Sella Curulis des Praetor Urbanus

  • Die Liktoren schritten voran und Furianus folgte sogleich. Natürlich entließ er die Respräsentanten seines Imperiums vor seinem Officium, denn zu gebrauchen waren sie dort nicht. Gefolgt von drei Scribae und einigen Sklaven betrat er das geräumige Officium und wies die Männer an sich hier einzurichten, er tat selbiges und nach ein paar Stunden war alles nach seinem Geschmack, bereit ihm zu Diensten zu sein.


    Er selbst setzte sich sogleich an den großen Tisch und bearbeitete einige Dokumente minderer Dringlichkeit, harrten sie doch schon zu lange der Erledigung.

  • Sim-Off:

    Da mein Amtskollege scheinbar etwas abwesend ist übernehme ich dich mal.. Ich hoffe mir ist niemand böse darüber


    Ein Scriba des Praetor Peregrinus kam gerade vorbei und sah, dass ein Mann vor der Tür des Praetor Urbanus stand und scheinbar niemand öffnete. So ging er auf den Mann zu und sagte: "Salve, kann ich dir helfen?"

  • Sim-Off:

    Du weisst doch wie ich das meine :)
    Ich dacht mir nur, dass der arme Kerl ja hier net ewig rumstehen muss.


    "Der Praetor Urbanus ist glaube ich derzeit ausser Haus. Aber wenn es dir egal ist, welchen Praetor du sprechen kannst, so könnte ich dich zum Praetor Peregrinus führen." sagte der Scriba.

  • Tiberius dachte einen Augenblick nach. Er konnte natürlich gehen und später wiederkommen, aber nun war er schon einmal hier, und wer sagte denn dass es immer der Praetor Urbanus sein musste? Den Praetor Peregrinus kannte er zwar bsiher nicht, aber das konnte man ja nun ändern.


    "Nun, dann führe mich zum Praetor Peregrinus." wies er den Scriba schließlich an.

  • Sim-Off:

    Nun wurde ich eines sehr fähigen Scribas beraubt. Mea culpa... :(


    Kurze Zeit später, seitdem war vielleicht eine Stunde vergangen, hallten die Schritte - es waren doch mehrere, wobei die Aufmerksamkeit nur auf eine Person gerichtet blieb - von Furianus durch den großen und doch recht langen Gang wider.
    In gewohnter Manier ließ er seine Liktoren vor der Tür warten, heute schickte er sie nicht weg, da er beabsichtigte noch hinaus zu gehen, und betrat das Officium.
    Sofort wurde er von dem Besuch unterrichtet, was seine Neugier unnötigerweise weckte und er sich vornahm am Ende des Tages Commodus abzuwarten, um ihn dann beim Verlassen des Gebäudes abzufangen und die Neugier zu stillen.

  • Aus dem Officium des Scriba weiter geleitet, ließ sich Gracchus bei seinem Vetter, welcher eigentlich sein Neffe war, in einer offiziellen Erbschaftsangelegenheit melden. Vermutlich wäre die ganze Angelegenheit bereits erledigt, hätte er sich statt den offiziellen Weg zu gehen beim Abendessen mit Furianus bezüglich der Arbeit unterhalten, doch Gracchus legte Wert darauf, trotz allem den offiziellen Amtsweg einzuhalten. Nachdem einer der weniger bepackten Scribae angeklopft und ihn mit wenigen Worten bei Furianus gemeldet hatte, betrat Gracchus den Raum und nickte seinem Vetter zu.
    "Salve, Furianus."
    Das gräumige Officium war geschmackvoll eingerichtet und er fragte sich, ob dies der Verdienst seines Vetters war oder ob jeder Praetor es derart übernahm, wie er es vorfand. Zumindest war es ein einem Magistraten angemessenes Officium und Gracchus sehnte sich bereits nach der Zeit, in welcher er selbst über die niederen Fuß-Ämter hinaus wäre, für welche ihm keinerlei amtliche Räumlichkeit gewährt wurde. Als Quaestor Principis hatte ihm immerin ein Amtszimmer im kaiserlichen Palast zur Verfügung gestanden und womöglich hätte er doch besser die Quaestur wiederholen sollen, anstatt sich um das Vigintivirat zu bemühen, obgleich andere Quaestoren-Ämter den Vorzug der Räumlichkeit ebenfalls nicht boten. Doch es war müßig nun darüber zu sinnieren, so wandte er sich gänzlich wieder seinen Aufgaben und damit seinem Gegenüber zu. Ein subtiles Lächeln kräuselte seine Lippen.
    "Wahrlich, dieses Amt steht dir ausgesprochen gut zu Gesichte, Vetter."
    Ohne darauf zu warten, dass Furianus ihm dies anbot, denn sein Vetter würde dies zweifellos ohnehin tun, weshalb nichts dagegen sprach dem vorzugreifen, nahm er diesem gegenüber Platz.
    "Wie du unschwer erraten wirst, bringen mich die Erbangelegenheiten des Imperium zu dir."
    Für alles andere wäre immerhin die Villa Flavia der geeignetere Ort. Der Sklave mit den Schriftrollen trat neben seinen Herrn und hielt sich bereit, diese vor dem Praetor auszubreiten.

