Beiträge von Titus Claudius Imperiosus Iulianus

Beeindruckt entgegnete Imperiosus.

"Ihr habt viel vor, Claudier. Ich wünsche euch viel Glück dabei."

Die Position des Comes war verantwortungsvoll, sogar sehr. Doch dies gönnte er dem Claudier mit Freude.

Imperiosus deutete auf den reich gedeckten Tisch um die Beiden herum.

"Wollt ihr denn nichts essen und trinken?"

Fragte er mit einem Lächeln auf den Lippen.

"Ich bin Sacerdos Mercuris. Eigentlich ist das ja kein Beruf, ich diene den Göttern. Und ihr, wo seid ihr tätig?"

"Ihr habt doch den Namen Vitulus erwähnt. Ich nehme an er ist der Pater."

Lächelte er überlegen.

"Na das klingt ja schonmal gut, wenisgtens muss ich dann nicht vor Langeweile umkommen."

Er lachte dabei und nahm einen Schluck.

"Mit eurem Pater Familias meint ihr? Nein, bisher hatte ich noch nicht das Vergnügen. Doch werde ich ihn wohl bald kontaktieren müssen."

Theatralisch schwang er seine rechte Hand neben seinem Gesicht zur Seite.
Dann eben nicht, dachte er sich und nickte dem Mann bestätigend zu.

"Dann gehe diesen Gang entlang, das Officium ist ganz am Ende."

Und er zeigte ihm die Richtung mit seiner Handfläche.

"Vale, Tiberius Flaccus."

Und Imperiosus ging wieder in das Officium, um dort weiter zu arbeiten.
Der Mann würde das Officium der Flaminca schon alleine finden.

Er wunderte sich warum sie nun auf seine Dienstzeit anspielte. Ihm war es klar, dass er nicht lange Sacerdos war, doch hatte er sich vorher schon mit der Lage auseinandergesetzt.
Ein wenig stolz antwortete er nun.

"Etwa ein halbes Jahr. Aber du willst doch nicht darauf anspielen, dass ich aufgrund meiner Dienstzeit nicht die nötige Erfahrung im Cultus Deorum und im Umgang mit Menschen habe?"

Fragend sah er sie an.

Imperiosus überlegte, sagte aber dann mit einem gewissen ernsten Unterton ganz leise.

"An den Saturnalien war ich in Hispania."

Doch dann wandte er sich, aus seiner kleinen Versenkung hinaus, wieder an Aemilia.

"Gut, ihr sagt, dass die Menschen die Götter im Privaten ehren sollten. Doch ihr wisst selbst, dass man genaue Richtlinien einzuhalten hat bei einem Opfer. Wenn diese Richtlinien falsch verstanden oder nicht eingehalten werden, dann kann man das Opfer gleich wiederholen da es der Gott sowieso nicht annimmt. Darum ist es vonnöten, dass es Priester gibt, die den Menschen zeigen wie solch ein Opfer zu vollziehen ist. Darum brauchen wir mehr Priester. Aber auch die Hausaltäre werden, wie ihr wisst, von Priestern geweiht und in letzter Zeit wurde ich darauf hin nicht ein einziges Mal angesprochen. Wobei ja Mercurius mitunter für den Handel zuständig ist und es in Rom sicherlich viele Händler gibt."

Und dieser Satz zerstörte Imperiosus`Hoffnungen auf einen weiteren engagierten Schüler.
Kurz fasste er den Gedanken den Mann vielleicht umstimmen zu können, doch anhand der Situation resignierte er. Auch mitunter, da jener Mann mit der Flaminca verwandt zu sein schien.

"Ja, ich kann dir sicherlich weiterhelfen und dich in das Officium der Flaminca Minervae, Tiberia Claudia, führen. Aber angesichts der Situation, dass erst vor kurzer Zeit ein weiterer Mann sich dorthin begeben hat, müsstest du warten. Entweder wartest du vor dem Officium oder hier in der Anmeldung, dabei stehe ich dir gerne zur Verfügung und beantworte deine Fragen, falls du welche hast."

Kurz überlgete Imperiosus, wehrte dann theatralisch jene Gedanken mit seiner Handgestik ab.

"Ich hätte dem Nichts beizufügen, jedoch spiele ich schon lange mit dem Gedanken mich der Familie meiner Mutter anzuschließen. Wie bereits erwähnt bin ich der einzige Iulier in Rom, nein, in ganz Italia. Manchmal frisst mich die Einsammkeit regelrecht auf. Sagt, wie viele Claudier leben denn hier in Rom?"

In den Dienst der Götter. Imperiosus wurde hellhörig.

"Den Göttern allgemein kann man nicht dienen, aber das weißt du sicherlich. Hast du dich schon für einen Kult entschieden?"

