Epistolae | Briefe, Schreiben und sonstige Nachrichten sind hier abzugeben.

  • Wieder einmal gab Antoninus eine Nachricht in der Casa Decima Mercator ab.


    An
    Maximus Decimus Meridius


    Salve Senator!


    Bei meinem Besuch vor ein paar Tagen hatte ich das Vergnügen die Wasserleitung zu inspizieren. Leider musste ich Beschädigungen feststellen. Die Leitung stellte sich als porös heraus und muss repariert werden. Bitte teile mir mit wann die Intstandsetzungsarbeiten stattfinden können. Sie sollten im güstigsten Fall in weniger als an einem Tag abgeschlossen sein.


    Vale!


    Titus Prudentius Antoninus



  • MARCUS AELIUS CALLIDUS DECIMAE VALERIAE S.D.


    Von einem guten Freund, Decima Valeria, hörte ich, dass du über Handelsbeziehungen verfügst, die dir den Erwerb von Weinen aus Falernum und Datteln aus dem Osten ermöglichen.
    Ich selbst bin an einer größeren Lieferung interessiert und erbitte von dir ein Angebot, das 60 Kisten Datteln und ebenso 60 Amphoren des Weines umfasst.
    Vale.


    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • COHORTES URBANAE
    MARCO DECIMO MATTIACO S.D.


    Dies ist eine Anordnung des Tribunus Cohortis Urbanae Aulus Octavius Avitus. Du wirst aufgefordert deinen Betrieb Cuniculus Aureum Mattiacorum innerhalb einer Woche abzugeben, zu veräußern, oder aufzulösen, sobald die Frist abläuft wirst du verklagt und dein Betrieb wird von den Männern der Cohortes Urbanae geschlossen.

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    Heute hatte Alexandros eine ungewöhnliche Aufgabe zu erledigen. Sonst kontrollierte er die Kleidung seiner Herrschaften auf richtigen Sitz, aber heute hatte man ihm eine erstaunlich schwere Tasche in die Hand gedrückt und ihm gesagt, dass er die darin enthaltenen Briefe verteilen und sich dabei sputen solle. Verwundert hatte er sich die Tasche umgelegt und keine Fragen gestellt. Vor der villa hatte er erst einmal einen Blick hinein geworfen und sich dann eine recht günstige Route ausgedacht, bei der er so wenig wie möglich im Zickzack zu laufen hatte. Deswegen begann er seine Runde auch mit dem domus der Decimer. Hier hatte er gleich zwei Briefe abzugeben, und das tat er dann auch.




    Ad
    Gaius Decimus Maior
    casa Decima in Roma
    Italia



    decemvir litibus iucandis M. Aurelius Corvinus G. Decimo Maioris s.d.


    Meine Worte werden wohl kaum im Stande sein, deine Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen zu lindern. Es sind Augenblicke, in denen man inne hält, Momente, die einem die eigene, unabwendbare Vergänglichkeit vor Augen führen.
    Auch wenn es dir in jenem Moment nichtig erscheinen mag, so möchte ich dich in meinem Amte als decemvir litibus iucandis darauf hinweisen, dass Sextus Decimus Stilo dir etwas hinterlassen hat; konkret geht es um 643.23 Sesterzen.


    Nach unseren geltenden Rechtsgrundsätzen bist du der legitime Erbe. Ich bitte dich, mir bis zu den ID OCT DCCCLVII A.U.C. (15.10.2007/104 n.Chr.) mitzuteilen*, ob du willens bist, dieses Erbe anzutreten. Solltest du diesen Termin versäumen, so wird der Nachlass des Decimus Stilo dem Staat zugute kommen.


    Möge dich die Erinnerung an den lieben Verstorbenen begleiten wie ein wärmender Sonnenstrahl.


    Vale.


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    ROMA, ANTE DIEM V KAL OCT DCCCLVII A.U.C. (27.9.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Annahme/Ablehnung bitte in die Basilica Ulpia senden, nachdem ich dort das entsprechende Theme erstellt habe (heute Abend). Danke.




    Ad
    Decima Livia, Decima Pulchra, Titus Decimus Verus,
    Lucius Decimus Subrius et Marcus Decimus Triarius
    casa Decima in Roma
    Italia



    decemvir litibus iucandis M. Aurelius Corvinus s.d.


    Meine Worte werden wohl kaum im Stande sein, eure Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen zu lindern. Es sind Augenblicke, in denen man inne hält, Momente, die einem die eigene, unabwendbare Vergänglichkeit vor Augen führen.
    Auch wenn es euch in jenem Moment nichtig erscheinen mag, so möchte ich euch in meinem Amte als decemvir litibus iucandis darauf hinweisen, dass Caius Decimus Hadrianus euch weltliche Güter hinterlassen hat. Konkret geht es um 200.79 Sesterzen und eine Einheit Trauben.


    Nach unseren geltenden Rechtsgrundsätzen seid ihr die legitimen Erben, sowie ebenfalls Spurius Decimus Barrus und Titus Decimus Cursor, welche gesondert angeschrieben werden. Um die rechtsmäßige Übertragung der oben aufgelisteten Betriebe zu gewährleisten, besteht die Notwendigkeit einer Einigung aller Erbberechtigten, welche im einzelnen sind: Decima Livia, Spurius Decimus Barrus, Decima Pulchra, Titus Decimus Verus, Lucius Decimus Subrius, Titus Decimus Cursor et Marcus Decimus Triarius. Ich bitte euch, mir bis zu den ID OCT DCCCLVII A.U.C. (15.10.2007/104 n.Chr.) mitzuteilen, ob ihr willens seid, euren jeweiligen Erbeiteil anzutreten. Sollte einer der Erbberechtigten diesen Termin versäumen, so wird sein, respektive ihr Anteil der Ganzheit des zu verteilenden Erbes hinzugefügt werden, ebenso wie sich der rechtsmäßige Anteil eines jeden durch den Verzicht eines weiteren Erbberechtigten erhöhen kann.


    Möge euch die Erinnerung an den lieben Verstorbenen begleiten wie ein wärmender Sonnenstrahl.


    Vale.


