Beiträge von Flavius Prudentius Balbus

    "Keine weiteren Befehle, Legionär. Es ist alles Bestens!"


    Balbus ließ den Mann abtreten, welcher heute einen wirklich guten Job gemacht hatte. Dann gab er der Wachmannschaft die letzten Instruktionen und begab sich in sein Zelt um noch ein paar Dokumete zu lesen und den Tagesbericht zu schreiben.

    Inzwischen näherte sich die Kolonne dem Zielgebiet. Balbus erkannt schon aus der Ferne, dass das ausgewählte Gelände recht gut geeignet war. Subaquatus hatte gute Arbeit geleistet. Als die Truppe eintraf waren die wichtigsten Vorbereitungen schon getroffen worde. Die Männer hatten das Gelände abgesteckt und ausgemessen, der Rest der Centurie würde sofort mit der Arbeit beginnen können.


    "Gute Arbeit, Subaquatus."


    Dann wandter er sich an die Truppe.


    "Also Männer. So schnell es geht Gräben ausheben, Palisaden errichten und Zelte aufbauen. Dann das ganze Geschirr von den Mauleseln und das Gepäck verstauen. Ein Trupp von acht Mann übernimmt die erste Nachtwache. Ein zweiter Trupp die zweite. Subaquatus teilt euch ein. Du, Nero, versorgst die Maultiere, nimm Dir dazu ruhig einen zweiten Mann. Und Balbus, sieh zu dass die Männer nach der Arbeit was in den Magen kriegen..."

    "Ach, so schwer sind die Aufnahmeprüfungen nicht. Man muss sich halt ein bisschen auf den Hosenboden setzen und dann ein paar allgemeine Dinge über die Legionen, die Ränge, usw auf das Papyrus knallen. Alles in allem machbar. Die Kurse später sind da schon schwieriger, wie ich gehört habe, Vorlesungen, Vorträge zu bestimmten Gebieten, und diese Prüfunge sollen auch nicht ganz so leicht sein. - Doch, wenn man Offizier sein will, trägt man Verantwortung. Und mit dieser Verantwortung im Rücken hat man die Pflicht sich weiterzubilden."

    Die Kolonne kam an den Bauern vorbei. Die Vorhut hatte gute Arbeit geleistet, denn so leicht waren die Männer in der Entfernung nicht zu erkennen gewesen. Balbus lächelte zufrieden in sich hinein. Subaquatus machte einen wirklich guten Job.


    Dann wandte er sich an seine Truppe.


    "Männer, wir müssen ein bisschen das Tempo anziehen! Wenn wir unsere Pensum schaffen wollen, muss das schneller gehen. Wir haben bald Mittag und haben noch nicht einmal die Hälfte der Strecke geschafft."


    Er schritt nach hinten.


    "Bei Iupiter, Nero! Sieh zu, dass Du das Maultier bald in Griff kriegst, oder willst Du die ganzen Sachen tragen?"

    Zitat

    "Bitte, tu das nicht!"


    Balbus zog seinen Kopf zurück. Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Er war sich so sicher gewesen. Hatte er etwas falsch interpretiert? War er zu weit gegangen? Hätte er es nicht wagen dürfen, sie küssen zu wollen? Er zog sich innerlich zurück. Schottete sich ein. Die Worte welche Livia sagte hörte er wohl, doch irgendwie nur mechanisch. Er nickte nur mit dem Kopf und gleichfalls mechanisch erhob er sich als sie sich erhob. Es kam ihm alles wie in einem Traume vor. Seine Enttäuschung konnte er offensichtlich nicht verbergen. Er fühlte sich wie ein Idiot.


    "Ja, wenn Du es möchtest werde ich kommen...
    Ich weiß es noch nicht - Es steht ein Manöver an...
    Ich werde wohl ein paar Tage nicht da sein..."


    Dann blickte er sie an.


    "Ach Livia! Du bedeutest mir so viel..."


    Er packte ihre Hand, drückte einen Kuss auf ihre Finger, verabschiedete sich und verließ mit schnellen Schritten und ohne sich umzusehen, die Casa. Innerlich war ihm zum Weinen zu mute. Sein Gesicht jedoch war starr.

    Centurio Balbus hatte mitbekomme, dass die Reparaturarbeiten im Castellum abgeschlossen worden waren. Folglich ließ er es sich nicht nehmen, sich die Sache mal selbst anzusehen.


    "Salve, Optio! Ich sehe, dass Du die Aufgabe gut erledigt hast. Nicht schlecht. Vor allem ging das ziemlich schnell. Mein Respekt!"


    Dann klopfte er ihm auf die Schulter.


    "Ich gratuliere im Übrigen zur Beförderung zum Centurio. Ich habe den Aushang vorhin gesehen. Es wird wohl nur noch eine Wele dauern, bis die auf der Verwaltung alles umgesetzt haben und jeder von uns seine neue Uniform mit Rangabzeichen erhält..."

