Beiträge von Marcus Caecilius Decius

    Decius meldete sich:


    "Zuerst sollte unsere Centurie in geschlossener Formation auf die feindliche Linie vorrücken, und zwar nicht zu hastig, denn die Formation muss unbedingt gewahrt bleiben. Wenn die Centurie auf eine kurze Distanz an den Feind herangekommen ist, sollten alle Legionäre ihre Pila auf gleichzeitig auf die feindliche Truppe hinabregnen lassen, dadurch wird Unordnung unter den Gegnern hervorgerufen und die Schilde der feindlichen Krieger können ebenfalls unbrauchbar gemacht werden. Nach dem Abwurf der Pila sollte die gesamte Centurie geschlossen in den Nahkampf übergehen und nur kurz vor dem Zusammenstoß mit den Gegnern diesen entgegenrennen; Während dieses kurzen Sprintes sollte vielleicht auch ein kurzers Kampfschrei angestimmt werden um den Feind weiter zu demoralisieren. Im Nahkampf schließlich sollten die Soladaten darauf bedacht sein möglichst effektiv und schnell durch die vordersten Kampflinien der gegenrischen Soldaten durchzustoßen, damit sie dann im inneren der Feindlichen Formation verwirrung stiften können. Allerdings dürfen sie dabei ihre Deckung nicht vernachlässigen, sie sollen ja keinen Selbstmord begehen."

    Nachdem die Cornicen erschollen, sprang Decius auf und hetzte zu seinem Contubernium, stellte sich in die Riehe und nahm Haltung an.


    Als der Befehl "Movemini, Milites" gegeben wurde, entspannten sich die Angetretenen und lauschten den Worten des Centurios.


    Als ihr Vorgesetzter die Frage zum Angriffsverhalten stellte, dachte Decius angestrengt nach. Dann meldete er sich:


    "Nun, als Angreifer muss es das erste Ziel sein, die Defensivfähigkeit des Verteidigers zu schwächen, das könnte dadurch geschehen dass man die gegnerischen Reihen zu Beginn mit Fernkampfwaffen wie den Pila eindeckt; Dadurch könnten die Reihen des Verteidigers durcheinandergebracht werden. Anschließend könnte der Angriff erfolgen, indem man die erste Kampflinie in den Nahkampf sendet, und zwar gleichzeitig und in geordnetem Vorstoß. Die hinteren Kampflinien sollten sich hinter den ersten halten, um die Kämpfenden gegebenenfalls zu unterstützen und Verluste auszugleichen."

    Als Decius das hörte, suefzte er vernehmlich. Endlich Essen!
    nachdem Decius sich seine Ration abgeholt hatte (Getreidebrei, was war denn mit dem leckeren Fleisch? Erst hatten sie das Zeug mühselig eingekauft, und nun durften sie es nichteinmal verspeisen!), setzte er sich zu den anderen Probati und aß wie immer schweigend.

    Endlich ging es zurück ins Lager! Decius freute sich schon auf das Abendessen und verdrängte erfolgreich den Gedanken an die potenzielle Schelte durch ihre Kameraden.


    So marschierten sie über die Via, ein paar Händlerkarren kamen ihnen entgegen, und die Händler grüßten die Probati freundlich.


    Schon bald tauchten die Umrisse des Lagers auf, und die Rekruten beschleunigten ihren Schritt noch einmal: Sie konnten es kaum erwarten, endlich ihre wohlverdiente Pause zu erhalten...

    Decius schaute Furianus unsicher an und flüsterte ihm dann zu:


    "Hm, meinst du?"


    Er dachte einen Augenblick nach, dann kam ihn ein unheilvoller Gedanke...


    "Aber... nun ja, weshalb sollte der Händler soetwas befürchten? Der wird sich doch eher sagen, dass diese jungen, unerfahrenen Probati sicherlich leicht über's Ohr zu hauen seien und sie schließlich die Probleme mit ihrem Optio bekommen werden! Und was hat damit der Legatus Augustus Pro Prateore zu tun, der hat doch sicherlich andere Sorgen als uns aus der Patsche zu helfen... . Nein Furianus, irgendwie überzeuigt mich das nicht und ich fürchte, da kommt noch was nach..."

    Decius wurde es heiß und kalt gleichzeitig... das war es, das hatten sie übersehen! Wie konnte ihnen sowas passieren? Beim Mercur, hoffentlich war der Händler nicht so dreist gewesen!


    "Ähm.... also... wir hatten ja keine Waage und... nun, sollte dieser Halsabschneider es gewagt haben, uns über den Tisch zu ziehen, dann werden wir unverzüglich zurückmarschieren und ihm zeigen was geschieht, wenn man die glorreiche Legio Prima Traiana Pia Fidelis versucht, über das Kreuz zu legen, Beim Jupiter!"

    Decius lächelte, das hatten sie fein gemacht.
    Dem Händler rief er hinterher:


    "Guter Mann, seid beruhigt: Ihr erweist der Legion, und damit dem Imperium, einen hohen Dienst und gewährleistet, dass die Legionen euch beschützen können!"


    Dann warteten sie, bis der Händler die 20 Pfund Fleisch für sie zusammengepackt hatte. Als er damit fertig war, kam der Mann mit der Ware und verlangte das Geld.


    "Das macht dann 60 Sesterze!" forderte er kurz angebunden.

    Nach dieser Auskunft machten sie sich in besagte Richtung auf den Weg. Die drei Probati gelangten zu einem Händler, der ein recht ansehnliches Fleischsortiment im Warenangebot hatte.


    Decius trat zu dem Händler:


    Salve mercator, wir sind im Dienste der Legio I Traiana Pia Fidels unterwges mit dem Auftrag, Verpflegung für unsere Centurie zu erstehen. Was für Rindfleich habt ihr im Angebot?"


    Der Händler musterte ihn und die beiden anderen Probati, dann sprach er:


    "Salve. Nun, ich habe feines Räucherrindfleisch im ANgebot, nur 4 Sesterze das Pfund.


    Als Decius das hörte, dachte er einen Augenblick nach. Vier Sesterze kamen ihm etwas überzogen vor, da musste noch verhandelt werden...

    "Nein, das geht schon in Ordnung! Ich schlage aber vor, dass wir uns nun unverzüglich auf den Weg machen; ich habe Hunger!"


    Decius grinste breit und übernahm die Führung der Gruppe, indem er ohne zu zögern in Richtung des Marktplatzes von Cremona ausschritt...