Beiträge von Marcus Caecilius Decius

    Der Ältere blickte den Miles an.


    "Aber es ist angenehmer: Man bekommt fürs herumstehen Geld, harharhar."


    Diese Worte brachten ihm allerdings einen tadelnden Blick von Decius ein.


    "Naa, etwas mehr Respekt vor unserer verantwortungsvollen Aufgabe, Soldat!


    Aber Maximianus hat schon recht: Etwas Abwechslung täte gut..."

    "Gut. Ich werde in der Nähe bleiben, doch falls du mich nicht findest kannst du den Brief auch meinem Kameraden hier..." er zeigte auf den neben ihm stehenden Miles "... geben."


    Nachdem die Dame wieder in dem Zelt verschwunden war, setzten sich Decius und der Miles ein paar Schritte entfernt nieder und vertieften sich in ein Gespräch.

    Nachdem der Augur sie nun verlassen hatte und Decius lange genug dem markantem Konzert der Zirkaden gelauscht hatte wandte er sich zu seinen Kameraden.


    "Was meint ihr, was wir eurer Meinung anch wohl tun werden? Die Rebellen aushungern bis sie kapitulieren, oder die Stadt stürmen?"


    Einer der jüngeren Miles antwortete wie aus der Ballista geschossen und mit einem Leuchten in den Augen: "Stürmen natürlich!"


    Darauf allerdinsg erwiderte einer der Älteren: "Bah! Aushungern, das spart unsere Kräfte und wir müssen nicht allzuviel tun. Die Drecksarbeit können eh die Auxiliare machen." Dann riß er sich etwas von einem kleinen Fladenbrot ab und stopfte es sich in den Mund.

    Decius dachte kurz nach: Was hatte Crassus verlauten lassen? "...dass sie und nichts von ihr das Lager verlässt." Der Befehl war im Prinzip eindeutig, allerdings sollte die Betroffene ja nichts davon mitbekommen.


    "Hm, einen Brief... ja, ich denke dass das möglich sein sollte. Wenn du ihzn verfasst hast, kannst du ihn mir geben, ich werde Sorg dafür Tragen dass er weitergeleitet wird."


    Innerlich seufzte Decius auf, nun musste er sich um diese inneren Querelen kümmern anstatt sich um die in Corduba hockenden Feinde des Imperiusm zu kümmern.

    Decius blickte dem alten Mann nach. Er wurde das Gefühl nicht los dass er sich mehr Sorgen um die Rebellen machte denn um die für den Kaiser kämpfenden. Oder vielleich tmehr um die unbeteiligten Teile der Stadtbevölkerung? Aber gab es diese überhaupt? Konnte man überhaupt von unbeteiligter Bevölkerung sprechen?


    Decius setzte sich wieder zu seinen Kameraden und lauschte dem Zirpen der Zirkaden.

    Decius, der sich noch kurz mit seinem Kameraden unterhalten hatte, wandte sich zu der nun aus dem Zelt hervorgetretenen Dame um.


    "Salve. Ich msus dir mitteilen, dass du wohl oder übel auf ein Pferd wirst verzichten müssen: Es ist zum Gegenwärtigen Zeitpunkt kein Reittier zur freien Verwendung freigegeben."

    Zitat

    Original von Tiberius Annaeus Sophus
    "Nein. Dieses Land gehört noch dem Kaiser. Es wurde nur gestohlen. Und ihr fangt die Diebe. Aber ... belasst es bei den Dieben."


    Sophus' Stimme war plötzlich kühl. Er musterte die Gesichter der Prätorianer, eines nach dem anderen, sorgfältig, sogar kritisch. Jedem einzelnen sah er in die Augen. Hoffentlich war nun keine Antwort mehr nötig. Er war wohl nicht sehr gut darin, Menschen einzuschüchtern - erst recht keine Soldaten. Doch sein Amt war es möglicherweise eher. Und diese Männer waren immernoch auf Wohl und Wehe den Göttern ausgeliefert. Und in diesem Moment sprach er das göttliche Wort.


    "Und diese Diebe werden zur Rechenschaft gezogen werden."

    Decius überlegte nicht lang sondern nickte lediglich.


    "Ja, ich denke dass das kein Problem sein sollte. Ich werde mich sofort darum kümmern..."