    Balbus sah seinem Vater hinterher. Er hatte ihn wieder. Und er schien ganz der alte zu sein. Balbus trank den Becher Wein leer, welcher noch auf dem Tisch stand, ging zum Wirt, bezahlte die Rechnung und verließ die Taverne in Richtung Castellum.

    "Du hällst mich nicht von meiner Arbeit ab, Vater. Und es ist mir eine Ehre Dir zu dienen."


    Balbus blickte ihn an.


    "Der Weg zu ihm ist schnell erklärt... Wenn Du die Strasse da lang gehst, und dann dort abbiegst, dann kannst Du die Casa kaum verfehlen. Falls doch frag einfach einen Passanten nach dem Haus des ehemaligen Volkstribunen. Hier in Tarraco kennt ihn jeder. Sein Name ging durch alle Munde, als er damals bei einer Schifffahrt von Bord gespült wurde und für eine halbe Ewigkeit verschollen war. Man hielt ihn schon für tot, doch die Götter hatten es offensichtlich anders vorgesehen."

    "Ich weiß nicht. Bei der Legion darf ich Dich nicht unterbringen. Mm, ich könnte meinen Legaten fragen, Meridius, jedoch ist dieser gerade in Rom. Ansonsten fällt mir niemand ein. Vielleicht noch dieser Curio. Ich selbst kenne ihn nicht, doch heißt es, sein Haus stände für jeden römischen Bürger offen. Kommt wohl noch aus der Zeit, als er Volkstribun war. Ihn könnte man fragen. Ansonsten bliebe nur ein Zimmer hier in der Taverne, wenn eines frei ist. Doch davon würde ich abraten. In Tavernen schläft man nicht allzugut.


    Ist das Essen gut?"

    Balbus hörte seinem Vater aufmerksam zu. Er hatte seine Stimme schon ziemlich lange nicht mehr gehört.


    "Es ist schön, dass es Dir in Alexandria so gut gefallen hat. Nachdem wir damals im Streit auseinander gegangen sind, dachte ich, ich würde Dich nie wieder sehen. Und jetzt bist Du da. Und ich habe aus meinem Leben tatsächlich noch etwas gemacht."


    Balbus lächelte.


    "Ich bin Centurio und wurde zum Tribunen befördert. Ach, es ist ein ganz anderes Leben, als das frühere. Früher war ich ein Nichtsnutz, der Dein Geld in den Bordellen verprasst hat und sich im Circus herumtrieb. Doch diese Zeiten sind vorbei, Vater. Ich habe sogar eine Frau gefunden, die mich mag. Siehst Du, ich habe doch noch was mit meinem Leben angefangen..."


    Ein Bediensteter kam und stellte das Essen auf den Tisch.

    Balbus betrat die Taverne und sah sich nach einem freien Platz um. Hinten in einem abgeschiedenen Eck war noch ein Tisch frei. Er bahnte sich den Weg, stellte das Gepäck seine Vaters ab und bestellte zwei Becher Wein und eine Portion Garum mit Brot und etwas Obst. Dann setzte er sich zu seinem Vater.


    "Das Essen wird gleich da sein. Es ist zwar nichts besonderes, doch nahrhaft und preiswert..."

    "Tiberius geht es gut! Er ist - wie ich - jetzt auch bei der Legio IX Hispana und macht sich vorzüglich. Er wird ein guter Soldat werden, da brauchst Du Dir keine Gedanken machen..."


    Dann blickte Balbus auf das wenige Gepäck, das sein Vater bei sich trug.


    "Du musst müde und erschöpft sein, nach der langen Reise. Komm mit, wir gehen ersteinmal in eine Taverne und stärken uns. Dannach sehen wir, wie es weiter geht..."

    Zitat

    Original von Magnus Quintilius Manus
    Das ist ja blöd, das mit dem Heiratsgebot....


    Nunja, einen Haken muss das Militär ja schon haben.
    Als Soldat kriegst Du Geld, kannst aber nicht heiraten.
    Als Civilist kannst heiraten, hast aber kein Geld.


    Wie auch immer, das Heiratsverbot hindert ja keinen sich eine Geliebte anschaffen zu können. :D

    Balbus hatte sich wieder erhoben. Er sah seinen Vater an.


    "Es ist schön, Dich wieder zu sehen. Ich dachte schon, Du würdest für immer in Alexandria bleiben. Wie ist es Dir ergangen? Was hast Du erlebt? Wie geht es Mutter?"


    Er hatte Fragen über Fragen, lachte dann, und musste seinen Vater nochmals umarmen.


    "Tiberius wird überglücklich sein, wenn er erfährt, dass Du hier bist..."