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    ROMA, ANTE DIEM V KAL OCT DCCCLVII A.U.C. (27.9.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Annahme/Ablehnung bitte in die Basilica Ulpia senden, nachdem ich dort das entsprechende Theme erstellt habe (heute Abend). Danke.


  • Ein Sklave der Tiberier brachte ein Schreiben für den Hausherrn vorbei:


    Ad
    Senator
    Maximus Decimus Meridius
    Casa Decima Mercator Roma



    Senator M' Tiberius Durus Senatori Max Decimo Meridio s.p.d.


    Ich möchte Dich gern ANTE DIEM VI NON OCT DCCCLVII A.U.C. (2.10.2007/104 n.Chr.) zu einem gemütlichen Abendessen in meinem bescheidenen Hause einladen.



    Vide, ut valeas
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  • MARCUS AELIUS CALLIDUS DECIMAE VALERIAE S.D.


    Du hast mir geschrieben, Decima Valeria, dass du die von mir angefragten 60 Amphoren Wein und 60 mit Datteln gefüllten Kisten zu einem Preis von 1650 Sesterzen liefern kannst.
    Ich nehme das von dir unterbreitete Angebot an und gebe diese oben genannte Bestellung bei dir auf.
    Den Wein kannst du sofort gänzlich oder ab jetzt in dir möglichen Nachschüben liefern lassen.
    Die Datteln liefere frisch, sobald ich dir den Termin mitteile.
    Ich werde veranlassen, dass dir gesamte Summe sofort bezahlt wird.
    Vale.


    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Spät am Tage brachte ein cursor eine Schriftrolle der besonderen Art vorbei. Sie war zwar gerollt, wie es üblich war, doch nicht nur durch ein Siegel geschlossen worden. Vielmehr räkelte sich eine Ranke leicht rötlichen Weinlaubes um den hochwertigen Papyrus. Der Bote gab die Schriftrolle persönlich beim ianitor ab und wies darauf hin, dass der Hausherr diese Einladung mit unversehrtem Blattblaub bekommen sollte. Alsbald verließ er das Haus und trug auch die weiteren Einladungen aus.



    Ad
    Decimus Meridius et Iulia Severa
    Decimua Maior
    Decimus Mattiacus
    Decima Lucilla et Germanicus Avarus
    casa Decima in Roma
    Italia



    In wenigen Tagen ist es soweit,
    für Meditrina* ist wieder Zeit!
    Für Speis und Trank und amüsante Sachen
    und natürlich zum ausgiebig Lachen.


    Doch was wär' schon ein Lachen ganz allein?
    Deswegen wollen wir gesellig sein!
    Gen Abend seid ihr eingeladen
    im Hause Aurelia Spaß zu haben.


    So strömt denn freudig und gut gelaunt her
    - was will ein Gastgeber denn noch mehr?
    Die gens Aurelia läd also ein
    zur zwölften Stunde hier Gast zu sein!



    Sim-Off:

    *Donnerstag, den 11.10.2007



  • Von
    Tiberius Duccius Lando
    Casa Duccia
    Mogontiacum / Germania Superior


    An
    Decima Valeria
    Casa Decima Mercatorum
    Roma



    Salve Valeria,


    auch mit nicht wenig Verzögerung hier meine Antwort.


    Die Nachricht mit deinem Kind hat mich traurig gestimmt, es tut mir leid für dich und die deinen.


    Ich selbst habe im Moment eigentlich nur frohe Botschaften zu verkünden.
    Die froheste: meine von mir verloren geglaubte Schwester Eila hat ebenso wie ich den Weg ins Imperium gefunden, und ist glücklicherweise auf einen Freund von mir gestoßen, welcher dafür sorgte dass wir wieder vereint wurden. Schwer zu beschreiben wie glücklich ich mich schätzen kann, vor allem da mir das nötige Vokabular dazu fehlt. ;)


    Des weiteren wird dir in der Adresse aufgefallen sein, dass mein Name sich mittlerweile geändert hat. Valentin Duccius Germanicus hat mich adoptiert, und mir so die Möglichkeit gegeben mich weiter im Imperium zu bewähren. Mein Name lautet nun Tiberius Duccius Lando.


    Ich werde übrigens in nicht allzu ferner Zeit nach Roma reisen, geschäftliche Verpflichtungen machen dies nötig, und ich würde mich freuen wenn wir die Zeit fänden uns zu treffen, es gibt viel zu erzählen!


    Mit der Bitte um Antwort ob es dir recht ist, und wo ich dich finden kann, verbleibe ich in Freundschaft!


    Loki


  • An
    Senator Maxmius Decimus Meridius
    Casa Decima
    Roma
    Italia

    samt Begleitung


    Einladung



    Marcus Vinicius Lucianus
    et
    Aelia Paulina


    geben ihre Hochzeit bekannt



    Am
    KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (1.11.2007/104 n.Chr.)
    laden wir zu den Feierlichkeiten
    anlässlich unserer Hochzeit
    nach Mogontiacum, Domus Legatus Augusti
    und würden uns über ein Erscheinen mehr als freuen.



    Marcus Vinicius Lucianus
    et
    Aelia Paulina


  • Ad
    Marcus Decimus Triarius et Lucius Decimus Subrius
    casa Decima in Roma
    Italia



    decemvir litibus iucandis M. Aurelius Corvinus s.d.


    Meine Worte werden wohl kaum im Stande sein, eure Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen zu lindern. Es sind Augenblicke, in denen man inne hält, Momente, die einem die eigene, unabwendbare Vergänglichkeit vor Augen führen.
    Auch wenn es euch in jenem Moment nichtig erscheinen mag, so möchte ich euch in meinem Amte als decemvir litibus iucandis darauf hinweisen, dass Appius Decimus Sicca euch weltliche Güter hinterlassen hat. Konkret geht es um 490.00 Sesterzen.


    Nach unseren geltenden Rechtsgrundsätzen seid ihr die legitimen Erben, sowie ebenfalls Titus Decimus Cursor, welcher gesondert angeschrieben wird. Um die rechtsmäßige Übertragung der oben aufgelisteten Betriebe zu gewährleisten, besteht die Notwendigkeit einer Einigung aller Erbberechtigten. Ich bitte euch, mir bis zum ANTE DIEM V ID NOV DCCCLVII A.U.C. (9.11.2007/104 n.Chr.) mitzuteilen*, ob ihr willens seid, euren jeweiligen Erbeiteil anzutreten. Sollte einer der Erbberechtigten diesen Termin versäumen, so wird sein, respektive ihr Anteil der Ganzheit des zu verteilenden Erbes hinzugefügt werden, ebenso wie sich der rechtsmäßige Anteil eines jeden durch den Verzicht eines weiteren Erbberechtigten erhöhen kann.


