Beiträge von Gaius Iulius Raeticus

Der Iulius tat was die Wache wollte, stieg vom Pferd herab und ließ eine Durchsuchung all seiner Sachen über sich ergehen, dabei fand man cannabis und einen gladius mit der Gravur eines Ebers.

"Salve miles." Natürlich konnte er es sich nicht abgewöhnen den Soldaten auf militärischer Art und Weise zu begrüßen, erst dann fuhr er fort. "Gaius Iulius Raeticus, ich komme aus Mogontiacum wo ich bei der Legio II stationiert war und möchte mich nun beim praefectus urbi melden."

Endlich erreichte der ehemalige centurio legionis II die Stadt Rom, anfangs war er tatsächlich maschiert so wie er es als tiro gelernt hatte, doch dann taten ihm die Füße weh und bei der erstbesten mansio hatte er sich bereits ein Pferd ausgeliehen. So ritt er nun durch's Stadttor der Urbs Aeterna und hoffte Informationen über den Standort der castra praetoria zu erhalten.

"Vale Tiberius Iulius Drusus und mögen dich die Götter beschützen." Er brachte seinen Neffen noch bis zur Tür und packte dann seine Sachen zusammen, viel war es zwar nicht aber immerhin etwas.

Raeticus hatte seine Beziehungen spielen lassen und hatte den Brief des praefectus urbi zu Gesicht bekommen. Er begab sich also direkt ins Büro des praefectus castrorum, da der legatus legionis momentan nicht in der castra war. Er klopfte kurz an und betrat den Raum, nahm Haltung an und salutierte, dann erklärte er dem Präfekt den Grund seines Besuchs, alles weitere war dann eine reine Formalität.

Nachdem er sich beim Präfekt verabschiedet hatte, verließ Raeticus den Raum und wenig später die castra.

Nach seinem Gespräch mit dem praefectus castrorum Germanicus verließ der ehemalige Militärarzt das Lager. Er blickte zurück und erinnerte sich an seine Zeit bei der Legion, doch sein Stolz ließ keinen Gefühlsausbruch zu und so ging er weiter und hoffte so schnell wie möglich Rom zu erreichen, was aber nicht so leicht war denn sein letzter Marsch war schon einige Zeit her.

Das Gespräch hatte leider länger gedauert als geplant und so musste sich der Militärarzt vom neuen Rekruten verabschieden, denn er musste noch das ein oder andere erledigen, unter anderem schon mal seine Koffer für seine Reise nach Rom packen, denn er war sich absolut sicher sein Befehlshaber würde zustimmen.

"Hora ruit, tempus fluit. Die Pflicht ruft Rekrut Germanicus Cinna, es war mir eine Freude dich kennen zu lernen und willkommen in der Legion."

Der medicus ordinarius sah, dass der Rhein ziemlich ruhig war und überließ alles weitere dem optio valetudinarii Tullo. Bestimmt würde heute nichts passieren und wie immer hatte er viel Arbeit zu erledigen, zumindest vor seiner Abreise nach Roma wollte er noch einmal das valetudinarium inspizieren. Er verabschiedete sich von den Rekruten und vom Tribun und ging in Richtung via praetoria.

"Ja Oktavianus kommt gelegentlich zu Besuch, doch den Großteil seiner Zeit verbringt er in der Regia Legati Augusti pro Praetore. Wenn du ihn besuchen willst versuch es im Arbeitszimmer des Centurio Statorum."

Die Zeit verging schnell und der Arzt hatte es kaum bemerkt.

"Iulius ich muss dich nun leider rauswerfen, du weißt schon die Arbeit."

"Ich war schon immer bei der Legio II stationiert, aber in Zukunft werde ich wohl bei der cohortes urbanae in Rom stationiert sein. Meine Versetzung wurde vom praefectus urbi akzeptiert. Rom reizt mich einfach mehr als Mogontiacum, unsere Stadt mag ja groß und prächtig in Germania sein, aber in Vergleich zu Rom ist es ein Dörfchen."

Soweit er wusste hatten die Julier sogar ein prächtiges Haus in Rom.

"Und soweit ich weiß haben wir Julier in Rom ein tolles Haus; das verdanken wir wohl unserem Verwandten dem Tribunus Cohortis Praetoriae Caius Iulius Seneca."

Erschreckend die Namen sagten ihm absolut gar nichts, vielleicht sollte er sich in nächster Zeit etwas mehr um die familia kümmern und den ein oder anderen Verwandten schreiben oder aufsuchen, denn so konnte es wirklich nicht weitergehen. Natürlich log er den Neffen an und tat so als hätte er ihre Namen schon mal gehört. "Ah ja ihre Namen sagen mir was. Einfach schrecklich wenn so junge Leute ihr Leben verlieren..."

*hehe*

"Also das wird schon wenn du dich ein wenig mehr anstrengst als dein Vater." Jeder hatte mal klein angefangen, also wieso sollte es seinem Neffen anders ergehen, doch sein Ziel schien realistisch und erreichbar zu sein, also hatte der Onkel keine Einwände. "Und was machen deine Geschwister?"

