Epistolae | Briefe, Schreiben und sonstige Nachrichten sind hier abzugeben.

  • An Decima Seiana
    Casa Decima Mercator
    Rom


    Mein liebes Schwesterchen,


    ich schreibe Dir aus dem Zwölfmeilenland. Das heißt Sand, Fels, Gluthitze, verdreckte Fellachen, stinkende Kamele, Schlangen und Skorpione. Wenn ich jemals wieder anfangen sollte zu schwärmen "ach, Rom ist so langweilig, ich möchte mehr von der Welt sehen", dann schüttel mich bitte so lange bis ich wieder vernünftig werde. Seit Wochen schon sind wir unterwegs auf der Suche nach diesen verdammten Wüstenreitern, aber wie zu erwarten sind sie einem direkten Kampf ausgewichen und haben Haschen zwischen den Dünen mit uns gespielt. Vor kurzem gab es dann einen feigen Überfall, bei dem ist Artorius Menas gefallen, der Probatus dessen Sklaven ich an Deine Buchhandlung in Alexandria verwiesen hatte, Du erinnerst dich? Das mit Menas ist traurig, ich mochte ihn sehr und hab immer gedacht, er kommt mal so hoch hinaus wie sein Onkel Avitus. Mein Klient war er ausserdem, und ich hatte in Parthien zusammen mit seinem Vater gedient.
    Letzte Nacht hatten wir dann zum ersten Mal ein größeres Gefecht, und ich habe, auch zum ersten Mal, meine Kohorte in einem ernsthaften Kampf befehligt. Hat gut geklappt, wir haben eine Menge von diesen Bastarden über den Styx geschickt. Aber einfaches Räubergesindel ist das nicht, dafür kämpfen sie zu entschlossen. Was ihnen natürlich fehlt, das ist die Disziplin, sind halt Barbaren. Bisher sind wir übrigens nicht auf die sagenhaften Acephali gestoßen, was mich doch ein wenig enttäuscht.


    In Syene, wo wir zum letzten Mal Kontakt mit der Zivilisation hatten, hab ich mir natürlich eine Acta besorgt. Also ganz, ganz herzlichen Glückwunsch Domina Auctrix! War ja klar, dass Du die Senatoren überzeugst! Bona Dea, meine Schwester vor dem Senat, ich glaub da darf ich doch noch mal betonen, wie unheimlich stolz ich auf Dich bin! Und ich freu mich schon darauf, endlich wieder patriotische Klänge in der Acta vernehmen zu können, und nicht, wie unter dem vorigen Auctor, ständig diese unqualifizierten Schmähungen des Militärs lesen zu müssen.
    Du machst das schon. Und auch den Verleumdungen unserer Familie solltest Du echt mal den garaus machen. Also, in der Acta meine ich. Ich blicke da ja nicht durch, aber anscheinend laufen da ein Haufen Intrigen gegen uns. Da muss man sich doch wehren! Da kann ja niemand behaupten, Du würdest Deine Position missbrauchen, wenn Du verhinderst dass weiter Lügen über uns verbreitet werden!
    Ja, wie kommt dieser blässliche Octavier dazu, Livianus anzuklagen, das frage ich mich auch, und noch dazu wegen meiner Adoption, das ist doch total lächerlich. Ich erinnere mich an diesen Octavier, denn ich habe – in langer, mühseliger und gefährlicher Ermittlungsarbeit wohlgemerkt – den Mörder seines Verwandten Octavius Cato zur Strecke gebracht. Aber ein Wort der Dankbarkeit hab ich von ihm nie erhalten. Und bei dem Cato-Mord-Prozess, wo er als Ankläger auftrat, hat er kaum ein Wort herausgebracht und die Sache total vermasselt. Ich glaub auch nicht, dass so ein farbloser Knabe von alleine auf die Idee kommt, einem Decimus Livianus ans Bein zu pinkeln, nein, da steckt mehr dahinter. Schreibst Du mir bitte wie es ausgegangen ist?
    Bitte pass auf dich auf und geh nicht ohne Leibwächter aus, wer weiß auf was für Gedanken Livianus' Feinde noch kommen.


    In der Acta hab ich auch von dem Drama um Deinen Ex-Verlobten gelesen – ich hoffe Du grämst Dich nicht zu sehr um ihn. Die Geschichte mit dem Brot zeigt ja schon wie verwirrt der war, und die Art seines Todes beweist eindeutig, dass er nicht ganz richtig im Kopf war.
    Was Octavius Dragonum angeht – Lucilla hält ihn für angemessen. Livianus habe ich von dieser Idee geschrieben, aber noch nichts von ihm gehört, er wird halt viel zu tun haben, da im hohen Norden. Ist wahrscheinlich am besten Du schreibst ihm selbst und gibst mir dann bescheid. Bisher hat sich hier auch noch gar nicht die Gelegenheit ergeben dieses Terrain weiter zu erkunden, wir sind alle mit den Gedanken beim Feldzug. Übrigens bin ich mir ganz sicher, dass Octavius Dragonum nichts mit der Intrige seines schmierigen jungen Verwandten zu tun hat, er ist ein Mann von Ehre, ein aufrechter Haudegen.


    Zu Celeste – ich fürchte, ich habe mich da unklar ausgedrückt. Wie kommst Du denn darauf, ich wolle sie wirklich heiraten? Sie ist ja nur ein Feigenblatt. Leider hat sich diese Sache irgendwie verselbständigt... Lucilla ist, obwohl Celeste Peregrina ist (da kannst Du mal sehen), ganz begeistert von dieser Aussicht und spinnt jetzt wohl schon Pläne, Celeste das Bürgerrecht zu verschaffen. Ich weiß echt nicht mehr was ich machen soll, meine Lüge ist mir über den Kopf gewachsen und sag ich vor lauter Verzweiflung die Wahrheit, dann glaubt Tante Lucilla mir einfach nicht. Nein, wir müssen ja alle Stiere und Löwen sein. Vielleicht sollte ich Celeste heiraten damit endlich alle zufrieden sind, aber es kommt mir so falsch vor!
    Denk nur, mein Meditrinalienfreund hat mir wieder geschrieben. Ganz romantisch! Ja, lach nur, aber ich glaube, diesmal habe ich wirklich den Richtigen gefunden, den einen, besonderen. Er ist so wunderbar! In keinster Weise zu vergleichen mit denen bisher, nein, er überstrahlt sie wie die Sonne die trüben kleinen Kerzenflammen! Diesmal ist es echt was ernstes.