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  • "Ich grüße dich, Gracchus."


    Antwortete Furianus mit einem doch erzwungenen Lächeln und fragte sich im nächsten Augenblicke ob Gracchus ihn damit nur insultieren wollte oder doch nicht die geröteten Augen von der Ferne erblicken konnte. Diese entstanden nicht nur durch seine in letzter Zeit häufig aufkommende Schlafstörung, sondern auch durch die schmerzvolle Entsagung seiner Verlobten, worüber er doch schon Nächte zu viel trauerte und sich die Augen wund weinte.
    Er blickte darüber hinweg, schließlich war Gracchus sein Vetter, der eigentlich kein Vetter war, sondern Onkel.


    "Natürlich, Gracchus. Wie kann ich dir helfen?"


    Dabei glitt sein Blick unweigerlich auf den Sklaven, der die Beschäftigung für ,von Furianus geschätzte, vier Stunden in den Händen hielt, vielleicht noch mehr, wenn ihn die Kopfschmerzen wieder in Beschlag nehmen würden und er sich mühsam durcharbeiten musste. Kein guter Ausblick, wie man an seinem doch verzweifelten Gesicht ablesen konnte.

  • Falco hatte Manius Flavius Gracchus knapp verpasst. Er folgte ihm zum Praetor. Im Vorzimmer meldet er sich an und ein Scriba schlüpft in das laufende Gespräch hinein und meldet Lucius Helvetius Falco, der im Erbfall Helvetius Tacitus den Praetor und den Vigintivir sprechen möchte und fragt ob er einzulassen sei.

  • "Einerseits bringe ich die Berichte über die abgearbeiteten Erbfälle wie es meine Pflicht ist, andererseits benötige ich dein juristisches Sachverständnis und eine richterliche Entscheidung bezüglich eines ein wenig delikaten Erbfalles. Ich würde gerne mit Letzterem beginnen."
    Gracchus tat dies nicht, um den Sklaven zu sekieren, welcher die erledigten Fälle trug und sie so weiter würde halten müssen, sondern, da jene Berichte ohnehin kaum weiterer Prüfung bedruften und dies, so sich Furianus dennoch dazu entschloss, eine äußerst ennuyante Arbeit werden und ihnen bereits den Geist würde aufweichen, so dass die tiefgehende Auseinandersetzung mit der Erbsache Helvetius danach nur um so viskoser würde werden. Er blickte seinen Vetter an und bemerkte nun, dass jener nicht gerade den Anschein höchster Konzentration gab, sondern gegensätzlich ein wenig lasch wirkte. Obwohl Gracchus nichts von einem aufsehenerregenden Gerichtsfall bekannt war, so musste doch auch die Routine der Praetoren augenscheinlich recht anstrengend sein, oder aber Furianus war dem einfach nicht gewachsen, doch Gracchus war bestrebt nur das Beste über Felix' Sohn anzunehmen.
    "Es geht dabei um das Testament des Caius Helvetius Tacitus. Jener verstarb am sechsten Tag vor den Kalenden des Martius* in Hispania und hinterließ nicht nur zwei Kinder aus seiner Patria potestas, sondern gleichsam ein augenscheinlich erst wenige Tage zuvor verfasstest Testament, welches seine Tochter aus Hispania mit nach Rom brachte. Da keine Gattin bezüglich einer Dos zu berücksichtigen ist, ist die Erbverteilung hinsichtlich des Testamentes nicht unrechtmäßig, doch darin liegt auch nicht die Problematik begründet.
    In diesem Augenblick klopfte ein Scriba und melete einen Helvetius Falco, welcher nicht nur den Praetor, sondern auch Gracchus selbst sprechen wollte, eben jener Erbangelegenheit wegen. Verwundert zog Gracchus eine Augenbraue in die Höhe - der Name regte eine leichte Remineszenz in ihm, doch er war sich sicher, dass ein Falco nicht in die Familienstruktur des Helvetius Tacitus mit verwoben war - und blickte ein wenig derangiert zu seinem Vetter, dem Praetor hin.


    *24.2.

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  • Gracchus Vorschlag, mit dem delikaten Erbfall zu beginnen, nickte Furianus ab und wartete gespannt, was diesen Fall nun so außergewöhnlich darstellte.


    "Helvetius Tacitus, der bekannte Aedil also."


    Kommentierte er kurz und ließ Gracchus zum Ende kommen. Dass die eigene Tochter das Testament des Vater noch selbst einreichte, so musste sie schon in jenes einen Einblick gehabt haben. Wäre das Testament nicht zu ihren Gunsten gewesen, so hätte sie es kaum angenommen und es wäre in irgend einem Fluss verschwunden.


    "Ein Testament ist vorhanden, worin liegt also die Problematik?"