    Möge euch die Erinnerung an den lieben Verstorbenen begleiten wie ein wärmender Sonnenstrahl.


    Vale.


    [Blockierte Grafik: http://img100.imageshack.us/img100/2062/siegelmacdliwx8.gif]



    ROMA, ANTE DIEM VIII KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (25.10.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    Annahme/Ablehnung bitte diesmal direkt an mich senden.
    Beachte bitte auch die Reiseregeln.


  • An
    Decima Lucilla
    Casa Decima Mercator
    Roma



    Liebe Tante Lucilla,
    Das Ancilium hat mich gerade zur rechten Zeit erreicht. Ich danke Dir! Tags darauf haben wir die erste richtige große Schlacht geschlagen. Das Amulett hat mich beschützt, und Fortuna war auch auf meiner Seite - mir ist nichts schlimmes passiert. Ich versuche übrigens, Dir diesen Brief auf andere Weise zukommen zu lassen als sonst, denn die Zensur ist völlig abartig. Bei Deinem letzten Schreiben war die Hälfte geschwärzt, als ich es in die Hand bekam, und ich kann mir nicht vorstellen, dass Du mir so viele geheime, moral-zersetzende, böse Information in den Brief gepackt hast, die das hätten rechtfertigen können. Ich hab mich trotzdem sehr gefreut, über den Brief und das Amulett. Sag mal - kann es sein, dass da noch irgendein Gebäck dabei war? Es waren ein paar Krümel zwischen den Blättern, und sie rochen irgendwie so wie die extrafeinen Gewürzplätzchen, die wir damals bei Großtante Drusilla gern gebacken haben, weißt Du noch?
    Ich hab nämlich die Meldereiter im Verdacht, dass sie die Botschaften plündern, die sie überbringen sollen. Vielleicht sind es auch die Scribae in der Poststube. Auch das ist ein Grund, warum ich diesen Brief lieber jemand anders mitgebe. Ich versuche aber, keine strategischen Dinge hineinzuschreiben, die den Parthern Vorteile brächten, falls sie die Nase in meine Privatpost stecken sollten...


    Wo war ich - die Schlacht. Du kannst Dir nicht vorstellen, was das für ein Gefühl ist, als einer von tausenden so über die Ebene zu marschieren, auf den Feind zu. Am Morgen hab ich natürlich keinen Bissen heruntergebracht. Ich hatte große Angst, und die meisten anderen auch, außer die Veteranen wahrscheinlich. Es war wahnsinnig heiß, und wir standen auf einer Ebene, die so völlig ausgedörrt von der Sonne war, und der Feind uns gegenüber auf einer Anhöhe. Sie hatten viele Bogenschützen und natürlich Reiter, und haben versucht uns zu zermürben. Sie kämpfen ganz anders als wir. Zwischendurch haben sie uns eine Masse von Leuten entgegen geworfen, die gar keine Soldaten waren, nur ein zusammengewürfelter Haufen, der es nicht lange gemacht hat. Aber ihre Reiter sind absolut furchterregend.
    Es war alles ein großes Blutvergießen, chaotisch und schrecklich, das man nicht so richtig beschreiben kann, mit Worten. Zwischendurch dachte ich zweimal, jetzt wäre es aus mit mir, aber dann ist es doch glimpflich verlaufen für mich und ich wurde nur leicht verletzt, auch weil mir Kameraden geholfen haben, obwohl man das eigentlich gar nicht tun soll. Die Legio ist wie ein großes Tier, ein Tausendfüßler mit Scutum-Schuppen und Gladius-Beißzangen, da kommt es auf den einzelnen nicht an.
    Wir waren in der Mitte der Formation, und die Parther hatten es, glaub ich, auf unseren Adler abgesehen, jedenfalls haben wir von der Ersten Kohorte es ziemlich heftig abgekriegt. Aber wir haben sie zurückgeschlagen und die Schlacht gewonnen. Am Ende hat der Imperator selbst eine Rede gehalten. Er sagte, es sei ein großer Tag für Rom und wir könnten alle stolz sein. Ich mache mir aber Sorgen, Parthia ist so groß (ich hab ein Werk mir gekauft, mit einer Reisebeschreibung und einer Karte auch), und wir sind gerade erst am Rand. Und haben schon viele Kameraden verloren.
    Ich bin furchtbar traurig weil auch ein sehr guter Freund von mir gefallen ist. Ich kannte ihn gar nicht so lange aber wir waren wie für einander bestimmt, Seelenverwandte eben. Iunius Lucullus hieß er. Er hat nicht daran geglaubt, dass dieser Feldzug irgendwozu gut ist, aber er hat trotzdem unheimlich tapfer gekämpft. Das ist wahres Heldentum, finde ich.


    Also - mein Centurio, von dem wirs hatten, besitzt einen Merkurstab, da wo bei uns ein stolzer iberischer Hengst zu finden ist. Er ist wirklich sehr freundlich und sympathisch, und dabei ein absolut unbesiegbarer Kämpfer in der Schlacht, und mich würd ja immer noch interessieren, ob du ihn kennst. (Groß, kräftig, schwarze Haare, ich sag mal: wohlgenährt, ein bisschen zerstreut und mit der Angewohnheit oft so eine Augenbraue hochzuziehen. Na?)
    Der Primus Pilus ist dagegen kalt wie ein Gletscher-Gipfel, aber ich finde ihn auch toll. Kunststück, er verkörpert ja auch alles was einen guten Soldaten so ausmacht, sonst wäre er nicht Primus Pilus. Ich habe ihn mir zum Vorbild genommen, und glaub dass das für mich ein guter Ansporn ist. Ich bin oft einfach noch viel zu weich. Bei der Schlacht musste ich kotzen, und bei dem Überfall in der Nacht auch, und ich denke ständig viel zu viel daran, dass die Parther gegen die wir kämpfen zwar Barbaren und grausam, aber trotzdem und zweifellos ja auch Menschen sind, dass sie auch Schmerzen haben wenn sie verletzt werden, dass irgendwo vielleicht eine Familie auf sie wartet, und dass sie lieber am Leben bleiben würden, als unter unseren Gladii zu sterben. Das kann so nicht weitergehen, das macht mich noch ganz verrückt.