    Liebe Seiana, ich sende Dir meine allerbesten Wünsche, arbeite nicht zu viel und grüß mir die ewige Stadt!


    Dein Faustus



    PS. Ich habe hier bei der XXII. einen ganz weitläufig entfernt verwandten Vetter aus der griechischen Linie kennengelernt, Appius Decimus Massa. Sehr sympathisch, und wir teilen viele Interessen. Wärst Du bitte so nett, bei Gelegenheit Verus – das ist sein Onkel – bescheid zu sagen, wo es seinen Neffen hin verschlagen hat? Also, falls Verus noch in Rom ist. Soll Dir dafür von Massa unbekannterweise Gruß und Dank sagen.

  • Der in der Casa Germanica wohnhafte Verus kam, wie jede Woche, einmal zur Casa seiner Gens, um seinen Posteingang zu überprüfen. Verus holte diesen Brief ab und verschwand mit diesem eilligst zur Casa Germanica. Er strahlte auf dem Weg und der alternde Ritter versprühte einen wertvollen Charme voller Hoffnung. Dieser Brief hatte die Hoffnung in ihm entfacht, die Kraft zu leben.


  • Ad Titum Decimum Verum
    In Casa Decima


    P. Iulius Saturninus T. Decimo Vero salutem dicit.


    Hiermit möchte ich dich darüber informieren, dass am ANTE DIEM X KAL DEC DCCCLX A.U.C. (22.11.2010/107 n.Chr.) eine Sitzung des Ordo Decurionum stattfindet. Unter anderem wird auch über deine Inschrift abgestimmt werden. Anbei schicke ich dir eine Abschrift der offiziellen Verlautbarung.


    Mögen die Götter ihre Hände schützend über dich halten,



    P. Iulius Saturninus





    NUNTIUM


    Am ANTE DIEM X KAL DEC DCCCLX A.U.C. (22.11.2010/107 n.Chr.) findet zur achten Stunde in der Curia Miseni eine Sitzung des Ordo Decurionum statt.


    Publius Iulius Saturninus




  • An
    Decima Seiana
    Casa Decima Mercator
    Roma, Italia



    Mein liebe Nichte!


    Vor kurzem wurde mir von Iulius Centho ein Artikel der Acta zugetragen, der sich mit seinen Tätigkeiten als Quästor in Aegyptus beschäftigt. Wie du dir vermutlich vorstellen kannst, war er alles andere als erfreut einen Artikel zu lesen, der ihn und seine Arbeit vor dem ganzen Reich in ein mehr als schlechtes Licht rückt und schlichtweg lächerlich macht. Ich betrachte Centho als Freund und bin daher nicht besonders Glücklich über die Tatsache, dass sich ausgerechnet meine Nichte als Auctor verantwortlich zeichnet.


    Ich selbst habe bereits oft und kann auch weiterhin Artikel über meine Person vertragen, die mir nicht immer unbedingt zum Vorteil gereichen, auch wenn ich hoffe, dass dies in Zukunft mit dir als Auctor nicht in einem Übermaß vorkommen wird. Allerdings, meine liebe Seiana, lege ich großen Wert darauf, dass du als Auctor bei deiner Berichterstattung auch an unsere Familie denkst und wenn es sich schon nicht vermeiden lässt, zumindest eine möglichst neutrale Formulierung wählst, wenn es und Freunde oder gar Verwandte des Hauses Decima geht. Hinzu kommt, dass ich derzeit versuche ein Familienbündnis zwischen den Iuliern und uns zu schließen, dass nach Stand der Dinge sogar auf eine Hochzeit zwischen unseren beiden Häusern hinauslaufen wird. Ich bitte dich also meine Bedenken in Zukunft bei deiner Arbeit zu berücksichtigen und wenn es deine Zeit erlaubt auch ein Gespräch mit Iulius Centho zu suchen. Vielleicht kann man die derzeitige Verstimmung so aus der Welt räumen.


    Das war nun der offizielle Teil meines Schreibens mit dem ich gleich beginnen wollte. Nun lass mich dir vorerst einmal zu deiner Ernennung gratulieren. Du sollst wissen, dass ich sehr stolz auf dich bin und es sehr begrüße, dass du diesen Schritt nach vorne angetreten hast, nach all dem, was dir in letzter Zeit wiederfahren ist. Ich hoffe dir geht es ansonsten gut und es würde mich sehr freuen wieder einmal von dir zu hören. Lieber wäre mir natürlich du könntest mich in Germanien besuchen, aber die mittlerweile verschneiten Pässe und vermutlich auch deine geringe Freizeit, die mit deinem neuen Amt einhergeht, wird dir dies wohl nicht erlauben. Des Weiteren möchte ich dir auch ankündigen, dass einer meiner Offiziere nach Rom kommt und dir einen kurzen Besuch abstatten wird. Er hat ein kleines Geschenk für dich mit, welches einer Frau deines Standes mehr als zusteht und dir auch weiterhin eine gewisse Unabhängigkeit garantiert. Natürlich wäre es trotzdem schön dich in festen Händen zu sehen und ich würde eine Hochzeit sehr unterstützen. Es ist mir sehr wichtig dass es dir gut geht und du den eingeschlagenen Weg auch weiterhin verfolgen kannst. Solltest du irgendetwas brauchen, dann weißt du ja, dass ich immer für dich da bin. Hast du übrigens etwas von deinem Bruder gehört? Ich habe ihn vor einiger Zeit einen Brief geschickt, doch bisher keine Antwort erhalten. Vielleicht hat er dir ja geschrieben. Abschließend wünsche ich dir alles Gute und umarme dich.


    Dein Onkel



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator




  • Ad
    Titus Decimus Verus
    Casa Decima, Roma
    Provincia Italia




    EDICTUM AEDILIS CURULIS



    Die festgesetzte Frist zur Betriebsabgabe - wie in meinem Edict vom ANTE DIEM IV KAL DEC DCCCLX A.U.C. (28.11.2010/107 n.Chr.) gefordert - ist ohne Reaktion verstrichen, daher setze ich gegen dich - wie angedroht - eine Strafzahlung


    von 150 Sesterzen fest.