"Ich? Ich bin medicus ordinarius und leite das valetudinarium der legio secunda germanica fidelis constans. Das entspricht dem Rang eines centurios."

Er nahm auch einen Schluck Wein zu sich.

"Ich bin ja nicht seit gestern in der Legion. Welchen Militärposten hast du dir als Ziel gesetzt?"

"Das war auch eine gute Idee, denn an Futter fehlt es uns hier bei der Legion nie, das wusste auch dein Vater." Bestimmt hatte er die hungrige Meute mit dem Essen der Legion groß gezogen, doch die Beweise, ja die lagen wohl in Colonia Claudia Ara Agrippinensium irgendwo vergraben und Raeticus hatte keine Lust sich damit zu beschäftigen. "Seit wie lange dienst du eigentlich schon?"

Zitat

Original von Titus Germanicus Cinna

Was man ihm lassen musste er kannte sich sehr gut aus, bestimmt wusste er mehr als so mancher curator in Germania. Er nickte, denn davon hatte er gehört.

"Soweit ich weiß hatte Gaius Iulius Cesar Claudianus Germanicus einige Veterane der Schlacht unter seinem Kommando." Aber das war schon lange her und er hatte es auch rein zufällig mal vom ehemaligen primus pilus gehört.

"Oh da war ja einer fleißig." Jetzt wusste er auch wieso der gute Aelianus es nie zum legionarius geschafft hatte, der war wohl damit beschäftigt Kinder zu zeugen. Raeticus nahm zwei Becher und füllte sie bis zum Rand mit Wein. "Hier bitte Neffe und wie bist du zur Legion gekommen?"

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Der Optio beobachtete den Rekruten, der sich sehr viel Zeit nahm seine Ausrüstung gründlich zu überprüfen. Es kam dem Unteroffizier so vor als hätte er einen centurio vor sich und keinen probatus. Dabei erinnerte er sich an den guten, alten centurio Industrius, der inspizierte auch immer und immer wieder die Ausrüstung seiner Männer und verprügelte den ein oder anderen Soldaten, wenn mal was nicht in Ordnung war.

"Scheint ja alles in Ordnung zu sein." "Am Ende vom Wisch und wenn du deinen Namen nicht schreiben kannst." Denn sowas gab es auch manchmal. "Schreib einfach XXX"

"Ach du dickes Ei! Aelianus hatte Kinder?" Davon wusste er eigentlich gar nichts, naja wie auch er hatte ja kaum Kontakt zu Aelianus, der zuletzt ja angeblich bei der Legio IX Hispana stationiert war.

"Neffe auf diese Nachricht muss ich erstmal einen trinken. Möchtest du auch vino rosso?"

Was führte den Bengel eigentlich zur Legion?

"Ich bin Iulius Raeticus und Iulius Oktavianus ist mein Bruder und ist zur Zeit Optio Statorum der Stadt Mogontiacum. Wieso gefragt du Rekrut?" In der Zwischenzeit hatte der Militärarzt wieder Platz genommen und war nun auf die Antwort des Probatus gespannt. "Bitte nimm Platz."

Ein capsarius zog den Rekruten aus dem Zimmer und brachte ihn zum medicus ordinarius Iulius Raeticus. Der capsarius klopfte kurz an und ging wieder an seine Arbeit, während Raeticus den Rekruten zu sich reinbat.

"Salve Rekrut was kann ich für dich tun?" Nebenbei salutierte er den Neuen.

Zitat

Original von Titus Germanicus Cinna

"Uns kleinen Fischen erzählen die großen Fische kaum was und außerdem braucht es auch seine Zeit bis die Informationen beziehungsweise Briefe und Berichte nach Germania gelangen." Und tatsächlich rechnete der centurio erst in einigen Monaten etwas von der jetzigen Lage im Osten zu erfahren, vielleicht auch früher wenn er erstmal in Rom war.

"Nun was Roma angeht so mögen manche die zahlreichen rumores und andere nicht, aber mal ehrlich hinter jedem Gerücht steckt was Wahres." Der Rekrut schien ja viel gereist zu sein, denn angeblich kannte er sogar die caput mundi oder war es vielleicht der Wein, der ihm das sagen ließ? Der Militärarzt nörgelte nicht lange dran rum und sprach lieber über Mogontiacum und die Lage in der Provinz.

"Seit Varus seine zwei Legionen verlor zogen wir uns zurück und bauten immer mehr und mehr den Limes aus, doch einige germanische Stämme wollen Rom immer noch herausfordern und versuchen andauernd unsere Verteidigungslinie zu durchbrechen, was ihnen bis jetzt kaum gelungen ist. In letzter Zeit wurden kaum Aktivitäten gemeldet, aber das hat nichts zu bedeuten und nach deiner Grundausbildung heißt es nur weiter zu trainieren und abzuwarten. Die Germanen kommen immer wieder, denn die sind einfach zu stur und dumm um endlich aufzugeben und auf ihrer Seite zu bleiben."