Beiträge von Marcus Caecilius Decius

    Nachdem er des Badens in dem kalten Wasser überdrüssig war, entstieg Decius dem Becken und begab sich in den Massageraum. Dort legte er sich auf eine der Liegen und ließ sich von einem Sklaven massieren, und sein Körper hatte das auch bitter nötig: Der Ritt saß ihm noch immer tief in den Knochen.


    Nach der Massage ölte er sich ein und kratzte den Dreck und das Öl mit der Strigilis wieder ab, anschließend begab er sich ins Freie zu den Thermen zugehörigen palaestra, wo er ein paar Runden lief und einige Sportübungen absolvierte.

    Nachdem Decius kurze Zeit im heißen Wasser des caldarium gesessen hatte, verließ er das Becken und begab sich in den nächsten Raum, das tepidarium. Er ließ sich in das warme Wasser gleiten und planschte ein wenig herum, dann verließ er auch dieses Becken wieder und machte sich auf den Weg in das frigidarium. Dort angekommen hüpfte er mit einem beherzten Sprung in das kalte Wasser, und kaum hatte er die Wasseroberfläche durchstoßen war sein Körper wieder absolut abgekühlt, er war wieder hellwach und spürte wie die Lebensgeister seine Adern durchströmten.

    Decius kam zu seinem Mannschaftszelt und entledigte sich seiner von der Reise noch immer sehr dreckigen Rüstung, die er anschließend einer gründlichen Reinigung unterzog.
    Nachdem seine gesamte Aurüstung wieder sauber war, nahm er lediglich seinen Cingulum samt Pugio und schnallte ihn sich um. Dann machte er sich auf den Weg nach Tarraco.

    "Jawohl!" antwortete Decius, salutierte und verließ das Zelt um sich auf die Suche nach dem Sekretär des Praefecten zu machen. Er hoffte dass er diesen möglichst schnell finden würde, denn sonst bliebe von dem so großzügig frei gegebenem Tag für ihn nicht mehr viel ürbig.


    Aber der Sekretär war nicht weit, Decius stolperte quasi über ihn da er auf den Weg zum Zelt des Praefecten war,schwer beladen mit einigen Papyri und Wachstafeln.


    "Salve Optio." grüßte Decius den Optio Tabellarii.


    "Der Praefectus hat eine Order für dich: Du sollst unverzüglich alles für eine Stabsbesprechung notwendige veranlassen und den Proconsul über den baldigen Aufbruch der Cohortes Praetoriae nach Corduba informieren."


    "Na wunderbar." seufzte der Optio Tabellarii. "Und was mach' ich nun mit den ganzen Papieren? Immer kommt was dazwischen..." Damit machte er auf dem Absatz kehrt und begab sich zurück zu seiner provisorischen Schreibstube um die Papiere loszuwerden und den soeben erhaltenen Auftrag auszuführen.


    Decius wandte sich grinsend ab und machte sich auf den Weg zu den Weg zu seinem Zelt.

    Decius trat an der Wache vorbei in das Zelt des Praefecten und salutierte. Er hoffte, dass er nicht mehr ganz so verdreckt aussah, aber Crassus sollte ruhig merken dass diese Reise kein Honigschlecken gewesen war.


    "Ave, Praefectus! Ich bin mit meinem Contubernium direkt aus Corduba hierher zurück geritten und bringe dir einen Bericht des Tribunus Marius."


    Damit zog er eine Schriftrolle hervor und übergab sie.


    Tribunus Cohortis Praetorio Marius Verus an den Praefectus Praetorio G Caecilius Crassus.


    Salve Praefectus,
    hiermit übersende ich dir den Bericht über die Erkenntnisse der Erkundungsmission nach Corduba.
    Die Reise nach Corduba verlief ohne Zwischenfälle, sämtliche von uns passierten Städte konnten uns wenig Auskunft über die Rebellen erteilen noch wurden sie von welchen gehalten oder bedroht. Der Aufstand scheint sich also tatsächlich auf die Region um Corduba zu beschränken.


    Corduba selbst ist von der Cohors II Balearum vollständig eingeschlossen, leistet allerdings weiterhin Widerstand. Die Cohors scheinen vor Ort zwar alles unter Kontrolle zu haben, jedoch scheint es angebracht, dass die Verbände der Cohortes Praetoriae ebenfalls an der Belagerung teilnehmen. Der Kommandeur der Cohors II wurde von mir über die Ankunft der Cohortes Praetoriae in Tarraco unterrichtet und erwartet ihre Ankunft vor Corduba innerhalb der nächsten zwei Wochen.


