• In Edessa wurde nicht lange Halt gemacht. Die gröbsten Wunden der Römer wurden geleckt, eine Ruhepause den Männern verordnet. Doch wer von den Soldaten glaubte, dass ein kleiner Urlaub mit Plünderungen und weiblicher Gesellschaft verbracht werden konnte, der wurde schwer enttäuscht. Vorräte an Wasser und Nahrung wurden aufgefüllt, Beschädigungen an Rüstungen und Fuhrwerken so gut wie möglich ausgebessert, und dann gaben die Offiziere - viel zu früh für den Geschmack vieler Soldaten - schon das Zeichen zum Aufbruch Richtung Osten. An der unglücksseligen Stelle Carrhae vorbei zog die römische Armee zu einem Fluss, mit deren Hilfe sie ihr nächstes Ziel leichter erreichen konnten. Circesium.


    Der Marsch ging im großen und ganzen ohne Probleme vonstatten. Einzelne, kleinere Überfälle von parthischer Seite fanden zwar ab und an statt, doch selten mit mehr als einer Handvoll Toten oder Verletzten. Doch diese Zwischenfälle reichten, um den Römern immer wieder zu verdeutlichen, sie gehen hier in Feindesland und stehen permanent unter Beobachtung.

  • Seiner Meinung nach waren die Parther alle verrückt. Sie verloren ein ganzes Heer dann eine wichtige Stadt, trtozdem griffen sie ohne unterlass an. Für Appius war es sicher, daß die Parther viel zu viel Sonne abbekommen hatten. Anstatt sich leiber ganz der Gande Roms zu ergeben kämpften sie lieber auf verlorenem Posten weiter.
    Nunja es war nur noch eine Frage der Zeit bis Rom auch die Reste der parthischen Armee besiegt hatte und Parthien um Gnade winselte.
    Dann würd er endlich wieder zurück in die Zivilisation gehen können.

  • Ein gutes, sogar ein sehr gutes Stück vor dem Haupttross waren die Bataver unterwegs. Mochten die Legionäre über die gelegentlichen Überfälle der Parther fluchen stöhnen, so wie man über eine Mückeplage in den Rhenus Auen klagte, für die Bataver war diese Überfälle doppelt lästig. Denn sie bedeuteten nicht nur Kampf, sondern gab es nach solchen Zwischenfällen immer wieder klagen, warum denn die Vorhut nichts dagegen tun konnte.


    Vitellius, Duplicarius der Bataver, führte seinen kleinen Trupp weiter nach vorne als alle anderen. Etwas hinter ihnen vermutete er die die Reiterei der Prima.


    Er mochte Parthien nichtz wirklich, ihm persönlich wäre ein Einsatz im Norden Britaniens oder am germanischen Limes wesentlich lieber gewesen. Sicher, Aegypten sollte noch schlimmer sein, doch für ihn hatte sich das Zweistromland noch nicht in seiner Schönheit gezeigt.


    Doch das änderte sich, als sie einen leichten Hang hinauf ritten und dann hinunter in ein Flusstal blickten. Das staubige Graubeige der Landschaft hinter ihnen, wurde von einem zarten Grün abgelöst, durch das sich ein mächtiger Fluss wandt. Das Gewässer schien ihnen so mächtig, das einer der Miles ausrief: "Der Tigris !"
    "Nicht der Tigris, der ist weiter östlich. Das ist der Chabayas, ein Zufluss des Euphrat," korrigierte er den Miles, auch wenn er sich nicht sicher war, ob er den Namen richtig ausgesprochen hatte.


    Er gab ein Zeichen und der Trupp Bataver galloppierte in das Tal, hielt direkt auf den Fluss zu. Begeistert jagten sie ihre Pferde ein Stück durch das kühlende Nass, bevor sie begonnen, einen der zukunftigen Lagerplätze zu erkunden. Platz und Wasser gab es hier genug.

  • Der Tribunus war mit zwei Turmae hinter den Batavern unterwegs, er beobachtete sie ganz genau, er wusste dass sie im Falle eines Angriffes blitzschnell reagieren müssten. Auch überblickte er die Gegend um eventuell auch einen passenden Lagerplatz zu finden...
    Nachdem die Bataver den Fluss überquerten, taten das auch die Reiter der Prima und erfreuten sich an der erfrischung, wenn es auch eigentlich nur ihren Pferden und ihren Beinen gut tat... Aber das war besser als gar nichts dachten sich die meisten Equites...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Nach der letzten großen Schlacht und den vielen kleineren Schamützeln, war Imperiosus ganz froh gewesen, einfach nur zu marschieren. Zwar war dies auch sehr anstrengend, da er ständig ausschau nach den Feinden halten musste, doch konnte man so seine Stimme ein wenig schonen, die er bei der nächsten Schlacht wieder brauchen würde, um die Befehle weiter zu geben.


    Fast wäre dieser Marsch schön, wenn der Durst nicht so groß wäre. Es herrschte ein wenig mangeln an Vorräten, somit versuchte jeder mit dem klar zu kommen, was er hatte.

  • Im Gefolde des Tribunen war auch Tiberius Andronicus, Eques der ersten Turma der ersten Legion zu finden. Irgendwo vor ihnen ritten die Bataver, doch sie selbst konnte der Tiberier nicht finden, höchstens einmal den Staub sehen, den die Pferde der Reiter aufwirbelten.


