[Nuptiae] Maximus Decimus Meridius et Iulia Severa

  • Meridius betrat den halboffenen Saal in welchem die Hochzeitsfeierlichkeiten stattfinden würden. Es würde in den kommenden Tagen einiges zu Organisieren geben. Mit dem Duumvir der Stadt hatte er bezüglich der Schauspieltruppe schon angefragt. Blieb noch die Aufgabe, die anderen Tage der Hochzeitsfeierlichkeiten aufzufüllen. Damit sich die Reise seiner Gäste auch lohnte hatte er sie extra auf den Beginn der Vestalia geladen. Sechs Tage würden kultische Handlungen, Theaterspiele und diverse Programme auf der Tagesordnung stehen, ehe er dann mit Iulia am ersten Tage nach den Vestalia in den Stand der Ehe treten würde. Er hatte es sich lange überlegt, und ihm schien dieses Vorgehen am Besten. Die eigentliche Hochzeit sollte der Höhepunkt nach einer ganzen Reihe von Feiern zu Ehren Vestas sein, welche im kleineren Rahmen ablaufen sollten ...

  • Endlich traf der Verwalter der Regia ein und kam direkt auf Meridius zu. Maximus nickt dem Mann zu und grüßte ihn, da er ihn an diesem Tage noch nicht zu Gesicht bekommen hatte.


    "Salve Quintus!"


    sprach er und wartete, bis der Mann vor ihm zu stehen kam und ausgeschnauft hatte. Er war etwas beleibter, in die Jahre gekommen und das Gerenne durch die große und weitläufige Regia fiel ihm offensichtlich nicht mehr leicht.


    Meridius klappte eine Wachstafel auf und begann mit dem Mann alles zu besprechen. Dort und dort sollte die Klinen hin, dort hinten würden die Musiker plaziert, die Schauspieltruppe würde von da und da in den Raum eintreten und aus der zentralen Mitte die Menschen belustigen. Die Sitz- bzw. Liegeordnung hatte so und so auszusehen. Diese und jene Anzahl an Gästen würde erwartet, so und so viele Gänge waren in dieser und jener Komposition vorgesehen ...


    Der Tag wurde lang.

  • In der Zwischenzeit waren nun auch schon die ersten Briefe und Antwortschreiben zur Hochzeit eingetroffen. Meridius dankte dem Boten und überflog sie andächtig. Wie natürlich anzunehmen war, hatten viele eine Menge zu tun, was zum einen der Tatsache geschuldet war, dass hohe Ämter eben auch Verpflichtungen bedeuteten, zum anderen ... Er schmunzelte und dachte den Gedanken nicht zu ende. Hungi, sein alter Kamerad aus Zeiten der I. hatte ihm tatsächlich zwei Pakete übermitteln lassen.
    "Du hast die Geschenke gleich entgegen genommen?"


    fragte er den Boten. Dieser nickte und wies zur Türe, wo er sie auf einem Tischchen abgestellt hatte.


    "Na, dann wollen wir mal sehen, was der alte Fuchs für uns vorgesehen hat."


    Mit einem Lächeln ging er nachzusehen...

  • http://www.imperium-romanum.in…/avatars/default/mann.png


    Ein Scriba begann indess die ersten Eintragungen auf der Liste mit den Hochzeitsgeschenken vorzunehmen, damit der Legatus Augusti Pro Praetore und seine Gemahlin, nicht vergessen würden, von wem sie mit was bedacht worden waren. Dies war vor allem deshalb wichtig, um in den Dankesbriefen nichts zu verwechseln und bei etwaigen Festen in der Zukunft ein entsprechendes Geschenk überreichen zu können. Er schrieb also wie folgt und nahm sich vor, die Liste gewissenhaft zu vervollständigen.



    Geschenke für das Brautpaar:
    Statue der frisch Vermählten. Übersendet von Lucius Annaeus Florus.
    Statue "Die Liebenden". Übersendet von der Gens Duccia.
    Orakelweihrauch. Übergeben von Flavius Prudentius Balbus.
    Je ein zehnteiliges Set (Becher und Kannen) feiner Glaswaren aus Rom. Übersendet von Iulia Helena und Caius Iulius Constantius.
    Acht griechische Trinkschalen, ein großes Mischgefäß und eine Kanne. Allesamt aus feinster griechischer Keramik und von Meisterhand bemalt. Übersendet von Purgitius Macer.


