Sowohl die Besprechung als auch das Gespräch mit dem anderen Besucher würden sicher noch eine ganze Weile in Anspruch nehmen, so entschied sich Tertia, fürs erste wieder zu gehen.
"Von der Reise habe ich mich schon erholt, allerdings wird es wohl wirklich noch einige Zeit dauern bis der Rex Sacrorum zu sprechen ist. Ihr findet mich in der Casa Octavia, schickt am besten eine Nachricht dorthin.
Mit diesen Worten verließ Tertia das Büro.
Nachdem Martinus sie herbegleitet hatte, betrat Tertia das Büro des Rex Sacrorum nun allein. Dort war allerdings schon ein Besucher, so hielt sie sich ersteinmal im Hintergrund und grüßte nur.
"Salve"
Anerkennend streifte ihr Blick über die Einrichtung.
"Danke das du uns hier so gastfreundlich aufnimmst, dein Anwesen ist wirklich sehr schön.
Mir geht es allerdings nicht anders als meinem Cousin und werde mich deshalb gleich schlafen legen."
Morgen würde sie gleich dem Rex Sacrorum einen Besuch abstatten.
"Dann musst du wohl mit ihr leben. Es würde mich wesentlich mehr freuen, wenn du mir erklären könntest worauf diese Hektik zurückzuführen ist und zwar während ich auf diesem Korbstuhl hier sitze. Denn ich bin von der Reise ein wenig müde...
Sie wirft einen Blick auf Crassus Gladius, dass er immer noch in der Hand hält
Auf mich macht es allerdings den Eindruck als wenn der Aufbruch in den nächsten Minuten bevor stehen würde. Oder nehmt ihr ein gezogenes Gladius gewöhnlich auf Spaziergänge mit Damen mit? Im übrigen bin ich nicht zum spazierengehen nach Rom gereist...
Die plötzlich aufkommende Hektik und das Chaos, hatten Livia die Sprache verschlagen, was wirklich selten der Fall war. Sie vernahm nur Bruchstücke wie Pirat und was stand in der ominösen Botschaft? Die für solche Aufregung sorgte....Irgendwie schien keiner im Augenblick zu wissen, was er als nächstes tun wollte oder sollte.
Das gleiche frage ich mich allerdings auch...
Ich hatte nicht damit gerechnet das Anton selbst die Tür öffnen würde und seine Begrüßung irritierte mich etwas. Es war wohl zu lange her, dass er mich das letzte mal gesehen hatte.
Salve Cicero Octavius Anton
Das ist mein Cousin Lucius Decimus Martinus und ich bin Meridius Schwester Livia Decima Tertia.Du müsstest einen Brief erhalten haben, der unseren Besuch ankündigte.
Endlich erreichten wir den Landsitz der Gens Octavia , ich war lange nicht mehr so durchgeschüttelt worden, aber meinen Magen konnte nach der Fahrt mit dem Schiff zum Glück nichts mehr schrecken, für den Rest meines Körpers galt das leider nicht.
Gemeinsam mit Martinus stieg ich aus und hieß den Kutscher zu warten. Während sich Calliope derweil schon etwas um das Gepäck kümmerte, begaben mein Cousin und ich uns zur Haustür.
*Klopf, Klopf*
Da schließt sich die Nichte auch noch schnell an 
Auf der Reise hatte ich viel Zeit zum Nachdenken gehabt, über das Leben das ich in Tarraco zurückgelassen hatte und den Abschnitt darin der mich nun erwartete. Diese Gedanken jedoch schob ich nun beiseite, denn jetzt ging es ersteinmal darum das Anwesen der Gens Octavia zu finden.
"Ich glaube nicht das uns jemand aus der Gens hier abholen wird, sie wissen zwar das wir kommen aber nicht wann. Nach Antons Brief zu urteilen, müssen sie wohl derzeit auf ihrem Landsitz sein. Wir fragen am besten irgendjemanden nach dem Weg, der Landsitz sollte nicht so unbekannt sein und kümmern uns dann um ein geeignetes Transportmittel.