    Nun hatten sie einen Fluss erreicht. Ein Fluss, dass es so etwas in dieser Steinwüste gab erstaunte Andronicus dann irgendwie doch. Eigentlich schade, das sie nicht mal kurz Pause machten um sich ein Wenig auszuruhen und vielleicht ein wenig zu trinken. Doch es ging weiter ins Ungewissene, denn wer wusste schon ob nicht vielleicht hinter dem nächsten Hügel einer Horde von Parthern lauerte.

  • Als man nun am Fluss ankam schloß Appius zum senatorischen Tribun auf:" Wo wir jetzt den Fluß erreicht haben, vielleicht sollten wir hier Rast machen, ein Lager aufschlagen und unsere Wasservorräte auffrischen. Wer weiß wann wir sonst die Gelegenheit dazu haben Tribun!"


    Sim-Off:

    wie im pf schon gesagt nicht voll aussimuliert, war jetzt mehr um das Intermezzo zu "füllen" :)

  • Der halbierte Haufen der zweiten Centurie hatte sich in Edessa vollständig neu organisieren können und lief wieder in geordneter Marschformation. Die neuen Zeltgemeinschaften hatten sich eingespielt, unnötiges Material war untergebracht und die ersten Leichtverletzten hatten die Verbände ablegen können und trugen wieder ihr volles Marschgepäck. Wieder schien es tagelang nur durch die Sonne zu gehen und immer wieder ließen sich die Parther blicken und verschwanden wieder, wie es ihnen beliebte. Priscus hatte das Gefühl, dass sich der Krieg so noch sehr lange hinziehen konnte und hoffte darauf, dass es bald wieder eine klare Schlacht geben würde.

  • Die Ziele des Kaiser auf dem weiteren Weg sind klar und nicht allzu kompliziert. In Edessa hatte er nur den Satrapen und dessen Armee angetroffen, verstärkt um einige Söldner. Das war nicht die parthische Armee, wegen der er gekommen war und die die Grenzen Roms ernsthaft bedroht hatte. Surenas scheint sich wieder zurück gezogen zu haben und der Kaiser hat nicht vor, ihn dadurch so einfach entkommen zu lassen. Wenn die Parther schon auf dem Schlachtfeld eine Taktik aus Angriff und Rückzug wählen, anstatt sich der Schlacht zu stellen, dann sollen sie es nicht mit ganzen Armeen an der römischen Grenze ebenso machen.


    Bis nach Dura Europos wird der Weg wohl mindestens noch führen müssen, auch wenn das Gelände und die ständigen Störaktionen der parthischen Truppen an den Kräften zehren. Immer wieder sind es nur kleinere Verluste, meist bei der Auxilia, aber sie summieren sich. Dafür ist aber auch schon mehr als die Hälfte des Weges geschafft und solange sich die parthische Armee in der Nähe aufhält, gibt es Chancen auf eine Feldschlacht oder darauf, sie in einer Stadt zu stellen und zu belagern, wenn sie sich dort versorgt. Die nächste Chance ist Circesium, das bald erreicht ist.

  • Seine Späher waren gut ausgebildet, leise, mit scharfen Augen und loyalen Geistes ausgestattet. Dennoch war Surenas der Ansicht, man müsse den Feind oftmals mit eigenen Augen besichtigen. Nachdenklich beobachtete er auf einem erhöhten Punkt den Zug der Feinde, die sich in sein Land reingeschlichen haben wie eine Viper, die es nun auszulöschen galt. "Ahriman möge dieses Gewürm zertreten wie lästige Läuse." knurrte er in seinen frisierten Bart und spuckte angewidert auf den Boden. Seine Begleiter, allesamt Männer, die schon lange in seinen Diensten standen, machten es ihm nach und spuckten ebenfalls. Noch einmal versuchte er sich die Ordnung der Römer einzuprägen, dann drehte er sich um.


    "Der Páhatu* von Karchemis** muss benachrichtigt werden, diese römischen Hunde werden bald vor den Stadtmauern auftauchen. Sag ihm, wenn er sich immer noch weigert, mir, dem General Surenas, Truppen zu entsenden, dann werde ich persönlich nach Karchemis kommen, seine Eier abschneiden und den kümmerlichen Rest seiner erbärmlichen Existenz dem Sháh-in-Sháh vorwerfen."


    Der von ihm angesprochene Parther verneigte sich und stieg auf sein Pferd, die Nachricht schnell zum gewünschten Empfänger zu bringen. Surenas raffte sein Gewand und tat ein paar Schritte, den Blick zu Boden gerichtet, offensichtlich in seine Gedanken vertieft, weswegen niemand seiner Begleiter es ohne dringenden Grund wagte ihn anzusprechen (der letzte, der das tat, machte seine letzten Atemzüge an einen Felsen gekettet mit offener Bauchhöhle, so dass die Geier und andere geflügelte Tiere ohne Mühe dessen Gedärme rausziehen konnten). Die Sorgen, die Surenas plagten, waren kaum lösbar. Surenas musste einen Sieg erringen über dieses Geschmeiß, ansonsten wäre sein Leben verwirkt. Ohne Hilfe konnte er jedoch nicht ganze drei Legionen niederringen, das war schlicht nicht möglich, erst recht nicht in einer einzigen Schlacht. Und dann machten ihm die lokalen Herrscherfamilien solche Sperenzchen, so dass man sich fragen musste, ob diese lieber römisch werden wollten. Eine gruslige Vorstellung, so sehr, dass es Surenas schüttelte. Er blickte auf. "Bringt mir mein Pferd. Wir ziehen uns ins Lager zurück." Nur wenige Augenblicke später ritten der General und seine treuen Begleiter weg.


    * Stadtpräfekt
    ** Circesium

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