    Geschenke für die Braut:
    Hübsche Ohrringe, aus Gold mit einem Saphir in der Mitte. Schön bearbeitet, ägyptisches Muster. Übersendet von Marcus Vinicius Hungaricus.
    Ein dreiteiliges Schmuckset bestehend aus Ohrringen und einer passenden Halskette als Geschenk zur Hochzeit. Übersendet von Gaius Prudentius Commodus.
    Eine Sänfte als Geschenk zur Hochzeit. Übersendet von Gaius Prudentius Commodus.
    Crotilia - Perlenschmuck von Lucius Flavius Furianus.
    Kostbarer Perlenschmuck von Gaius Iulius Oktavianus.
    Elegante Tunika von Titus Iulius Rufus.
    Ein kunstvolles Bild. Übersendet von Decima Livia.
    Ein Weihestein. Überreicht von Gaius Caecilius Crassus.
    Eine dreiteilige mehrfach gewundene Kette aus Süßwasserperlen, übersendet von Lucius Aelius Quarto et Aelia Adria.
    Eine feine Kette aus roten Korallen und kleinen Goldgliedern. Übersendet von Decima Lucilla und Germanicus Avarus.


    Geschenke für den Bräutigam:
    Zierdolch mit Scheide aus Leder. Klinge aus Stahl, Griff aus Gold mit zwei Rubinen am Knauf, je ein Rubin an einer Seite. Übersendet von Marcus Vinicius Hungaricus.
    Lararium marmoreus, gewidmet den Ahnen der Gens Decima als Geschenk zur Hochzeit. Übersendet von Gaius Prudentius Commodus.
    Ein Weihestein zum Andenken an den Tag der Eheschliessung. Übersendet von Gaius Prudentius Commodus.
    Mensa Citrea - Fein verarbeitetes Holzmöbel von Lucius Flavius Furianus.
    Mantel aus feinstem Kameelhaar von Caius Helvetius Tacitus.
    Ein kunstvolles Bild. Übersendet von Decima Livia.
    Eine Statue der Iuno. Überreicht von Gaius Caecilius Crassus.
    Ein güldener, dezent in etruskischer Manier verzierter Ring, übersendet von Lucius Aelius Quarto et Aelia Adria.
    Edle Stiefel aus feinstem Leder, übersendet von Decima Lucilla und Germanicus Avarus.
    Kostbare Calceus, überreicht von Gaius Iulius Oktavianus.


  • Die Zeit verflog ob der Vorbereitungen rasend schnell. Meridius stahl sich immer, so es seine Zeitplanung zuließ, in den großen Saal, sprach mit dem Maiordomus und den zuständigen Experten, dem Küchenchef und weiß der Geier, wem noch alles. Es war ein einziger Marathon und als alles immer mehr Gestalt anzunehmen schien, stellte sich auch zunehmend Nervosität ein. Würde es allen gefallen? Und noch wichtiger: Würde es Iulia gefallen? Meridius hatte sich vorgenommen gehabt, so viel wie möglich von der Arbeit auf sich zu nehmen, um Iulia zu entlasten. Der Tag, an welchem als Mater Familias die ganze Arbeit im Haushalt eines Legatus Augusti Pro Praetore, Legatus Legionis und Senators auf sie zukommen würde, käme früher oder später wie von alleine...


    Dann edlich war alles getan.

  • Die ersten Hochzeitsgäste trafen pünktlich ein. Wie zu erwarten war, herrschte an dem ersten Tag der lange Feierlichkeiten ein hektischer Trubel. Als die erste Sänfte die Regia erreichte, sprinteten die letzten Wachposten auf ihre Posten, rannte ein Bursche zum Maiordomus um Bescheid zu geben, welche sofort einen weiteren Cursor zum Legaten schickte. Dieser hatte sich in Schale geworfen und begrüsste alle Gäste persönlich.


    Für die Unterbringungen war gesorgt worden. Und mit dem schrittweisen Eintreffen weiterer Personen, nahm das allgemeine Begrüssen und das alltägliche Besprechen, Klatschen und Tratschen beständig zu.


