Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

    Ich sah von meinen Dokumenten auf und erblickte eine verhüllte Gestalt. Erschrocken fuhr ich zusammen.


    "Bei Iuppiter!"


    Wieso musste er wie ein Meuchelmörder durch die Gegend ziehen?


    "Wieso musst Du wie ein Meuchelmörder durch die Gegend ziehen? Und was heißt das, Du bist nicht mehr bei der Flotte? Haben sie Dich rausgeworfen? Ist Dein Schiff versenkt worden?"

    Ich schlenderte noch einmal über das Forum. Die Festlichkeit war zum Glück zu Ende. Es gab keine Toten, das war schon mal was Gutes, keine größere Schlägerei, und ausser ein paar Verletzten, verhafteten Taschendieben und abgeführten Betrunken, hatten wir nicht viel zu tun. Ich dankte den Göttern und gab auch den letzten Männern, die Anweisung abzuziehen. Es war früh am Morgen, und die nächste Schicht der Wachen würde routinemäßig auf dem Forum Acht geben.

    Zitat

    Original von Tiberius Annaeus Aeneas
    "O.K du willst es so...
    Dan Schreibe ein Befehl aus damit wir für Gerricht etwas Schriftliches haben falls notwendig...
    Später könntetst du ja den Göttern wissen was...Schreiben und keine von uns hätte Gerichtlich ein Füß um drauf zu stehen.
    In ein Fall wie diesser reicht ein Mundlicher Befehl einfach nicht das weist du selber auch..
    Du hast 2 whalen...du übergibst ein Geschriebener Order mit begrundüng oder du bläst den ganser Aktion ab und läst die sache hier wie sie war."


    ?(


    Ich blickte nur zu dem Centurio.


    "Entfern ihn von der Straße. Er wird sich dem Haus auf eine Meile Entfernung nicht mehr nähern!"


    Dann wandte ich mich an die Menschenmenge.


    "Es gibt hier nichts zu sehen! Also dalli!"

    Ich blickte den Mann entgeistert an.


    "Schließungsbefehl? Ich bin der Regionarius. Polizei- und Justizchef der Regio Hispania Tarraconensis. Du erwartest doch nicht von mir, dass ich mir selber einen Befehl schreibe, oder? Ja, spinnt ihr denn alle?"


    Ich blickte zu dem Centurio.


    "Wenn hier noch einer antanzt, dann wird er eingebuchtet. Ende der Diskussion. Wenn man von mir was will, soll man mich in meinem Büro aufsuchen!"

    Ich hatte keine zwei Schritte getan, als ein Gubernator antanzte, zusammen mit einem Haufen Matrosen. Offensichtlich waren die sich nicht bewusst, wen sie vor sich hatten.


    "Centurio! Ruf die Männer zusammen!"


    Dann wandte ich mich an den Gubernator, die Hand lag auf meinem Schwertknauf.


    "Gubernator! Ich muss Dich bitten, diese Strasse sofort zu Verlassen! Es gibt hier für Dich nichts zu tun, und für Deine Matrosen zweimal nicht! Du bist nicht im Dienst, und die Matrosen sind Dir nicht für private Belange zum Gehorsam verpflichtet. Also mach, dass Du weg kommst!"

    Ich blickte den Centurio Statorum an. Die Frau ignorierte ich.


    "Centurio! Das Haus bleibt dicht. Keiner kommt hier rein. Wenn einer Stress macht, dann entferne ihn aus der kompletten Strasse. Wenn es sein muss sprich eine Bannmeile aus. Ich bin wieder im Büro."


    Dann wandte ich mich an die Frau.


    "Ich wünsche noch einen guten Tag."


    Sprach es und ging.

    Noch einmal wandte ich mich an die Frau:


    "Wenn Du Beschwerde einlegen willst, dann wende Dich an einen Magistraten, oder an den Legatus Augusti Pro Praetore. Aber dieses Haus ist zu und bleibt zu. Zuwiderhandlung gegen einen Beschluss des Regionarius werden mit Verhaftung und Arrest beantwortet."

    "Also erstens: Hier ist weit und breit kein Pontifex. Zweitens: dies ist kein Tempel, kein Schrein, kein sakrales Gebäude. Drittens: Priester und Kulte besitzen keine Betriebe. Viertens: Dein priesterlicher Schutz zählt hier gar nichts! Fünftens: Ich habe die Anweisung gegeben dieses Gebäude zu versiegeln. Du hast Dich dagegen aufgelehnt, ERST DANN erfolgte meine Anweisung Dich aus dem Gebäude zu befördern. Ist das verstanden worden? Hast Du das verstanden?"


    Mir wurde erst in diesem Moment bewusst, dass ich brüllte, aber es war mir egal. Es war mir egal, dass schon wieder Menschen aus den anliegenden Häusern schauten und sich auf der Strasse eine Menschentraube bildete.

    "Ich hatte gesagt, schmeiß sie aus dem Haus. Nicht - nehm sie fest!"


    So langsam zweifelte ich an allem, was zwei Beine hatte und aufrecht ging. Ich atmetete tief durch. Dann blickte ich die Frau an. Sollte ich es noch einmal sagen, oder nicht?


    "Also, zur Wiederholung. Dieses Haus ist faktisch als Postamt ausgewiesen. So wie es in riesigen Buchstaben auf diesem Schild hier steht. Es kann aber nicht jeder einfach so, ohne Genehmigung ein Postamt eröffnen. Folglich habe ich das Haus bis auf weiteres beschlagnahmt und geschlossen. Und so bleibt es. Haben wir uns verstanden?"

