Abmarsch - Legio IX Hispana

  • Es herrschte ein geschäftiges Treiben im ganzen Lager, eine geordnete Unruhe, wie sie schon lange nicht mehr zugegen war. Überall rannten Soldaten hin und her, wurden Wagen und Maultiere beladen, Soldaten rüsteten sich, kontrollierten ihre Waffen und Gerätschaften, kontrolllierten den Proviant und das Schuhwerk.


    Meridius gab hier und dort Befehle, Praetorianus war ihm eine große Hilfe.


    "Wenn wir nur schon unterwegs wären... Du bleibst in den ersten Tagen noch hier und organisierst den Nachschub. Ein Zwischenlager ist für Celsa vorgesehen. Sobald die Verbindung steht, folge mir dann nach. Und wenn Du administrative Hilfe brauchst, wende Dich ruhig an Lucidus. Egal was. Er wird Dir die nötigen Türen öffnen..."


    Meridius blickte seinen Halbbruder an.


    "Ich verlass mich darauf. Jetzt wird es ernst. Die Legio IX rückt komplett aus und wird erst zurückkehren, wenn der Aufstand bis zur Wurzel bekämpft und niedergeschlagen wurde! Du kommst zurecht?"

  • Ein Centurio trat zu den beiden hinzu.


    "Legatus! Was machen wir mit dem inhaftierten Octavier? Er sitzt schon seit Wochen wegen Disziplinlosigkeit und Aufsässigkeit ein und weigerte sich auch mehrmals seine Zelle zu verlassen..."


    Er blickte den Legaten an.


    Meridius dachte nach.


    "Entlass ihn aus der Truppe und schmeiß ihn aus dem Lager. Ich habe für solche Sachen keinen Nerv..."


    "Zu Befehl, Legatus!"


    "Ach, und Centurio..."


    "Ja, mein Legatus!"


    "Du bleibst mit Deiner Centurie als Wachmannschaft im Lager."


    "Zu Befehl, Legatus!"


    "Und die Bewachung des Legatus Augusti Pro Praetore vertraue ich Dir ebenfalls an."


    "Zu Befehl, Legatus!"

  • Wenig später hatte sich die gesammte restliche Legion abmarschbereit aufgestellt. Ich trat vor die Truppe um eine Rede zu halten.


    "Soldaten Roms! Kameraden!


    Heute ist der Tag gekommen, an dem wir zum Schutz von Rom dieses Castellum verlassen werden, um die Feinde des Friedens und des Imperiums zu jagen und zur Strecke zu bringen! Wenn es sein muss, bis ans Ende der Welt!


    Rom sieht auf uns herab! Der Imperator sieht unsere Taten! Die Götter werden uns treu oder untreu befinden!


    Mögen wir sie nicht enttäuschen und siegreich und mit erhobenem Haupte wiederkehren,
    oder aber ruhmreiche Taten vollbringend ins Ellysium einkehren.


    Roma Victor!"


    Die Soldaten fielen wie ein Mann laut brüllend mit ein:


    "ROMA VICTOR!"

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