Beiträge von Assindius

    In der Villa sagte man mir das die Herrn im Gestüt sei. Wie die alle geguckt haben, nä echt ey. Also zum Gestüt.


    Die Herrin redete mit jemandem, diese Frau hatte ich bereits bei diesem römischen Fest gesehen. Na ja, egal.


    „Herrin, ich bin zurück.“

    Als sie das sagte wirkte das noch bedrohlicher.
    Der Bart soll ab, so ne Kacke, jetzt bloß nicht heulen. Offensichtlich waren sich die beiden einig.
    Dann fummelte er an meinem Kinn und zeigte eine Länge.
    Muttiiiii!! Das war keine Länge, das war der ganze Bart. Ich musste mich stark zusammenreißen ihm nicht den Kopf in den Nacken zu drehen oder ihm vor den Ohren der Herrin zu sagen das ich platt machen würde, wenn er mich anpackt. Ich schloss die Augen und sagte zu mir selbst, nimm es wie ein Mann, nimm es wie ein Mann.

    Er wollte nicht viel, so sagte er zumindest. Da er kein Barbier war, wollte er auch weniger als ein Barbier bekäme. Seine Geräte hatte er bei sich zu Hause, er wollte mich in seiner einfache Behausung mitnehmen und mich dort frisieren. Bei seiner Frau und bei seinen Kindern würde er das ebenfalls tun.

    „Wie Ihr wünscht, Herrin.“


    Ich könnte der Herrin doch einfach sagen, dass ich niemanden gefunden habe. Nein, dann wäre ich genau so ungermanisch wie nachher mein Aussehen sein wird. Scheiße.


    Ich fragte mich also wieder durch, nach jemandem der mich frisiert. Da dauerte auch gar nicht lang. Diesen bat ich zur mitzukommen. Der in Rom hatte nicht gewartet, das sollte mir kein zweites mal passieren. Wir gingen zur Herrin und er grüßte sehr höflich, aber was verstehe ich schon davon.


    „Herrin, dieser Mann hat sich bereit erklärt mir Bart und Haar zu schneiden!“

    Interessiert achtete ich auf die Rituale, hatte meine Augen aber mehr auf die vielen Anwesenden gerichtet. Ich konnte 2 Wachen ausmachen und diese standen möglicherweise nicht ohne Grund hier. Das veranlaßte mich noch aufmerksamer auf die Menge zu achten. Als dann der Rauch aufstieg achtete ich auf jedes Detail. Möglicherweise würde diese Ablenkung ausgenutzt werden.

    „Ja Herrin!“


    Ich ging voran und es wurde wie erwartet eng. Ich drängte mich durch, schob einige Leute sanft an die Seite und war leicht Stolz, das einige aus dem Weg gingen als sie mich kommen sahen.


    Dann hatten wir endlich diesen Trubel hinter uns gelassen.

    Hätte ich jetzt wegen dem Satz mit den Bädern geschmunzelt, hätte die Herrin wahrscheinlich gedacht das ich ihre Androhung ignoriere. Da ich dies jedoch nicht tat, setzte ich eine besorgte Mine auf. Die passte auch viel besser. :verbeug:


    „Ja Herrin!“


    Es war nicht mehr ganz so voll wie zuvor, aber immer noch eng. Das mit dem Ausleihen hatte gesessen und ich war sehr vorsichtig mit dem was ich sagte und tat. Dann sagte ich zur Herrin, diesmal ohne Fingergymnastik:


    „Herrin, wollt Ihr wieder hinter mir bleiben?“

    Oje das klang nicht gut. Da war ich wohl etwas zu forsch! Was soll ich denn jetzt bloß antworten?


    „Bitte verzeiht das ich so ungestüm bin, Herrin!“


    In dem Moment viel mir ein, dass mich wahrscheinlich in meinem ganzen Leben noch nie so oft entschuldigt hatte, wie in letzter Zeit, seit ich Sklave war. Irgendwas musste ich falsch machen

    „Herrin, wie auch immer diese Rituale aussehen werden, werde ich sie fremdartig finden, sie nicht verstehen und mir innerlich meine Gedanken dazu machen. Das sind keine germanischen Bräuche, also werde ich natürlich auch schweigen. Wie käme ein Sklave auch dazu das zu kritisieren."