    Ich glaub aber auch, Lucilla, Du hast eine ganz große Macht, mit der Acta. Du kannst Reputationen aufbauen oder zerstören. Ich weiß ja, dass Du nur die Wahrheit schreibst, soweit das bei einem Sprachrohr imperialer Interessen halt geht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es einen Haufen Leute gibt, die Dich nicht zum Feind haben wollen.
    Findest Du echt, man sollte sich Patrizier warmhalten? Ich weiß nicht - die sind oft doch so schnöselig und bilden sich wer weiß was ein. Und zum Beispiel einer aus meiner Grundausbildung, der kam sehr viel später noch dazu als ich, aber ist halt Patrizier, und schwupps landet er sofort bei der Reiterei. Das ist einfach nicht gerecht. (Aber bei uns ist die Kameradschaft eh viel besser als bei denen, also nicht dass Du denkst ich wäre neidisch oder so, es ist nur das Prinzip das mir gegen den Strich geht.)


    Der Name von Deinem Senator kommt mir tatsächlich irgendwie bekannt vor. Gab es da nicht mal so einen Riiiesen-Skandal, wo er irgendwie die Geschichte unseres Reiches verunglimpft haben soll? Klingt nach einem nicht-alltäglichen Mann, wobei ich mir natürlich nicht vorstellen könnte, dass du, liebe Tante Lucilla, Dich mit einem alltäglichen begnügen würdest. Und wenn er noch dazu nett ist, dann klingt das ja gut. Das muss schon ein besonderer Mann sein, der Dir auch ebenbürtig ist, davon gibts wahrscheinlich nicht so viele. Wisst ihr denn inzwischen wann ihr ungefähr heiratet? Ich glaub aber, Onkel Livianus und ich werden es nicht so bald nach Hause schaffen. (Den bekomm ich übrigens so gut wie nie zu Gesicht, kann ihn also nicht grüßen. Aber es wird ihm wohl gutgehen.)


    Aber sag mal - mit dem "aufregenden" großen Spartakuss, meinst Du da den Spartakuss von Gloria et Honor? Den Helden der Arena? Hattest Du etwa mal was mit einem Gladiator???!!! Das hätt ich jetzt gar nicht gedacht, da ist ja spannend, erzähl doch mal! Oder hast Du nur für ihn geschwärmt, wie ich damals für Fulvius Invictus, als ich mein ganzes Zimmer mit seinem Konterfei geschmückt hab, und Gladiator werden wollte. Naja, ich glaub die Phase hat jeder mal.


    Liebe Lucilla, ich danke Dir für Deine guten Wünsche, und nochmal für das Amulett, und überhaupt für Deine tollen Briefe. Ich zehre immer tagelang von der Freude, die sie mir bringen, hier in der Einöde, dem Krieg und all dem. Ich versprech Dir, auf mich aufzupassen, und pass Du wie immer auch auf Dich auf! Ich drücke Dich ganz fest. Wir sehen uns dann beim Triumphzug.


    Dein Faustus



    PS. Wenn Du mir antwortest, schick es bitte nicht direkt an mich, sondern schreib als Adressaten obendrauf den "Handelskontor Thyrsus et Telestas, Via Curva, Zeugma, Syria", und erst innenrein dann meinen Namen. Diese Leute sind viel unterwegs zwischen Zeugma und uns, und können das dann mitnehmen. Ich bin doch ein Patriot und möchte dem Imperium Tinte sparen.



    An
    Marcus Decimus Mattiacus
    Casa Decima Mercator
    Roma



    Lieber Onkel Mattiacus,
    Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, dass wir zusammen im Garten gesessen sind, und Du mir so spannend von Deinen Abenteuern im hohen Norden erzählt hast. Wie geht es Dir, was machst Du so?
    Mir geht's ganz gut, ich wollte mich einfach mal bei Dir melden. Ich bin ja zur Legio Prima gegangen, ziemlich spontan, und hab jetzt sozusagen mein eigenes großes Abenteuer. Allerdings haben wir hier in Parthia nicht wirklich Kontakt mit den Bewohnern dieses Landes, abgesehen davon, dass sie versuchen uns abzuschlachten und umgekehrt. Ein paar verdurstenden Zivilisten sind wir auch schon begegnet, die Parther haben nämlich die Brunnen auf unserem Weg alle vergiftet, aber unser Wasser hat trotzdem einigermaßen gereicht.
    Es ist schade, dass es sich darauf beschränkt, denn sie sind zwar Barbaren, aber doch wohl kulturell hochstehende, und es würde mich schon interessieren, sie zu erforschen.


    Die erste große Schlacht haben wir jetzt geschlagen, und sie gewonnen, auch wenn es ein teuerer Sieg für uns war. Die Parther sind gerissen, sie haben zu Anfang eine ganze Reitereinheit hinter sich her gelockt, zur Verfolgung, und sie dann gnadenlos mit Pfeilen niedergestreckt. Gute Reiter sind sie auch, wenn sie im vollen Galopp mit dem Bogen schießen, dann könnte man glauben, man hätte Centauren vor sich. Und ihre schweren Reiter, wenn sie so in breiter Front auf einen zurasen, scheinen direkt aus einem Albtraum entsprungen. Doch letztendlich war ihnen unsere Geschlossenheit, Formation und Standhaftigkeit einfach überlegen, denk ich mal. (Und mehr waren wir auch.)
    Ich persönlich hatte Glück in der Schlacht, und bin trotz meiner Unerfahrenheit mit so ziemlich heiler Haut davongekommen. Ich denke aber, vielleicht hätte ich es wie Du machen sollen, und mich der Legio-Familientradition doch nicht beugen sollen. Die Kameradschaft ist phantastisch, und natürlich komme ich auf diese Weise ein bisschen rum in der Welt, aber der Krieg an sich ist widerlich, und ich glaube ich bin dafür einfach nicht gemacht. Anderen macht es weniger aus, kalt lässt es, glaub ich, aber nur die wenigsten.


