Beiträge von Quintus Terentius Alienus

    Alienus bewegte sich nicht einmal besonders schnell und doch kam Ursus nicht hinterher. Das lag allerdings nicht nur an ihm, sondern auch an seinem Pferd. Die beiden waren einfach noch nicht eingespielt, aber das würde sich ergeben. Nach einigen Minuten hatte Alienus genug gesehen.


    STOPP!


    Er ließ nun sein Pferd herankommen und schwang sich auf dessen Rücken. Dann nahm er sich das ihm dargereichte Holzschwert.


    Nun werden wir uns ein wenig bekriegen. Dabei sollst du vor allem versuchen, mich anzugreifen. Wenn du in einer guten Angriffsposition gegen einen Reiter bist, dann kannst du dich auch gut gegen ihn verteidigen.

    Alienus war zwar zum ersten Mal bei einer solchen Sitzung, aber er war es gewohnt seine Vorschläge ohne Zögern vorzubringen. Wenn sie schlecht waren, würde er wenigstens daraus lernen.


    Ich denke, wir sollten ihm zu Ehren ein Fest ausrichten, allerdings nicht nur hier sondern in allen Städten der Provinz. Außerdem wären Spiele zu seinen Ehren vielleicht nicht schlecht, allerdings kenne ich mich in der Organisation von Spielen nicht aus und weiß nicht, ob das Sinnvoll ist.


    Eine Statue alleine darf es für einen Kaiser, der das Reich aus einer der schwersten Krisen seiner Geschichte geführt hat nicht sein. Meiner Meinung nach müssen auch noch Inscriptiones angebracht werden, die an seine Taten erinnern.


    Man konnte den Kaiser gar nicht genug Ehren. Er war im Leben ein Vorbild gewesen und hatte mit seiner Kraft das Reich wieder zusammen geführt, das musste geehrt werden!

    Mitteilung des Legatus Legionis:


    Mit sofortiger Wirkung können alle Soldaten bis zum Rang des Centurios, einschließlich des Primus Pilus, für das Versenden von Privat- oder Geschäftspost über den Cursus Publicus die Wertmarke "Legio II" verwenden. Damit entstehen den Soldaten ab sofort keine Kosten mehr für das Versenden von Briefen in die Heimat.
    Für die Stabsoffiziere, den Praefectus Castrorum, die Tribuni und den Legatus, gibt es eine eigene Wertmarke die mit "Stab Legio II" bezeichnet wird. Diese darf nur von den angesprochenen Personen genutzt werden.


    In der Praxis bedeutet dies, dass bei jeder Briefsendung, die über die Wertmarken abgerechnet werden soll, der Name und der Rang des Versenders sowie die entsprechende Wertmarke beim Postbüro anzugeben sind.


    Sollte eine Wertmarke nicht mehr gedeckt sein, so ist dies UMGEHEND zu melden. Dabei ist der Dienstweg einzuhalten.


    gezeichnet
    Quintus Terentius Alienus

    Zitat

    Original von Lucius Celeripes


    Eine Karte bitte auf "Stab Legio II" und einen auf "Legio II" ausschreiben. Damit wir da eine Unterscheidung treffen können.
    Die Wertmarke die auf Legio II ausgeschrieben wird darf von jedem Soldaten der Legion genutzt werden außer den Tribunen, dem Praefectus Castrorum und dem Legaten. Für die ist die Wertmarke die auf den Stab ausgeschrieben ist.


    Außerdem legte Alienus gleich noch einen Brief auf den Tisch.



    An
    Appius Terentius Cyprianus
    Casa Terentia
    Roma


    Salve Bruder,


    es ist schön mal wieder von dir zu hören. Ich bin sehr erfreut, dass du heil wieder zurück bist und den Krieg überlebt hast.
    Galba ist meines Wissens vor einigen Jahren verstorben, sein Erbe habe ich an mich genommen. Ich vermute, er hatte einen Sohn gezeugt bevor er zur Legion ging, er war schon etwas Älter damals. Das könnte also durchaus hinkommen und legal sein.


    Ich würde gerne erfahren, welche neuen Gesichter sich noch so in der Casa tummeln, über den Stammbaum habe ich eine bessere Übersicht als du denke ich, vielleicht kann ich dir mit dem einen oder anderen weiterhelfen.


    Zur Zeit kann ich leider nicht nach Rom reisen, weil die Aufgaben hier sehr umfangreich sind und meine Anwesenheit hier benötigt wird. Ich hoffe aber, bald wieder einmal mit dir zusammentreffen zu können.


