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− | Die ''cena'' war die mit Abstand reichhaltigste Mahlzeit eines Römers. Verglichen mit einem heutigen Abendessen begann man sie vergleichsweise früh, oft schon in der 9., 10. oder 11. Stunde (zwischen 14 und 16°° Uhr). Umfang und Dauer der ''cena'' hingen stark vom Wohlstand und der gesellschaftlichen Stellung ab. Allerdings zeichnete sich die römische Küche bis in die Zeit der späten Republik grundsätzlich durch eine gewisse Einfachheit aus, so dass selbst in privilegierten Kreisen häufig nur ''[[puls]]'' (Mehlbrei) mit [[Gemüse]] gegessen wurde. Im ärmeren Teil der Bevölkerung war besagtes Gemüse häufig Kohl, der vergleichsweise preisgünstig war und an ihren Essgewohnheiten änderte sich auch in der Kaiserzeit nicht viel. In der Mittel- und Oberschicht verfeinerte sich die Esskultur in dieser Zeit allerdings und die ''cena'' wurde in stärkerem Maße ein kultureller und gesellschaftlicher Höhepunkt des Tages, bei dem man sich oft Gäste einlud und Beziehungen pflegte. Entsprechend üppiger wurden die Speisen und eine ''cena'' konnte vor allem an (den zahlreichen) Fest- und Feiertagen ein sehr ausgedehntes Mahl werden, begleitet von musikalischen, tänzerischen oder akrobatischen Darbietungen. | + | Die ''cena'' war die mit Abstand reichhaltigste Mahlzeit eines Römers. Verglichen mit einem heutigen Abendessen begann man sie vergleichsweise früh, oft schon in der 9., 10. oder 11. [[Tageszeit|Stunde]] (zwischen 14 und 16°° Uhr). Umfang und Dauer der ''cena'' hingen stark vom Wohlstand und der gesellschaftlichen Stellung ab. Allerdings zeichnete sich die römische Küche bis in die Zeit der späten Republik grundsätzlich durch eine gewisse Einfachheit aus, so dass selbst in privilegierten Kreisen häufig nur ''[[puls]]'' (Mehlbrei) mit [[Gemüse]] gegessen wurde. Im ärmeren Teil der Bevölkerung war besagtes Gemüse häufig Kohl, der vergleichsweise preisgünstig war und an ihren Essgewohnheiten änderte sich auch in der Kaiserzeit nicht viel. In der Mittel- und Oberschicht verfeinerte sich die Esskultur in dieser Zeit allerdings und die ''cena'' wurde in stärkerem Maße ein kultureller und gesellschaftlicher Höhepunkt des Tages, bei dem man sich oft Gäste einlud und Beziehungen pflegte. Entsprechend üppiger wurden die Speisen und eine ''cena'' konnte vor allem an (den zahlreichen) Fest- und Feiertagen ein sehr ausgedehntes Mahl werden, begleitet von musikalischen, tänzerischen oder akrobatischen Darbietungen. |
Ein solches Abendessen hatte in der Regel drei Gänge (Dreigängemenü = ''tria fercula''). Traditionell wurden zunächst hart gekochte [[Eier]] (lat. ''ova duro'') gereicht, quasi ein Appetitanreger, so wie das ''Hors d'œuvre'', bzw. ''Amuse-Bouche'' in der klassischen französischen Küche. Dann folgte der erste Gang, in etwa vergleichbar mit einer heutigen Vorspeise und dann der Hauptgang. Bei diesen beiden Gängen wurden [[Brot]], verschiedenste [[Gemüse]], [[Fleisch]], [[Fisch]] und [[Hülsenfrüchte]] gereicht. Beim dritten Gang kamen dann [[Obst]], [[Nüsse]] und süße Backwaren auf den Tisch, wobei es Nachspeisen in unserem heutigen Sinne nicht gab. Zu allen Gängen trank man Wasser oder [[Wein]]. | Ein solches Abendessen hatte in der Regel drei Gänge (Dreigängemenü = ''tria fercula''). Traditionell wurden zunächst hart gekochte [[Eier]] (lat. ''ova duro'') gereicht, quasi ein Appetitanreger, so wie das ''Hors d'œuvre'', bzw. ''Amuse-Bouche'' in der klassischen französischen Küche. Dann folgte der erste Gang, in etwa vergleichbar mit einer heutigen Vorspeise und dann der Hauptgang. Bei diesen beiden Gängen wurden [[Brot]], verschiedenste [[Gemüse]], [[Fleisch]], [[Fisch]] und [[Hülsenfrüchte]] gereicht. Beim dritten Gang kamen dann [[Obst]], [[Nüsse]] und süße Backwaren auf den Tisch, wobei es Nachspeisen in unserem heutigen Sinne nicht gab. Zu allen Gängen trank man Wasser oder [[Wein]]. |
Aktuelle Version vom 8. September 2007, 14:41 Uhr
Die antiken Römer kannten drei Mahlzeiten am Tag. Die dritte und wichtigste Mahlzeit nannte man cena.
Die cena war die mit Abstand reichhaltigste Mahlzeit eines Römers. Verglichen mit einem heutigen Abendessen begann man sie vergleichsweise früh, oft schon in der 9., 10. oder 11. Stunde (zwischen 14 und 16°° Uhr). Umfang und Dauer der cena hingen stark vom Wohlstand und der gesellschaftlichen Stellung ab. Allerdings zeichnete sich die römische Küche bis in die Zeit der späten Republik grundsätzlich durch eine gewisse Einfachheit aus, so dass selbst in privilegierten Kreisen häufig nur puls (Mehlbrei) mit Gemüse gegessen wurde. Im ärmeren Teil der Bevölkerung war besagtes Gemüse häufig Kohl, der vergleichsweise preisgünstig war und an ihren Essgewohnheiten änderte sich auch in der Kaiserzeit nicht viel. In der Mittel- und Oberschicht verfeinerte sich die Esskultur in dieser Zeit allerdings und die cena wurde in stärkerem Maße ein kultureller und gesellschaftlicher Höhepunkt des Tages, bei dem man sich oft Gäste einlud und Beziehungen pflegte. Entsprechend üppiger wurden die Speisen und eine cena konnte vor allem an (den zahlreichen) Fest- und Feiertagen ein sehr ausgedehntes Mahl werden, begleitet von musikalischen, tänzerischen oder akrobatischen Darbietungen.
Ein solches Abendessen hatte in der Regel drei Gänge (Dreigängemenü = tria fercula). Traditionell wurden zunächst hart gekochte Eier (lat. ova duro) gereicht, quasi ein Appetitanreger, so wie das Hors d'œuvre, bzw. Amuse-Bouche in der klassischen französischen Küche. Dann folgte der erste Gang, in etwa vergleichbar mit einer heutigen Vorspeise und dann der Hauptgang. Bei diesen beiden Gängen wurden Brot, verschiedenste Gemüse, Fleisch, Fisch und Hülsenfrüchte gereicht. Beim dritten Gang kamen dann Obst, Nüsse und süße Backwaren auf den Tisch, wobei es Nachspeisen in unserem heutigen Sinne nicht gab. Zu allen Gängen trank man Wasser oder Wein.
Für die anderen Mahlzeiten des Tages siehe nach unter ientaculum (Frühstück) und prandium (Mittagessen)
Literatur:
Wikipedia
info-antike.de
die-roemer-online.de
Das Römische Imperium
Imperium-Romanum.com