    Nach Aussagen des Praefectus Cohortis leisteten die in Corduba eingeschleusten Speculatores gute Arbeit mit der Übermittlung der Versorgungslage der eingeschlossenen Stadt. Während der Belagerung rät er vom Einsat von Belagerungswaffen ab, da dadruch mehr Schaden angerichtet würde als notwendig wäre.


    Soweit der Bericht aus Corduba, wir erwarten nun deine und die Ankunft unserer Kameraden und werden weiterhin Augen und Ohren offenhalten, Praefectus.


    Gezeichnet,
    Marius Verus

    Decius nickte dem Miles dankbar zu, nahm den Wasserschlauch, öffnete diesen und trank zunächst einmal einen großen Schluck. Dann reichte er ihn an seine Kameraden weiter und begab sich in das Lager. Er übergab das Pferd an den nächstbesten herumstromernden Miles mit der Anweisung, das Pferd nur ja gut zu versorgen und machte sich dann unverzüglich auf den Weg zum Zelt des Praefecten.


    Das Zelt hatte er schnell erreicht und stand nun vor der Wache.


    "Salve Miles, Optio Caecilius Decius. Ich muss unverzüglich den Praefecten sprechen."

    Acht staubbedeckte und völlig übermüdete Praetorianer auf ebenso zerschundenen Pferden kamen zum Tor des Lagers und hielten vor den Wachen.


    Decius ließ sich mehr oder weniger elegant vom Rücken des Pferdes gleiten und wandte sich an einen der Wachsoldaten.


    "Salve Kamerad, wir kommen als Boten direkt aus Corduba. Ich muss unverzüglich den Praefectus sprechen... und hast du Wasser für mich und meine Männer?" brachte er unter Keuchen hervor.

    Decius und seine Männer trieben die Pferde an und hofften, dass diese nicht schlapp machen würden. Sie waren nun wieder in der Regio Hispania Tarraconensis und hatten nur notwendige kurze Verschnaufpausen für die Pferde gemacht.


    Zeit, die eindrucksvolle Landschaft der hispanischen Halbinsel zu bewundern blieb den Praetorianern nicht, sie waren froh wenn sie endlich in Tarraco ankommen und ihren Auftrag erfüllen würden, und Decius war zuversichtlich dass sie es scho bald hinter sich hätten.

    Decius und seine Kameraden ritten so schnell wie möglich aus Corduba heraus in Richtung Tarraco. Sie hatten frische Pferde von den Cohors erhalten un dihre Vorräte aufgestockt, und auch wenn sie noch müde von der Hinreise waren so ließen sie sich nichts anmerken sondern konzentrierten sich darauf, so schenll als möglich ihren Auftrag auszuführen.


    "Ich werde mit dem Großteil meiner Männer hier vor Ort bleiben und die Lage beaufsichtigen, von daher werden wir uns wohl nicht erst in zwei Wochen wiedersehen."


    Er nahm den Bericht zufrieden zur Kenntnis, verabscheidete sich vorerst vom Kommandeur der Cohors und verließ das Zelt.


    Draußen fertigte er einen kurzen Bericht an, versiegelte ihn und übergab ihn an Decius.


    "Du hast gehört wie die Lage ist und was nun zu tun ist, Optio. Mach dich mit deinem Contubernium auf den Weg zurück nach Tarraco, überbinge dem Praefectus diesen Bericht und richte ihm aus, dass die Cohorten hier vor Corduba benötigt werden. Und beeil dich! Abite!"


    Decius vernahm die Anweiseungen, salutierte und machte sich auf die Suche nach seinen Kameraden. Als er sie gefunden hatte, erzählte er ihnen von der nun anstehenden Mission und trieb sie an, sich sofort abreisefertig zu machen. Seine Kameraden waren von dieser Wendung der Dinge nicht begeistert, hatten sie doch von der vorangegangenen Reise ersteinmal die Nase voll. Aber sie gehorchten ohne Umschweife, und etwa zehn Minuten später standen sie am Tor bereit. Dann machten sie sich auch schon auf den Weg zurück nach Tarraco.

    Der Tribunus dache kurz nach, dann antwortete er:


    "Für den Marsch von Tarraco nach Corduba werden sie wohl 10 bis 11 Tage benötigen, ich werde unverzüglich Kuriere lossenden um sie zu informerien, sie könnten Tarraco in 5 Tagen erreichen.


    Allerdings benötige ich von dir noch sämtliche Informationen über deine und die Lage der Verräter, der Praefectus wartet auf einen detaiierten Bericht von mir."


    Als der Tribun der Hilfstruppen auf die Auslieferung Strabos nicht in seinem Sinne reagierte verhärtete sich sein Gesicht.