    Wie war das eigentlich bei Dir, wie hast du Deinen Weg gefunden, wenn ich fragen darf? Hast Du nie drüber nachgedacht sub aquila zugehen, hat Dich die Familie nie in diese Richtung geschoben? Ich würd mich jedenfalls sehr freuen von Dir zu hören, und sende Dir viele herzliche Grüße vom Ende der Welt!


    Faustus


    PS. Wenn Du mir antwortest, schick es bitte nicht direkt an mich, sondern schreib als Adressaten obendrauf den "Handelskontor Thyrsus et Telestas, Via Curva, Zeugma, Syria", und meinen Namen dann erst innenrein. Diese Leute wissen Bescheid und überbringen das dann. Die Legio-Zensur ist völlig abartig, da werden die Briefe ganz und gar verstümmelt, da kann man das Schreiben gleich lassen.



    An
    Senator Maximus Decimus Meridius
    Casa Decima Mercator
    Roma



    Salve Onkel Meridius,
    Meine respektvollsten Grüße sende ich Dir. Wie geht es Dir? Ich hoffe Du findest es nicht dreist, dass ich Dir einfach so schreibe, nachdem was ich in Rom angestellt habe. Ich weiß nicht ob Onkel Livianus Dir davon erzählt hat, aber die Urbaner sagten, sie hätten Dir meinen Siegelring übergeben, also geh ich mal davon aus, dass Du über die Misere Bescheid weißt. Ich bedauere wirklich von ganzen Herzen was ich da für Blödsinn gemacht habe, und ich hoffe Du glaubst mir, dass ich mein allerbestes tue, um es wieder gut zu machen. Deshalb bin ich jetzt ja auch hier in Parthia.
    Als ich Dich zum letzten Mal gesehen habe, ich weiß gar nicht mehr bei welchem Fest es war, war ich ja noch beinahe ein Kind. Aber ich denke Du weißt welch großen Respekt meine Mutter Dir entgegengebracht hat. Und sie hat mir immer sehr viel von Deinen Taten und Siegen, und Deinem Wirken für das Imperium erzählt. Das ist auch ein Grund, warum ich Dir schreibe - ich möchte Dich nämlich um Rat bitten.


    Aber vielleicht interessiert es Dich, erst mal vom Feldzug zu hören? (Wobei ich Dir wahrscheinlich wenig neues damit sage.) Nachdem wir den Euphrat überquert hatten, ist uns zuerst lange Zeit kein einziger Parther begegnet. Das Land war wie ausgestorben, als wäre unter der brennenden Sonne alles Leben einfach verglüht, in dieser öden, zerklüfteten Hügellandschaft. Bis auf die Schakale, die nachts um das Lager gestrichen sind, die Schlangen und Skorpione. Die Dörfer an denen wir vorbeikamen waren leer, die Leute geflohen, die Speicher leer und die Brunnen vergiftet. Dann, eines Nachts, haben sie uns zum ersten Mal angegriffen, und heimtückisch mit Brandpfeilen, und dann auch mit anderen Pfeilen, aus der Dunkelheit geschossen. Wir sind ausgerückt und haben sie vertrieben, und das war das erste mal für mich, dass ich in einem Gefecht mit dabei war. (Die Veteranen nannten es allerdings nur ein 'Geplänkel'.)


    Die erste richtige Schlacht liegt jetzt auch hinter uns. Nahe der ersten großen Stadt auf unserem Weg haben die Parther sich uns gestellt in einer offenen Feldschlacht. Sie sind auf einer Anhöhe aufmarschiert, wir kamen von der Ebene her. Es war Mittag und sehr sehr heiß als die Heere aufeinandergetroffen sind. Erst einmal haben sie uns mit Pfeilen überschüttet, dann kamen haufenweise zusammengewürfelte, ziemlich disziplinlose Fußtruppen, und dann die schweren Reiter. Die ganze Zeit dröhnte dazu ihre Kriegsmusik, so ein unterirdisches Grollen und Trommeln, als würde es direkt aus Dis' Reich hervordringen.
    Wir haben diese Schlacht gewonnen, aber es war - jedenfalls aus meiner Perspektive - ein gar nicht einfacher Sieg. Aber ich war ja auch mittendrin und ohne Überblick, von aussen sah das vielleicht anders aus. Mir jedenfalls schien es mir zwischendurch auf Messers Schneide zu stehen.
    Wie ein riesiger Keil sind die parthischen Panzerreiter in unsere Reiterabwehr gebrochen. Das war eine Wucht, die ist einfach unvorstellbar. Von den Kameraden ganz vorne sind viele einfach zerschmettert oder zertrampelt worden. Diese Pferde sind Bestien, mehr wie Rhinozerosse als wie die schönen edlen Tiere die unsere Familie züchtet, sie sind so blutgierig wie ihre Herren und zertrampeln jeden, der ihnen unter die Hufe kommt. Der Feind hatte es wohl ganz besonders auf unseren Adler abgesehen, deshalb haben wir in der Mitte der Formation es ziemlich abgekriegt. Aber ihnen ist es natürlich noch schlimmer ergangen, und als dann die Reservetruppen und unsere Reiterei noch eingegriffen haben, haben sie sich zur Flucht gewendet. Ich habe wirklich erlebt, jetzt in dieser Schlacht, wie Formation das ein und alles ist, und Disziplin natürlich, um nicht aufgerieben zu werden.
    Viele aus meiner Centurie sind gefallen, und ich hab auch einen wirklich guten Freund verloren. Ich selbst bin zwar nicht ohne Blessuren davongekommen - das ist, glaub ich, niemand - aber es ist nichts schlimmes. (Onkel Livianus kann auch nichts ernsthaftes passiert sein, sowas hätte sich ja gleich verbreitet wie ein Lauffeuer.)
    Nach der Schlacht hat dann der Imperator selbst das Wort an uns gerichtet, sagte wir hätten Rom Ehre gemacht, und es sei ein großer Tag für Rom.


