Der Sklave war eine ganze Zeit unterwegs gewesen - eine knappe halbe Stunde - sodass dem Octavier genug Zeit geblieben war sich waschen zu lassen und die Haare, also auch den Bart, geschnitten zu bekommen.
Als seine Tochter den Raum betrat steckte er gerade ein Honigtörtchen in den Mund.
"Salve mein Kind, danke ich freue mich auch. Siehe hier... Honigtörtchen. Ich scheine eine Verehrerin zu haben." zwinkerte er ihr zu.
"Komm doch näher... setz dich" Es war eher ein Befehl als ein Angebot und er deutete auf eine neben dem Bett stehenden Hocker. Er wartete bis sie saß und redete dann weiter.
"Albina ich muss dir etwas sagen." Er sprach in einem normalen, ruhigen Tonfall und versuchte das schlechte Gewissen, das ihn nun schon seit Wochen quälte, aus seiner Stimme fernzuhalten, damit es Albina nicht merkte.
"Ich lag im Sterben." begann er, "es heißt, dass man sich verändert, wenn man im sterben lag. Und ich sage dir, so ist es." Er schluckte. "Du standest Jahre, nein nicht Jahre - dein ganzes Leben in Severas Licht, nicht weil du es nicht verdient hättest in der Sonne zu stehen, nein, weil ich dich dort hingestellt habe. Ich gebe zu, ich habe dir Jahre meine Zuneigung verweigert. Warum genau weiß ich nicht..."
erst jetzt bemerkte er, dass sich noch andere Personen im Raum befanden. Er machte eine Handbewegung und die Personen verließen den Raum. Ein Sklave schloss die Tür.
Sein Puls war gestiegen, innerlich regte er sich auf, auch wenn er sich nach außen gelassen gab, "... ich habe dich immer geliebt."
Er steckte sich ein weiteres Törtchen in den Mund. "Ich betrachte Severas Tod und den Tod meines einzigen leiblichen Sohnes, sowie das verschwinden meines geliebten Adoptivsohnes als Strafe der Götter. Sie sind wütend auf mich und du bist es auch - mit Recht.
Er trank einen Schluck Wein."Aber ich lebe. Sie haben mich leben gelassen, damit ich mich bessern kann. Und ich will das tun, das schwöre ich dir, bei allen Göttern und allem was mir lieb ist."
Er blickte sie an. "Was sagst du dazu?" Er sah ihr tief in die Augen und erwartete eine Antwort.