    "Das Wort eines Tribuns der Cohortes Praetoriae muss dir genug sein. Glaubst du dass wir bei den brisanten Tätigkeiten die wir unternehmen immer schriftliche Befehle erhalten?"


    Er überlegte eine Weile, dann fuhr er fort:


    "Aber ich sehe dass hier alles unter Kontrolle zu sein scheint, und so wird es wohl das praktikabelste sein diesen Staatsfeind vorerst hier zu lassen, der Praefect wird ja nach Lage der Dinge ohnehin hierher kommen."

    "Der Praefectus Praetorio befindet sich im Land und wartet auf unseren Lagebericht. Es stehen genug Praetorianer auf hispansichem Boden um die gesamte Provinz zu befrieden."


    antwortete der Tribunus wage, überlegte einen Augenblick und fuhr fort:


    "Du bist der Meinung dass die Cohors den Angriff auf Coduba ohen Unterstützung durchführen können?


    Ein weiterer Befehl des Praefecten war es, die Festnahme des Strabo zu überprüfen und den Mann gegebenenfalls unverzüglich nach Tarraco zu bringen. Ich muss dich aso auffordern mir den Verräter zu übergeben."

    Der Tribun wollte zu einer Antwort ansetzen, als die Soldaten mit hrem Gefangenen daws Zelt betreten und vom Tribun der Cohors unverzüglich hochkant hinausgeworden wurden. Als wieder ein wenig Ruhe eingekehrt war, sprach er:


    "Wir kommen im Auftrag des Praefectus Praetorio Caecilius Crassus und sollen die gegenwärtige Lage der Dinge überprüfen. Wie ich sehe, hat die Cohors wohl soweit alles unter Kontrolle?"


    Und mit einem angedeuteten Nicken in Richtung des nun verschwundenen Gefangenen fügte er hinzu:


    "DIe Berichte sind also korrekt? Der Verräter Pompeius Strabo ist in deiner Obhut?"

    Nach einiger Wartezeit, während der man wohl den Kommandanten von der Ankunft der Garde informiert hatte, wurden die Praetorianer in das Lager eingelassen.


    Nachdem sie das Tor passiert hatten, stiegen die Praetorianer von ihren Pferden ab, die einfachen Milites nahmen sie in Verwahrung und ließen sich von einem Miles der Cohors zu den Ställen führen wo sie die Pferde pflegen konnten. Der Tribunus machte sich indes mit den beiden Centurionen und Optiones auf den Weg zum Zelt des Kommandanten.


    Dort angekommen blieben Decius und sein Kamerad vor dem Zelt stehen, während der Tribun in Begleitung der Centurionen das Zelt betrat.


    "Salve, Tribunus Cohortis Praetoriae Marius Verus." stellte er sich ohne Umschweife dem Kommandeur der Cohors vor. Offenbra waren er und seine Offiziere soeben in einer Stabsbesprechung.

    Am späten Vormittag kam eine große Reitertruppe auf eines der Lager der Cohors zu und hielt vor dem Tor an. Ein Optio löste sich von der Truppe und ritt langsam zu den Torwachen.


    Decius blieb auf dem Pferd sitzen, schaute die Wachen an und sprach:


    "Im Namen des Kaisers, wir wünschen den Kommandeur der Cohors II Balearum zu sprechen!"

    Am frühen Nachmittag erreichten die zwei Centurien ihr Ziel, Corduba. Die Offiziere ließen die Männer langsamer reiten und führten sie auf einen der zahlreichen höher gelegenen Hügel um von dort eine gute Aussicht auf die Stadt und das Umland zu haben.
    Vor den Augen der Praetorianer entfaltete sich nun das Bild der belagerten Stadt: Corduba war augenscheinlich von den wohl loyal agierenden Cohors II Balearum eingeschlossen.


    Der Tribun beobachtete die gesamte Szenerie einige Zeit lang, dann hob er die Hand und gab das Zeichen zum Aufbruch. Die Pferde setzten sich in Bewegung, und die Centurien machten sich auf den Weg den Hügel hinab zum Lager der Cohors.

    Decius, der gerade damit beschäftigt war ein Stück Brot in sich hineinzustopfen schuate auf als er angesprochen wurde und erkannte einen seiner Zeltkameraden.


    "Hmpf?" brachte er hervor, dann schluckte er schnell das Brot herunter und sprach nun mit leerem Mund weiter:


    "Was uns in Corduba erwartet? Na hoffentlich die siegreiche Cohors II. Die sollte ja eigentlich momentan mit der Rückeroberung Cordubas beschäftigt sein, wenn sie nicht übergelaufen ist."