früh morgens musste ich los, um alle Güter an einem Tag zu besuchen, ich hatte keine grosse Lust auf einem der Güter zu übernachten. Ich glaube auch, die meisten Verwalter sind auch froh, wenn ich wieder aufbreche."

    Warum blieb ich sitzen ? Warum stand ich nicht einfach auf ?


    Es waren diese beiden Fragen, die durch meinen Kopf schossen als mir klar wurde, in welcher Situation wir uns befanden, wie ähnlich sie jener an jenem schicksalhaften Tag in Carthago Nova war. Sollte ich nicht wissen, das es zu den kompliziersten Verwicklungen führen würde, wenn ich hier sitzen blieb ?


    Doch ich blieb siitzen, als sie meinen Handrücken streichelte, ich ihre Finger so sanft über meine Haut gleiten spürte und sah sie weiter an, sah wie das Licht mit ihr spielte. "Ja,.. " sagte ich mehr rein mechanisch, "wir sollten beizeiten den Verband wechseln."


    Warum blieb ich immer noch sitzen ? Warum stand ich jetzt nicht einfach auf ?


    Wieder die selben Fragen, doch eine ganz andere Stimme antwortete, ein Stimme, die mir bekannt vor kam, doch nicht meine eigene war . "Cato," flüsterte die Stimme, "sie ist hübsch, warum willst du weg ? Carpe diem,... Nutze den Tag, Kleiner,.. mach dir einfach nicht zu viele gedanken,..."


    "Ein wenig kenn ich die Stadt," begann ich, "aber sie ist so gross.."


    Weiter kam ich nicht, da spürte ich ihre AHnd auf meiner Wange und ich verstummte. Vielleicht hatte diese Stimme in mir recht, vielleicht sollte ich mir nicht zu voiele Gedanken machen und einfach den Moment geniessen. Und es gefiel mir ja, wie sie meine Wange berührte und auch ihr Anblick gefiel mir sehr. Fast automatisch hob ich meine Hand, legte sie auf ihre Wange, strich sanft mit meinen Daumen über ihre Schläfe, während die anderen Finger vorsichtig mit ihrem Haar spielten.


    Und ganz langsam näherte sich mein Gesicht immer mehr dem ihrem ...

    Nur mit grosser Mühe schaffte ich es, den Apfel, den sie mir zu geworfen hatte, auch aufzufangen, denn ich hatte ja immer noch die Amphore mit Olivenöl unter dem Arm. Doch mir die Blösse geben und den Apfel an mir vorbei fliegen lassen, wollte ich auch nicht, es würde sicher noch genug Gelegenheiten geben, bei denen ich mich vor ihr blamieren würde.


    Und auch wenn ich kein Freund von Äpfeln war, war mein Hunger so gross, das ich gleich in den Apfel hinein biss, während ich die Amphore auf den Tisch stellte, mich auf einen Stuhl fallen liess und mit immer besser werdender Laune ihren Erzählungen lauschte.


    "Du scheinst wirklich einen interessanten Tag gehabt zu haben, Crista," meinte ich zu ihr, als sie geendet hatte. "Und mach die über die Reaktion von Sabina keine Gedanken, die Herrschaften haben alle so ihre Angewohnheiten, genau wie Publius, der sich immer verbeugt. So ist es mir jedenfalls lieber, als wenn er störrisch und rebelisch wäre. Das bringt immer nur Unruhe.."

    Ich hasste es zu reiten ! Auch wenn Quintus damals immer darauf bestanden hatte, das ich es lernte, ich hatte niemals wirklich gefallen daran gefunden und das hatte sich in all diesen Jahren nicht geändert. Vielleicht war das einer der Gründe, warum ich bis heute nicht mit Tiberia Camilia nach Misenium gereist war, wie ich ews versprochen hatte. Und es war auch der Grund, warum ich imm froh war, wenn en Tag wie dieser zuende war. Bei Sonnenaufgang war ich aufgebrochen und hatte mir zwei Güter meines Patrons und noch ein Gut seines Bruders angesehen.


    Aber jetzt war ich zurück, meine Glieder schmerzten von dem Tag im Sattel und mein Magen knurrte so laut, das es ich zuerst die Küche ansteuerte, eine kleine Amphore unter dem Arm. Darin befand sich allerfeinstes Olivenöl, das mir der Verwalter eines der Güter mitgegeben hatte. Dieses mit frischem Brot zu essen, darauf hatte ich mich schon den ganzen Rückweg gefreut.


    Und als ich die Culina betrat, stuieg meine Laune deutlich an, fand ich da doch Crista vor. "Hallo, Crista," begrüsste ich sie mit einem Lächeln, und ergänzte mit Blick auf nicht ausgepackten Korb : "du warst auf dem Markt ?"

    Langsam setzte ich mich neben sie, direkt auf die Stelle auf die sie deutete. Es passierte mehr mechanisch denn wirklich überdacht und erst als ich neben ihr sass, wurde mir bewusst in welcher Situation wir uns befanden. Wir sassen allein in dem grösseren meiner Zimmer, neben einander auf einer Kline direkt am Fenster, blickten zusammen hinaus auf die Stadt, die niemals schlief. Der Tag neigte sich zu ende, die Sonne stand tief, färbte den Himmel in ein wunderschönes Rot.


    Carthago Nova, schoss es mir durch den Kopf, dort hatte ich schon einmal neben einer jungen Frau auf einer Liege gesessen. Diese Erinnerung an die ersten Stunden mit Miriam waren das schönste, was mir geblieben war, kurz danach zerbrach unser Glück an den Widrigkeiten des Sklavendaseins. Es waren eigentlich nur schmerzliche Erinnerungen, die danach folgten, der kurze Moment des Glückes den Miriam und ich genossen hatten nicht nur uns gestraft, sondern auch Marius und vor allem Alexis.
    Alexis,... Wo sie nur war ? Nach all dem was ich ihr angetan hatte ?


    Ich seufzte lise, doch als ich spürte wie sie meine Hand ergriff, brachte mich das zurück in die Gegenwart und ich drehte mich zu ihr, blickte sie an. "Es ist wirklich ein schöner Anblick," sagte ich, doch ich meinte weniger den Blick über die Stadt, als das Licht der letzten Sonnenstrahlen des Tages, welches mit ihrem Haar und ihren Gesichtszügen spielte. "Wenn du möchtest, kann ich dir gerne mal die Stadt ein bisschen zeigen..."

    ~ Cubiculum Tiberia Sabina ~
    -Bitte vor dem Eintreten anklopfen-


    Der Maiordomus hat eine kleine Zimmerflucht für Tiberia Sabina herrichten lassen, zwei zusammenhängende Zimmer, gelegen im ersten Stock der Villa. Das grössere der Beiden verfügt über einen kleinen Balkon, dessen Blick wie in den meisten anderen Zimmerfluchten auf diesem Stockwerk auch hinaus auf das Perystlium hinter dem Tablinium geht.


    Beide Zimmer sind elegant, aber nicht übertrieben prunkvoll eingerichtet. In einen der Zimmer besteht der Wandschmuck aus floralen Mustern, im anderen zieren die Wände Motive mehr religöser Natur.