Beiträge von Titus Claudius Imperiosus Iulianus

    "Sicherlich, da muss ich dir zustimmen. Es ist nicht vorteilhaft, zumal du als Duumvir ja der Architektur und verschiedener Bauweise niemals so kundig sein wirst, wie ein Architectus Provincialis. Da ist es natürlich nicht vorteilhaft unseriöse Unternehmen anzuheuern, die dann die Unkosten in die Höhe treiben. Selbst Vitruv mahnte vor dem Pfusch am Bau, der in letzter Zeit stark zugenommen hat. Vielleicht litt auch schon der alte Tempel, welcher zeitweise als unsicher galt, an solchen Fehlern. Die Wiederholung dieser würde den Gitt nur noch mehr erzürnen."


    Der Kurs über die Architektur war zwar gemacht, aber mit diesem Wissen würde er sich nie an einen Tempelbau herantrauen, die Furcht vor dem Versagen war viel zu groß und die Chancen, dass es dann wirklich gelang, sie standen gerade für ihn, als Mann ohne Erfahrung in der Baubranche, nicht gerade hoch.
    Auch hier musste er ihr mit einem leichten Nicken zustimmen.


    "Natürlich, besonders bei neuen Anstellungen vergisst man gezielt die dezente Weise und ertappt sich nur allzu oft in der Übertreibung. Aber nun ist es schon recht spät, der alte Mann vor dir schon recht müde und von Strapazen einer langen Reise gezeichnet"


    Sagte er leicht und stellte schonmal den Weinbecher auf dem kleinen Silbertischchen ab, welches er nur allzu gut kannte. Auf diesem Tischchen standen damals seine heißgeliebten Trauben, er vermisste diese Zeit, war sich jedoch im gleichen Augenblick sicher, dass dies wohl niemals so sein würde. Die Zeit ging ihm allzu oft voraus, sein Leben hinkte öfters hinterher.


    "Ich werde morgen sogleich zum Kaiserpalast aufbrechen, ich danke dir für deine Gastfreundschaft, werte Helena. Mögen dich die Götter wahren."


    Und er ging mit einem leichten Lächeln hinfort.

    Iulianus hielt sich besser heraus. Den Mann kannte er gar nicht, auch die Vorbereitungen auf das Fest schien er noch nicht recht ins Auge gefasst zu haben. Das waren Gründe, die gegen ihn sprechen würden, aber er war der Einzige, welcher sich zur Wahl aufstellen ließ.
    So sagte er besser gar nichts und hoffte sich damit enthalten zu können.

    Imperiosus nickte ruhig.


    "Mein Kaiser, diese Entscheidung habe ich vor den Geschehenissen in Germania getroffen, genauer gesagt, einige Monate, nachdem ich Germania kennengelernt hatte habe ich mich mit dieser Frage beschäftigt. Ich lebte in Achaia, war Duumvir in Piraeus, doch hergekommen bin ich in das große Rom, um auch hier in der Verwaltung zu dienen. Doch am Abend vor dem Gang in die Kurie hatte ich einen sonderbaren Traum und entschied mich daher meinen Pflichten den Göttern gegenüber nachzugehen.
    Doch schon seit langem habe ich das Gefühl, dass ich schon genug gedient habe, dass es mich wieder zu etwas anderem hinzieht. Mein Entschluss stand vor diesen Geschehenissen, lange davor, schon fest. Ich zweifelte damals, doch nun bin ich sicher, dass es das Richtige für mich wäre."


    Er machte eine kurze Pause und sprach weiter.


