Beiträge von Assindius

    Das Zeichen. Darauf hab ich gewartet. Ich fackelte nicht lang und drückte mich durch. Hätte ich nicht auf irgendwelche Sitten achten müssen hätte ich noch die Zunge ausgestreckt und wilde Laute von mir gegeben oder einfach nur gefaucht. Statt dessen rief ich einfach nur:


    „Aus dem Weg!“


    Natürlich hörte mich bei dem Lärm nicht jeder und so kam es auch vor, dass der ein oder andere meine Hände im Gesicht oder im Rücken spürte. Auf die Herrin achtend sah ich das ihr einige noch verdächtig nahe kamen. Da half nichts, ich musste stoppen, diejenigen abdrängen und auf die andere Seite nicht aus den Augen verlieren. Ja das war was für mich, da gab es Schrammen und blaue Flecke. Dann kamen wir zu dem Stand und ich sagte schlicht:


    „Herrin, da wären wir!“

    Ein großes Grinsen durchzog mein ganzen Gesicht. Ich hob die Schultern, breitete die Arme aus machte Fingergymnastik und spannte die Muskeln an. Dann schüttelte ich meinen Kopf, so dass mein Gesicht mit Haaren bedeckt war, um gefährlich auszusehen. Dann sah ich die Herrin an.


    „Ich schlage vor, das ich vor gehe und Ihr in meinem Rücken bleibt, Herrin. Ich warte auf Euer zeichen!“

    „Ja Herrin, in meinen Stiefeln ist es sehr warm.“


    Eine Farbe, darüber hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht, aber ich hatte eine Idee.


    „Herrin, ich denke ich würde zu schwarz tendieren, da kommen meine grünen Augen besser zur Geltung. Könne ich wählen, träfe meine Wahl auf eine dunkle Farbe, Blau oder Grün, zur Not aber auch Rot. Ein schlichtes Weiß würde mir völlig genügen."

    Ich schloß die Augen und schüttelte leicht mit dem Kopf. Doch nicht gelb, dachte ich, das passt nicht zu meinen Stiefeln :D. Aber natürlich hielt ich es mir an.


    „Ja Herrin, soll ich es auch anziehen?“




    Edit: Tippfehler

    Jetzt wird es kompliziert, dachte ich. Die Herrin scheint mich nicht zu hören und noch lauter sollte ich, der guten Sitten wegen, nicht werden. Auf die Schulter fassen wäre auch nicht gut, das machen Sklaven bestimmt nicht und sie würde sich bestimmt erschrecken. Der Händler kramt auch irgendwo und bemerkt mich ebenfalls nicht. Bei Loki, da hatte ich eine Idee.


    Vorhin hatte ich gesehen das jemand über den Markt lief der einige Leute anrempelte, weil er durch wollte, und er kam auf uns zu. Es war zwar nicht so voll wie zuvor, aber man kann eben nicht alles haben. Als er zwei Schritte vor mir war, schirmte ich mit dem linken Arm die Herrin und stieß ich ihn mit dem Rechten um. Als er völlig verdutz aufstand blickte ich ihn böse an und brüllte:


    „Hier rempelst du niemanden an, dafür sorge ich!“


    Das hatte gesessen, er sagte keinen Ton und ging einfach. Dann wendete ich mich der Herrin zu und noch einmal und ganz nüchtern:


    „Herrin ich habe jemanden gefunden, da drüben steht er und wartet.“

    Ein Erfolg. Ich hatte jemanden gefunden, der es machen wollte. Ich bat ihn zu warten, damit ich der Herrin Bescheid geben konnte. Ich ging zu dem Stand an dem sie sich aufhielt und sagte deutlich:


    „Herrin ich habe jemanden gefunden, da drüben steht er und wartet.“

    Wie soll ich denn bei dem Getümmel hier bloß jemanden finden. Ständig schrabbte jemand an mir vorbei, trat mir auf die Füsse oder stand im Weg. Die Herrin sah sich etwas an und ich sprach einige Sklaven an, ob sie mir weiterhelfen konnten. Die meisten wussten aber niemanden und die anderen kannten nur Barbiere von denen andere sagten das diese schon längst tot waren. Dann würde es wohl doch ein Bettler werden.

    Tiefer? Was sollte das bedeuten? Sie glaubte doch nicht etwa.. oder doch? Aber ich hab doch gar nicht geguckt. Na wie gut das ich mit meiner Nase nicht noch näher heran gegangen bin. Das war eine der wenigen Situationen in der ich bestimmt rot im Gesicht wurde.


    Scheinbar hatte ich die Herrin zuvor nicht richtig verstanden und dann sagte ich mit lauter Stimme:


    „Ja Herrin, ich halte die Augen nach einem Barbier auf!“


    Es war hier so laut, dass ich nicht wusste, ob die Herrin mich diesmal verstanden hatte. Zur Vorsicht gab ich Handzeichen. Ich zeigte auf mich, zeigte in meine Augen, ging mir mit den Fingern durch die Haare und nickte mit dem Kopf.


