In Edessa wurde nicht lange Halt gemacht. Die gröbsten Wunden der Römer wurden geleckt, eine Ruhepause den Männern verordnet. Doch wer von den Soldaten glaubte, dass ein kleiner Urlaub mit Plünderungen und weiblicher Gesellschaft verbracht werden konnte, der wurde schwer enttäuscht. Vorräte an Wasser und Nahrung wurden aufgefüllt, Beschädigungen an Rüstungen und Fuhrwerken so gut wie möglich ausgebessert, und dann gaben die Offiziere - viel zu früh für den Geschmack vieler Soldaten - schon das Zeichen zum Aufbruch Richtung Osten. An der unglücksseligen Stelle Carrhae vorbei zog die römische Armee zu einem Fluss, mit deren Hilfe sie ihr nächstes Ziel leichter erreichen konnten. Circesium.
Der Marsch ging im großen und ganzen ohne Probleme vonstatten. Einzelne, kleinere Überfälle von parthischer Seite fanden zwar ab und an statt, doch selten mit mehr als einer Handvoll Toten oder Verletzten. Doch diese Zwischenfälle reichten, um den Römern immer wieder zu verdeutlichen, sie gehen hier in Feindesland und stehen permanent unter Beobachtung.