Wobei man auch feststellen muss das es etwas anderes ist, wenn man mit 13-jährigen Kindern unterwegs ist, die eine Erziehung genossen haben die mit der römischen so gar nichts zu tun hat, als wenn man mit Menschen unterwegs ist, die Monatelang gedrillt und ausgebildet wurden.
Auch in den Soldaten ist Angst vorhanden und besonders in der Antike ist es von essentieller Bedeutung, dass die Angst vom Drill besiegt wirde. In einer griechischen Phalanx starben relativ wenige Menschen während des Kampfes sondern vor allem auf der Flucht, da sie sich so gegen die Attacken der Gegner nicht mehr mit ihren Schilden verteidigen konnten.
Ähnlich ist es bei der römischen Schlachtordnung. Solange die Formation bestehen bleibt, ist die individuelle Gefahr relativ gering (die Gefahr zu sterben ist natürlich weiterhing latent vorhanden), was die Ausbilder natürlich auch wissen. Deswegen wird mit Erziehung und Drill versucht den Soldaten der natürliche Fluchtreflex auszutreiben.
Angst haben sowohl Schüler als auch Soldaten (um bei der Geschichte von Florus zu bleiben), aber der Soldat wird auf die Situation vorbereitet und kann im entscheidenden Moment, wenn das aktive Denken endet und die Urtriebe die Kontrolle übernehmen wollen auf die ausgebildeten Elemente umschalten und dann in einer Art Bewusstlosigkeit richtig reagieren, ohne sich wirklich darüber im Klaren zu sein, was er gerade tut.
Diese Reaktionen auf unterschiedliche Gefahrensituationen hängen viel mit der allgemeinen Erziehung, Lebenssituation und Ausbildung zusammen. Aber die Urtriebe die durch Angst ausgelöst werden, kann auch die beste Ausbildung nicht vollständig aus dem Unterbewusstsein drängen.