    Die Festsetzung der Strafzahlung verliert nur dann ihre Wirksamkeit, wenn mir bis zum Ablauf diesen Jahres die Betriebsaufgabe oder der Verkauf der Goldmine 'Mina equestris T. Decimo Vero' bekanntgegeben wird. Erfolgt keine Reaktion, wird der oben aufgeführten Betrieb unwiderruflich geschlossen und darüber hinaus die Strafgebühr per Gerichtsverfahren eingeklagt.



    Beschwerde oder Einspruch kann an den amtierenden Consul gerichtet werden.



    Gezeichnet und verfügt:


    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates



    ANTE DIEM XII KAL IAN DCCCLXI A.U.C. (21.12.2010/107 n.Chr.)

  • Ein Kerl aus dem riesigen Heer der Botenjungen der urbs aeterna warf eine Nachricht ein.


    Ad
    Marcus Decimus Mattiacus
    Casa Decima Mercator


    Decimus Mattiacus S.


    Der Senator Octavius Victor ersucht dich um ein Gespräch in zwei Tagen. So dir der Termin genehm ist, schlägt er die taverna apicia als Treffpunkt vor. Um eine kurze Rückmeldung wird gebeten.


    Vale,


    i.A. des curator viarum
    G. Octavius Victor


  • An
    Decima Seiana
    Casa Decima Mercator
    Roma, Italia



    Meine liebe Seiana!


    Ich habe beim Kaiser um meine Abberufung als Legatus Legionis der Legio II gebeten und rechne noch in diesem Monat mit einer positiven Rückantwort auf mein Gesuch. Zudem habe ich beschlossen nach meiner Abberufung, sofern nicht anders von der kaiserlichen Administratio gefordert, nicht zurück nach Rom, sondern nach Hispania zu reisen und mir dort eine Auszeit zu nehmen.


    Aus diesem Grund möchte ich dich bitten die Verwaltung einiger meiner Landgüter in Italia zu übernehmen. Ich habe dort gute und gewissenhafte Verwalter eingesetzt, die dich bei dieser Aufgabe unterstützen werden. Ansonsten hoffe ich es geht dir gut und du wirst mir den einen oder anderen Brief nach Hispania senden. Wirf bitte auch ein Auge auf deinen Bruder und achte darauf, dass er nicht in politische Intrigen gerät. Als Auctor der Acta bist du ja immer über alles bestens informiert. Sei auch wachsam, was dein eigenes Wohl betrifft. Unsere Familie hat nicht nur Freunde in Rom.


    Die Götter mögen ihre schützenden Hände über dich halten


    Dein Onkel



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator



    Sim-Off:

    WISIM


  • An
    Marcus Decimus Mattiacus
    Casa Decima Mercator
    Roma, Italia



    Mein Lieber Bruder!


    Ich habe mich nach langen Überlegungen dazu durchgerungen, den Kaiser um meine Abberufung als Legatus Legionis der Legio II zu bitten und ich rechne noch in diesem Monat mit einer positiven Rückantwort aus Rom. Es verlangt mir mittlerweile einfach zu viel ab und wie du bestimmt bereits gehört hast, wurde Annaeus Modestus zum Legatus Augusti der Provinz Germania ernannt. Eine Schande, die nun auch endlich mehr als deutlich zeigt, welche Entlohnung er für sein Urteil gegen mich erhalten hat. Doch wir können darauf keinen Einfluss nehmen und so muss ich meine eigenen Konsequenzen ziehen.


    Sofern nicht anders von der kaiserlichen Administratio gefordert, werde ich vorerst nicht zurück nach Rom reisen, sondern unsere Heimat Hispania besuchen. Ich habe schon Jahre nicht mehr den Boden unserer Ahnen betreten. Ein Versäumnis, dass ich nun endlich nachholen möchte.


    Ich hoffe du bist in Rom nicht allzu sehr in Bedrängnis geraten, durch meine offene Anfeindung mit Salinator. Ich möchte dich bitten weiter auszuhalten und vor allem unserer Nichte Seiana schützend zur Seite zu stehen. Ich möchte dir auch die Verwaltung der Casa Decima Mercator übertragen, die wir unserem Vater zu verdanken haben. Zu diesem Zweck werde ich dir auch Landgüter in Italia überschrieben lassen, die alle anfallenden Kosten problemlos abdecken sollten. Abgesehen von Magnus, der jedoch durch seine Aufgabe an Misenum gebunden ist, bist du derzeit unser einziger und wichtigster Familienvertreter in Rom. Keine leichte Aufgabe mein Bruder, aber ich bin mir sicher, dass du zum Wohl der Familie immer die richtigen Entscheidungen treffen wirst. Ich wünsche mir daher auch, dass du deine Laufbahn als Senator weiter forcierst und zu den kommenden Wahlen antrittst. Ich weiß, dass ich dich damit in die Höhle des Löwen schicke, doch wir werden einen weiteren und vorallem aktiven Senator in der Familie benötigen, wenn sich die Zukunft weiter so entwickelt. Meine Tage im Senat sind gezählt und ich genieße nicht mehr das Vertrauen des Senats. Dir hingegen kann nichts zur Last gelegt werden und du bist ein angesehenes Mitglied der römsichen Gesellschaft. Trotzdem sei nicht unvorsichtig und gib auf dich Acht.


    Ich wünsche dir das Beste und halte mich auch in Hispania auf dem Laufenden


    Dein Bruder



    MARCUS DECIMUS LIVIANUS
    Senator



    Sim-Off:

    WISIM

  • An Titus Decimus Verus und Decima Seiana sowie Begleitungen



    Einladung zur Hochzeitsfeier des Aulus Flavius Piso und der Aurelia Prisca


    Zum Anlass der Hochzeit zwischen


    Senator et Septemvir Aulus Flavius Piso


    und


    Aurelia Prisca


    laden wir euch am


    PRIDIE NON FEB DCCCLXI A.U.C.
    (4.2.2011/108 n.Chr.)


    in die Villa Aurelia ein.


    Für das leibliche Wohl wird gesorgt werden. Wir, das Brautpaar, würden uns sehr darüber freuen, wenn ihr kommen könntet!


