Beiträge von Tiberius Iulius Numerianuns

    Ich nickte...


    "Sehr gut Eques.. Sehr gut..."
    dann richtete ich mich an alle Neulinge..


    "Euer Kamerad lag völlig richtig. Wir leben von der Geschwindigkeit, wir brechen in die Flanken oder in den Rücken des Feindes, mit voller Wucht, und richten dort größtmöglichen Schaden an. Dann ziehen wir uns wieder zurück, formieren uns neu und greifen erneut an, so kann man den Gegner zermürben. Aber denkt daran, reitet niemals frontal auf die Infanterie los, es würde euch euer Leben kosten."


    sagte ich...


    "Nun das Formationsreiten üben wir jetzt. Solange bis sie sicher ist, zuerst einmal in einer Reihe reiten. Decurio, du übernimmst die Mitte, die Equites Bursa und Macro reiten zur Seite des Decurios, ihr haltet die Reihe zusammen, Duplicarius Mela, du achtest auf der linken Flanke darauf dass die Reihe beisammen bleibt. Ich auf der Rechten.
    LOS!"

    "Nun Equites, dieses Gelände scheint doch ausgezeichnet zu sein für eine Übung nicht wahr? Wir werden nun das reiten in Formationen üben, Eques Bursa, nenne mir eine Formation die du dir bei der Reiterei vorstellen könntest."
    gespannt wartete ich auf die Antwort des Neulings, auch wenn er keine Ahnung hatte, wäre es nicht so schlimm gewesen, denn dazu war er ja in der Ausbildung.

    Ich räusperte mich...
    "Sicherlich, ein Basiswissen in Sachen Belagerungswaffen sollten auch die Equites vorweisen, auch sie waren einmal reguläre Legionäre, auch ich habe in meiner Grundausbildung gelernt mit Belagerungswaffen umzugehen. Worauf ich in meinen Schulungen, welche sich gezielt an die Reiterei richten, achten werde, sind folgende Punkte: Hinterhälte, die Equites müssen lernen sich samt ihrer Pferde an der feindlichen Armee vorbeizuschleusen, eventuelle Erkundungstrupps und Patroullien des Feindes schnell und leise auszuschalten, damit das Heer nicht informiert ist. Anschließend, und da muss man mit der Infanterie Hand in Hand gehen, ist der richtige Zeitpunkt eines solchen Angriffs entscheidend. Würde ich mit meinen Equites in den Rücken des Feindes fallen, die Infanterie jedoch noch außer Reichweite des gegnerischen Heeres sein, wären wir verloren, wir würden ins offene Messer reiten. Deshalb schlage ich vor dass wir solche komplexen Taktiken gemeinsam unterrichten."


    Dann kam ich zu Punkt 2...


    "Punkt zwei ist: Ich werde weitere Aufgaben der Reiterei , in der Theorie und der Praxis kombiniert ausarbeiten. Das heißt: Botendienste, schnell und effektiv, alle nötigen Informationen sollten dem Stab in der Schlacht überbracht werden. Eine weitere Aufgabe ist die Sicherung der Fußtruppen auf Märschen, insbesondere die Sicherung der Flanken, dort sollte man wiedermal gemeinsam theoretisch und praktisch agieren. Das dritte und eventuell auch neben dem Kampf wichtigste Aufgabenfeld, ist die Aufklärung, die Equites müssen, teilweise auf sich allein gestellt unbemerkt die Standorte des Feindes aufspüren können, Truppenbewegungen bemerken und eventuell scheächen ausluken können."


    Und zu guter letzt Punkt drei..


    "Bleibt als dritter Punkt noch anzumerken dass man über eine verstärkte Kooperation der Infanterie und Kavallerie nachdenken sollte, es scheint eine große Spaltung zu geben, zumindest in meinen Augen erscheint es so."

    Ich blickte den Claudier an und begann zu sprechen.
    "Nun Tribunus. Taktik ist in der Reiterei genauso wie bei der Infanterie unerlässlich. Flanken und Rückenangriffe, sowie verschiedene Manöver, zum Beispiel einen Zangenangriff oder aber die Keilformation, werden den Equites vermittelt. Taktik und Strategie haben einen hohen Stellenwert."
    sagte ich, bevor ich Centurio Avitus zunickte..


    Dann betrat Plautius mit einem, wie so oft in letzter Zeit so schien es mir, genervten Gesichtsausdruck, auch ihn grüßte ich militärisch..


    "Ave Praefectus Plautius!"
    meinte ich, als Vesuvianus sich hinsetzen wollte, setzte auch ich mich.

    "Nun scheinbar sind alle angetreten. In Zweierreihen zum Tor reiten, langsam. Decurio Sabinus, übernehme die Spitze des Zuges, Decurio Crassus, Duplicarius Mela. Ihr werdet mit mir hinter dem Zug reiten. Los!"


    sagte ich und wartete bis sich der Trupp in bewegung setzte... Im Feld würde sich die Spreu vom Weizen trennen, sowie es schon so oft geschah.

    Nachdem sie es alles verinnerlich hatten ließ ich sie stoppen und fuhr mit weiteren Übungen fort...


    "Soldaten! Das Castellum bietet nicht genug Möglichkeiten um ausreichend zu reiten. Deshalb werden wir eine Außenübung beginnen. Packt etwas Proviant ein, es wird ein langer Tag. Ich erwarte euch gleich in voller Rüstung, mit Proviant wieder hier. Wegtreten!"

    "Soweit ganz gut... Das Schwert immer fest im Griff haben, im vollen Gallop müsst ihr jedoch nicht fest zuschlagen, die Klingen sind scharf genug um mithilfe der Geschwindigkeit tödliche Verletzungen beim Feind zu verursachen."


    ich fuhr fort..


    "Nächst Übung... Ihr nehmt eure Lanze, haltet sie fest in der Hand, reitet dann auf die Puppen zu, rammt die Lanze in sie hinein, zieht dann direkt euer Spatha, dreht um und greift die Puppe von hinten an. Ausführen!"

    "Gut."


    sagte ich kurz und knapp und fuhr fort...
    "Kommen wir nun zur Kampftechnik mit dem Spatha. Wie ihr alle gehört habt ist das Spatha eine Hiebwaffe, anders als das Gladius, welche eine Stichwaffe ist. Ich zeige es euch einmal."


    Ich ging zu einer Übungspuppe und schlug mehrmals seitlich auf sie ein, sodass die scharfe Klinge die Puppe traf...


    "Ihr habt es gesehen Equites. Nun versucht es. Ich werde euch dann bei Bedarf verbessern."

    "Auf die Legionen und unseren Imperator!"
    sagte auch ich und trank einen Schluck..


    Dann begann ich zu grinsen... Quintus Tiberius Vitamalacus, der Familienmensch, für mich eine gar unmögliche Vorstellung..
    "Die Familie? Hm.. Eventuell sollte ich bei meiner Familie auch mal wieder vorbeischauen. Meine Tochter hat mir lange nicht geschrieben."
    sagte ich beiläufig..


    "Wie wird deine Zukunft aussehen mein Freund? Bei der Legio I könntne wir erfahrene und gute Führungskräfte wie dich gut gebrauchen."