Beiträge von Tiberius Annaeus Sophus

    "Danke sehr, danke sehr. Ihr könnt dann gehen."


    Tiberius legte die Utensilien sorgfältig auf einen Tisch und trat dann an ein Fenster um den Himmel zu beobachten. Er hatte den Eindruck, dass dies ihn noch lange Zeit beschäftigen würde. Er sollte sich lieber daran gewöhnen.

    "Nein, ich brauche nichts. Danke."


    Tiberius sah sich um. Die Villa war nicht schlecht ausgestattet, doch hegte er Zweifel daran, dass es sich hier um das Haupthaus der Aurelier handelte. Für eine Patriziergens schien ihm die Villa beinahe zu klein. Dennoch gab es für ihn selbstverständlich keinen Grund zu klagen, er hatte wesentlich schlechteres gesehen.


    Sim-Off:

    Ah, verzeihung, ich hatte damit gerechnet, dass noch ein Verweis im anderen Thread zu sehen sein würde, daher die Verzögerung.

    "Gut, ich will es recht versuchen. Wie ihr wisst, ist es nicht nur Sache der Auguren, die Vögel zu beobachten, sondern auch, aus größeren Naturerscheinung, beispielsweise einem Gewitter, Dinge abzulesen. Ein solches ist mir zugetragen worden. Ein Bauer reiste extra zu mir, um mir davon zu berichten. Er hat es sehr exakt beobachtet. Die Struktur eines solchen Ereignisses ist sehr bedeutsam, insbesondere bei Blitzen. Ich möchte euch nicht mit Einzelheiten langweilen. Ich bin mir jedoch sicher genug, euch sagen zu können, dass die Götter ihr wohlwollend gegenüberstehen, auch wenn ich glaube herauslesen zu können, dass ihr Weg an einigen Stellen nicht leicht sein wird. Sie sollte ihren Entschluss genauestens überdacht haben."

    Tiberius warf dem Sklaven einen zweifelnden Blick zu. Es forderte ein wenig Willenskraft, hier den Grundsatz seines Großvaters zu akzeptieren, den Sklaven müsse die gleiche Menschlichkeit zugestanden werden wie den Patriziern. Er schien Tiberius eher einem Tier zu ähneln. Auch seine Aussprache war zweifelhaft.


    "Wir können...", sagte er dennoch zögerlich und folgte dem Sklaven.

    Tiberius öffnete die Tür und hieß den Besucher mit einer freundlichen Handgeste, einzutreten. Dann schloss er sie leise und wandte sich um.


    "Ich grüße euch. Was führt euch her?"


    Sim-Off:

    Ich bin zugegebenermaßen ein wenig verwirrt. Ich hatte gedacht, dieses Forum wäre passwortgeschützt. Ist dem nicht so?

    Tiberius schmunzelte bei den Worten.


    "Nun, kennen trifft es wohl sehr gut, was mich an geht. Ich habe in der Tat von der Magistrata gehört. Aber ich stand ihr - euch - noch nicht persönlich gegenüber.
    Eine Weile, sagt ihr? In der Tat lag es schon bei der Anreise in meinen Planungen, hier ein wenig Zeit zu verbringen. Jedoch nicht zu lang. Ich vermute, dass ich bald in Rom gebraucht werde und letztendlich richtet auch der Kaiser selbst hin und wieder ein Auge auf mich. Wenn ich die Aufforderung bekomme, mich in Rom anzusiedeln, werde ich ihr Folge leisten und das bedingungslos und am liebsten wäre es mir natürlich, gar nicht erst so lange zu warten und einem solchen Faux Pas auszuweichen.
    Unterstützung biete ich euch jedoch in mehrerlei Form an.
    Prima: Mir ist bekannt, dass in Kürze die Magistratswahlen in ganz Italien stattfinden. Bis zu dieser Zeit werde ich mit ziemlicher Sicherheit noch hier sein. Während dieser Zeit werde ich diesem Projekt meine ungeteilte Aufmerksamkeit widmen und natürlich meine Stimme zugunsten dieses Projekts einsetzen.
    Secunda: Wie ihr vielleicht wisst bin ich in der Redaktion der Acta. Dort kann ich zwar nicht alles hier als glänzendes Vorbild darstellen, das ginge gegen die Neutralität. Aber Aufmerksamkeit kann ich erzeugen und das ist sicher auch in eurem Sinne.
    Tertia: Mit Sicherheit gibt es hier in Misenum viel zu tun und das auch im architektonischen Sinne. Ich werde vor der Errichtung von Bauwerken selbstverständlich als traditioneller Augur zur Verfügung stehen. Denn diese kurze Reise werde ich gern unternehmen, um hier meine Unterstützung anzubringen.
    So weit meine Gedanken. Hattet ihr noch etwas im Sinne?"

    Tiberius setzte gerade zur Antwort an, als Deandra ihn mit ihren Worten unterbrach. Er wandte sich ihr leicht verwirrt zu, fasste sich jedoch schnell wieder und verbeugte sich leicht, als sie geendet hatte.


    "Salve, Magistrata, denn mit euch habe ich es wohl zu tun, werte Deandra.
    Nun, man sollte berücksichtigen, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, den Willen der Götter zu erkennen. Naturerscheinungen wie Blitze seien hier als Beispiel genannt. Zeichen können in vielerlei Form vorhanden sein und die Vogeldeutung ist in letzter Zeit vielleicht sogar in den Hintegrund gerückt. Doch in der Tat gefällt mir dieser Vorschlag. Es belebt nicht nur viele gesellschaftliche Traditionen, sondern auch religiöse.
    Nun in gewissem Sinne habt ihr eure Frage bereits selbst beantwortet. Ich bin klar der Ansicht, dass der Vogelflug in seinem grundsätzlichen Verlauf göttlich beeinflusst ist. Der Mensch jedoch handelt in vielerlei Hinsicht unabhängig von den Göttern - ansonsten wäre mein Amt unnötig. Durch diese Unabhängigkeit ist es jedoch auch möglich, dass er den göttlichen Willen stört. Ergo ist eure Vermutung durchaus richtig."


    Und mit einem Ausbreiten der Arme fügte er hinzu:


    "Quod erat demonstrandum."

    Tiberius lächelte.


    "So angenehm, wie es auf einem Pferd eben geht. Aber Seneca lehrte uns ja, dass gerade dieses Schlichte erstrebenswert ist und uns vielleicht immer an unsere Menschlichkeit erinnern sollte. Ich denke, ihr seid Maxentius. Ich grüße euch."

    Tiberius atmete zufrieden die salzige Seeluft ein. Er hatte diesen Geruch ein wenig vermisst, als er sich von Ostia entfernt und immer mehr in Rom und Mantua unterwegs gewesen war. Vermutlich würde er sich nur kurzzeitig hier aufhalten, da ihn sein Amt als Augur letztendlich nach Rom zwingen würde, aber ein wenig Zeit blieb ihm noch hier und er wollte sie ein wenig genießen. Er besah sich noch einmal den Brief, der ihn hierher gebracht hatte. Es hatte ihn erstaunt, dass man ihn in eine doch eher abgelegene Stadt bat, aber der Umschwung war hier ja in Planung, und damit hatte es sicher zu tun.
    Er hielt vor dem Stadttor und wartete darauf, dass man ihn in Empfang nahm.

    Ich bin ja selbst Latein-Schüler und versuche meinerseits eher meine Mitschüler hierher zu bringen, aber so recht will es nicht klappen :D
    Schön, schön. Hoch lebe der Latein-Unterricht. Latein ist keine tote Sprache! :D