    Gez. Aulus Flavius Piso et Aurelia Prisca


    Sim-Off:

    Zur Erklärung: die Feier wird nicht ausgesimmt werden. Stattdessen wird die Acta Diurna darüber sehr ausgiebig berichten. Diese Einladung ist nur dazu da, dass ihr wisst, dass eure IDs eingeladen wurden. ;)


  • An T. Decimus Verus, Casa Decima – Mercator, Roma, Italia



    Salve Decimus Verus, Onkel,


    Es ist fremd und ungewohnt, zu wissen, dass da noch ein Blutsverwandter existiert. Vater hat mir nie von dir erzählt. Warum er es mir verschwiegen hat, ebenso meine Mutter werde ich nie erfahren. Dich habe ich anhand unseres Stammbaumes gefunden. Ein Decimus Cursor ist ebenfalls verzeichnet, gesehen habe ich ihn noch nicht. Es heißt er sei auch hier. Als einfacher Legionär geht man da unter. Das wird es sein, was bis jetzt ein Treffen, mit ihm verhindert hat. Dafür habe ich Decimus Serapio kennengelernt. Er stammt aus der anderen Linie unserer Familie, aber ich kann sagen, dass wir uns trotzdem sehr gut verstehen. Das er Tribun ist, ist für mich kein Grund nicht selber etwas zu tun. Ich schaffe es alleine. Meine Feuertaufe habe ich hinter mir. Dabei habe mich meine erste bittere Erfahrung machen müssen. Schluss endlich haben wir den Wüstenreitern gezeigt, dass mit Rom nicht zu spaßen ist.


    Der Dienst in der Legion, ist für mich der Dienst an Rom. Haben wir dieses Pack endgültig zerschlagen geht es zurück nach Alexandria. Dort werde ich mir dann Gedanken über meine Zukunft in der Legion machen. Gewisse Ziele habe ich mir jetzt schon gesetzt. Es wird seine Zeit brauchen, so wie bei jedem anderen Legionär, da gebe ich mich keiner Illusion hin. Ich habe die nächsten Jahre ausreichend Zeit.


    Wegen der fremden Liebschaften musst du dir keine Gedanken machen. Hier in der Wüste herrscht da eher Mangel an Frauen. Es hat sich schon Wochen keine blicken lassen. Danach sehne ich mich hier nicht wirklich, eher nach einem Bad in einer Therme. Zu trinken haben wir genug, aber für ein Bad reicht es eben nicht. In Rom soll es gute Thermen geben. Außer dir, wäre das für mich ein zweiter Grund nach Rom zu kommen. Aber du weißt, als junger Legionär wird es vorerst nur ein Wunsch bleiben. Das soll es vorerst gewesen sein. Mars wird mit uns sein und wir bald wieder in Alexandria.


    Vale Onkel mögen die Götter dich beschützen


    A. Decimus Massa

  • Ein Bote brachte einen Brief.


    An Decima Seiana
    Casa Decima Mercator
    Roma


    Seiana,


    ich habe deinen Brief erhalten und bin bestürzt über deine Aussage, dass ich der Familie den Rücken zugekehrt habe. Vor den Göttern will ich nicht leugnen, dass ich mich unter das Patronat des Stadtpräfekten begeben habe aber ich verweigere mich der Aussage, dass ich ein Verräter am Blut unserer Familie bin. Ich sehe in Salinator nicht den Feind unserer Familie, wie ihr. Er ist ein großer Mann, der Rom führt, solange der Kaiser abwesend ist und verdient unsere Unterstützung, auch wenn ich nicht jede Entscheidung von ihm voll tragen kann; so ist er die Stimme des Kaisers. Ich muss auch sagen, dass die Verwaltung seit seinem Erscheinen nicht perfekter hätte arbeiten können. Er schafft Ordnung, dort, wo vorher Chaos war. Es mag vielleicht merkwürdig wirken aber ich glaube an Salinator. Auch er ist nur ein Mensch, der seine Launen hat aber er besitzt die Stärke anzuführen, die nicht jeder Mensch besitzt. Livianus mag mit ihm aneinander geraten sein, doch ich kann nichts dafür. Ich stehe auf Seiten der Administration und somit auf der Seite des rechtmäßigen Stellvertreters des Kaisers. Wir alle sollten hinter ihm stehen, sonst zerfällt Rom. Ich stehe aber nicht gegen die Familie. Diese Unterstellung hat mich sehr verletzt. Ich bin nicht Teil der Ränkespiele und ich bin auch nicht Teil der Feinde der Familie. Meine Tür steht dir immer offen. Zumal ich mich für Livianus eingesetzt habe, was leider verhallte.


    Ich bitte dich als Römer nicht gegen Salinator zu stehen, denn sonst zwingst du mich zu einer Entscheidung zwischen der Familie und meiner Loyalität gegenüber Rom. Rom wird in dieser Hinsicht immer gewinnen. Einen familiären Bürgerkrieg wünschen wir uns nicht und mögen uns die Götter davor bewahren.


    Dein,


    T. Decimus Verus



  • Ad:
    Auctrix Actae Diurnae
    Decima Seiana

    Casa Decima
    Roma - Italia



    Meine liebe Seiana,


    ich habe gute Nachrichten. Dein Onkel hat bereitwillig seine freudige Zustimmung zu unserer Vermählung gegeben und mir sogar zwei Grundstücke bei Mantua als Quasi-Mitgift vermacht!
    Von Seiten deines Onkels steht also nichts im Wege. Nun natürlich meine Frage: Wie sieht dein Bruder die Lage? Hast du schon Antwort von ihm erhalten? Falls ja, erwartet er außerdem ein Schreiben meinerseits? Lass mich wissen, was weiters von Nöten ist.


    So viel bisher zum organisatorischen Teil.


    Warst du jemals nördlich der Alpen? Bona dea, ich sage dir es ist unvergleichlich. Der Winter scheint hier nicht enden zu wollen und der Schnee will nicht aufhören zu fallen. Es ist unsagbar kalt und man muss aufpassen, dass man sich nicht die Finger und Zehen abfriert. Andererseits war ich auf meiner Reise von Massilia nach Mogontiacum überrascht von der Schönheit des Anblicks, der sich einem bietet, wenn weite schneebedeckte Täler sich vor einem auftun. Die Wälder hier sind unendlich, ganz anders als in Italia, das einem kahlgeschorenen Schaf gleicht, während Germania ein zotteliger Ursus ist.
    Noch hatte ich nicht genug Gelegenheit meine Vorurteile gegen die hiesige Bevölkerung bestätigt zu sehen, doch allzu wild und barbarisch scheint es zumindest hier in Mogontiacum, das immerhin Provizialverwaltungssitz ist, nicht herzugehen.