    "Dies ist keine Flucht, mein Kaiser, und ob du mich aus meinen Pflichten als Pontifex entlässt oder nicht, ich wäre dennoch nach Germania gereist und hätte es zum Ende gebracht, was ich nun von dir erfahren habe. Ich wäre auch ohne den Namen Pontifex nach Germania gereist, wäre der Priesterin gefolgt, so wie ihr es wünscht, hätte mit ihr ein Gespräch über die andere Sacerdos Publicus geführt. Ich würde meine Pflichten erfüllen, ob als Pontifex oder nur als Mensch, ich würde es zu ende bringen, doch mein Entschluss steht fest.
    Doch wenn du mich noch nicht entlassen willst, so kehre ich als Pontifex zurück, bringe es zu ende und kehre wieder, um noch einmal vor dir zu knien und dich zu bitten mich meines Amtes zu entheben."


    Es war ihm sogar lieber als einfacher Mann und nicht als Pontifex zurück zu kehren, denn scheinbar fehlte Valeria die Anerkennung seines Amtes, wenn er als einfacher Mann und nicht als Pontifex vor ihr stehen würde, so war er sich sicher, dass es anders verlaufen würde.

    "Ich verstehe, mein Kaiser."


    Sagte er kurz und knapp. Er verstand nun den Wink der Götter und lächelte leicht.


    "Ich war lediglich hier, um dir zu berichten, was du vielleicht niemals erfahren hättest, mein Kaiser. Und ich bin auch hierher gekommen, damit du mich aus meinem Amt entlässt."


    Demütig senkte er sein Haupt und hoffte, dass er diese Hallen so schnell wie möglich verlassen durfte, als freier Mann mit noch ein wenig Achtung für den Kaiser.

    Der Verkünder der Wahrheit? Ja, er sprach die Wahrheit und er hätte sich selbst den Göttern zum Opfer dahin gegeben, wenn nur eines seiner Worte erlogen wäre, so wahr er hier kniete.
    Er hätte sie unterstützen sollen, nachdem sie ihn beleidigt und sich über ihn lustig gemacht hatte? Imperiosus verstand nicht, warum man ihm hier keinen Glauben schenkte, sondern diese Sacerdos plötzlich zum Opfer wurde und er der Gejagte und böse Mann!
    Imperiosus blieb ruhig und verharrte in seiner Stellung.


    "Pontifex Maximus, ihr werft mir vor eigen gehandelt zu haben, das streite ich nicht ab. Wenn ihr sagt, dass es falsch war, so war es auch falsch, ich erkenne dies an. Doch sagt ihr auch ich hätte nicht zu vermitteln versucht, ich hätte die Priesterschaft ohne ein Wort alleine gelassen und wäre abgereist. Doch so war es nicht."


    Er machte eine kleine Pause und fuhr fort.


    "Ich bat Aurelia Antonia nach ihrem Besuch der Sacerdos Decima Valeria mitzuteilen, dass ich sie sprechen will und sie bitte nach Mogontiacum reist. Doch meinem Wunsch ist sie bis heute nicht nachgegangen. Was sollte ich denn machen, sollte ich jener Priesterin nachreisen, die einfach so abgereist ist? Ich bin Pontifex, kein Speculator. Für eine Nachfolge versuchte ich zu sorgen, doch auch Aurelia Antonia wollte nicht nach Mogontiacum kommen, da sie in CCAA Obhut bei ihrem Cousin hat, sie zudem noch über eine Versetzung dorthin schon vor ihrer Abreise bat, welche auch genehmigt wurde.
    Von der Plünderung im Tempel des Mars weiß ich nichts, doch ihr werft mir vor in Windeseile und ohne Abmeldung abgereist zu sein. Die Plünderung ist doch wohl nicht mein Vergehen oder meiner Abreise zuzuschreiben, ihr könnt mir das nicht vorwerfen, denn wie ihr selbst gesagt habt, ich bin Vermittler und hause auch nicht im Tempel des Mars. Außerdem teilte ich meinem Scriba, welcher auch in der Anmeldung aufzufinden ist, mit, dass ich abreise. Dieser benachrichtigte die Priesterschaften und darum weiß ich nicht, warum ich unangemeldet abgereist bin, das kann nicht sein. Die Plünderung hätte auch in der Zeit stattfinden können, als Germania noch keinen Pontifex hatte, dass es nun im Tempel des Mars geschah, das würde ich den dortigen Sacerdos Publicus des Marstempels fragen wollen."


