Beiträge von Marcus Caecilius Decius

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    Original von Lucius Annaeus Florus
    Der Tribun wollte sich bedanken, bekam aber plötzlich nicht mehr als ein Krächzen hervor. Da es auch beim zweiten Anlauf nicht besser gelang und dazu noch ein stechender Schmerz in den Rachen kroch, entschied er sich, sich wieder zur Sänfte umzudrehen und der Wache mit Zeichen zu erkennen zu geben, dass er es auf Grund dieses Zwischenfalles vorziehe, doch nicht teilzunehmen.


    Decius sah dem Volkstribun hinterher und kratzte sich am Kopf. Jetzt wollte er doch nicht an dem Bankett teilnehmen? Sachen gabs, die gabs ja gar nicht. Aber bevor er weiter darüber nachdenken konnte, kam schon ein anderer Geselle die Treppe herauf und hatte ein Anliegen.


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    Original von Longinus
    Longinus kam am Palatin vorbei - nicht einmal betrunken, wie es sonst meistens der Fall war - und beschloss, dass er auch mit dem reden wolle, dem der Palast gehöre, und schauen, ob der auch so prächtig sei.
    Also latschte er zur Torwache und sagte: "Salve, Brüderchen... i' bin der Longinus... sog, krieg' i' eine Audienz beim Kaiser? Wär nett, wenn du des arrangieren könntest... i' wart' derweil hier."


    Decius wandte sich als dem Neuankömmling zu, musterte ihn kritisch und sprach dann:


    "Ähm... Name? Amt?"

    Decius schaute etwas unschlüssig auf die Kisten, dann wieder zu dem Magister Domus Augusti.


    "Tja, nach den Worten der Lieferanten zu urteilen wird es sich wohl um wertvolle Waren handeln, die der Kaiser bestellt hat. Madinat Hamad... das ist, soweit ich informiert bin, ein Bezirk im Königreich Tylus."


    Decius hatte während einiger Nachforschungen einmal Kontakt mit einem tylusischen Händler gehabt, und er meinte sich zu erinnern, dass dieser von Madinat Hamd als solchen Bezirk gesprochen hatte...

    Decius schenkte sich eine Antwort auf die Worte der Geisel: Er sah sich nicht genötigt, mehr Worte auf ihn zu verschwenden als unbedingt notwendig waren. Der Bursche schien nämlich nocht nicht gemerkt zu haben dass er sich nicht in seinem zugigem Heimatdörfchen befand, sondern in einer der am besten gesicherten Einrichtungen des römischen Imperiums.


    So zuckte er nur gleichmütig mit den Schultern, und als die Tür wieder egschlossen und der Prinz verschwunden war, drehte er sich herum und wartete auf Gabinius. Der ließ auch nicht mehr lange auf sich warten und kam kurz darauf mit einem anderen Herrn zur Tür.


    "So, das ist der Barbier für unseren Gast." sagte er und deutete auf diesen. Decius nickte ihm zu, klopfte an die Tür und öffnete sie. Er ging davon aus, dass Acuma sich inzwischen vollständig eingekleidet hatte.


    "Acuma, hier ist der Barbier."


    Damit schob er jenen in den Türrahmen, wo er einen Augenblick unschlüssig stehen blieb, sich aber wieder fing und den Prinzen grüßte.


    "Salve, Acuma, ich soll dich frisieren?"

    Der Mann schien nun begriffen zu haben dass Dienst Dienst war und nicht mit privatem vermischt werden durfte. Es wurde wirklich Zeit dass man diesen Kerlen aus dem Norden Diziplin und Anstand beibrachte. Aber jetzt wollte der Kerl dass er ihn mit Prinz anredete? Das konnte ihm so passen, womöglich den Herrschaftsanspruch seine verlausten Geschlechts anzuerkennen! Aber vorerst ließ Decius es dabei bewenden, denn es gab nun wichtigeres. Ehe Decius es sich versah, hatte er einen alten, unmodernen, mit stinkenden Tierfellen besetzten Lederumhang in der Hand. Und nach Acumas Worten zu urteilen verlangte er wohl, dass man ihn reinigte.
    Decius begutachtete den Umhang einen Augenblick: Im Stillen musste er Acuma recht geben, der Umhang sollte dringend gründlich gewaschen werden. Aber da die Praetorianer kein Reinigungsunternehmen für verstaubte Tierfelle waren und er nun auch keinen der Sklaven mit so einer unsinnigen Arbeit belasten wollte (Wenn man Decius fragte gab es für diesen Fetzen nur noich eine Verwendung, und zwar ihn zum Abfall zu befördern) legte er das "Kleidungsstück" auf einen in der Nähe stehenden Tisch, auf dem schon die wunderbaren römischen Kleider lagen.