    Damit salutierte er und trat weg.




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    Decius begab sich vom Zelt des Praefecten zu den vier Toren des Marschlagers und wies die dortigen Wachen an, dass eine gewisse Dame das Lager aufgrund der außerhalb des Lagers herrschenden unsicheren Situation das Lager nicht verlassen dürfe. Das Gleiche richtete er den im Lager patroullierenden Wachmanschaften aus und begab sich anschließend zum Zelt der Flavierein wo er auf den immer noch wartenden Miles traf. Nachdem er von diesem erfahren hatte dass sich die Dame noch immer in ihrem Zelt aufhalte trat er an eben jenes und machte sich bemerkbar in der Hoffnung, dass sie herauskam um mit ihm zu sprechen.

    Was Decius auch tat.


    Er salutierte vor dem Praefecten und sprach:


    "Salve, Praefectus. Eine nicht näher bestimmbare Dame verlangte nach einem Pferd und einem Sklaven, wobei sie den Sklaven bereits in Beschlag genommen hat..."


    Er schwieg vorerst, da er die Reaktion seines Cousins abwarten wollte.

    Decius schlenderte ncihtsahnend mit einem Kameraden an einem Zelt vorbei, da erschien urplötzlich eine Dame vor dem Eingang des Zeltes, verlangte nach einem Pferd sowie einem Sklaven und war so schnell wieder im Inneren des Zeltes verschwunden wie sie daraus hervorgerauscht war. Kaum war sie verschwunden, kam schon ein Sklave aus Richtung des Feldherrnzeltes und trat in das Zelt der Dame, anscheinend war er ihr aus dem Zelt des Praefecten gefolgt.


    Verwirrt schauten Decius und sein Kamerad sich an: Wer war das? Warum wollte sie ein Pferd? Und vor allem: Was hatte sie hier zu suchen?


    Decius dachte kurz nach, ihm fiel ein dass er einige Kameraden einer der anderen Centurien hatte davon berichten hören dass sie mit dem Praefecten eine Geheimoperation durchgeführt hatten bei der es um die Befreiung einer Frau gegangen sei.


    Der Kamerad indes sprach zu Decius:


    "Was sollte das denn? Nehmen wir Befehle einer uns unbekannten Frau an?"


    "Hm, eigentlich nicht. Da ist was faul, ich spürs im Knie! Bleib du hier vor dem ZElt, ich verständige den Praefecten." antwortete Decius und war schon verschwunden bevor der Miles etwas antworten konnte.

    "Da überträgst du den Soldaten des Kaisers aber doch zu viele Aufgaben, Augur. Wir sind nicht hier um Recht zu sprechen, das hat bereits der Kaiser getan, beziehungsweise das wird noch von den dazu Ermächtigten getan werden. Wir sind nicht Richter, wir sind Vollstrecker, und wir tragen Sorge dafür, dass der WIlle des Kaisers durchgesetzt wird.


    Aber es wird doch Land erobert: Die abgespaltene Stadt Corduba wird zurückerobert und wieder in die Ordnung des Reiches eingegliedert werden!


    Natürlich ist die Klinge der Prätorianer eine Klinge der Gerechtigkeit, und Krieg kann einer gerechten Sache dienen!"


    Decius runzelte die Stirn.


    "Kein Krieg? Was ist es denn deiner Meinung nach?


    Die Verräter hinter den Mauern dieser Stadt mögen keine Barbaren sein, aber sie sind Feinde des Kaisers und müssen bestraft werden! Wenn unser Praefect uns befiehlt, dann werden wir gehorchen - es mögen die Friedlichen von unseren Klingen verschont bleiben, aber wer sich uns gewaltsam in den Weg stellt muss fallen."


    Decius machte eine Pause und setzte ein wenig bekümmert hinzu:


    "Wenn die Rebellen auch nur einen Funken Anstand im Leib hätten, so würden sie kapitulieren und die Stadt ohne Kampf übergeben. Das würde sicher einiges an Leid und Zerstörung ersparen..."


    Einer von Decius' Kameraden antwortete forsch:


    "Die verdammte Stadt, vollgestopft mit Feinden des Kaisers! Wir werden sie ausräuchern un dem Erdboden gleich machen, Niemand stellt ungstraft die kaiserliche Ordnung in Frage!"