    Sim-Off:

    In diesem Thread habe ich dem Scriba die Anweisung gegeben alle zu benachrichtigen. Außerdem habe ich einen Spieler gebeten den Scriba in der Anmeldung zu spielen, hätte dort jemand gepostet, dann hätte man ihm geantwortet, dass ich verreist bin. Es ist nicht wahr, dass ich einfach so von dannen gezogen bin, ich bitte das zu berücksichtigen.

    Imperiosus fragte sich warum der Kaiser nicht die Gefahr erkannte. Erst gestern laß er von einem Einbruch im Marstempel, laß von einer abgebrannten Taberna. Dies konnte nur der Zorn der Götter über diese Priesterin sein, es war unglaublich, wie kurzsichtig der Kaiser war, dass er nicht verstehen konnte worum es hier ging.


    "Das Collegium Pontificium wurde sicherlich belogen, mein Pontifex, zumindest in dem ersten Brief von Decima Valeria wurden die Tatsachen sicherlich verfälscht. Ich habe es selbst erlebt, Pontifex Maximus, wenn meine Gründe der Unwahrheit entsprechen, so befragt ruhig die Sacerdos Publicus, Aurelia Antonia, sie wird euch sicherlich die Person Decima Valeria beschreiben können, wenn ihr mir nicht glauben solltet.
    Doch ja, ich entschied mich dagegen sie ziehen zu lassen, es war zu schmerzlich und der Frevel, den sie sprach, zu groß, als dass ich sie walten lassen konnte, es ist meine Pflicht als Pontifex."


    Langsam tat sein Knie weh, welches schon einige Minuten auf dem Marmorboden ruhte, aber was solls, es würde sowieso nicht lange andauern, dachte er sich und notfalls würde er sich auf das andere Knie stützen können.

    Er war überrascht was der Kaiser von sich gab, aber auch nicht verwundert, schließlich war er es nicht gewohnt so viel zu sprechen und war sicherlich auch dementsprechend ungeübt darin.


    "Ich werde es anstreben, Pontifex Maximus."


    Sagte er ruhig und blickte kurz hoch, da er sich nicht sicher war, ob der Kaiser ihm zugehört hatte. Dem Wunsch nicht entsprechen? Imperiosus verstand nicht, warum der Kaiser seine Gründe für diese Weigerung einfach so ausließ. Schließlich war er Pontifex, kein einfacher Scriba und würde hier sicherlich nicht lügen, besonders nicht vor dem Pontifex Maximus, vor den Göttern.


    "Aus den genannten Gründen, ja."

    Während der Kaiser nachdachte überlegte Imperiosus.


    Sicherlich hätte Valeria VOR ihrer Abreise nach Germania um den Schutz der Götter ersucht. Doch sie erwähnte niemals, dass sie Iuno geopfert hätte, um zu erfragen ob sie nach CCAA gehen soll oder nicht. Auch hätte sie von Iuno niemals ein Zeichen bekommen, dass das Kind und der Vater zusammen kommen müssten, da ihm ja der Legatus schon sagte, dass sein Sohn in Hispania weilt und der Legatus Legionis ihm mitteilte, dass dieser verschollen sei. Und er müsste es ja schließlich wissen.


    Sim-Off:

    Und wo steht was von einer Reise nach CCAA oder einem Kind und seinem Vater? Wo ist Iunos Wille, dass das Kind nach CCAA muss?

    In seiner Haltung verharrend, da ihm nicht die Anweisung erteilt worden war aufzustehen, fuhr er sogleich fort.