    Annaeus Modestus als Statthalter macht übrigens keine schlechte Figur. Er weiß sich von Anfang an durchzusetzen, fährt eine klare Linie und hat erst einmal die komplette Provinzialverwaltung neu besetzt, unter anderem mit mir. Ich werde bald Procurator Civitatium und führe die Aufsicht über die komplette Zivilverwaltung. Ich bin schwer gespannt darauf, wie die Provinzreform und die neuesten Debatten im Senat sich auf meine Arbeit auswirken werden.


    Wie geht es dir im Übrigen? Läuft der Betrieb der Acta weiterhin rund? Ich verfolge mit großen Genuss weiterhin die Berichte, besonders jene über politische Entwicklungen der letzten Monate. Mehr davon!
    Immer wieder erfüllt mich großer Stolz beim Gedanken an die großartige Arbeit, die meine zukünftige Gattin in dieser hochangesehenen Tätigkeit leistet.


    Nun denn, ich wünsche dir den Segen der Götter und hoffe bald von dir zu lesen. In Freudiger Erwartung deiner Antwort verbleibe ich mit den besten Grüßen aus dem kalten Germanien



    I. QVINTILIVS SERMO
    CASA QUINTILIA - MOGONTIACUM - GERMANIA SUPERIOR


    [Blockierte Grafik: http://img24.imageshack.us/img24/8500/quintiliersiegelsmrot.png]
    ANTE DIEM XI KAL MAR DCCCLXI A.U.C. (19.2.2011/108 n.Chr.)

  • Ein Bote aus dercasa octavia traf ein gab eine Wachstafel und eine Schriftrolle ab.


    Ad
    Marcus Decimus Mattiacus
    Casa Decima Mercator


    Decimus Mattiacus S.


    Anbei die versprochene Abschrift des Gutachtens für den Kaiser bzw. seinen Stellvertreter. Dass es eigentlich verschwendete Tinte ist, darüber hatten wir ja schon gesprochen. Ich wünsche dir jedenfalls viel... mir fällt kein passendes Wort dafür ein... beim Lesen.


    Vale bene,
    G. Octavius Victor
    curator viarum


    Gutachten zum Urteil im Fall IUD PUB VII/DCCCLX - Faustus Octavius Macer vs. Marcus Decimus Livianus


    Sachlage: Im vorliegenden Fall wurde der Beklagte Decimus Livianus von dem Gericht unter Vorsitz des Iudex Prior Annaeus Modestus der zweifachen Rechtsbeugung nach §112 Codex Iuridicalis für schuldig befunden und zur Zahlung von jeweils 1000 Sz. verurteilt.


    Ergebnis: Dieses Gutachten kommt zum Schluss, dass die Klage und das Urteil gegen den Beklagten Decimus Livianus vollumfänglich statthaft ist und den Gesetzen des Imperium Romanum in ihrer derzeitigen Fassung entspricht.


    Begründung: Der Beklagte Decimus Livianus bringt zuvorderst in seinem Widerspruch gegen das ergangene Urteil vor, dass die Anklage wegen Verjährung nach §60 Cod Iur nicht zu einer Verurteilung führen durfte. Dieser Einwand ist prinzipiell gerechtfertigt. Jedoch wurde dieser Einwand nicht zum notwendigen Zeitpunkt vom Advocatus des Beklagten vorgebracht, nämlich als der Iudex Prior sowohl den Kläger als auch den Beklagten aufforderte Anträge zu stellen. Dieses Recht nahm der Advocatus des Beklagten durchaus war, brachte jedoch keinen Antrag in Bezug auf die Verjährung oder die im Weiteren noch zu behandelnde mögliche Immunität des Beklagten vor!


    Das derzeitige Gesetz sieht keine explizite Prüfung der Klage durch das Gericht vor, sondern nur eine Prüfung der sachlichen Zuständigkeit des Gerichtes, die eindeutig gegeben war. Nach §26 Cod Iur hätte das Gericht von einer Verfolgung der Klage absehen können, dies lag aber alleinig im Ermessen des zuständigen Gerichtes.


    Zu dem Einwand der Immunität gilt prinzipiell dasselbe, wie oben beschrieben. Auch hier hätte der Beklagte oder sein Advocatus durch Antrag ausdrücklich auf diesen Sachverhalt hinweisen können, tat dies aber nicht. Die Immunität von Trägern eines Imperium ist nicht explizit teil der Gesetze, sodass hierbei wieder das Ermessen des Gerichtes entscheidend war.


    Zu den Fällen: Fall A betrifft die Adoption eines Freigelassenen durch einen römischen Bürger durchgeführt durch den Beklagten. Die Verteidigung bringt hier vor, dass der verletzte §2 lex germania servitium nur bei der Freilassung eines Sklaven anzuwenden ist. Demzufolge sei die Adoption und die damit verbundene Verleihung des Bürgerrechtes rechtens, da sie zeitlich nach der Freilassung des Libertus erfolgte. Dazu sagt der erste Satz des §2 lex germania servitium: „Ein Libertus kann nicht römischer Bürger werden.“ Das Gesetz sieht hier eindeutig keine zeitliche oder anderweitige Einschränkung vor. Strikt wird hier gesagt, dass ein Libertus kein römischer Bürger ist und er es auch nicht werden kann.


    Fall B betrifft die Adoption des Decimus Serapio durch den Beklagten wobei die Adoption durch den Beklagten selbst durchgeführt wurde. Verurteilt wurde der Beklagte hierbei gemäß §112 Cod Iur da das Gericht eine Verletzung des §11 Cod Iur „Ausschluss als Richter“ als erwiesen ansah. Die Verteidigung bringt hier vor, dass das Strafrecht vor befangenen Richtern geschützt werden solle, die Adoption jedoch Zivilrecht und damit die Anwendung von §11 Cod Iur eine verbotene Analogie sei. Ein Verbot dieses Schlusses und damit eine Verurteilung nach §112 Cod Iur steht jedoch nicht explizit im Gesetzestext, sodass die Interpretation alleine im Verantwortungsbereich des zuständigen Gerichtes lag. Die Anklage bat bei der Verhandlung das Gericht ausdrücklich um eine Prüfung auf Verletzung des §11 Cod Iur und da diese den Buchstaben des Gesetzes entsprechend positiv verlief ist eine Verurteilung des Angeklagten nur rechtens.