    Decius allerdings hob beschwichtigend die Hand und sprach ruhig:


    "Das sind sicherlich keine militärischen Geheimnisse, ist der Zweck unserer Anwesenheit wohl offensichtlich. Aber um deine Frage zu beantworten: Unser Kampf richtet sich, wie mein Kamerad schon sagte, gegen die Feinde des Kaisers: All die Abtrünnigen, die sich dort hinter den Mauern verschanzt haben und es gewagt haben, gegen die kaiserliche Ordnung zu revoltieren."

    Decius, der mit seinen Kameraden vor dem Zelt saß, hörte die Worte des Unbekannten und blickte auf. Er erkannte, dass er wohl eine Auguren vor sich hatte und erhob sich.


    "Salve, Ehrwürdiger. Ob wir uns vorbereiten... unsere Körper sind vorbereitet, dafür haben wir Sorge getragen. Und mit Mars Hilfe wird auch unser Geist für das Nahende bereit sein. Nun warten wir auf den alles entscheidenden Befehl."

    Endlich waren sie im Lager vor Corduba angekommen; Die lange und beschwerliche Reise hatte vorerst ein Ende gefunden. Doch das hieß auch, dass es bald wohl zum großen Schlag gegen die Rebellen und die abtrünnige Stadt kommen würde!


    Decius war innerlich aufgewühlt, bisher war noch kein Wort über die Vorgehensweise zu den Milites gedrungen: Der Stab des Praefecten beriet sich nun wohl mit dem Stab der Cohors, und nun hieß es wieder einmal warten.
    Wenn Decius so darüber nachdachte, so erschien es ihm am praktischsten die Rebellen in ihrer Stadt einfach auszuhungern: So müssten sie sich nicht unnötig die Hände schmutzig machen und die Stadt bliebe wohlmöglich heil.


    Decius setzte sich nun zu seinen Kameraden und beobachtete sie beim Würfelspiel.

    Decius saß wie üblich vor seinem Zelt und polierte seine Rüstung. Er überlegte einen Augenblick wie oft er das nun in den letzten Tagen geamcht hatte: Diese ganze Reiserei, der Staub und die Witterung Spansiens bekamen seiner Ausrüstung garnicht gut!


    Es wurde Zeit dass sie Corduba erreichten, der dort zurückgelassene Tribunus erwartete die Cohorten mit Sicherheit schon sehnlichst.


    Als er schließlich mit seiner Rüstung fertig war, gähnte Decius herzlich. Nicht nur seiner Ausrüstung, auch ihm bekamen Witterung und Staub nicht besonders gut. Wenn er so nachdachte, dann war das Risiko auf der Reise an Erschöpfung zu verrecken wohl größer als durch ein Rebellenschwert zu sterben.

    Als endlich auch für die V. Cohorte der Befehl zum Marsch auf Corduba kam herrshcte Hochstimmung unter den Prätorianern: Die Zeit der Untätigkeit schien vorbei, nun würde man nach Corduba marschieren und den Rebellen zeigen wo der Hammer hing!


    Auch Decius teilte die Zuversicht seiner Kameraden, war er doch noch vor kurzem in Corduba gewesen und hatte sich von der für die Rebellen icht sehr rosigen Situation überzeugen können. Und so ging es also nun dem letzten Akt ihrer Mission entgegen.

    Decius betratt am Abend seines freien Tages das Lager, schlenderte zu seinem Zelt und traf dort auf seine Kameraden. Nachdem er von ihnen die Neuigkeiten des Tages erfahren hatte, aß er mit ihnen zu Abend und ließ den Tag entspannt ausklingen. Es sah nicht so aus als würde es schnell weitergehen...



    Zwei Tage später hatten zwei Cohorten den Marschbefehl nach Corduba erhalten, nun war nur noch die 5. Cohorte im Lager und der Praefect mit einigen ausgewählten Männern wer weiß wo abgeblieben.
    Die im Lager verbliebenen Männer vertrieben sich die Zeit auf Geheiß ihrer Centurionen mit Kampf- und Marschtraining, es hieß dass auch sie bald in einem Gewaltmarsch den zwei anderen Cohorten folgen und dafür noch einmal gut trainieren sollten.