Vestibulum | Betreten der Casa nur über diese Türe. Achtung vor dem Hund!

  • Kaum dass es geklopft hatte, öffnete sich die Tür, und in Erscheinung trat ein kräftiger, wenn auch älterer Mann, dem anzusehen war, dass er ein Veteran war – der allerdings keine Aggressivität ausstrahlte, sondern vielmehr Ruhe. „Salve, Centurio.“ Auch die Stimme klang ruhig, fast schon gelassen... alles, um zu zeigen, dass hier keine Schwierigkeiten zu erwarten waren – es also keinen Grund gab, Knüppel oder Messer zu ziehen und zum Einsatz kommen zu lassen, nur um sich Zutritt zu dem Haus zu verschaffen. „Wie kann ich dir helfen?“

  • "Indem du mir nicht im Weg stehst und mich und meine Männer eintreten lässt!", Corvinus machte Anstalten das Haus zu betreten.
    Sein Worte klangen nicht so als ob sie als Bitte formuliert worden wären. Aber sie spiegelten auch keine Agressivität wieder. Ebenso wurden keine Knüppel oder Messer gezogen und auch die Legionäre die Corvinus begleiteten lief noch nicht der Geifer aus dem Mund wie er es getan hätte wenn sie denken würden demnächst das Haus einer reichen Familie plündern zu können. Das deutlichste Zeichen dafür das, zumindestens vorerst, keine Gewalt folgen sollte war das Corvinus seinen Cassis abnahme bevor er eintreten wollte.

  • Ein kurzes Zögern... dann gab der Mann den Weg frei. Vielleicht wäre es ihnen sogar gelungen, diese Abordnung hier aufzuhalten, aber wenn diese scheiterte, würde kurze Zeit später die nächste vor der Tür stehen... mit mehr Männern. Die Tatsache musste ihm nicht gefallen, um sie dennoch anerkennen zu können und nichts Blödsinniges zu unternehmen. Er machte sogar so etwas wie eine einladende Geste ins Innere des Hauses und hielt dem Centurio die Tür auf. „Was möchtest du?“ fragte er, noch während er den Mann eintreten ließ. „Ich denke wir können das hier schneller und für alle Beteiligten zufriedenstellender über die Bühne bringen, wenn du mir sagst, was du hier zu finden suchst.“

  • Corvinus betrat das Atrium und besah sich das restliche Begrüßungskommando mit einem kurzen hochziehen der Augenbraue.
    Beim durchqueren des Vestibulum hatte er noch mittels einem kleinen Wink seinen Legionären zu verstehen gegeben ihm zu folgen. Vorher hatte er schon gesagt das 4 Mann vor dem Haus bleiben sollten was ein komplettes Contubernium übrig ließ was ihm würde folgen können.


    Corvinus wandte sich an den scheinbaren Anführer der "Hauswächter":
    "Nun wer ich bin sagte ich bereits. Dein Name fehlt mir noch. Was ich hier suche werde ich besser sagen wenn alle Hausbewohner sich hier vesammelt haben. Groß genug sollte das Atrium ja dafür sein. Ich gebe dir mein Wort als Soldat das niemand dabei zu schaden kommen oder gar sterben muss wenn kein Wiederstand geleistet wird!"


    Corvinus hoffte das das reichen würde und gemeinsam mit der Tatsache das, ihn selber mitgezählt, 9 Legionäre zwar ohne Gladii aber in Rüstung und mit Pugios und Knüppel bewaffnet niemanden zu einer Dummheit verführen würde. Er hatte eigentlich wenig Lust auf eine Messerstecherei im Rahmen einer Rauferei in einem Atrium.

  • Schweigend begleitete der Anführer des Wachtrupps den Centurio ins Atrium, die Männer, die ihnen hinterher liefen, nicht weiter beachtend, und sagte nichts, bis sie es tatsächlich erreicht hatten.