    In einigen Punkten ist das Gesetz bei der vorliegenden Verurteilung nicht eindeutig und zwingend gewesen, jedoch folgt und bestätigt dieses Gutachten die Entscheidungen des Gerichtes, in dessen Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich die Interpretation der Gesetze bei der Fällung des Urteiles fiel, vollumfänglich.



    Gez.


    G. Octavius Victor
    Curator Viarum


  • Ein Bote, ein Sklave des Hauses in den Albaner Bergen traf in Roma ein um die Briefe der Witwe zu überbringen. DIe erste Anlaufstelle war das Haus der Familie.



    Liebe Familie,


    eine schwere Stunde ist für uns alle gekommen. Pluto hat unseren Primus zu sich geholt. Ich möchte euch bitten unsere Kinder zum Landsitz in die Albaner Berge zu bringen. Wenn ihr es einrichten könnt, so kommt doch bitte selbst dorthin. Er wird bis zu 7 Tage aufgebahrt bleiben und dann dort verbrannt werden. Hiernach soll er seinen Platz in eurer Grabstätte bei Roma finden.


    Verzeiht meine kurzen Worte, ich kann nicht mehr finden in diesen traurigen und dunklen Stunden.


    Es würde mich sehr freuen euch bei seiner letzten Reise dabei zu haben.


    Vale


    Venusia


  • Decima Seiana - Casa Decima Mercator - Rom



    Liebe Seiana,
    Du mußt Dir um mich keine Sorgen machen. Wir haben die Blemmyer geschlagen, in einer offenen Feldschlacht. Ich wurde verwundet, aber es geht mir schon besser. (Ravdushara schreibt das hier für mich, weil mein Arm gebrochen ist.) Wir werden uns bald auf den Rückweg nach Norden machen.
    Was Du aus Rom berichtest, ist sehr beunruhigend. Ich werde alles dransetzen, mich so schnell wie nur möglich wieder dorthin zurückversetzen zu lassen. Es geht nicht, dass Du da ganz alleine bist. Was Du von Verus schreibst, ist schier unglaublich. Also, natürlich glaube ich Dir, es fällt mir nur schwer, einem Verwandten solche Niedertracht zuzutrauen!
    Natürlich halte ich zu Dir. Und ich werde gleich auch einen Brief an Verus schicken, er soll wissen, dass er für mich ein für alle Mal gestorben ist! Und ich werde Massa aufklären müssen was für ein Schweinekerl sein Onkel ist.


    Nach Livianus' Rückzug müssen wir zusammen die Fackel weitertragen. Ich befürworte Deine Hochzeit mit Quintilius Sermo. Ich habe ihn mal flüchtig kennengelernt, als er noch Liktor war, und fand ihn sehr klug und wortgewandt... und, ich weiß nicht recht wie ich es sagen soll, irgendwie besonders. Interessant. Aber nicht so leicht zu durchschauen. Na, Du wirst ihn besser kennen. Also, Du hast meinen Segen, ich freue mich für Dich.
    Ich erwarte aber trotzdem, dass er mich um meine Zustimmung bittet, wie es sich gehört. Er kann mir ja schreiben.


    Danke, dass Du Dir auch um mein Problem in der Hinsicht Gedanken machst. Ich habe meine bisherige Haltung überdacht, und es Livianus versprochen, mich nach dem Feldzug ernsthaft nach einer passenden Frau umzusehen. Zwecks Pflicht und Gens, Du weißt schon. Aber die Iunia kommt nicht in Frage, so verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht, dass ich die Witwe des Wahnsinnigen in Betracht ziehen würde... Zudem ist sie die Nichte einer Bordellchefin – der Iunia Urgulania, zu deren Ermordung ich Ermittlungen angestellt hatte – und hat in Alexandria bei ihr gelebt. Ich kann mir schon vorstellen, wo sie gelernt hat, anständigen Frauen die Männer abspenstig zu machen. So eine skandalöse Frau halte ich auch für meinen Präfekten für keine gute Wahl. Aber meinetwegen, ich kann ihn ja mal fragen.
    Celeste als Peregrina ist auch keine wirkliche Option für mich. Weiß Du nicht zufällig irgendein nettes römisches Mädchen? Ich will da gerne auf Dein Urteil vertrauen. Hauptsache anständig und fruchtbar, der Rest ist mir ziemlich egal. So viel muß man ja zum Glück nicht miteinander zu tun haben.


    Dass Du Elena und ihren Liebsten freilassen willst, finde ich eine phantastische Idee! Ist Dir doch sicher nicht leichtgefallen, Dich von Deiner besten Freundin zu trennen. Du bist großartig, mein Schwesterherz. Pass auf Dich auf! Vale bene.




    Marcus Decimus Mattiacus – Casa Decima Mercator – Rom



    Salve Onkel Mattiacus,


    ich sende Dir diesen Brief aus dem Zwölfmeilenland. Wir haben die aufständischen Stämme geschlagen und werden uns bald auf den Rückweg machen. Die Barbaren war recht widerspenstig, ich habe auch was abbekommen und liege noch im Lazarett. Hier hat mich ein Brief meiner Schwester erreicht, in dem sie mir die schwierige Situation in Rom schildert. Es macht mich schier wahnsinnig, dass ich ihr in dieser stürmischen Zeit nicht zur Seite stehen kann! Drum möchte ich Dich bitten, ein Auge auf sie zu haben und sie, wenn es Dir möglich ist, zu unterstützen. Nach Livianus' Rückzug müssen wir ganz besonders fest zusammenhalten!


    Dass Verus sich gegen die Familie gestellt hat, will mir nicht in den Kopf. Aber es ist wohl Fakt. Blamiert hat er uns ja schon früher zu Genüge, nun verschreibt er sich dem Mann, der Livianus ins politische Aus getrieben hat und hat Seiana sogar gedroht! Wir müssen in dieser Sache mit einer Stimme sprechen! Verus gehört nicht mehr zu uns, ist kein Decimer mehr, und das müssen wir ihm deutlich klarmachen.
    Du kennst Dich doch aus – gibt es nicht irgendeine rechtliche Möglichkeit, ihn offiziell aus der Gens auszustoßen, damit wir diese schleimige Kröte ein für alle Mal los sind?!


