Beiträge von Quintus Decimus Mercator

    Kurze Zeit nachdem die Audienz der Legatin beendet war, stürzte Mercator in die Aula Regia.


    „Wo ist der Kaiser?!“


    Einer der Prätorianer zuckte mit den Schultern.


    „Bitte ihn rasch zu kommen! Es ist sehr dringend! Richte ihm aus, dass Legatin Messalina einen Unfall hatte. Ich warte hier.“


    Der Prätorianer machte sich auf den Weg um den Kaiser zu verständigen.

    Mercator nickte.


    „Ach ja! Wir sprachen ja auch auf dem Fest darüber! Naja! Ihr wisst ja, dass Alter. Da vergisst man schon so manches. Ich verstehe. Wir können also Anfang nächstes Monat mit der ersten Aufstellung rechnen?“

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    EILSCHREIBEN


    An den Legatus Legionis Spurius Purgitius Macer



    Geschätzter Legat!


    Ich bitte euch, den Probatus Gaius Claudius Vitulus umgehend, zu einer Unterredung mit dem Legatus Augusti Publius Decimus Lucidus, in den Palatium Augusti zu entsenden. Er soll sich dort im Officium des Legatus melden.



    Quintus Decimus Mercator
    Magister Officiorum – Officium Imperatoris


    Mercator überlegte einen Moment.


    „Ja, da hast du recht. Ein gewisser Gaius Claudius Vitulus. Soweit ich weiß ist er der Sohn von Macrinius. Denkst du wir sollten ihm einmal nach seinem Vater befragen? Ich könnte einen Prätorianer nach ihn schicken und ihm zu uns in den Palatium bitten.“

    Mercator kam am Officium seines Neffen vorbei und sah, dass die Türe einen Spalt offen stand. Um auf sich aufmerksam zu machen, klopfte er an die Türe und steckte dann seinen Kopf durch den Türspalt.


    „Salve Lucidus! Wie geht es dir?“

    Erneut nahm Mercator ihre Hand und redete ruhig und langsam auf sie ein.


    „Wir bringen euch auf eines der Zimmer Legatin! Der Arzt wird auch jeden Moment kommen.“


    Danach legte er ihr die Hand wieder auf den Bauch. Als Mercator wieder aufsah, kam gerade Lucidus die Stufen herab. Sofort stürzte Mercator ihn entgegen.


    „Luciudus! Senatorin Messalina! Sie ist die Treppen heruntergestürzt!“

    Mercator nahm Messalinas Hand und drückte sie fest.


    „Macht euch keine Sorgen! Ich kümmere mich um Euch!“


    Dann sah er zu Marcellus.


    „Bringt sie in eines der Zimmer im Domus Augustana und hol endlich einen Medicus her!“


    Dann hörte er wieder die Kinder im Hintergrund weinen.


    „Kümmert euch endlich um die Kinder - bringt sie zu einer Cubicularia!“

    Als Mercator bei den Stufen zur Regia eintraf, war bereits ein ziemlich großer Menschenauflauf zusammengekommen. Energisch kämpfte er sich den Weg durch die Menge frei.


    „Was ist den hier los! Lasst mich durch verdammt!“


    Als er weiter nach unten kam, hörte er das Weinen zweier Kinder, die eine der Palastwachen im Arm hielt. Er ging näher rann und erkannt die Kinder – es waren die Kinder der Legatin. Plötzlich überkam ihn ein sehr beklemmendes Gefühl. Wie ferngesteuert ging er weiter.

    „Wir wissen noch nichts genaueres Senator. Diese Gruppe sagt von sich selbst, dass sie die Strukturen des Alten Reiches wieder herstellen wollen. In welche Richtung das abzielt und ob sie gegen den Kaiser sind, kann man zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Dafür ist es zu früh. Wir lassen sie aber weiterhin beobachten.“

    Die kaiserliche Poststelle hatte ein wichtiges Eilschreiben aus Hispania erhalten. Es war der Lagebericht von Meridius. Mercator machte sich sofort auf den Weg in das Officium des Kaisers um ihn dieses Schreiben zu überbringen. Mercator trat ein und verbeugte sich.


    „Mein Kaiser! Wir haben soeben ein schreiben von Legatus Legionis Meridius aus Hispania erhalten.“


    Er legte dem Kaiser das Schreiben auf den Tisch.