    Zitat

    Original von Scribonia Hestia
    "Ich habe euch erklährt das dies noch kein Betrieb oder Betriebs form IST ..euer action hier ist also nicht legaal."


    So langsam kam mir die Galle hoch. Zuerst erklärte sie, dass dieses Haus kein Postamt sein solle. Mein Blick ging noch einmal in Richtung Türe. Dort stand eindeutig und in dicken Lettern:


    Zitat

    Original von Luculus Scribonius Skjeld
    POST AMBT. Ein und Ausgangs Stelle der Post .


    Dann trat sie nach vorne, entfernte das Sigel, welches ich hatte anbringen lassen und drang in das Haus ein. Sie hatte den Bogen eindeutig überspannt und ich hatte nicht vor, dass man sich gegen meine Anweisungen wandte. Ich blickte trocken zu dem Centurio.


    "Centurio! Schmeiß die Frau und ihr Gesindel aus dem Haus. Die Türe wird verschlossen, versiegelt, und mit Balken zugenagelt. Ich will acht Mann der Stadtwache vor dem Haus, Tag und Nacht. Und wenn sie oder sonst jemand sich widersetzt, dann schmeiß sie ins Gefängnis."

    So langsam ging sie mir mit ihrem Oberpriestergetue auf den Keks. Ich versuchte jedoch mir nichts anmerken zu lassen. Für wen hielt sie sich? Einen unantasbaren Priester? Eine Vestalin, welche Schwerverbrecher begnadigen konnte? Den Pontifex Maximus? Priesterlicher Schutz auf das Gebäude? Das ging ja gut los. Wenn jeder noch so kleine Priester im Imperium damit durchkäme, wären die exekutiven Organe des Staates wirkungslos. Ich nahm mich zusammen. Ich nahm mich zusammen. Und antwortete dann, noch nicht laut werdend:


    "Ich weiß nicht, wovon Du redest. Diesen priesterlichen Schutz, den Du da ausrufst, kannst Du ausrufen, wann wo und so oft Du willst. Doch dieses Gebäude hier, wird beschlagnahmt, geschlossen und versiegelt. Ende der Diskussion."


    Ich gab meinem Centurio die Anweisung:


    "Zwei Mann der Stadtwache bleiben vor der Türe. Und wenn jemand rein möchte, wird er verhaftet."


    Dann blickte ich die Priesterin wieder an.


    "Ich sag es zum letzten mal. Ein Unternehmen, das kommerziell ausgerichtet ist, ist eine Betrieb. Ein Betrieb braucht eine Lizenz. Genausowenig wie jeder Wein oder Getreide verkaufen kann - ausser der Personen die einen angemeldetet und eingetragenen Betrieb haben - kannst Du hier einfach so Post transportieren lassen. Keine Lizenz, kein Betrieb. Verstanden?"


    Ich zweifelte daran, dass sie es verstanden hatte.


    "Und ziviler Zweig des Kultus oder nicht, das ist ein Fall für die Juristen und mir mehr als dubios."

    Sie redete viel und versuchte ihr bestes, doch für mich war die Sache viel zu kompliziert. Und ich hasste es, wenn es kompliziert wurde. War ich Jurist? Oder Richter? Mein Job als Regionarius bestand darin, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die Gesetze waren für mich klar. Hier war ein Betrieb, ob offen oder nicht, er war nicht angemeldet und hatte keine Lizenz. Alles andere ging mich nichts an.


    "Werte Scribonia. Ich werde diesen Betrieb jetzt schließen und versiegeln lassen. Wenn Du dagegen Einspruch einlegen möchtest, wende Dich an den Legatus Augusti."


    Ich nickte meinem Centurio zu, er möge alles notwendige veranlassen.

    Zitat

    Original von Lucius Prudentius Maximus
    Ich zwengte mich in seine Richtung "Stimmt was nicht?"


    Der Centurio Statorum sprach mich plötzlich von der Seite an. Ich suchte immer noch diesen Dieb, konnte ihn jedoch nicht entdecken.


    "Mmm, hier war vorhin so ein Taschendieb. Dieser... ach Du kennst ihn ja eh nicht, ich vergass, so lange bist Du noch nicht bei der Truppe."


    Ich dachte einen Moment nach und blickte angestrengt weiter. Die Menschenmassen waren jedoch kaum zu durchblicken. Für einen Moment erblickte ich... nein, ich hatte mich getäuscht.


    "Der Mann ist etwa mittelgroß, kräftig, kurzes krauses braunes Haar, rasiertes Gesicht, er trägt eine dunkelrote Tunika, verdammt, wenn ich ihn nur erwischt hätte..."

    Lucilla freute sich ob der einziehenden Soldaten wie ein kleines Mädchen. Freudestrahlend stellte sie sich auf ihre Füsse und streckte sich, so lang es ging. Sie musste sehr an ihrer Familie und ihrem Bruder hängen. Und sie sah schön aus. Wohl zu schön für mich.


    Ich riss mich jedoch wieder aus meinen Gedanken, als ich in der Entfernung einen altbekannten Taschendieb bei der Arbeit sah.


    "Du entschuldigst mich."


    sagte ich konzentriert und ohne sie anzusehen. Ich entfernte mich und zwängte mich durch die Menschenmassen, irgendwo hier musste er doch soeben noch gewesen sein. Ich blickte in alle Richtungen...

    "Keine Sorge. Die kommen schon noch..."


    sagte ich und blickte die Strasse hinunter. Ganz da hinten bewegte sich etwas und die Menge fing auch schon zu jubeln an.


    "Ich glaube, die Götter erhören Dich gerade, die Truppen kommen. Ich kann schon die ersten Pferde sehen!"


    Ich lächelte sie an.