  • Na, fürs erste würde es hier wohl keine Probleme geben. Immerhin mussten sie sich noch nicht die Finger schmutzig machen und irgendetwas kaputt treten, um das zu erhalten, was sie wollten. Der ältere Mann, der sie jetzt so einladend hereinbat, war dem Artorier aber irgendwie nicht geheuer. Er beschloss von nun an einen besondere Blick auf diesen zu haben. Er gehörte zu den paar Männern, die Corvinus mit hineinbegleiteten. Jetzt konnte sich Regulus einmal diese prächtige Casa von innen ansehen. Wirklich schade, dass es keine Plündererlaubnis gab... aber naja, vielleicht später. Immerhin waren sie da, um Verräter zu verhaften und wozu brauchte ein Häftling denn noch allzu viel Besitz?

  • Sönke war aufgekratzt, um nicht zu sagen: zunehmend auf Krawall gebürstet. Diese Stadt innert der Mauern strafte jede Beschreibung Lügen der Untertreibung, fassungslos hatte er beobachtete wie die Superlative des äußeren Rings durch die Superlative des inneren Stadtkerns übertroffen wurden... was vor allem auf die Dichte und Größe der Insulae betraf. So viele Menschen! So verdammt viele Menschen... und was ein Chaos.
    Bei all dem Geschrei, Herumgerenne und den Schlägereien auf den Straßen hatte er größte Mühe nicht vollkommen von den Eindrücken übermannt zu werden die sich ihm hier boten. Wenigstens lenkte all das vom Gestank ab, der auf den Straßen lag wie der Nebel auf den Wegen Mogontiacums. Überall konnten Leute vorpreschen und auf sie einschlagen... sie, die sie mit nicht mehr bewaffnet waren als Dolchen und Knüppeln aus Holz. Er fühlte sich so schutzlos... und das machte ihn nervös.


    Alles in allem ein Cocktail, der Sönkes Puls konstant hoch hielt... als sie schließlich ihr Ziel erreicht hatten, trippelte er nervös von einem Bein auf's andere, weil die Unruhe sich nicht länger nur in seinem Innern aufhalten wollte... und als die Tür geöffnet wurde, machte sein Herz schon fast einen Sprung. Misstrauisch beäugte er die Konversation, als rechne er jeden Moment damit einen abgestochenen Centurio vor sich zu sehen (und dieses Mal nicht nur in den Arsch) und eine Horde wilder Römer aus der Porta stürmen.
    Aber nichts dergleichen geschah... der Türöffner erlaubte sich nur einen flappsigen Spruch gegenüber seinem Centurio, für den Sönke ihn am liebsten gleich die Zähne aus der Visage getreten hätte. Als sie die Casa schließlich betraten, warf Sönke noch einen nervösen Blick aus der Tür hinaus bevor die Gewölbe des Anwesens auch ihn verschluckten.

  • Auch vor der Eingangspforte dieser Behausung blieb es nicht friedlich: erst waren es nur laute Rufe und Schreie, die sich dumpf durch das Holz hören ließen, dann liefen vereinzelt Menschen vor der Casa her, einige auf der Suche nach Möglichkeiten zum Randalieren oder Plündern, andere auf dem schnellsten Wege nach Hause... und wiederum einige in panischer Flucht ergriffen. "NIEDER MIT DEN SCHERGEN DES FETTEN!!!"
    Schließlich machten sich auch einzelne Ansammlungen von Menschen bemerkbar, die laut hörbar Verwünschungen und Schmähungen riefen, ob aus einem konkreten Anlass (wenn sie ein Opfer gefunden hatten, das sie durch die Straßen treiben konnten), einfach nur so (wenn sie noch auf der Suche nach einem solchen waren), oder weil sie offen Gelegenheiten zum Plündern suchten war dabei kaum ersichtlich. "HÄNGT SIE AUF! HÄNGT SIE AUF!!"
    Klar, dass das, was in den Straßen ging nicht mit den Aufruhren vergangener Zeiten zu vergleichen war, wo tagelang die Straßen kaum sicher zu betreten waren, aber dennoch war die Lage stellenweise von brisanter Natur.
    Wie zum Beispiel vor dieser Porta, wo ein Mob laut skandierend vorüberzog... voll von Augen, die nach allem möglichen Ausschau hielten: Schergen Salinators, generell unliebsamen Personen, oder einfach nur auf der Suche nach schnellem Reichtum.
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    Burdo der alte, erfahrene Evocati war mit drei Jungspunden als Wache vor dem Haupteingang der Casa Decima geblieben.
    Aufgrund des Geplärres der Menge bekam er nichts von dem mit was gerade im Inneren der Casa abging.
    Burdo war recht schlecht gelaunt ähnlich wie sein Centurio. Genau wie der glaubte diesen Auftrag bekommen zu haben weil er auf der Roten Liste eines bestimmten Offiziers stand, glaubte Burdo das er hier hatte warten und mitkommen müssen wegen der Sache mit der Aurelia.
    Jetzt bestand eine gute Chance das er die einmalige Gelegenheit den Kaiserpalast zu plündern verpassen würde. Hoffentlich würden die Herren Legaten und Feldherren noch etwas länger brauchen um sich entscheiden zu können den Palast zu knacken. Würde ja nicht ewig dauern hier hoffte er. Soweit er wusste sollten sie ne Frau und nen mittleren Beamten festnehmen.