    "Pontifex Maximus. Kurz nach meiner Ernennung äußerte die Sacerdos Publicus, Decima Valeria, die Bitte sie nach Colonia Claudia Ara Agrippensum zu versetzen. Sie sagte, dass dort ihre Familie weilt und das Collegium Pontificium dies nicht wusste, als man sie dorthin entsandte.
    Pontifex, vor meiner Abreise nach Germania sprach ich mit der ehemaligen Pontifex Tiberia Claudia, welche ja damals dem Collegium Pontificium angehörte. Sie selbst entsandte Decima Valeria nach Germanien, nach Magontiacum, da zuvor schon eine Sacerdos Iunonis, wie es die Sacerdos Decima ist, nach CCAA entsandt wurde. Das wusste auch ich und fragte deshalb noch einmal nach, warum sie denn unbedingt nach CCAA will.
    Vorher müsst ihr wissen, Pontifex Maximus, sprach ich in der Regia mit dem Legatus Augusti Pro Praetore, Senator Decimus Meridius, welcher auch zugleich der nächste Verwandte der Decima Valeria ist.
    Nun denn, Decima Valeria sagte mir, dass sie ihre Familie nicht sehen könne, wenn sie in Mogontiacum bleibe. Doch zuvor sprach ich mit Senator Meridius, welcher der ihr nächster Verwandte ist, darum kam mir das merkwürdig vor. Ferner schlug sie mir vor Aurelia Antonia zu sich zu holen, sie dafür nach CCAA zu entsenden. Pontifex, ich verstand nicht was sie damit bezwecken wollte, ihre nähere Verwandschaft lebt noch heute in Mogontiacum und nicht in CCAA. So verwehrte ich ihr diese Bitte, schließlich war sie eine junge und tatkräfitge Sacerdos, welche ich nicht missen wollte. Mogontiacum ist außerdem ausgebauter, größer, als CCAA, man musste dort präsent sein und ich wollte nicht zwei junge Priesterinnen, welche noch zugleich der selben Göttin dienen, in ein und dieselbe Stadt entsenden, in der doch eher Mars zu verehren war, als Iuno, da dort eine Ala und Legio stationiert sind.
    Anscheinen belog sie mich, Pontifex Maximus, denn als Grund nach CCAA zu reisen gab sie ihre Familie an, zu der Zeit war sie hoch schwanger und sagte, dass es Iunos Wunsch sei, dass ihr Kind zu dem Vater gelangt, welcher in der Legio IX Hispana angeblich stationiert sein sollte, er sei der Sohn des Senators Meridius. Doch Pontifex, zuvor sprach ich noch mit Senator Meridius über dessen bevorstehende Hochzeit und er teilte mir mit, dass sein einziger Sohn noch leider in Hispania weilt und zur Hochzeit wohl nicht erscheinen kann. Sie hat gelogen, Pontifex, der Vater des Kindes war nicht in CCAA, sondern in Hispania. Ich habe jedoch eingelenkt und gesagt, dass ich sie entsenden würde, falls sich Aurelia Antonia dazu bereiterklärt nach Mogontiacum zu kommen. Desweiteren sagte ich ihr, dass man sein eigenes Wohl nicht über das der Götter stellen sollte, da sie ja fälschlicherweise ihre Familie als Grund angab. Ich sagte ihr, dass ich selbst eine Person habe, die in Hispania den Göttern dient, welche ich auch zu ehelichen versuche, meinen Dienst an den Göttern immer in den Vordergrund gestellt habe, sowie auch diese Person. Ich wollte ihr aufzeigen, dass sie als Priester die Pflicht hat den Göttern zu dienen und nicht ihren eigenen Wünschen nachzugehen, so wie ich es immer getan habe. Wäre es anders, so wäre ich heute schon verheiratet, Pontifex Maximus.