    Ja. Das ist die eine Seite. Die andere ist: ich hab Zweifel. Deshalb wende ich mich an Dich, denn Du hast doch so viele Schlachten geschlagen und Feinde des Imperiums niedergerungen, und vielleicht weißt du eine Antwort für mich?
    Es ist doch so - das Land in dem wir hier kämpfen ist endlos weit weg von Rom. Und wir sind auch nicht in Armenia, um das, wie ich gehört habe, dieser Krieg ja überhaupt entbrannt ist. Die Parther, gegen die wir hier stehen, die verteidigen ihre Heimat. Und ich kann mir gut vorstellen, dass sie mit den Übergriffen auf Armenia gar nichts zu tun haben, gerade die einfachen Soldaten sowieso nicht. Sie haben uns nichts getan. Mein Centurio sagte mir anfangs, die Parther seien keine "richtigen" Menschen, nicht so wie wir, aber ich habe gesehen, dass sie genauso Schmerzen haben wie wir, und genausowenig sterben möchten.
    Und dann sind da die Zivilisten. Die können doch erst recht nicht dafür. Ich habe Kinder gesehen, die eingefallen vor Durst am Wegesrand kauerten. Sie haben uns um Wasser angebettelt, aber wir hatten Order, ihnen nichts zu geben. Es hat ja für uns selbst kaum ausgereicht. Es ist furchtbar.
    Der Imperator hat uns kundgetan, dass wir hier sind, um die Wege zu schützen, auf denen die fremden Völker ihren Reichtum zum Zentrum der Welt, nach Rom bringen. Und zur Vergeltung natürlich. Mein Centurio sagt, wir sind hier um die Menschen in unserer Heimat zu schützen.
    Ich weiß nicht was ich glauben soll. Ich will ja für Rom kämpfen und meinen Beitrag leisten, um das Imperium zu beschützen - aber gibt es wirklich einen guten Grund, dafür dass wir hier sind, der all die Greuel rechtfertigt, und all die toten und verstümmelten Kameraden?
    Ich weiß dass Krieg kein Spaziergang ist, und vielleicht bin ich naiv. Aber wenn das hier alles keinen Sinn haben sollte, dann wäre es das größte und widerlichste Verbrechen dass man sich überhaupt vorstellen kann...
    Kannst du mir das sagen, Onkel Meridius? Und auch wie man den Ekel los wird, jemanden zu töten? Mir dreht sich bei dem ganzen Blutvergießen immer der Magen um.


    Ich hoffe ich belästige Dich nicht zu sehr mit diesen ganzen Fragen. Aber ich bin gerade ziemlich verzweifelt. Ich schicke Dir diesen Brief nicht über die Legiopost, sondern gebe ihn jemandem mit.
    Wenn Du mir antwortest, dann schick es bitte auch nicht direkt an mich, sondern an: "Handelskontor Thyrsus et Telestas, Via Curva, Zeugma, Syria", ich hab mit denen eine Abmachung.
    Bitte sag auch Tante Severa von mir ganz liebe Grüße. Ich hoffe euch beide, und die ganze Familie, bald wiederzusehen.
    Vale!


    Faustus Serapio


  • An den Medicus
    Decimus Mattiacus



    Sei gegrüßt, Decimus!


    Mit diesem Brief erreicht dich die dringliche Bitte nach einer Visite im Haushalt der Claudier zu Rom. Ich schreibe dir, da meine liebste Leibsklavin an einem schlimmen Fieber erkrankt und unser Medicus ratlos ob dessen ist.


    Ich sorge mich sehr und wäre dir sehr verbunden, wenn du auf schnellstmöglichem Wege herbeieilen könntest. Deine Entlohnung wird der Mühen angemessen sein.


    Vale,
    [Blockierte Grafik: http://img152.imageshack.us/img152/5753/unterschriftepicharisyt9.gif]

  • Einer meiner Scribae überbrachte beim Eindunkeln die folgende Nachricht:


    Vertraulich: Nur für Maximus Decimus Meridius


    Salve Patronus,


    Ich schreibe dir im Wissen um eine schwierige Situation. Es ist wieder Wahlkampf in Roma und seit langer Zeit befindet sich endlich wieder einmal ein Annaeus unter den Kandidaten.


    Dieser junge Mann ist nicht nur ein Familienmitglied, er hat sich zudem entschieden, mich als seinen Patronus zu wählen. Da ich ihm aber leider im Senat keinerlei Hilfe sein kann für seinen Wahlkampf, möchte ich dich als meinen Patronus um diesen Gefallen bitten.


    Du weisst, oft kam dies bisher nicht vor, ich war immer ein zurückhaltender Klient, was Forderungen anging, doch in dieser Angelegenheit möchte ich dich um deine Hilfe bitten. Sprich für ihn, schütze ihn vor den Attacken, welche seine Gegner sicherlich vorbringen werden, auf dass er gewählt werde.


    Ich möchte ihn nämlich nicht auf Grund einer Nichtwahl nach Parthia zu den Legionen schicken, wo er dann sein Tribunat erfüllen würde.


    In Sorge um ein Familienmitglied und Klienten,


    Lucius Annaeus Florus.


    Der Brief war fein säuberlich gesiegelt und auf dem Zettel stand erneut in dicken Lettern: VERTRAULICH: NUR FÜR SENATOR MAXIMUS DECIMUS MERIDIUS

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA


  • An:
    Senator Maximus Decimus Meridius,
    Casa Decima, Roma, Provincia Italia


    Von:
    Procurator Viarum, Eques Marcus Octavius Augustinus Maior,
    Forum Provincialis, Tarraco, Provincia Hispania



    Salve Patronus,
    ich schreibe dir um dich über die neusten Vorkommnisse zu berichten. Ich wurde vom Proconsul Hispaniens zum Procurator Viarum ernannt und erhielt ein Mandat in der Curia Provincialis, wie ich es erhofft hatte.