Nach einiger Zeit fanden wir eine Kutsche die wir mieten konnten und der Kutscher kannte erfreulicher Weise auch den Weg.
Als Mercator anfing zu weinen, füllten sich Livias Augen ebenfalls mit Tränen.
Natürlich werde ich euch schreiben...
Salve
Das Schiff wird in drei Stunden ablegen, ich habe meine Sachen bereits dorthin bringen lassen.
Livia umarmte ihren Onkel
Du wirst mir fehlen. Aber vielleicht besuchst du mich irgendwann Rom? Pass derweil zusammen mit Onkel Proximus gut auf das Haus und den Rest der familia auf und schreib mir wenn du etwas von Meridius oder den anderen hörst.
Dann ließ sie ihn los und schaute ihn noch einmal an.
Tertia traf ihren Onkel im Atrium an.
Der Zeitpunkt meiner Abreise rückt näher und ich wollte mich von dir wie auch vom Rest der Familie, der noch hier ist verabschieden.
Es hatte angefangen zu schneien, das erstemal seit vielen Jahren. Ich wusste nicht ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.Jedenfalls würde es wohl in nächster Zeit nicht zu Kampfhandlungen kommen. Dann kniete ich mich hin und begann zu beten.
Oh ihr Götter
Möget ihr über die wachen, die mir lieb sind!
Möget ihr sie beschützen, besonders diejenigen,
die am Feldzug teilnehmen!
Stellt sie unter euren besonderen Schutz!
Möget ihr meinem Cousin und mir eine
gute und sichere Überfahrt bescheren!
Mit einem wehmütigen Gefühl betrat ich mein Zimmer, wie viele Stunden hatte ich hier verbracht. Mein Blick glitt über mein Bett, meinen Webrahmen, dann ging ich zum Schrank. Was brauchte ich alles für mein Leben in Rom? Ich begann einige Sachen heraus zu suchen.
Calliope! Komm und hilf mir packen!
Als sie im Türrahmen erschien.
Danach kannst du dich um deine Sachen kümmern, du sollst Martinus und mich auf der Reise begleiten.
Ah ein Brief von Anton an mich...Ich öffnete ihn und las ihn rasch.
Sehr schön für die Unterkunft wäre also gesorgt, jetzt muss ich nur noch einen Sklaven zum Hafen schicken um die Schiffspassage zu buchen, langsam wird es wirklich ernst.
"Eine gute Idee. Ich werde dich aber nun verlassen und schon mal mit dem Packen beginnen."
Ein Bote erreicht den Landsitz der Gens Octavia, nachdem er von deren Casa hier hin geschickt wurde und gibt folgenden Brief ab:
Salve Cicero Octavius Anton
Mein Cousin und ich werden in Kürze Italia besuchen, da ich mich dem Dienst an der Göttin Vesta widmen möchte und mein Cousin begleitet mich auf dieser Reise um Rom besser kennenzulernen. Es wäre schön, wenn wir während dieser Zeit, die Gastfreundschaft deines Hauses genießen könnten.
Vale
Decima Tertia
"Natürlich würdest du auch bei der Gens Octavia wohnen. Du sollst mich schließlich auf der Reise begleiten oder denkst du ich trenne mich sofort im Hafen von Ostia von dir?
Ich denke, dass das mit dem Scriba kein Problem ist, wenn du nur ein paar Tage bleibst. Ich hoffe jedenfalls das du Scribonia Hestia dann in Rom antreffen wirst, ich weiß nämlich nicht ob sie im Moment dort ist...."
"Ich denke wir reisen am besten mit dem Schiff, dass dürfte die Dauer der Reise auch verkürzen. Eine Unterkunft? Deswegen wollte ich der Gens Octavia einen Brief schreiben, eigentlich dürfte es da kein Problem geben. Für die erste Zeit bis ich alles in Rom geregelt habe brauche ich ja selbst auch eine Unterkunft..."