    Sie sagte mir, dass es Iunos Wille sei, dass sie nach CCAA gehen müsse. Doch aufgrund der vorherigen Lüge schenkte ich ihr keinen Glauben, denn sie behauptete einfach, dass es der Wunsch der Göttin war, ohne ein vorheriges Opfer, ohne irgendwelche Zeichen. Schon das ist für mich ein Frevel an den Göttern, Pontifex Maximus, denn man spielt nicht mit ihnen und ihrem Willen. Sie sagte, dass es der Wunsch der Iuno Lucina und Pronuba sei. Doch mein Kaiser, Iuno Lucina ist die Schutzherrin der Geburt und würde wohl niemals zulassen, dass Decima Valeria kurz vor der Entbindung ihres Kindes die Strapazen einer solchen Reise auf sich nimmt, besonders ohne ein Zeichen, ohne ein Opfer der Priesterin. Und Iuno Pronuba ist die Schutzherrin der Ehe, doch Decima Valeria ist bis heute nicht verheiratet, geschweige denn verlobt. Das warf ich ihr vor, ihre Lügen und Ausreden. Mit einem spöttischen Satz antwortete sie mir. Sie sagte, ihre Verlobung stehe kurz bevor. Ich konnte mich noch beherrschen, Pontifex, doch ich wollte zu gerne über solch Dreistigkeit die Beherrschung verlieren und sie des Dienstes verweisen. Danach fügte sie an, dass ich manches nicht richtig zu deuten weiß. Ich konnte mich beherrschen. Doch darauf hin stand sie auf und sagte wiederum spöttisch sie werde in Bälde wiederkommen, wenn ich darüber nachgedacht habe.
    Pontifex Maximus, solch eine Frechheit habe ich noch nie erlebt, geschweige denn Vermutet. Während diesem kurzen Besuch log sie, beging Frevel an den Götten und machte sie über mich, ihrem Vorgesetzten, lustig. Mein Entschluss stand fest, ich wollte sie in Mogontiacum behalten, zumindest ihrem Ungeborenen wollte ich die Strapazen der Reise ersparen.
    Mein Kaiser, doch was tat sie? Sie sagte, dass sie mich nochmals Besuchen würde, doch statt dessen schrieb sie einen Brief an das Collegium Pontificium. In diesem Brief log sie sicherlich, verfälschte die Geschehenisse, da bin ich mir sicher, so, wie sie es in unserem Gespräch getan hatte. Ich bin mir dessen sicher, denn als Antwort erhielt ich plötzlich einen Brief, indem stand, dass ich sie gehen lassen soll. Die Begründung, mein Kaiser, für diesen Entschluss ist geradezu unverständlich. Das Collegium Pontificium sagte darin, dass die Abkehr von dem Cultus Deorum leicht sei und man keine Priester verlieren wolle. Man schrieb, dass die Sacerdos im Moment in ihren Gedanken bei wichtigeren Angelegenheiten ist, doch Pontifex, was ist wichtiger als die Götter, der Erhalt der Pax Deorum?! Es ist für mich unverständlich wie man so entscheiden konnte, dazu noch mit solch einer Begründung!
    Ich entschied mich, man möge mir hier vergeben, durch Überzeugung und mein Wissen über diese Priesterin nicht so zu handeln, wie es das Collegium vorschrieb, sondern sie nicht ziehen zu lassen.
    Doch was erfuhr ich einige Zeit später, als mir auffiel, dass sie nicht im Tempel war?! Sie war alleine abgereist, ohne eine Mitteilung meinerseits, sowie einer des Collegium Pontificium, da der Brief einzig und allein an mich adressiert war und nur ich ihn las, in Händen hielt.