    Ausserdem wollte ich mich mal erkundigen, wie es denn mit Deinem Cursus Honorum so aussieht? Ich will Dir ja nicht auf die Nerven gehen, aber nach Meridius' und Livianus' Rückzug braucht unsere Gens einfach dringend wieder einen Vertreter im Senat.
    Vale und sandige Grüße!
    Dein Neffe


  • Ein Bote der Administration brachte einen Brief zur Porta der Casa Decima. Er wusste nicht was für eine traurige Botschaft sein Brief beinhaltete....

    An: Die Gens Decima


    Salve,


    mein Name ist Gaius Iulius Lucanus, Notarius der kaiserlichen Administration. Ich schreibe euch aufgrund einer sehr traurigen Botschaft. Titus Decimus Verus, seines Zeichens Procurator a Memoria, wurde am gestrigen Tage tot am Ufer des Tibers; unmittelbar vor den Toren Roms; aufgefunden.


    Den sichtbaren Anzeichen nach, wurde er von Räubern auf offener Straße überfallen und brutal erschlagen. Anschließend sind ihm sämtliche Wertgegenstände, auch sein Siegelring, entwendet worden und seine Mörder haben ihn dann in den Tiber geworfen, um die Spuren ihrer grausamen Tat gänzlich zu verwischen. Zumindest das ist ihnen aber nicht gelungen, da wie bereits gesagt, sein Leichnam am Ufer liegend gefunden worden ist.


    Ich bin sehr traurig euch, die Verwandten meines Vorgesetzten, aber vor allem, die Verwandten eines meiner besten Freunde, darüber als Erster informieren zu müssen. Mich schmerzt der Verlust sehr, vor allem da ich ihn das letzte Mal vor mehr als einem halben Jahr gesehen habe. Ich war für ihn auf einer Reise durch Italien und kam erst gestern Nachmittag zurück in die Administration, wo ich direkt mit dieser schrecklichen Neuigkeit konfrontiert wurde.
    Mögen die Götter nun in einer besseren Welt über Titus wachen.




    Ich fühle und leide mit euch.


    In tiefer trauer und Verbundenheit



    Gaius Iulius Lucanus


    Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.



  • An
    Decima Seiana
    Casa Decima Mercator
    Rom




    Salve Seiana,


    zu aller erst meinem Dank für den Brief. Das du mich unter diesen Umständen anschreiben musstest ist bedauerlich. Vielleicht von den Göttern so gewollt.


    Serapio hat mir von dir erzählt. Er hat dich beschrieben. Sollte wir uns in naher Zukunft in Rom begegnen, werde ich dich, denke ich, anhand seiner Beschreibung erkennen. Ich hoffe es wird nicht allzu lange dauern nach Rom zu kommen. Ich bin gespannt auf die Frau, auf die Serapio nichts kommen lässt.


    Um auf die unangenehme Sache zu kommen. Decimus Verus war der letzte bekannte engere Verwandte aus meiner Linie. Ich kannte ihn nur aus einem Brief, sein Interesse an mir war nicht sehr groß. Es klingt sicher hart, aber der Schmerz und die Angst um das Leben deines Bruders waren stärker und saßen tiefer, als vom Tod meines Onkels zu erfahren. Gerne hätte ich ihn kennengelernt. Schon alleine um ihn zu fragen, warum er sich gegen die Familie gestellt hat. Das ist nun nicht mehr möglich. Pluto hat seine eigenen Ansichten für wen es Zeit ist. Ich danke dir und der Familie, dass alles notwendige veranlasst wurde um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Es gibt bestimmt noch einiges zu klären, aber das muss ich dann erledigen, wenn ich nach Rom komme.


    Für dich muss es schmerzlich sein um ein weiteres Mitglied der Familie zu trauern. Ein kleiner Funke Trost, dass Pluto ihn von seinem Leiden erlöst hat. Mit dem Gedanken fällt es vielleicht nicht ganz so schwer über den Verlust hin weg zu kommen. Aber da belügen wir uns meist selbst. Die Götter sind in manchen Fragen erbarmungslos, uns erscheint es ungerecht. Wir können nichts daran ändern, das habe ich auf dem Feldzug erfahren und lernen müssen. Es prägt sich ein und ist immer gegenwärtig.


    Danke für deine Glückwünsche. Wir sind, den Umständen entsprechend, wohlbehalten in Nikopolis angekommen. In den Unterkünften lag nur eine dickere Staubschicht, als vor unserer Abreise. Sonst ist hier alles so, wie wir es verlassen hatten.
    Hier in Nikopolis kann ich deinen Bruder kaum unterstützen, als einfacher Legionär habe Pflichten, die mir kaum freie Zeit gewähren.


    So schwer wie es dir fällt, in Worte zu kleiden, was dir dein Bruder bedeutet. So schwer fällt es mir die Worte zu finden, was mich dazu bewegt hat es zu tun. Du bist mir zu nichts verpflichtet. Ich nehme deine Hilfe, wenn es einmal nötig sein sollte, lieber ohne eine Verpflichtung mir gegenüber, in Anspruch.



    Mögen die Götter dich beschützen



    A.Decimus Massa


  • Decima Seiana - Casa Decima Mercator - Rom



    Meine liebe Seiana!


    Wie geht es Dir?? Kommst Du zurecht? Hat sich der Sturm nun wieder gelegt oder ist die Situation noch immer so angespannt? Wie sehr ich mir doch wünsche, endlich wieder von Angesicht zu Angesicht mit Dir zu sprechen, diese Briefe sind nur ein notdürftiger Behelf, besonders in so unruhigen Zeiten. Aber wenn die Götter mit uns sind, dann wird das schon bald möglich sein, denn mein Präfekt – er ist wirklich eine Seele von Mensch!! - hat sich für meine Versetzung nach Rom starkgemacht und nun sitze ich hier in Nikopolis wie auf glühenden Kohlen, während ich die Entscheidung erwarte, inständig hoffend, dass sie zu meinen Gunsten ausfällt.


