Tiberius setzte gerade zur Antwort an, als Deandra ihn mit ihren Worten unterbrach. Er wandte sich ihr leicht verwirrt zu, fasste sich jedoch schnell wieder und verbeugte sich leicht, als sie geendet hatte.
"Salve, Magistrata, denn mit euch habe ich es wohl zu tun, werte Deandra.
Nun, man sollte berücksichtigen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, den Willen der Götter zu erkennen. Naturerscheinungen wie Blitze seien hier als Beispiel genannt. Zeichen können in vielerlei Form vorhanden sein und die Vogeldeutung ist in letzter Zeit vielleicht sogar in den Hintegrund gerückt. Doch in der Tat gefällt mir dieser Vorschlag. Es belebt nicht nur viele gesellschaftliche Traditionen, sondern auch religiöse.
Nun in gewissem Sinne habt ihr eure Frage bereits selbst beantwortet. Ich bin klar der Ansicht, dass der Vogelflug in seinem grundsätzlichen Verlauf göttlich beeinflusst ist. Der Mensch jedoch handelt in vielerlei Hinsicht unabhängig von den Göttern - ansonsten wäre mein Amt unnötig. Durch diese Unabhängigkeit ist es jedoch auch möglich, dass er den göttlichen Willen stört. Ergo ist eure Vermutung durchaus richtig."
Und mit einem Ausbreiten der Arme fügte er hinzu:
"Quod erat demonstrandum."