Beiträge von Tiberius Annaeus Sophus

    "Dass mein Vorgehen nicht frei von Fehlern war, bin ich bereit zu akkzeptieren. Das Wissen um die Struktur war hier ja weniger das Problem als vielmehr unzureichende Planung."


    Er lächelte freundlich.


    "Ich erhielt die Empfehlung von Flavia Agrippina, die ich betreffend eben dieser Aufgabe, die Minervina momentan hat, zu mir rief. Ich sagte jedoch bereits, dass ich nicht danach fragte und somit die Verantwortung immer noch bei mir liegt."

    "Natürlich. Ich möchte dazu folgendes sagen.
    Erstens war mir unklar, dass es sich um spezielle Aufgaben handelte, die Minervina in Mantua zu erledigen hatte. Man sagte mir, es sei kein Problem, sie in "nächster Zeit" nicht in Mantua zu wissen. Ich sah aufgrund mir fehlender Informationen bezüglich dem Cultus Deorum, wenn es sich nicht gerade um mein Aufgabengebiet handelt, keinen Grund, diese Information einer näheren Prüfung zu unterziehen.
    Zweitens folgte ich einer Empfehlung einer Priesterin, der Minervina geeignet schien. Ich gebe allerdings zu, dass es sich dabei eher um allgemeine Qualifikationen handelte und die betreffende Priesterin nicht im Zuständigkeitsbereich einer Untersuchung diesbezüglich lag oder liegt.
    Drittens kann ich euch versichern, dass ihre momentane Aufgabe dem Cultus Deorum dienlich ist. Mir steht es natürlich nicht zu, Flaminca, eure Wahl des Aufgabengebietes zu kritisieren, doch habe ich im Staats- wie im religiösen Dienst gehandelt und daher auch nach bestem Wissen und Gewissen, was das Wohl Roms betrifft.
    Ich denke, das ist eine gewissenhafte Antwort."

    Tiberius blickte erstaunt.


    "Eingegriffen? In wiefern? Natürlich kann ich mir vorstellen, was ihr meint, jedoch ist mir eure Definition von "in die Ausbildung eingreifen" unklar, so dass ich noch keine Stellungnahme abgeben werde. Damit ihr mich recht versteht, ich möchte es nur überprüfen, dass ihr mir nichts vorwerfen wollt. Und das ist ja nicht eure Absicht, nicht wahr?"


    Er lächelte.

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus


    Ich hoffe, Onkel, wir werden hier heute noch Deandra sehen, das wäre wahrlich ein "Familientreffen" ;)[/B]


    Tiberius Miene hellte sich noch ein wenig mehr auf.


    "Ahja, richtig, sie war natürlich auch eingeladen. Deine Patronin."


    Er schmunzelte.


    "Ja, in der Tat, das wäre ein erfreuliches Treffen."

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Misenum? Ha, fast wäre ich zu Besuch gekommen, Deandra lud mich ein. Erzähle, was gibt es Neues.


    Tiberius nippte an seinem Wein, schien ihn allerdings nicht ganz trinken zu wollen.


    "Nun, momentan werden die Tempelbereiche renoviert, soweit ich es richtig im Blick habe. Minervina kümmert sich darum, dass dabei alles seine Ordnung hat. Du hast sie vielleicht schon einmal gesehen.
    Einie Vigiles waren auch da, um die Stadt zu untersuchen. Aber dazu weiß ich nichts genaueres. Ich glaube, da bist du auch besser informiert.
    Ich glaube allerdings die Arbeit steigt dem jungen Magistraten Maxentius langsam über den Kopf. Er ist etwas unausgeglichen, wie mir scheinen will. Aber Deandra hilft, so gut sie kann, davon bin ich überzeugt."


    Er blickte kurz nachdenklich.


    "Und hoffentlich wird das reichen."

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus
    Metellus nickte eifrig, aber so richtig hörte er seinem Onkel gar nicht zu, viel zu sehr freute er sich über sein Treffen mit ihm.


