Gaius Marius: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Gaius Marius (um 157 bis 86 v. Chr.), römischer Heerführer, Staatsmann und Anführer der [[Popularen]] im Bürgerkrieg von 88 bis 86 v. Chr. | |
Marius wurde in Cereatae bei Arpinum geboren und diente als junger Mann unter Scipio Africanus dem Jüngeren in [[Hispania]]. 119 v. Chr. wurde er Volkstribun. Nachdem er 115 v. Chr. zum Prätor gewählt worden war, kehrte er als Pro[[konsul]] nach [[Hispania]] zurück. Einige Jahre darauf begleitete er den römischen Heerführer Quintus Caecilius Metellus 109 v. Chr. nach [[Africa]]. Zwei Jahre später führte er als [[Konsul]] Krieg gegen Jugurtha, den König von Numidien. Mit der Unterstützung des Lucius Cornelius Sulla konnte er Jugurtha gefangen nehmen und dadurch den Krieg im Jahr 106 v. Chr. zugunsten der Römer entscheiden. Die Tatsache, dass seine Gegner Sulla diesen Sieg zuschrieben, war eine der Ursachen für die spätere erbitterte Feindschaft zwischen den beiden Führern. | Marius wurde in Cereatae bei Arpinum geboren und diente als junger Mann unter Scipio Africanus dem Jüngeren in [[Hispania]]. 119 v. Chr. wurde er Volkstribun. Nachdem er 115 v. Chr. zum Prätor gewählt worden war, kehrte er als Pro[[konsul]] nach [[Hispania]] zurück. Einige Jahre darauf begleitete er den römischen Heerführer Quintus Caecilius Metellus 109 v. Chr. nach [[Africa]]. Zwei Jahre später führte er als [[Konsul]] Krieg gegen Jugurtha, den König von Numidien. Mit der Unterstützung des Lucius Cornelius Sulla konnte er Jugurtha gefangen nehmen und dadurch den Krieg im Jahr 106 v. Chr. zugunsten der Römer entscheiden. Die Tatsache, dass seine Gegner Sulla diesen Sieg zuschrieben, war eine der Ursachen für die spätere erbitterte Feindschaft zwischen den beiden Führern. | ||
Die von Marius eingeleiteten Heeresreformen, mit denen er die Umwandlung von einem Milizheer in ein Söldnerheer vollzog, bildeten die Voraussetzung für dessen spätere Erfolge. Nach zwei Jahren, die er für die endgültige Unterwerfung [[Numidia]]s benötigte, rückte Marius 104 v. Chr. als [[Konsul]] in Richtung Norden gegen die einfallenden germanischen Stämme der [[Kimbern]] und [[Teutonen]] vor. Infolge der drohenden Gefahr durch die [[Germanen]] wurde er mehrmals hintereinander zum [[Konsul]] gewählt, obgleich er nicht der Nobilität angehörte. Er bezwang die [[Teutonen]] im Jahr 102 v. Chr. bei Aquae Sextiae (heute Aix-en-Provence) und ein Jahr später die [[Kimbern]] bei Vercellae (heute Vercelli im Piemont). Daraufhin wurde er als Retter des Staates im Jahr 100 v. Chr. zum sechsten Mal zum [[Konsul]] gewählt. | Die von Marius eingeleiteten Heeresreformen, mit denen er die Umwandlung von einem Milizheer in ein Söldnerheer vollzog, bildeten die Voraussetzung für dessen spätere Erfolge. Nach zwei Jahren, die er für die endgültige Unterwerfung [[Numidia]]s benötigte, rückte Marius 104 v. Chr. als [[Konsul]] in Richtung Norden gegen die einfallenden germanischen Stämme der [[Kimbern]] und [[Teutonen]] vor. Infolge der drohenden Gefahr durch die [[Germanen]] wurde er mehrmals hintereinander zum [[Konsul]] gewählt, obgleich er nicht der Nobilität angehörte. Er bezwang die [[Teutonen]] im Jahr 102 v. Chr. bei Aquae Sextiae (heute Aix-en-Provence) und ein Jahr später die [[Kimbern]] bei Vercellae (heute Vercelli im Piemont). Daraufhin wurde er als Retter des Staates im Jahr 100 v. Chr. zum sechsten Mal zum [[Konsul]] gewählt. |
Version vom 3. September 2006, 15:13 Uhr
Gaius Marius (um 157 bis 86 v. Chr.), römischer Heerführer, Staatsmann und Anführer der Popularen im Bürgerkrieg von 88 bis 86 v. Chr. Marius wurde in Cereatae bei Arpinum geboren und diente als junger Mann unter Scipio Africanus dem Jüngeren in Hispania. 119 v. Chr. wurde er Volkstribun. Nachdem er 115 v. Chr. zum Prätor gewählt worden war, kehrte er als Prokonsul nach Hispania zurück. Einige Jahre darauf begleitete er den römischen Heerführer Quintus Caecilius Metellus 109 v. Chr. nach Africa. Zwei Jahre später führte er als Konsul Krieg gegen Jugurtha, den König von Numidien. Mit der Unterstützung des Lucius Cornelius Sulla konnte er Jugurtha gefangen nehmen und dadurch den Krieg im Jahr 106 v. Chr. zugunsten der Römer entscheiden. Die Tatsache, dass seine Gegner Sulla diesen Sieg zuschrieben, war eine der Ursachen für die spätere erbitterte Feindschaft zwischen den beiden Führern. Die von Marius eingeleiteten Heeresreformen, mit denen er die Umwandlung von einem Milizheer in ein Söldnerheer vollzog, bildeten die Voraussetzung für dessen spätere Erfolge. Nach zwei Jahren, die er für die endgültige Unterwerfung Numidias benötigte, rückte Marius 104 v. Chr. als Konsul in Richtung Norden gegen die einfallenden germanischen Stämme der Kimbern und Teutonen vor. Infolge der drohenden Gefahr durch die Germanen wurde er mehrmals hintereinander zum Konsul gewählt, obgleich er nicht der Nobilität angehörte. Er bezwang die Teutonen im Jahr 102 v. Chr. bei Aquae Sextiae (heute Aix-en-Provence) und ein Jahr später die Kimbern bei Vercellae (heute Vercelli im Piemont). Daraufhin wurde er als Retter des Staates im Jahr 100 v. Chr. zum sechsten Mal zum Konsul gewählt. Als man Sulla in seinem Konsulatsjahr 88 v. Chr. den Oberbefehl im Krieg gegen den mächtigen König Mithridates VI. von Pontos übertrug, versuchte Marius, der für seinen Gegner aus der Patrizierschicht eifersüchtigen Hass empfand, ihm das Kommando zu entziehen. Es kam zum Bürgerkrieg zwischen den Anhängern der beiden Führer, in dessen Verlauf Marius von Sulla geächtet wurde und aus Italia fliehen musste. Sulla begab sich daraufhin nach Kleinasien, um seinen Dienst anzutreten. Mit Unterstützung des Lucius Cornelius Cinna, eines erbitterten Gegners der Optimaten, kehrte Marius nach Italia zurück, eroberte Rom und nahm blutige Rache an seinen Gegnern. 86 v. Chr. ließ er sich zusammen mit Cinna ein siebtes Mal zum Konsul wählen, starb jedoch wenige Tage vor Amtsantritt.
Quelle: Microsoft(R) Encarta(R) 99 Enzyklopädie.