    Sie brach ohne jegliche Erlaubnis alleine auf. Noch dazu in ihrem Zustand, sie war hoch schwanger. Pontifex Maximus, ich war wütend, doch wartete ich ab, schickte einen Brief an das Collegium Pontificium diese Entscheidung zu überdenken, begründete dies so gut, wie ich es in meinem Zustand konnte - ich war sehr wütend über ihre Dreistigkeit und die Hintergehung meiner Autorität.
    Doch bevor ich eine Antwort aus Rom erhielt suchte mich die Sacerdos Publicus, Aurelia Antonia, auf. Was ich von ihr hörte konnte ich nicht glauben.
    Sie sagte mir, dass das Kind der Decima Valeria tot zur Welt kam. Pontifex Maximus, dies war ein Zeichen Iunos, ein Zeichen der Götter! Für diesen Frevel, welchen die Sacerdos Decima Valeria begang, druch ihn starb ein Neugeborenes. Ich war besorgt, nicht um die Sacerdos, sondern um weitere Reaktionen der Götter, die Pax Deorum. Aurelia Antonia ist eine gottesfürchtige Priesterin, sehr strebsam und hat sich bewusst schon in Rom nach CCAA versetzen lassen, da sie dort bei ihrem Cousin Obhut hat. Doch was sie erzählte, das schnurrte meine Wut noch mehr. Sie sagte, dass sie gut mit den verschiedenen Priestern in CCAA ausgekommen war, bis eine neue Sacerdos erschien. Nämlich jene, über die ich immer gesprochen habe - Decima Valeria. Sacerdos Aurelia Antonia erzählte mir, dass Decima Valeria im festen Glauben sei, dass Aurelia Antonia weichen müsse. Sie erzählte mir von einer schier unglaublichen Unkooperation und Anmaßung. Pontifex Maximus, die Sacerdos bat mich in ihrer Verzweiflung darum Decima Valeria zu versetzen! Ich sagte dieser, dass Decima Valeria unrechtmäßig in CCAA weilt und sie ihr sagen soll, dass ich sie sprechen will. Ich wartete Monate, Pontifex Maximus, doch sie kam nicht, statt dessen kam der Legatus Legionis, Senator Decimus Livianus. Pontifex Maximus, sie bat den Legatus mich dazu zu bewegen sie nicht wieder nach Mogontiacum zu holen - unglaublich. Der Legatus warf mir natürlich das vor, was sie ihm vorgelogen hatt, doch am Ende habe ich ihm meine Sicht der Dinge geschildert und er verstand meine Ansicht. Unglaublich, dass sie selbst einen Legatus Legionis in Cultus Deorum interne Angelegenheiten einschreiten ließ, sich hinter seiner Position in Schutz vor mir, der hintergangen wurde, wissen wollte. Außerdem teilte er mir mit, dass der Vater ihres Kindes auf hoher See verschollen sei, unglaublich, da sie das schon vorher zu wissen schien und dennoch log.
    Als ich dann einen Brief aus Rom erhielt, indem das Collegium Pontificium wiederum, jedoch ohne Begründung, entschied, dass die Priesterin versetzt werden sollte, so machte ich mich auf zu dir, Pontifex Maximus, bevor noch die Götter zürnen oder Decima Valeria Hass und Missgunst bei der Priesterschafft in CCAA auslöst.
    Natürlich sorgte ich vor meiner Abreise um Vertretung und teilte meinem Scriba mit, dass er allen sagen soll, dass ich verreist bin.
    Versteht ihr, mein Kaiser, was ich sagen will?
    Diese Priesterin belügt uns alle, schnürrt Hass, besitzt eine unglaubliche Dreistigkeit, hintergeht nicht nur mich, sondern auch die Götter. Ich bin besorgt, denn nur die Götter wissen, was ihre nächsten Machenschafften für Schäden tragen werden. Ein Kind ist schon tot, der Priesterschaft in CCAA ist sie verhasst und ich, mein Pontifex, ich bin müde und zutiefst beleidigt worden, man verkennt die Lage. So bitte ich euch, tut das Richtige."