    Meridius versuchte seine Gäste so gut es ging, zu unterhalten. Man traf sich zu unzähligen Gesprächsrunden im Perystilium, im Wandelgang der Regia, man traf sich in den Thermen und besuchte auch die Tempelanlagen. Der GROSSE TAG indess, welcher am Ende, an der langen Kette der Feierlichkeiten stand, rückte unwillkürlich näher.


    Sim-Off:

    Wer Lust hat, darf sich hier ebenfalls in einer allgemeinen Betrachtung der Woche ergehen. Am Ende unserer gerafften Woche steht dann das eigentliche Fest, der gesellschaftliche Höhepunkt, die Hochzeit. In allen weiteren Threads darf man sich gerne einbringen. Auch das Erstellen eigener Threads ist gestattet. :)

  • Schon bald war der eigentliche Tag der Feier gekommen. Heute also würde es soweit sein. Meridius hatte sich schon früh in dem Saal eingefunden und gab noch einmal die letzten Instruktionen. Alles musste bis zur Perfektion sitzen. Auch wenn er schon viele Gäste beherbergt hatte, auch wenn er schon vor vielen Menschen gestanden hatte, auch wenn er schon einen Triumphzug miterlebt hatte, legte sich dennoch eine gewisse positive Nervosität auf ihn. Man heiratete eben doch nicht so oft. Zumindest bei ihm traf es zu. Die Heirat mit Iulia wäre seine erste, und die Vorbereitungen überdenkend, hoffentlich auch seine letzte Hochzeit...

  • In der Nacht vor dem eigentlich Tag hatte Iulia kaum geschlafen, dass lag zum einen sicher an der Aufregung aber vielleicht auch etwas an der Hochsteckfrisur, die aus sechs Haarsträhnen bestand, die mit wollenden Bändern umwickelt waren und die sie schon gestern Abend erhalten hatte. Um das Bild zu komplettieren, trug sie eine weiße lange Tunica und einen roten Brautschleier. Sie verschränkte ihre Finger in einander, die sich ziemlich kalt anfühlten. Würde sie den Aufgaben, die nach der Hochzeit auf sie zukamen wirklich gewachsen sein? Sie musste daran denken wie viel Angst sie bei ihrer ersten Hochzeit gehabt hatte. Damals wollte sie Damian nicht heiraten und hatte ständig befürchten müssen, dass heraus kam das sie bereits schwanger war. Meridius hingegen liebte sie.

  • Meridius ging im Hochzeitssaal auf und ab. Zuerst sollte ein Opfer stattfinden, um die Eingeweide zu schauen. Wäre das Zeichen der Götter günstig, würden er dann zusammen mit Iulia die gegenseitige Willenbekundung vor allen geladenen Gästen ablegen. Iulius Seneca als Vetreter der Iulier war anwesend...


    Nachdenklich blickte er zu dem kleinen Altar und dachte nach.

  • Valeria hatte die Palla nun abgelegt, denn sie würde sicherlich hinderlich sein bei dem, was sie vor hatte. Die junge Frau war aufgeregt, versuchte aber, es nicht zu zeigen. Das war zwar nicht ihr erstes Opfer, aber das erste, das sie auf einer Hochzeit darbrachte. Jemand hatte eine Schale mit Wasser bereitgestellt. Diese nutzte Valeria nun, um sich penibel die Hände zu reinigen.


    "Iuno steh mir bei"; flüsterte sie so leise, dass kein anderer es hören würde. Währenddessen brachte man ein Schaf herein. Es trug dicke, flauschige Wolle und blökte ängstlich tänzelnd die Gäste an. Valeria sah nur kurz zu dem Tier, dann griff sie nach der flachen Schale, die frisches Quellwasser enthielt. Mit diesem besprenkelte sie dann die Hochzeitsgäste, um sie symbolisch zu reinigen. Die beiden Opferdiener kümmerten sich indes um das Tier, das zur Eingeweideschau recht unspektakulär geschlachtet wird. Valeria wartete und sammelte ihre Gedanken. Einer der beiden Opferdiener entnahm dem inzwischen toten Schaf die Leber, legte sie auf eine Patera und reichte sie Valeria, die mit spitzen Fingern und sehr kritisch die Hepatoskopie vornahm. Sie verbrachte vielleicht etwas länger als nötig damit, die Leber zu untersuchen, doch das war sicher nur der Aufregung zuzuschreiben. Würde eine Gottheit etwas gegen die Verbindung der beiten Brautleute einzuwenden haben?