    Vale bene
    Alienus


    Und diesen Brief von der Wertkarte des Stabes abziehen.


    Sim-Off:

    Edit: Noch was wichtiges eingefügt.

    Alienus war zufrieden mit der Art, wie der Tribun die Aufgabe gelöst hatte. Das sagte er ihm allerdings nicht, das würde der Philosophie der Ausbildung entgegen stehen.


    Verbesserungswürdig, aber das war erst der Anfang. Du kannst dir sicherlich vorstellen, dass du auf dem Schlachtfeld nicht einmal die Hälfte des Platzes haben wirst, die du nun hast. Der Gegner weiß mit Sicherheit auch, dass Reiter nur in Bewegung Gefährlich sind.


    Er schritt auf Ursus zu und stellte sich neben sein Pferd.


    Nun versuche, die Bewegungen schneller auszuführen. Schnelligkeit ist dein einziger Vorteil im Schlachtgetümmel. Ich werde nah bei deiner Flanke bleiben und musst versuchen, mit der Schwerthand an mich heran zu kommen. Ich bin allerdings wesentlich flexibler als ein Holzpfahl.


    Da die Sonne bereits aufging und bald die ersten Soldaten hier auftauchen würden, müsste der Tribun bis dahin entweder viel besser sein, oder sich blamieren.


    Sim-Off:

    Das ganze Prozedere wird von mir natürlich etwas gerafft, in Echtzeit würden wir die einzelnen Punkte viel deutlicher Erarbeiten, aber wir haben ja nicht ewig Zeit ;)

    Alienus betrachtete Interessiert, wie sich Ursus so machte. Er vermied es allerdings, zu lächeln oder gar zu lachen, das wäre dem Neuling gegenüber nicht fair gewesen. Der Legionär, der zum Lachen ansetzen wollte, überlegte sich das noch einmal als er den Blick von Alienus auf sich gerichtet sah.


    Nun Tribun, immerhin bist du nicht runtergefallen, das Werte ich als Erfolg. Wir sollten diese Technik noch vertiefen, allerdings versuch nun erst einmal den Pfahl links von dir zu treffen, ohne aus dem Sattel zu fallen.


    Das war etwas Gemein von ihm, da Ursus ja das Schwert auf der anderen Seite führte und damit sicherlich erst einmal ein viel wichtigeres Problem zu lösen hatte, als den Pfahl zu treffen, aber ohne Herausforderung lernte man nichts. Und dies war sowieso eher eine Denksportaufgabe.

    Das dachte ich mir. Nun denn, dann wollen wir erstmal das scharfe Schwert gegen ein Holzschwert eintauschen, ich möchte nicht, dass du dich oder das Pferd verletzt.


    Der Legionär gab Aurelius Ursus ein Holzschwert.


    Als erstes wirst du gegen die Holzpfähle dort hinten kämpfen.


    Er deutete auf eine Ecke des Exerzierplatzes, wo einige Holspfähle in die Erde gerammt waren.
    Alienus bewegte sich darauf zu und erzählte dem Aurelier auf dem Weg das wichtigste.


    Du musst natürlich bedenken, dass du während des Kampfes auch noch dein Pferd kontrollieren musst. Dies kannst du im Grunde nur durch den Druck deiner Schenkel tun. Deshalb brauchst du auch ein Pferd, das nicht sofort wegrennt, denn so hättest du keine Chance.
    Wir müssen also zunächst schauen, ob du und dein Pferd imstande seid, diese erste Aufgabe zu bewältigen. Versuch jetzt, auf deinem Pferd zu sitzen und es ohne den Einsatz deiner Hände auf den dritten Pfahl von links zuzubewegen.


    Sie standen wohl noch gut 30 Meter vom besagten Pfahl weg und Alienus war wirklich gespannt, ob die Aufgabe zu seiner Zufriedenheit erfüllt werden könnte. Nun befand er auch seine Idee, etwas früher mit den Übungen anzufangen als noch besser, da sich Ursus nun garantiert nur vor Alienus blamieren würde. Der Legionär, der mit ihnen auf dem Platz war, würde lieber von seinen Kameraden durch das Kastell gejagt werden als sich dem Befehl zu Widersetzen, über die Vorkommnisse hier stillschweigen zu bewahren.

    Alienus sah den Stoß auf sich zukommen und wich ihm, wenn auch fast zu spät, noch aus. Dann machte er zwei schnelle Schritte nach hinten.