    Nun war alles gesagt, was er auf der Seele hatte, nun war die Wahrheit geschildert worden und er hatte Befreiung erfahren, die, nach der er sich die ganzen Monate sehnte.


    edit: Satz eingefügt.

    Als er den Kaiser hineintreten sah begab er sich sogleich auf ein Knie und senkte sein Haupt.


    "Ich grüße euch, Pontifex Maximus."


    Er blickte kurz hoch, wollte ihm jedoch nicht in die Augen blicken, es war nicht der richtige Anlass.


    "Das ist wahr, Pontifex Maximus. Ich fürchte, dass das Collegium Pontificium die Lage in Germania bezüglich einer Priesterin verkennt. Darum reiste ich schnelltmöglich nach Rom, euch dies mitzuteilen, mein Pontifex. Zuerst begab ich mich zur Pontifex Tiberia Claudia und führte mit ihr, nach einer langen Aufenthaltszeit vor ihrem Officium, ein ernstes Gespräch darüber. Sie schien überrascht zu sein, von den Geschehenissen dieser besagten Priesterin, doch vielmehr von der Reaktion des Collegium Pontificium. Sie schlug mir vor, mit ihr zusammen, euch persönlich aufzusuchen. Jedoch erfuhr ich, dass sie schwer erkrankt ist, die Götter mögen ihr beistehen, daher bin ich alleine hier."

    Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Quarto nickte und wirkte dabei nicht gerade überrascht.
    “Ich verstehe.“


    Er nahm eine Wachstafel zur Hand, schrieb ein paar dürre Zeilen nieder und drückte sein Siegel in den Wachs. Dann rief er einen Palastdiener, gab diesem die Tafel in die Hand und mit auf den Weg: “Laufe rasch zur Curia Iulia. Zeige das hier vor und verlange in meinem Namen die Abschrift eines Briefes, der gestern im Senat verlesen wurde. Den bringst du dann so schnell du kannst in die Aula Regia. Spute dich!“


    Nachdem der Diener hinausgeeilt war, erhob Quarto sich und sagte: “Also gut, Pontifex, hoffen wir darauf, dass der Kaiser einen guten Tag hat. Bitte folge mir.


    Imperiosus erwiederte nichts weiter, denn der Kommentar Quartos verunsicherte ihn genug. In solchen Situationen schwieg er lieber, als unbedacht zu sprechen und folgte ihm in die Aula Regia.

    "Das stimmt, werter Magister. Es handelt sich um nicht sonderlich erfreuliche Geschehnisse über eine Sacerdos und ihre Tätlichkeiten. Es ist meine Pflicht den Imperator zu warnen, wen das Collegium Pontificium schalten und walten lässt und somit den Zorn der Götter heraufbeschwört. Ich fürchte, dass man sich nicht im Klaren darüber ist, wie es wirklich um diese Priesterin beschaffen ist."


    Sagte er in monotonem Ton, denn er hatte dies nur allzu oft schon erwähnt. Doch dies war die letzte, höchste, Instanz und er vertraute auf die Weisheit und Wietsicht des Imperators.

    Nachdem das Wort erklang machte er die Tür auf und trat hinein. Ihm war nicht nach einem freundlichen Lächeln, doch er musste es wahren, auch wenn der Grund seines Besuches ein gänzlich anderer war, als erfreulich.


    "Salve, Magister Domus Augusti. Mein Name ist Titus Claudius Imperiosus Iulianus, Pontifex des Kollegiums in Germanien. Ich bitte dich um eine Audienz bei unserem werten Imperator Caesar Augustus."

    So beschritt nun endlich Imperiosus die Treppen des ehrwürdigen Gebäudes, da er kürzlich davon erfahren hatte, dass die Pontifex schwer erkrankt war und ihrem Amt entbunden. Leider konnte sie ihn, wie damals versprochen, nicht begleiten.
    Er trat an die Palastwache und lächelte freundlich.


    "Salve. Ich bin Pontifex des Kollegiums in Germania, Titus Claudius Imperiosus Iulianus. Ich würde gerne um eine Audienz bei unserem ehrenwerten Imperator Caesar Augustus bitten."