    Jedenfalls als die ersten Gruppen von Plünderern ankamen stellten die 4 Legionäre sich dich zusammen und während die drei jungen noch ihre Knüppel festhielten hatte Burdo schon seinen Pugio gezogen.


    Einem der Wortführer der auf die Casa und die davor stehende kleine Gruppe an Legionären deutete brülllte Burdo jetzt an und zeigte dabei seinen kalten Stahl


    "Verpisst euch und wartet bis wir hier fertig sind und verschwunden. Danach könnt ihr machen was ihr wollte aber wenn ihr mir vorher in die Quere kommt stech ich dich als erstes ab!"
    Mit den letzten Worten hatte er mit der Spitze seines Pugios auf den Wortführer gedeutet.


    Die Drohung zeigte Wirkung aber es würde nicht ewig halten. Nach und nach sammelten sich mehr Plünderer die warteten, wenn auch die meisten weiterzogen. Burdo hoffte das sie hier nicht mehr so lange brauchen würden.

  • Als Corvinus mit seinen Männern und seiner Fracht vor dem Haus der Decima ankamen hatte sich schon eine ordentliche Menge an Leuten da versammelt.
    Er schickte zwei von den Jungspunden die mit Burdo vor dem Haus gestanden hatten los die Männer die er um das Haus verteilt hatte herzuholen.
    Die Zeit die es dauerte bis sie wieder da waren nutzte er um kurz zu Regulus und Madarus zu sagen
    "Heute abend bekomme ich meinen Anteil von dem "Durchsuchungsergebnis"!"


    Dann an Avianus gewandt.
    "Du nimmst ein Contubernium, den Decimer, den Veteranenanführer und die Sklavin und bringst sie zur Castra Praetoria. Der Decimer wird da schon erwartet und die anderen beiden sollen die in den Carcer sperren und dann von mir aus in ein paar Tagen wieder rauslassen ... oder was man halt mit solchen Aufrührern macht. Da kennst du dich als Prätorianer viel besser mit aus!"


    Er wartete auf die Bestätigung der angesprochenen und zog dann, geführt von der Sklavin Melitta mit den anderen beiden Contubernien ab.
    Was der Mob hier anschließend veranstalten würde war ihm nach der Sache relativ egal. Wenn er vielleicht gewußt hätte das im Haus eine Helvetia war hätte das vielleicht anders ausgesehen aber so konnten die von ihm aus das Haus komplett verwüsten.

  • Sie hatten den Decimer vom Bode hochgezogen und zusammen mit den restlichen gefangen genommenen aus der Casa geschleift.
    "Verstanden, Centurio", gab Avianus wohl zum gefühlten ersten Mal in vollkommen korrektem Ton zurück, wenn auch nicht mit mehr Begeisterung als sonst. Er war schon leicht verwundert darüber, dass man ihn obwohl er doch anscheinend ein unfähiger Hohlkopf war trotzdem so gut gebrauchen konnte. Bei dem letzten Kommentar des Helvetiers hielt er ein flüchtiges Grinsen zurück und pflichtete dem Centurio mit einem Nicken bei. Er sollte sich mit so etwas auskennen? Corvinus konnte ja nicht wissen, dass er vor der Schlacht praktisch gerade mal der Grundausbildung entsprungen war.
    Er wandte sich ab und winkte das ihm zugewiesene Contubernium mit den Gefangenen hinter sich her.