    Zuerst zum Proconsul. Wie ich ihn bisher erlebt habe ist er ein sehr fähiger Mann, der es anscheinend gewohnt ist seinen Willen durchzusetzen, was als Proconsul wohl eine gute Fähigkeit ist. Als Flavier besitzt er den typischen flavischen Stolz. Alles in Allem denke ich, dass die Entscheidung des Senates, Flavius Furianus als Proconsul zu entsenden, um wieder etwas Ordnung in die Provinz zu bringen, eine wirklich hervorragende war. Womöglich ist er auch der geeignetste Senator, der entsendet werden konnte, außer dir natürlich Patronus. Sofort nach Amtsantritt führter er unverzüglich einige notwendigen Reformen durch. So entließ er die bunt zusammengemischte Curia Provincialis oder er hob u.a., die Regelung zum Ordo Decurionum auf.


    Mein zweiter Punkt ist die Curia Provincialis. Hier herrschen, nach wie vor, Missstände, die beseitigt werden müssen! Besonders negativ ist mir der amtierende Duumvir von Tarraco aufgefallen. Er stammt aus Corduba, und berichtet öffentlich, dass er sich mit der Region sehr verbunden fühlt. Schon am ersten Sitzungstag, an dem ich anwesend war, zog er verbal über Senatoren Roms und auch über mich, einen Ritter, her. Es wird sich in der kommenden Zeit noch herausstellen, ob er ein Einzelfall ist oder ob ein Großteil der Curia diese Einstellung mit ihm teilt.


    Ich hoffe es geht dir und deiner Frau gut und du erholst dich , ob auf dem Landsitz oder in der Stadtvilla vom anstrengenden Senatorendasein. Ich werde dich über alle wichtigen Neuigkeiten sofort in Kenntnis setzen. Es wäre mir eine Ehre, wenn du auch dem Senat von den mir genannten Punkten berichten würdest, damit auch die anderen Senatoren von der hervorragenden Arbeit des Proconsuls bescheid wissen.


    Ich wünsche dir und deiner Frau den Segen der Götter,


    gez.




    Marcus Octavius Augustinus Maior
    ID NOV DCCCLVII A.U.C. (13.11.2007/104 n.Chr.)

  • Ein Liktor des Consuls hatte sein übliches Rudel verlassen, um an der Casa Decima einen Brief seines Dienstherren loszuwerden.


    Auctrix Actae Diurnae
    Decima Lucilla



    Consul Seppius Septimus salutem dicit.


    Mit Bedeuern habe ich dein Ansuchen entgegen genommen, den Senat gemäß des Gesetzes mit der Wahl eines neuen Auctors zu beauftragen. Mehrere Senatoren sprachen sich nun dafür aus, zunächst deine Empfehlung für einen Nachfolger zu hören. Kannst du uns eine oder mehrere Personen nennen, aus der derzeitigen Redaktion der Acta Diurna oder aus anderen Kreisen, die du für eine Nachfolge in deinem Amt empfehlen kannst? Deine unschätzbare Erfahrung auf diesem Posten kann uns auch jetzt nur eine wertvolle Hilfe sein.


    Vale bene
    Seppius Spetimus, Consul


  • An
    Maximus Decimus Meridius
    Casa Decima in Rom
    ITALIA



    Lieber Onkel,


    es wird dich sicher verwundern, dass du Post aus Ägypten bekommst. Aber das hat einen ganz einfachen Grund: Ich habe dem Cultus Deorum den Rücken gekehrt und mich auf eine, zugegebenermaßen, etwas überstürzte Reise nach Alexandrien gemacht. Rüge mich bitte nicht deswegen, mir geht es gut und ich bin wohlauf.


    Nach meinem Besuch bei deinem Klienten und meinem Freund Apollonius, der inzwischen ja auf Capri residiert, habe ich mich entschieden, hier am Museion und der daran angeschlossenen medizinischen Fakultät um eine Anstellung als Ärztin zu bitten. Stell dir vor, man hat mich sogleich eingestellt! Derzeit sitze ich in einem Zimmer des weitläufigen Museionsgeländes und schreibe diesen Brief. Der stellvertretende Epistates tou Museion hat mich allerdings bereits darüber aufgeklärt, dass es sich für einen Philologos (das bin ich nun) nicht ziemt, im Museion zu hausen. Deswegen werde ich mich nach einer kleinen Wohnung oder einem Haus in der Nähe umsehen, je nach dem wie mein Budget ausreicht. Hier gleich eine Bitte: Sende mir bitte kein Geld. Ich möchte versuchen, mir eine eigene Existenz aufzubauen, auch wenn du ebendiese vermutlich nicht sehen wirst, da du ja Senator bist.


    Hier in Ägypten ist vieles anders. Allein die Fahrt hierher war schon ein Erlebnis für sich. Ich weiß jetzt, warum so viele die Herbststürme des Mare Internum verfluchen, denn ich gehöre zu denen, die es tun. Das beständige Auf und Ab machte mich ganz verrückt, und ich habe immer noch manchmal das Gefühl, auf einem riesigen, sich bewegenden Schiff zu sein. Die Häuser sind beinahe alle aus hellem Sandstein, die Menschen sind fröhlich und die Einheimischen tragen ganz bunte und seltsam anmutende Gewänder. Ich bin nun seit zwei Tagen hier, habe aber noch nicht viel gesehen außer dem erstaunlichen Hafen mit seinem riesigen Leuchtturm, den Märkten und dem Museion selbst. Einer meiner Akroatai möchte allerdings eine Stadtführung mit mir machen, damit ich mich nicht mehr verlaufe - das war nämlich am Tag meiner Ankunft der Fall.


    Lieber Meridius, eines wurmt mich ja schon die ganze Zeit. Wie geht es Severa und wie geht es dem Kind? Ich hoffe doch, dass beide wohl auf sind. [strike]Weißt du, ich habe in letzter Zeit wieder über das Thema Familie nachgedacht und beschlossen, dass du mir [/strike]


    Bitte entrichte auch den anderen meine Grüße. Sie sollen sich nicht um mich sorgen, ich verspreche auch, regelmäßig zu schreiben. Wenn ihr mir antworten möchtet, so sendet die Briefe bitte vorerst an das Museion direkt. Sobald ich eine Bleibe gefunden habe, werde ich euch das wissen lassen, dann ändert sich auch die Adresse.


    Mögen die Götter über dich und die andren wachen!


