Castra Vigilum
Dies ist die größte der sieben Hauptkasernen der Vigiles, sie sind die Feuerwehr und die Nachtwache der Hauptstadt.
Die Cohortes Vigiles, die sich hauptsächlich aus Freigelassenen und einfachen Bürgern rekrutieren, sind jeweils in einer der sieben Castra Vigilum untergebracht. Da jede Einheit für zwei der städtischen Regiones zuständig ist, wurden auch die Kasernen über die ganze Stadt verteilt in den jeweiligen Einsatzgebiete errichtet. Dennoch sind sie alle nach dem gleichen Muster aufgebaut: Betritt man die rechteckige Anlage durch den Haupteingang, erstreckt sich vor einem ein großer Innenhof, der für Übungen, Appelle und zum Sammeln vor und nach Einsätzen genutzt wird. Für ersteres befinden sich hier außerdem meist ein oder zwei Brunnenbecken. Rundherum liegen auf zwei Stockwerken die Unterkünfte für die jeweils etwa 560 Vigiles, deren spartanische Einrichtung stark an die in Legionslagern erinnert. Gegenüber des Haupteingags erhebt sich schließlich als größerer Raumkomplex die Principia, deren Fassade von einem Tempel für den Kaiserkult, dem Augusteum, dominiert wird. Dahinter sind der Kommandeur der Cohors, der Tribunus Vigilum, seine Centurionen und sein Stab, aber auch die Gerätschaften zur Feuerbekämpfung wie Spritzen, Haken und Eimer untergebracht.
Das größte dieser Castra ist das der Cohors I, die für die Innenstadt verantwortlich ist. Hier besitzt nicht nur ein Tribun, sondern der Praefectus Vigilum selbst ein Officium, von dem aus er den Einsatz der Feuerwehr koordiniert. Dementsprechend ist die Kaserne besonders repräsentativ gestaltet: Im Hof befinden sich zwei große, verzierte Wasserbecken, die Außenwände sind mit weißem Kalkstein und teilweise sogar Marmor verkleidet und vor dem Augusteum stehen versilberte Statuen des Divus Augustus, des Divus Traianus und des Divus Iulianus.