    Von Onkel Magnus' Tod zu hören hat mich sehr betrübt. Ich habe ihn bewundert, auch wenn ich seine einsilbige Art nie so richtig einschätzen konnte. Er war ein Decimer alten Schlages... es ist ein großer Verlust für unsere Gens. Die arme Venusia, und die armen Kleinen!
    Kaltschnäuzig mag es dagegen klingen, wenn ich sage, dass ich Verus keine Träne nachweine. Sein unwürdiges Ende passt ganz hervorragend zu dem rückgratlosen Leben, das er geführt hat. Ich gebe zu, ich bin froh, dass er uns weder Ärger noch Schande mehr bereiten kann.


    Was meine Gesundheit angeht, schlage ich mich so durch. Was in der Acta stand war übertrieben, aber es ist halt eine längere Geschichte mit der Genesung, und wie Du weißt, bin ich nicht unbedingt der allergeduldigste Mensch unter der Sonne. Ziemlich bitter ist auch, dass meine Meditrinalienangelegenheit, von der ich mir ja doch so einiges erhofft hatte, auch wenn ich eigentlich es aus Erfahrung hätte besser wissen müssen, in einem vollendeten Desaster zerschellt ist. Der Dramen und Hirngespinste überdrüssig beschloß ich dann, womöglich etwas überstürzt, mein Herz einem absolut umwerfenden Mann zu schenken, den ich hier in Ägypten kennengelernt habe – was aber auch nicht gutging, so dass ich nun mal wieder an dem Punkt angekommen bin, wo ich gerne ein stoischer Philosoph wäre, der von seinem schneebedeckten Gipfel aus ungerührt auf das Irren und Wirren der Menschen herabblickt...


    Dein Auserkorener hat mir übrigens geschrieben, einen sehr artigen Brief. Ich habe ihm noch nicht darauf geantwortet, obwohl ich, wie Du weißt, im Prinzip nichts dagegen habe, aber er ist ja noch immer in Germanien und so ganz kann ich doch noch nicht von dem Gedanken lassen, dass Du eine sehr viel vorteilhaftere Partie machen könntest. Terentius Cyprianus ist frisch zum neuen Prätorianerpräfekten ernannt worden, und noch immer nicht neu vermählt! Denk nur was so eine Verbindung für unsere Gens bedeuten könnte.
    Was die Brautschau für mich angeht... danke für Deine Vorschläge. Eine Hispanierin fände ich gut. Venusia in Betracht zu ziehen, käme mir irgendwie seltsam vor, weil ich sie als Tante kennengelernt habe. Und, sicher, sie hat bewiesen, dass sie fruchtbar ist, aber die Duccier sind ja alles andere als gesellschaftlich bedeutend. Ich meine, wenn ich schon in den sauren Apfel beiße, soll es sich auch lohnen. Eine Helvetia oder gar Aelia wäre da deutlich interessanter. Kennst Du diese Frauen, die Du genannt hast, persönlich? Wie sind sie so?


    Übrigens ist mir aufgefallen, dass ich im Bezug auf die skandalöse Iunia aus Versehen Unsinn erzählt habe. Ich bin neulich nochmal den Fall durchgegangen (weil wir ihn ungelöst zu den Akten legen müssen, was mich echt aufregt, denn zwischenzeitlich gab es Durchbrüche, und ich dachte auch mal, ganz nahe an der Aufklärung zu sein, aber dann ist uns leider unser Hauptverdächtiger weggestorben und sowieso ist es Schnee von gestern, die Alexandriner haben längst neue Gründe auf die Barrikaden zu gehen), jedenfalls ist sie gar nicht die Nichte der Ermordeten, sondern deutlich entfernter verwandt, ich kam lediglich darauf weil sie die Urgulania als Mentorin bezeichnet hatte – also, nur um das zu korrigieren.
    Die Maßstäbe hier sind einfach andere, das fällt mir immer wieder auf. Vor kurzem war ich bei der Cena eines Prytanen, des Gymnasiarchos, also ein wirklich hoher Würdenträger - der vollkommen selbstverständlich zugleich Gastwirt ist. Erst hier merke ich, wie streng römisch ich in mancher Hinsicht dann doch geprägt bin, trotz meiner großen Sympathie für die hellenische Kultur.


    Liebe Schwester, ich hoffe Dich bald wiederzusehen!




  • Ad:
    Auctrix Actae Diurnae
    et
    Rectrix Scolae Atheniensis
    Decima Seiana

    Casa Decima
    Roma - Italia



    Hochgeschätzte Decima Seiana,


    meine hochachtungsvollsten Grüße voran. Zudem möchte ich dir meine Glückwünsche über deine Ernennung zur Rectrix bekunden. Dir gelingt es wahrlich immer wieder noch eine Portion Ruhm und Ehre für die Decima zu erlangen. Glücklich schätzen kann sich ein jeder, der im Glanz deiner Gens wandeln darf.


    Umso betrübter stimmt es mich darob dir folgendes mitteilen zu müssen.
    Obschon wir eine Abmachung getroffen hatten dahingehend, dass nach meiner Tätigkeit in Germania Superior ich nach Rom bald zurückkehren sollte, um mit dir schließlich den Ehebund einzugehen, so muss ich doch feststellen, dass es mir so bald nicht möglich sein wird die ewige Stadt wiederzusehen. Meine Tätigkeit als Procurator Civitatium hält mich hier länger als erwartet und es ist nicht gewiss, wann sich mir die Möglichkeit bietet in die italischen Lande heimzukehren.
    Darum halte ich es derzeit für nicht praktikabel dich weiterhin an unsere Abmachung zu binden und löse mich also hiermit von dem Heiratsangebot, das ich dir gemacht habe. Ich bedaure diesen Schritt sehr und möchte dich wissen lassen, dass ich deine Person weiterhin hoch schätze.
    Im Übrigen liegt diesem Schreiben eine Übertragungsurkunde am Grundbesitz bei, den ich als Mitgift überschrieben bekam.


    Ich verbleibe mit hochachtungsvollen Grüßen und wünsche dir den Segen der Götter.



    I. QVINTILIVS SERMO
    CASA QUINTILIA - MOGONTIACUM - GERMANIA SUPERIOR


    [Blockierte Grafik: http://img24.imageshack.us/img24/8500/quintiliersiegelsmrot.png]
    ANTE DIEM XI KAL AUG DCCCLXI A.U.C. (22.7.2011/108 n.Chr.)

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