    Dann sah ich der Herrin in die Augen, denn das war mir wichtig:


    "Auch wenn die Gefahr noch so gering scheint, ich kümmere mich um Eure Sicherheit, nicht um römische Bräuche!“




    Sim-Off:

    Ja ich geh ja schon :D;)

    Da wären wir also wieder auf den Straßen Italiens. Eigentlich war ich nicht gerne unterwegs, weil man zur Untätigkeit verband ist, aber diesmal war ich froh unterwegs zu sein. In Rom hatte sich kein Barbier gemeldet und so blieb meine Haarpracht noch etwas erhalten. Und wenn das kein Grund ist sich zu freuen. :)

    Nicht schon wieder!;)


    „Ja Herrin!“


    Wie befohlen holte ich die Gepäckstücke und brachte sie zur Kutsche. Dann ging ich zurück und sagte:


    „Herrin, das Gepäck ist verstaut und die Kutsche abfahrbereit!“

    „Ja Herrin.“


    Ich ging vor und schaute mich um, kein Gedränge mehr. Wie erwartet waren in diesem Gang nicht mehr so viele Leute. Den Stand den ich meinte hatte ich gesehen und tatsächlich hatte er einige Sandalen. Ich sprach den Händler an:


    „Hömma, hast du Sandalen die einem großen Kerl wie mir passen könnten?“


    Er wußte es nicht genau und zeigte auf seine Auswahl. Einige sah ich mir näher an. Ich zog es vor meine Stiefel nicht auszuziehen, mir war ganz schön warm und ich wollte gar nicht wissen wie meine Füsse rochen. Statt dessen hielt ich die Sandalen einfach an meine Füsse und schätze ob sie passen würden. Eines war dabei, was wohl so grade eben passen dürfte. Der Händler sage das diese Sandalen schon etwas älter wären und das sie wegen dieser Größe bislang niemand gekauft hatte. Dann sah ich die Herrin an und sagte, den Finger auf die Sandalen zeigend:


    „Diese dürften passen, Herrin!“

    Hätte ich doch einen andere Farbe nehmen sollen? Nicht das der Herrin das Blau nicht gefällt. Sie wollte mich belohnen und jetzt sieht sie weg. Äh, das bildest du dir nur ein.


    „Vorhin hab ich einen gesehen, Herrin. Da drüben war er!“


    Ich zeigte einen Gang weiter und nahm die Tuniken entgegen die mir der Händler überreichte. Ich hoffte schon das jener Gang genauso voll war wie dieser hier und machte schon wieder Fingergymnastik. Bei genauerer Betrachtung sah er aber von hier nicht sehr voll aus.


    „Ich bin so weit, Herrin!“

    Verdient, man war ich stolz, solche Worte gefielen mir. Ich sah mir jede Tunika an die der Händler brachte, prüfte die Größe und hatte einige gefunden. Die Kleidung die ich anhatte zog ich an Ort und Stelle aus und probierte die ausgewählten an. Als ich die letzte ausgezogen hatte sagte ich zur Herrin:


    „Ich nehme diese Blaue und diese Weiße, wenn Ihr gestattet Herrin.“


    Dann zog ich mir die alte wieder an.

    Die Frau die bereits am Marktstand war, fing an sich zu beklagen als die Herrin sich vordrängte. Doch bevor sie ihren Satz beenden konnte fasste ich ihr auf die Schulter, machte mein böses Gesicht als sie mich daraufhin ansah und schnaufte tief durch die Nase. Das schien sie zu beeindrucken, sie sagte keinen Ton mehr und sah sich weiter um.


    Die Herrin kümmerte sich um die Kleidung und ich fummelte mir die Haare aus dem Gesicht, immer die Augen auf die Umgebung gerichtet. Viele der Leute sahen herüber, aber niemand kam mehr an den Stand.