    Wie geht es Dir? Und der Familie? .....Komm, lass uns einen Becher verdünnten Wein und ein paar Oliven nehmen. Erzähle mir alles :)


    Metellus sprudelte nur so, er wirkte fast jungenhaft dabei


    "Natürlich, aber du müsstest mir dann dabei behilflich sein, den entsprechenden Stand zu finden. Es wird immer voller..."


    Er sah sich kurz um, als wollte er dies noch unterstreichen.


    "Ach, die Familie, nun, ich habe ja vornehmlich meine Zeit in der Villa Aurelia zu Misenum verbracht, doch, darüber könnte ich dir etwas erzählen."

    Zitat

    Original von Marcus Annaeus Metellus

    Onkel Sophus, Du hier, lass Dich umarmen


    Ein Strahlen huschte über Metellus Gesicht. Wenn er schon seinen vater nicht treffen würde, so wenigstens seinen Onkel, der ja genaugenommen sogar sein Ur-Onkel war. Freudig drückte er ihn an seine Brust =)


    Tiberius hustete kurz ob der Wucht der Begrüßung, fasste sich aber ebenso schnell und lächelte.


    "Metellus, schön, dich zu sehen. Du hast viel von dem hier geschaffen."


    Er machte eine weitscheifige Geste.


    "Erfreue dich daran." :)

    Tiberius lächelte freundlich.


    "Liberal bin ich höchstens in dem Maße, wie es mein Ahne, Lucius Annaeus Seneca, war. Und ihr werdet mir recht geben, dass dieser kaum die Strömungen vertritt, die ihr meint. Nein, ich bin ebenfalls den Traditionen zugetan. Ich war bis vor kurzem Mitglied der Factio Albata. Diese vertrat die Traditionen. Ihr könnt mich also getrost als an eurer Seite betrachten. Es freut mich, einen weiteren Anwärter auf das Quästorenamt mit dieser politischen Zielrichtung zu sehen."

    Tiberius trat aus dem Hintergrund hinzu. Seit der letzten Wahl hatte er viel Zeit damit verbracht, sich in Misenum am Meer aufzuhalten und nachzudenken, wie es weitergehen könnte. Er lächelte kraftvoll, darauf bedacht, zu zeigen, dass er seine Zuversicht noch längst nicht verloren hatte.


    "Salve, Eugenius.
    Eine gute Entscheidung mit eurer Kandidatur, da bin ich mir sicher. Ihr werdet ein hervorragender Konkurrent sein."


    Tiberius verbeugte sich leicht.


    "Ich bin Tiberius Annaeus Sophus. Wie ihr sicher erraten habt, beabsichtige ich ebenfalls, zu kandidieren."

    "Eine gute Entscheidung, dem schließe ich mich an. Ich denke, ich werde noch ein wenig Weihrauch verbrennen. So ist ein klares Zeichen zu setzen, dass die Albata ihre Entscheidung guten Gewissens in die Hände des Volkes und natürlich der Götter gibt."


    Tiberius lächelte. Er war sich sicher, dass die politischen Entscheidungen zu vielen Teilen längst in Hinterzimmern getroffen und mit Klienten und zum Teil auch Bestechung und Parteienzwang durchgesetzt wurden. Doch es lohnte sich, die weiße, reine Farbe des Idealismus in den wehenden Wind der schnellebigen Zeit zu halten. So, dessen war er sich sicher, konnte er sein Leben würdig beschließen. Er erinnerte sich mit leicht verklärtem Gesichtsausdruck an einen Auspruch des Seneca: Ich verbrachte viel Zeit damit, würdig zu leben. Nun versuche ich, würdig zu sterben.

    "Und das hat auch seine guten Seiten. Ansonsten wäre Politik lediglich eine Sache der Politiker und nicht der Wähler. Aber ich muss zugeben, dass die Einschätzung des Ergebnisses dieser speziellen Wahl zusätzlich schwer fällt. Und nun gibt es ja ohnehin nur noch die Möglichkeit zu hoffen und zu beten. Die Sache liegt nicht in unserer Hand."