    Acuma hatte absolut ruhig gesprochen, als ob es ihm unvorstellbar war, dass man ihm seine Bitte würde abschlagen können. Also sprach Decius treuherzig:


    "Ich müssen, äh, muss dich enttäuschen, den Umhang werden wir nicht reinigen: Den brauchst du nicht mehr. Wenn du deine Augen einmal auf den Tisch heir richten würdest: Hier liegen feinste römische Kleidungsstücke. Diese wirst du tragen, so ist es der Wunsch des Kaisers."


    Decius betonte die Worte so, dass man mühelos heruashören könnte dass dieser "Wunsch des Kaisers" eher einem Befehl gleichkam. Decius hatte zwar keinen blassen Schimmer ob es wirklich des Kaisers Befehl war, aber es erschien ihm unverantwortlich, den Gast in einem anderen Aufzug vor den Imperator zu bringen. Über die zweite Anfrage des Prinzen dachte Decius einen Moment nach, und er musste in diesem Fall Acuma recht geben: Es wäre ebenfalls unverantwortlich gewesen, ihn in dem jetzigen Aufzug zum Kaiser zu lassen.


    "Einen Barbier wirst du erhalten." sprach Decius also knapp ud nickte dann Gabinius zu, der sich unverzüglich auf den Weg machte einen Barbier aufzutreiben.

    Decius trat in das Officium ein, die Sklaven bleiebn derweil mit den sperrigen Kisten geduldig vor der Tür stehen.


    "Salve, Magister. Diese Kisten...", er deutete auf sie, "wurden soeben von Lieferanten abgegeben. Sie kommen vom sarcinator madinat hamad aus Ostia und sind für den Kaiser bestimmt. Was soll vorerst mit ihnen geschehen?"

    Decius schaute den Mann zweifelnd an. Er wusste ja dass diese Barbaren unzivilisiert waren, aber dass sie anscheinend zu logischem Denken nicht fähig waren. Und Schwierigkeiten mit dem lateinischen schien er ebenso zu haben. Decius seufzte und sprach liebenswürdig:


    "Oh, das wäre selbstverständlich auch eine schöne Anrede, aber es reicht vollkommen wenn du mich 'Miles' nennst."


    Er machte eine kurze Pause, Decius gedachte nicht auf die restlichen Aussagen seines Gegenübers einzugehen. Aber er fuhr fort:


    "Nun, Acuma, bist du fertig?"

    Decius und Gabinius flankierten die geschlossene Tür der Unterkunft und warteten. Sie vertrieben sich die Zeit mit dem Spielchen "Wer zuerst blinzelt, verliert", ein sehr beliebtes Spiel unter den Wachsoldaten. Allerdinsg lief man dabei Gefahr, den Blick für das Wesentliche zu verlieren...


    Plötzlich klopfte es, und ob dieses Geräusches musste Decius blinzeln, was sogleich von Gabinius mit einem schadenfrohen Grinsen quittiert wurde. Als sich jedoch kurz nach dem Klopfen die Tür des Gefangenenquartiers öffnete, schauten Decius und gabinius zu der Tür, in der der Gefangene erschien. Deiser sprach zu Decius und fragte ihn, was soll man sagen?, nach seinem Namen. Etwas verwirrt runzelte Decius die Stirn, was interessierte diesen Kerl sein Name? Der tat doch eigentlich absolut nichts zur Sache...


    Der Bursche wolte sich bestimmt bei seinen Bewachern einschmeicheln, indem er Interesse heuchelte. Aber da hatte er sich geschnitten, dieser Trick funktionierte bei einem Caecilier nicht. Da si eaber Anweisung hatten, den Gefangenen höflich, doch bestimmt zu behandeln, musste Decius sich etwas besonderes Ausdenken.


    "Mein Name tut nichts zur Sache, du musst nur wissen dass ich ein Miles im Dienste der Leibgarde des Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus divi traiani filius bin."


    Aus dem Augenwinkel registrierte Decius bedenkliche Züge auf Gabinius' Gesicht... dieser würde doch nicht etwa gleich in schallendes gelächter ausbrechen? Nein... es sah so aus als würde er sich beherrschen und seine stoische Prätorianermine wahren.

    Decius schaut die drei mit Kisten beladenen komischen Vögel verdutzt an, überlegt einen kleinen Augenblick und tritt dann zu den Kisten. Nachdem er sie einen Moment beäugt und umrundet hat, bleibt er schließlich stehen und spricht den Sprachführer der Gruppe an.


