Das Atrium sah aus wie an jedem Salutatio-Morgen. Das hieß: Es war vor allen Dingen voll. Noble Klienten standen neben nicht so noblen Klienten, dazwischen hier und da ein paar Freigelassene, die den Hausherrn zum Patron hatten. Und hin und wieder fanden sich auch Leute hier mit ein, die noch keine Klienten von Claudius Menecrates waren .. es aber unbedingt werden wollten!
Warum sonst kam man auch zu einer Salutatio? Jeder Römer wusste ja, dass ein Patron zu der Zeit absolut beschäftigt war .. mit seinen Klienten. Kam man also ausgerechnet zur Salutatio vorbei. Und hatte man sich besonders herausgeputzt mit einer so strahlend weißen Toga. Und wollte man dann den Hausherrn sprechen, der um diese Zeit regelmäßig seine Klienten zur Salutatio empfing. Dann zog das Hauspersonal daraus seine Schlüsse.
Nachdem der Hausherr im Atrium eintraf und seinen üblichen Gruß an die Leute losgeworden war, wurde ein Versprechen eingelöst. Der junge Flavier bekam eine Sonderbehandlung und kam als erster an die Reihe: "Du kannst jetzt zum Hausherrn treten, Herr." Eine leise Regiehilfe von der Seite, damit der Flavier nicht in der Luft hing. Derweil stand ein anderer Haussklave bei Claudius Menecrates und flüsterte nicht: "Der Herr Manius Flavius Gracchus Minor, Sohn des Manius Flavius Gracchus und der Claudia Antonia, Dominus. Nach dem Tod seiner Mutter will er scheinbar die Verbindung zu deiner Familie erneuern .. durch dein großzügiges Patronat." Das war der Schluss, den das Hauspersonal zog. Jetzt war es raus.
NOMENCLATOR - HERIUS CLAUDIUS MENECRATES