    Valeria


  • An
    Decima Lucilla
    Casa Decima Mercator
    Roma


    Liebe Lucilla,
    ich habe leider schlechte Nachrichten. Livianus ist verschollen. Er ist von einem Ausritt in der Nähe von Edessa einfach nicht zurückgekommen, haben sie uns gesagt. Es gibt wenigstens keine Anzeichen dafür dass er tot wäre. Aber ich mache mir natürlich trotzdem grosse Sorgen. Ich weiss auch nicht, ob sie uns wirklich die ganze Wahrheit sagen. Noch am selben Tag haben sie ihn sofort als Legatus ersetzt, durch den bisherigen Tribunus laticlavius.
    Ich habe sogar den Imperator selbst gefragt. Denn das wurde uns alles verkündet bei einer Zeremonie wo Auszeichnungen vergeben wurden, und ich habe auch Armillae bekommen, wenn ich auch nicht wirklich weiss wofür. Da war ich nah an ihm dran und hab einfach gefragt. Der Imperator sagte dann, wenn Livianus zu den Parthern gegangen wäre, dann würde die Prima ihm nachfolgen. Und wenn er über den Styx gegangen sei, dann würden wir für ihn weiterleben.
    Ich weiss nicht was ich sagen soll. Ich mach mir auch Vorwürfe, dass ich ihn immer nur enttäuscht und wütend gemacht habe. Aber ich glaub nicht dass er tot ist, Livianus lässt sich nicht so einfach von den Parthern umbringen! Und wenn er in Gefangenschaft geraten ist, dann doch bestimmt als Geisel, und wir haben ja auch hohe Gefangene, bestimmt kann er in einem Austausch zurückkehren. Ich will nicht die Hoffnung aufgeben.
    Vale Lucilla, ich umarme Dich ganz fest.
    Dein Faustus


  • Maximus Decimus Meridius
    Casa Decima Mercator
    Roma | Italia


    Sei gegrüßt Senator Meridius,


    der Ruhm der iberischen Rösser eilt in jeden Winkel der Welt, und mit ihm auch der Ruf des Gestüts, welches das Deine ist.
    Aus diesem Grunde schreibe ich Dir: ich besitze das Gestüt der Hros Duccia, ein Traditionsunternehmen und in den nördlichen Gefielden des Reiches ziemlich bekannt. Natürlich rechne ich nicht damit, dass der Ruf unseres kleines Unternehmens bis zu Dir vorgedrungen ist, doch lass mich Dir von meinen Absichten erzählen:


    Ich habe vor kurzem einen Großteil unserer Tiere auf einer größeren Auktion an wohlwollende Liebhaber edler Pferde verkauft, und habe demzufolge nun etwas mehr Platz in meinem Stall. Diesen möchte ich unter anderem mit einem Tier aus Deinem Gestüt füllen, um frisches und südliches Blut in die Stammbäume meiner Zucht zu bringen.


    Es würde mich daher freuen, wenn wir darüber ins Geschäft kämen.


    Vale bene,
    Lando


    Tiberius Duccius Lando
    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Forum Mogontacii
    Mogontiacum | Prv. Germania


  • Senator Maximus Decimus Meridius
    Casa Decima
    Roma
    Italia



    Salve Senator Decimus Meridius,


    ich möchte dir in diesem Brief meinen Dank für deine Glückwünsche aussprechen und gleichzeitig auch meiner Freude über dein Geschenk Ausdruck verleihen.
    Die Pferde Hispanias haben fast im gesamten Imperium einen hervorragenden Ruf und ich fühle mich geehrt, nun selbst solche Prachttiere zu besitzen.


    Es wäre mir eine Freude gewesen, hättest du bei meiner Vermählung beiwohnen hättest können, aber natürlich verstehe ich deine Entscheidung über die Prioritäten, zumal auch die Reise nach Germania momentan nicht die angenehmste ist.

    Auch möchte ich dir die besten Wünsche für deine Gattin übermitteln, auf dass dir die Götter den Nachwuchs schenken, den ihr euch wünscht.


    Ich habe mich in Germania schon lange eingewöhnt und weiss mittlerweile die Annehmlichkeiten zu schätzen, die es ausserhalb Roms gibt. Und ich muss sagen, die germanisch stämmige Bevölkerung, die hier für den Kaiser arbeitet oder den Dienst bei den Militärs versieht muss sich vor den Beamten in Rom keineswegs verstecken, nein, ich gehe gar soweit, zu sagen, dass sich einige Römer in Sachen Engagement und Tatendrang sich hier ein Vorbild suchen könnten.


    Mögen die Götter Dich, Deine Fmilie und Dein Haus beschützen.



  • Seit einigen Tagen ging das Gerücht um, das ein wohlhabender Senator den Markt von Getreide durch spekulative Großkäufe preislich stabil halten wöllte. Natürlich sagte man in den Gassen etwas Anderes. Aber erstens glaubte ein anderer Senator nur selten das, was in den Straßen der Stadt verbreitet wurde und zweitens hielt sich Getreide nun wirklich nicht ewig, was einen überzogenen Preis niemals gewähren lassen würde.


    Heute kam ein Bote zur Casa Decima. Einer jener Jungen die vor der Hochzeit des Senator Avarus mit Decima Lucilla diesen Weg sehr oft gingen. Er kannte den Weg und er wußte damit auch, wo der Kasten für die Post war.



    An
    Maximus Decimus Meridius
    Casa Decima
    Roma
    Italia


    Salve Senator, mein herzliches Beileid für den Verlust Deines Sohnes. Es ist immer schwer einen geliebten Menschen zu verlieren. Noch viel schwerer ist es einen eigenen Sohn vor sich selbst sterben zu sehen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir schreiben, das es nötig ist sich intensiv davon abzulenken.


    Ich möchte in diesem Brief um etwas bitten. Vor zwei Tagen kam einer meiner Verwalter nach Rom und beklagte sich über den geringen Marktmengen an frischen Hafer. Jetzt durch eine Erweiterung der Kapazitäten hat sich diese Situation für meinen Zuchtbetrieb noch verschärft. Daher würde ich gerne darum bitten, das du mir ein Zukaufangebot für eintausendvierhundert Scheffel Getreide pro Woche unterbreitest.


    Vale bene


    [Blockierte Grafik: http://www.ostheim21.de/Imperium/Sig_Avarus.gif]


    ANTE DIEM IV NON FEB DCCCLVIII A.U.C.

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