    "So, Waren für den Kaiser? Ihr könnt sie hier absetzen, wir werden uns um die ordnungsgemäße Zustellung kümmern. Von wem kommen die Waren?"


    Daraufhin wendet sich sein Kamerad Gabinius um und verschwindet für einen kleinen Augenblick im Eingangsbereich. Kurz darauf kommt er wieder zurück, im Schlepptau drei Palastsklaven, die sich sogleich der Kisten annehmen.

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    Original von Gaius Caecilius Crassus
    Auf das Klopfen von Decius hin, rief Crassus den Klopfer hinein.


    Schwungvoll öffnete Decius die Tür und trat in das Officium, in der Hand eine zusammengerollte Schriftrolle. Er salutierte.


    "Ave, Praefectus. Wie befohlen bringe ich dir hier den Abschlussbericht zu der mir aufgetragenen Mission."


    Damit legte er die Schriftrolle auf den Tisch und wartete ab.



    Abschließender Bericht
    Auftrag: Observation
    Observant:M. Caecilius Decius, Miles 2. MAN I. CEN V. COH
    Zielperson:D. Pompeius Strabo
    Letzter bekannter Aufenthaltsort der Zielperson:Germania


    Die Zielperson verließ das Einsatzgebiet Italia Ende Julius und reiste nach Germania, wo sie bis zum jetzigen Zeitpunkt als Magister Officiorum des Legatus Augusti Pro Pretorae der Provinz Germania tätig ist.
    Anschließend an den zuletzt gesandten Bericht ist noch, dass die Zielperson in Italia den Cursus "de vita neronis" in der Schola Atheniensis leitete (Thema: Das Leben und Wirken des Kaisers Nero).


    Zusammenfassender Bericht über die Zielperson:
    Die Zielperson scheint während seines Aufenthaltes in Italia versucht zu haben, Kntakte zu möglichst vielen einflußreichen Menschen der römischen Politik zu knüpfen. Ebenso ließ sich feststellen, dass der Umgang der Zielperson sich nicht nur auf ehrbare Bürger beschränkte, sondern auch weniger integre Individuen in Kontakt mit der Zielperson traten.
    Allerdings ließen sich keine Beweise finden, die die Verwicklung der Zielperson in rechtswidrige Tätigkeiten belegen würden.


    Gez.: Marcus Caecilius Decius
    Miles II. MAN I. CEN V. COH

    Decius kam mit seinem Kameraden Gabinius um Schlepptau zur Unterkunft des prominenten "Gastes und klopfte an die Porta. Nach Decius Informationen sollte der Prinz mittlerweile sein reichhaltiges Frühstück - die Geisel Acuma wurde nämlich lang nicht so schlimm behandelt wie sie wohlmöglich tat, und ja, sie bekam sogar einen Haarschnitt und auch eine Rasur, wenn sie es wünschte, schließlich war er ja nicht irgendein Gefangener. Er erlebte schon durchaus einige Vorzüge und das Leben war wirklich nicht ganz so schlimm, wie er es empfand - beendet haben.


    Ohne eine Antwort abzuwarten betrat der Praetorianer die Unterkunft und sprach zu der Geisel:

    "Der Praefectus Praetorio lässt ausrichten, dass du in einigen Stunden beim Imperator Caesar Augustus erwartet wirst. Du hast genug Zeit dich darauf ausreichend vorzubereiten, dich zu waschen und dich neu Einzukleiden."


    Bei diesen Worten trat Gabinius hinter Decius hervor und legte ein Bündel feinster Kleider auf den Tisch. "Er wird dich dann hier fertig zum Gehen erwarten." Dann verließen Decius und Gabinius den Raum und stellten sich vor der Tür zur Unterkunft als Wachen auf.

    Decius stand, wie alle Infanteristen der Garde, still und unbewegt in der Formation am Rand des Platzes und gab sich Mühe, über die Köpfe seiner Kameraden einen Blick auf die Präsentation der Equites Singulares zu erhaschen. Da er dies bewegungslos versuchen musste und einige größere Soldaten genau in den Reihen vor ihm standen erwies sich dieses Vorhaben allerdings als äußerst kompliziert, bsiweilen gar unmöglich: Decius sah nicht besonders viel von den Pferden, ab und an höchstens mal einen der auf ihnen sitzenden Reiter.


    Doch er hörte das aufgeregte wie anerkennende Gemurmel der Zuschauer, die einen besseren Platz ergattert hatten. Die Prätorianer hingegen schwiegen durchweg. Dann hörte man das laute Salut der Equites vor Kaiser und Praefectus und das wilde Wiehern einiger Pferde.