Er hegte die Hoffnung den Mann für Mercurius gewinnen zu können, da Discipuli dringend gebraucht wurden.

Imperiosus lächelt.

"Ich wollte die Menschen nicht zwingen, es war eher eine Anregung sich Gedanken über die Götter zu machen, vielleicht zu erkennen, dass man ihnen dienen will."

Als sie geendet hatte stand er auf und schenkte ihr in einen Becher ein, natürlich verdünnten Vinum, und begann dabei weiter zu reden.

"Gut, ihr seht es vielleicht nicht dramatisch, doch da bin ich anderer Meinung."

Er setzte sich wieder.

"Bevor ich Sacerdos wurde lebte ich in Ostia, Decima. Eine wundervolle Stadt, schöne Gässchen, ein Portus, eigentlich alles friedlich und normal. Doch als ich immer wieder in den Tempelbezirk ging, mir die Tempel anzuschauen musste ich vor Entsetzen feststellen wie verkommen diese doch waren. Stellt euch vor, Sacerdos, ein Mercuriustempel wurde wegen Einsturzgefahr gesperrt und dann abgerissen. Ihr könnt euch denken was in mir, als Sacerdos Mercuris, vorging. Gut, die Curie sammelte sogleich Spendengelder um einen neuen Tempel zu errichten, ich stellte mich bereit die Tempelweihung komplett zu organisieren. Doch Fakt ist, der Tempel ist so verkommen, weil sich keiner um ihn gekümmert hat. Und bei den Göttern, Sacerdos, die anderen Tempel sind in keinem besseren Zustand! Dies Beispiel sollte man nicht verallgemeiner, doch ist Ostia eine Stadt von Vielen und ich befürchte, dass es in anderen Städten genau so ist. Gut, hier in Roma sind die Tempel wohl nicht so verkommen, allein schon da Rom das Herz des Cultus Deorum ist, doch gehe ich derzeit vom Schlimmsten aus. Ich fürchte, dass die Götter vergessen werden, sie erzürnen."

Von seinem Gerede bekam er Durst und nahm einen Schluck.

Imperiosus, der heute mal nicht im Tempel des Mercurius war, sondern seiner neuen Aufgabe in der Regia nachging, vernahm ein Klopfen und stand auf.
Ruhigen Schrittes ging er an die Tür und öffnete sie und erblickte einen Mann in mittleren Jahren.

"Salve, Titus Iulius Imperiosus mein Name. Was ist euer Begehr?"

"Wenn ich das wüsste, dann würde ich es euch nicht vorenthalten Claudius."

Wenn Imperiosus mehr Zeit hätte, so würde er sicherlich mal ein paar Nachforschungen anstellen müssen.

"Naja, aber vielleicht kennen ja andere Familienmitglieder, eher die Älteren, meine Mutter. Sie ist vor einigen Jahren verstorben, ihr Verlust schmerzt mich sehr und so würde ich gerne wissen ob sie noch Geschwister hatte oder andere engere Familienbindungen."

"Leider nicht Claudius. Dafür setzte sich bisher noch Niemand ein, da es doch die Entscheidung eines Kaiser zu sein schien. Und eine Adelung ist keine Kleinigkeit, man müsste sie sich verdienen."

Doch ihm fiel wieder seine Mutter ins Gedächtniss.

"Iulia Moreia war meine Mutter. Vermutlich kennt eure Familie sie als Claudia Moreia. Mich würde auch interessieren in welchem Verhältniss ihr zu mir steht und ob ich vielleicht auch engere Verwandte bei den Claudiern habe, da ich bei der Gens Iulia ja eine entfernte Rolle besitze."

Imperiosus betrat das Bad und schwamm ein wenig.

"Gut, dann heißt es abzuwarten, Claudius."

Er überlegte ein wenig.

"Nun, ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Die Gens hatte nach dem Kaiser Augustus (Octavian) nicht so viel des alten politischen Einflusses, die Familie zerstreute sich zunehmend. Ich glaube dies ist der hauptsächliche Grund. Wisst ihr mehr?"

Imperiosus klatschte auch.

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Imperiosus dachte nach.

"Eine großartige Idee Claudius. Jedoch müsstet ihr diese meinem Pater Familias vorlegen, da er sich um den Familienstammbaum der Iulia kümmert. Wenn es an finanziellen Mitteln mangelt, so wäre ich bereit etwas beizusteuern. Habt ihr noch mehr Ideen?"

Er nahm sich eine Traube

"Eine wunderbare Idee, wie ich finde. Nur ist der Pater Familias in Germania stationiert. Doch würde ich gerne mit euch diese Zusammenarbeit besprechen, da es auch in meinem Interesse liegt."

Schon gespannt von den Vorstellungen des Claudiers bedeutete er ihm ins Triclinium zu folgen, wo sie sich auf den Klinen niederließen.