    Dann erhob ich mich, strich mir noch mal durch den Bart, solange ich das noch konnte und ließ die Blicke schweifen, die Herrin aber nicht aus den Augen verlierend.

    Die Herrin winkte und ich trat näher. Man war das laut und aus den vielen Gerüchen auf dem Markt wurde ein vielleicht ein Gestank, bäh. Als ich nah genug war, beugte ich mich herunter, so dass mir die Herrin in mein Ohr sprechen konnte.


    Bevor die Herrin etwas sagte, fing ich an zu schnüffeln, erst in kurzen Abständen hintereinander und dann einige tiefe Züge. Hier roch es gut, und wie. Diesen Geruch kannte ich doch! Damals in der Biga hatte ich ihn schon einmal gerochen, aber nicht so intensiv. Nun, offensichtlich war das die Herrin. Dann viel mir ein, dass ich vielleicht mal etwas sagen sollte, bevor die Herrin ungeduldig wird, denn offensichtlich wollte sie noch etwas sagen.


    „Herrin?“

    Sim-Off:

    IIIIIch? Niemals! ;) Aber die Einladung zum nicht verstehen musste ich doch annehmen. :D

    Hier war es ganz schön voll. Als ich das Plakat aufgehängt hatte, war es hier nicht so laut, man versteht seinen eigenen Gedanken fast nicht. Was sagte die Herrin, sie sucht nach einem Barbier und ich soll folgen?


    „Ja Herrin, ich folge Euch!“

    „Nun Herrin, in Germanien gibt es viele Stämme und viele Riten. Manche Stämme opfern ihnen wichtige Dinge, z.B. Boote, Essen, Schmuck oder Waffen, dazu gehen sie extra in den Wald oder an eine bestimmte Stelle des Flusses. Manche Stämme schmeißen sogar einmal im Jahr eine Jungfrau in ein Moor.
    In Assindia wird bei jedem Vollmond und bei jeder Geburt ein Fest für die Götter veranstaltet Außerdem wird bei uns gebetet, der eine betet mehr der andere weniger.“

    Hick, was ging mir durch den Kopf? Das sag ich lieber nicht.


    „Herrin, mir fielen die Differenzen der römischen zu den germanischen Göttern auf. Die römischen Ernähren sich von Weihrauch und man legt Bildnissen eine Kette um den Hals. Das ist anders als in Germanien. Bei uns ernähren sich die Götter wie die Menschen, sie essen Wildschweine und trinken Met, sehr viel Met. Solche Bildnisse haben sie auch nicht. Manche Götter wohnen in Bäumen, andere in Quellen. Bevor wir einen Baum fällen, beten wir für ihn und entschuldigen uns bei ihm, weil wir in fällen müssen. Die römischen Gebräuche sind mir noch fremd, aber das wird schon!“


    Sim-Off:

    Das weiß ich sicher!!

    Die Nahrung der Götter, ah ja. Bei uns trinken die Götter Met und essen Wild und in Rom den Weihrauch. Sollen die davon denn satt werden? Die Götter sind bestimmt so klein an Statur wie die Römer selbst, da wird das wohl klappen!


    Sim-Off:

    Die Suche über Germanische Opferbräuche oder den Umgang mit den Göttern gestaltet sich etwas schwierig. Da scheint es auch nicht viel zu geben, aber ich arbeite daran!

    Ich gab der Herrin die Schale und probierte mich mit dem Anzünden. Das dauerte ein bißchen , aber dann klappte es doch und zwar so gut das ich mir einige meiner Barthaare ansengte. Ich linste zur Herrin rüber und hatte den Eindruck als ob sie nichts gemerkt hatte. Aber gut sehen konnte ich es nicht.

    Das Ding da kriegt ne Kette, ja nä is klar. Bei diesen römischen Sitten hielt ich mich lieber raus. Weil ich nicht wußte ob ich etwas sagen durfte, sagte ich nichts. Ich hängte dem Bildnis nur die Kette um und nickte der Herrin zu das ich fertig war.

    Ich sah an mir herunter. Fertig machen, wie denn? Die Frisur sitzt, die Kleidung ist römisch, noch mal kurz die Arme gehoben und unter den Achseln gerochen. Ich weiß was gemeint ist!


    „Natürlich Herrin, Ich bin sofort zurück!“


    Geschwind verließ ich das Atrium und ging mich waschen. Dann hetzt ich zurück um die Herrin nicht lange warten zu lassen.


    „Herrin ich bin so weit!“

    Iu wie? Wie soll der heißen, was solls. In Rom gibt es eben andere Götter.


    „Herrin, ich bin der Sklave und es steht mir nicht zu Euch zu widersprechen, egal welchen Namen der Göttervater in Rom trägt!“