  • Meridius beobachtete die ganze Prozedur voller Demut und Inbrunst. Er hatte den Göttern immer den nötigen Respekt entgegen gebracht, wie es ihn sein Vater gelehrt hatte. Nun war er gespannt zu welchem Ergebnis Valeria kommen würde. Kurz blickte er mit einem Lächeln zu Iulia nur um sich dann wenig später wieder der Szene zu widmen, welche vor ihm ablief.

  • Zitat

    Original von Decima Valeria
    Würde eine Gottheit etwas gegen die Verbindung der beiten Brautleute einzuwenden haben?


    Iuno hatte nichts dagegen. Die Braut war ihr sympathisch, der Bräutigam auch und das Opfer war vorschriftsmäßig durchgeführt worden. :)

  • Auch Crassus verfolgte in der Schaar der Hochzeitsgäste die Opferzeremonie. Und auch in ihm stieg die Spannung an, als sich die Priesterin daran machte, die Leber zu untersuchen. Diese Anspannung lenkte Crassus von dem Gedanken der schon in greifbarer Nähe gerückten Abreise ab, sodass er sich, obwohl er sich eigentlich gerade anspannte, etwas entspannte. Denn so eine Reise war zum einen körperlich anstrengend und zum anderen war sie mit vielen Gefahren verbunden, die unterwegs lauerten....

  • Valeria brauchte noch eine Weile, dann jedoch nickte sie leicht und sah in die Menge. Sie hob die blutigen Hände halb hoch und sagte förmlich und ernst:
    "Dieses Schaf ist makellos, seine Leber rein. Der Götter Segen ist euch zuteil, Iulia Severa et Decimus Meridius."


    Damit war die Hepatoskopie beendet. Valeria trat an die kleine Schale mit Wasser und reinigte ihre Hände, während hinter ihr erfreute Rufe laut werden konnten. Als nächstes würde das Opfer an Iuno, Tellus, Ceres, Pilumnus und Picumnus stattfinden. Hierzu räumten zwei der Opferdiener den toten Kadaver fort und stellten einen foculus neben dem Opferaltar auf. Es würden zunächst unblutige Opfergaben dargebracht werden.



    Sim-Off:

    Ich lass es mal langsam angehen - dann habt ihr ein bissel Zeit zum Schreiben. =)

  • Meridius atmetet erleichtert auf, als Valeria die ersehnten Worte sprach. Die Götter hatten also gegen die Verbindung keine Einwände und würden ihren Segen geben. Eine Last fiel von seinen Schultern. Wieder blickte er zu Iulia und lächelte ihr zu.

  • Iulia erwiderte sein Lächeln glücklich. In der Zeit die verstrich ehe Valeria verkündete, dass die Götter dieser Verbindung ihren Segen gaben, hatte sie angespannt gewartet. Ein Teil von ihr hatte damit gerechnet, dass sie auf Grund der ungewöhnlichen Vorgeschichte etwas dagegen haben könnten. Nun atmete sie erleichtert auf.

  • Meridius blickte nun zu Mattiacus, welcher ihm mit einem Becher Wein zurief. Mit einem Lachen schüttelte er den Kopf, und auch einige andere Hochzeitsgäste schmunzelten, war doch bisher noch gar nicht viel geschehen. Erst nach dem nun folgenden Opfer würden sie sich gegenseitig das Ehegelübde geben und vor allen Versammelten verkünden, dass Er Maximus Decimus Meridius und Sie, Iulia Severa von nun an als verheiratet zu betrachten seien.


    Der gute Mattaicus. Meridius war stolz auf seine Familie. Auch auf Valeria, trotz des vielen Kummers, welchen sie ihm hin und wieder bereitete...

  • Mattiacus bemerkte seinen Fehler, als keiner mit ihm zurief. Es war wohl ein wenig zu früh.
    Erst schaute er etwas verdutzt, schliesslich war dies seine erste Hochzeit, also an der er als Gast teilnahm.


    Er blickte sich um, lächelte die anderen an, zuckte mit den Schultern und trank weiter. Er hätte vielleicht weniger von diesem barbarischen, aber sehr schmackhaften Getränk namens Bier trinken sollen.

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