Mit Erfurcht betrat ich den Tempel des Gottes Mercurius. Riesengroß war die prächtige Halle, die ich betrat. Vielleicht sogar noch größer als die in Ostia. Mit Sicherheit aber älter. Ich schritt weiter in die Eingangshalle hinein, um dann meine Bitte und mein Opfer dem Gott Mercurius zu übermitteln, das aus sehr vielen Keksen, Kuchen, Blumen und Weihrauch bestand.
Oh heilliger Gott Mercurius, Gott des Handels, Schutzgott der Wege, Bote der Götter und Seelenführer, der die Seelen der Verstorbenen aus ihren toten Körpern ins Totenreich geleitet. Ich spreche für die gesamte Bevölkerung deiner geliebten Handelsstadt Ostia.
Ich ersuche dich aus einer der schlimmsten Krisen. Dein Tempel gleicht immer mehr einer Ruine, sodass ihn die Stadt gezwungender maßen schließen lassen musste, damit kein Leben gefährdet ist. Ich bitte dich, lass uns für diese unweigerliche Tat nicht deinen Zorn spüren. Ich bitte dich, vergib uns Sterblichen.
Oh Seelenführer, würde es deinem Willen entsprechen, Seelen aus deinem heiligen Tempel ins Totenreich zu geleiten, wenn dieser einstürzt? Bitte verzeih mir, diese anmaßende Frage zu stellen, doch das Wohl der Menschen liegt mir ebenso am Herzen, wie dein Wohl und deine Zufriedenheit, heiliger Gott Mercurius.
War Ostia nicht immer als Handelsstadt dir treu ergeben. Wir wissen von deinen großen Taten, wir wissen, dass du uns groß gemacht hast und werden es nie vergessen.
Nimm dieses bescheidene Opfer von unserer Stadt als Entschädigung an. Ich verspreche dir, dass die Stadt alles erdenkliche tun wird, damit dein Tempel in Ostia wieder aufgebaut wird und noch prächtiger wird, als der alte. Ich verspreche dir im Namen der Stadt, dass ein großes Fest zu deinem Ehren in Ostia stattfinden wird, wenn der Tempel wieder steht.
Ich legte die Gaben in die Opferschale, kniete nieder und sprach ein Gebet.