    Just in diesem Moment kam ein Scriba herein und unterrichtete Furianus in solch einer Lautstärke, dass es Gracchus gut hören konnte, dass ein Lucius Helvetius Falco mit den beiden Flaviern zu sprechen wünschte. Sogleich legte sich Furianus Stirn in Falten und ein fragender Blick traf kurz Gracchus.


    "Könnte dieser Helvetius Falco etwas zu dieser Problematik beizutragen haben, Gracchus? Ansonsten lasse ich ihn warten."

  • Zögerlich schüttelte Gracchus den Kopf.
    "Der Name sagt mir nichts, aus der Familia Helvetius Tacitus stammt er zumindest nicht. Einzig so dieser Helvetius bei Erstellung des Testamentes anwesend war, könnte dies womöglich weiter helfen."
    Mit einem Wink bedeutete er einem Sklaven die Abschrift des Testamentes des Caius Helvetius Tacitus Furianus vorzulegen.
    "Dies ist, was seine Tochter nach Rom brachte, augenscheinlich aus familiärem Pflichtgefühl, doch bin ich mir dessen nach längerer Überlegung nicht mehr gänzlich sicher. Es besagt, dass der Erblasser seine gesamte Hinterlassenschaft bis auf einen geringen Teil einem gewissen Agrippa vermacht, allerdings ohne diesen durch nähere Angabe des Praenomen oder vor allem Nomen gentile zu identifizieren. Helvetia Severina, seine Tochter, erwähnte, dass ihr Vater sein Vermögen dem Proconsul Matinius Agrippa vermacht hatte, daher fiel mir diese Ungenauigkeit im Gespräch mit ihr deplorablerweise nicht auf. Doch ich kann und werde nicht aufgrund einer mündlichen Nennung das gesamte Vermögen eines Mannes einem Mann übereignen lassen, welcher zufällig den im Testament erwähnten Cognomen trägt. Ohne auch nur den Verdacht einer Erberschleichung andenken zu wollen, so scheint mir ein solches Vorgehen rechtlich gesehen doch untragbar. Allerdings fehlt mir der notwendige juristische Weitblick, was nun mit jenem Testament und dem zugehörigen Erbe weiters zu tun ist."

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  • "Auch wenn er anwesend war und uns bestätigt wer mit diesem Agrippa gemeint sein könnte, wir halten uns an das Testament. Und was da nicht klar ersichtlich ist, wird kaum durch Aussagen geändert werden können. Doch wenn er ein zweites Testament in den Händen hält, wenigstens einen Zusatz des ersteren, müssten wir uns darüber nicht unterhalten - ich hole ihn rein."


    Ein entsprechendes Zeichen zu einem Gehilfen und dieser verschwand hinter der Tür, um Falco einzulassen. Während der bestellte Gast noch auf sich warten ließ, blickte er wieder zu Gracchus.


    "Es ist wirklich, in seiner jetzigen unklaren Form, nicht dazu geeignet, um vollzogen zu werden. Wenn man im Testament doch nur Tendenzen und Hinweise, wie Beruf und Stand dieses Mannes, erkennen könnte, dann wäre ich bereit dies auch zu akzeptieren. Aber hören wir uns erst einmal an, ob jener Helvetius Falco die Sache klärt."

  • Nach einer kurzen Weile erschien der hineingeschickte Scriba erneut und bat Falco hinein. Mit einem kurzen Nicken an den Scriba betrat er den Raum.


    Der Helvetier musterte kurz die anwesenden Personen. Den älteren hielt er der Logik folgend für den Praetor und den jüngeren Römer für den gesuchten Vigintivir.


    Er begrüßte sie ebenfalls der Logik folgend nacheinander.


    "Salve Praetor Lucius Flavius Furianus."


    Den Namen hatte er eben erst von einem anderen Besucher erfragt. Von einem Nicken und einer Kopfdrehung gefolgt ...


    "Salve Manius Flavius Gracchus."


    Beides Flavier. Falco fragte sich wie nahe diese Verwandschaft wohl war. Sein früher übliches Verhalten hätte ihn nun wohl direkt fragen lassen, was er wissen wollte, doch neue Höflichkeit und mehr noch neuer Status ließen den Exgardisten deutlich zuvorkommender agieren. Er überließ die Gesprächsführung dem Hausherrn.

  • Das Tagesgeschäft, besonders in seiner Verfassung, machte ihm Mühe und Not. Doch trotz allem setzte er ein Lächeln auf und begrüßte den Mann freundlich.


    "Salve, Lucius Helvetius Falco. Ich hörte, dass du mich, wie auch meinen Vetter zu sprechen wünscht?"


    `Was ist dein Begehr`vermied Furianus, denn das wäre eine nicht ganz angemessene Begrüßung für einen Mann, der ihnen womöglich helfen könnte. Außerdem war dieser, Furianus konnte sich vage erinnern, einst einer der größten Gardisten gewesen und auch trotz seiner jetzigen Position auch nach wie vor zu achten.

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