    STOPP!


    Er hatte vom Bodenkampf genug gesehen, das konnte der Aurelier offensichtlich. Er schaute zum Castellum, wo, wie befohlen, ein Soldat mit den beiden Pferden der Tribuni wartete. Er gab ihm ein Zeichen und der Soldat kam auf den Platz.


    Du kämpfst gut, deine Ausbildung war alles Wert, was sie gekostet hat. Die fehlende Erfahrung wirst du in Übungskämpfen auch nicht gewinnen, dafür müssen echte Kämpfe her.
    Was du allerdings bestimmt noch nicht gelernt hast, ist der Kampf zu Pferde. Oder irre ich mich da?

    Diesmal kam der Stoß direkt auf ihn zu. Alienus konnte noch nicht ganz erfassen, was die nächste Attacke sein würde, aber diesen Stoß parierte er ohne Mühe.
    Ursus stieß nun von der Seite zu. Diese Aktion überraschte Alienus doch ein wenig, aber er wich ihr mit einem weiteren Schritt zur Seite aus.


    Die Kampffertigkeit von Ursus stellte Alienus zufrieden, zumindest was den Angriff anging. Nun ging Alienus wieder in den Angriff über, um die Verteidigungsfertigkeiten seines Gegners zu testen.


    Diesmal stieß er mehrmals von unten zu.

    Die Drehung seines Gegners hatte er durchaus eingeplant und er brach seinen Angriff sofort ab, wich einen Schritt nach hinten aus und zog sein Schwert an sich heran.


    Das war gut von Ursus, das gefiel Alienus. So langsam kam er ins Schwitzen, er war nicht mehr so fit wie noch vor ein paar Jahren. Aber er konnte Ursus sicherlich besiegen, was aber gar nicht sein Ziel war, er wollte erfahren, was sein Gegenüber drauf hatte.


    Nun erwartete er die Attacke, die nun sicherlich Folgen würde.

    Alienus hatte mit der Verzögerung gerechnet, die ihm etwas Zeit gaben, sich neu vorzubereiten. Er beobachtete nicht nur die Bewegungen des Gegners, sondern auch seine Augen. Die wenigsten Schwertkämpfer, er eingeschlossen, konnten eine Finte so perfekt führen, dass ihre Augen bis zum letzten Augenblick darauf konzentriert waren. Sie wichen immer zum eigentlichen Ziel aus, um dort auch wirklich zu treffen.


    Der Angriff kam diesmal von der Seite, weswegen Alienus nach hinten auswich. So brachte er etwas Abstand zwischen sich und seinen Gegner und konnte sich auf die nun folgende eigentliche Attacke einstellen. Sie kam, anders als er zuerst vermutet hatte, von unten.


    So schnell er konnte bewegte er sein Schwert nach unten um den Angriff abzuwehren. Nachdem ihm dies gelungen war, allerdings unter der Aufbietung seiner gesamten Erfahrung, begann Alienus mit einer Schlagfolge von oben, die den Gegner nach hinten treiben sollten.

    Alienus hatte nicht damit gerechnet, das sein Gegner ihn sofort frontal angreifen würde, also wich er dem ersten Schlag seitwärts aus und sah dann die Klinge seitlich auf sich zufliegen. Er riss sein Schwert hoch und parierte den Stich. Sofort bereitete er sich auf den nächsten Angriff vor.

    Alienus betrachtete Zweifelnd die Grundstellung, die sein Gegenüber da eingenommen hatte. Er steckte sein Schwert weg und deutete auf das linke Bein seines Mittribuns.


    Das Bein etwas weiter nach hinten, dann ist das schon ganz gut.


    Er umrundete noch einmal Aurelius Ursus, bevor er wieder seine ursprüngliche Position einnahm, sein Schwert zog und in Grundstellung ging.


    Du magst dich vielleicht wundern, warum wir mit scharfen Waffen kämpfen, und ich will es dir erklären. Du wirst so viel eher lernen, deinen Schwung und deine Schläge zu kontrollieren, wenn du mich nicht verletzen willst, oder umgekehrt. So kann ich viel eher einschätzen, wie gut du kämpfen kannst. Und nun, greif an!


    Er erwartete den Angriff.

    Nachdem sie einige Runden gelaufen waren, lief Alienus zur Mitte des Platzes, wo er anhielt.


    So,erklärte er, wir sind jetzt einigermaßen warm denke ich, dann können wir mit dem Training beginnen. Zieh dein Schwert und geh in die Grundstellung!