  • Dexter hatte sich, nachdem sie die Curia wieder verlassen hatten, wohlweislich einer anderen Senatoreneskorte angeschlossen, immerhin schien der Purgitier an seinem verzweifelten Hilfegesuch nicht sonderlich viel Interesse gehabt zu haben, daher wollte er nicht noch unnötig weiter auffallen. Außerdem hatte eine der anderen Gruppen das Ziel eher im Osten der Stadt, was für den jungen Decimer sowieso die passendere Richtung war.


    'Hoffentlich hatte die Casa und vorallem ihre Bewohner die bisherige Zeit, seit der Öffnung der Stadttore, einigermaßen überstanden.', dachte sich Caius, während die Eskorte sich ihren Weg weiter nach Osten bahnte.


    Endlich kamen sie in unmittelbarer Nähe der Casa Decima vorbei, so dass Caius bloß noch auf einen unbeobachteten Augenblick warten musste und sich kurzerhand in eine der schmalen Seitengassen absetzte. Die letzten Meter bis zur Casa würde er auch ohne militärische Eskorte schaffen, die ja ohnehin nicht für ihn gedacht war, und er sich bloß zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufgehalten hatte. Wenn die wüssten, dass die gerade einen Decimer, den Neffen des Praefectus Praetorio, nach Hause eskortiert hatten, würden die sich sicherlich gehörig in den Arsch beißen. Wie gut, dass wenigstens die Klienten des Purgitiers, die sein Gespräch mit dem Senator mitbekamen, ihren Mund gehalten hatten.


    Ein paar Meter vor der Casa erblickte Caius dann den wütenden Mob, der drauf und drann war ins Innere der Casa vorzurücken. Von Soldaten schien keine Spur mehr zu sein, nicht das Dexter wüsste, dass hier einmal welche waren, die innerhalb der Casa Jemanden gesucht hätten, aber selbst wenn, dann schienen sie bereits wieder abgezogen zu sein. Um nicht aufzufallen, mischte sich der unscheinbar aussehende Decimer nun unter die Mobgruppe und schleuste sich so in Richtugn des Vestibulum. Gespannt der Dinge, die ihn dort erwarteten.

  • Kaum waren die Soldaten mit ihren Gefangenen verschwunden, kamen die Veteranen schon heraus und begannen, die Tür wieder zu verrammeln, so lange sie noch Verschnaufpause hatten, weil die Anwesenheit der Soldaten den Mob verschreckt hatte... und noch während sie dabei waren, schleppten zwei andere einen Toten heran. Sie drapierten ihn ein paar Fuß weit weg von der Casa, aber so mittig, dass er jedem im Weg lag, der zur Porta wollte, und sie sorgten dabei dafür, dass sein aufgeschlitzter Oberkörper gut zu sehen war, einschließlich der Eingeweide, die aus der großen Wunde herausquollen. Dann zogen sie sich zurück und verrammelten die Tür endgültig.

  • Vom Abmarsch der Soldaten eingeschüchtern verstreute sich der Mob erst einmal in alle verschiedenen Winkel und Ecken um den Eingangsbereich der Casa Decima. Erst als die Soldaten einige Momente weg waren trauten sich die ersten Leute wieder auf die Straße. Als dann plötzlich ein Toter mitten auf der Straße drapiert und die Casa wieder verbarrikadiert wurde rottete sich der Mob wieder zusammen, um eine Weile lang unschlüssig auf den Toten zu starren. Lange Zeit schien es so, als wäre die Menschenmenge sich nicht ganz sicher was sie jetzt mit dem so offensichtlich ausgeweideten Kerl anfangen sollte, bis irgendwoher einer murrte: "Sie haben ihn umgebracht...." Stille kehrte erneut ein, und weitere Momente verstrichen bis irgendjemand hinzusetzte: "Die Schweine!" Was schließlich ein immer lauter werdendes Gemurmel in Gang setzte, bis letztendlich die ersten Rufe laut wurden: "DIESE MÖRDER!!"
    Das Endresultat war ein nach wie vor wütender Mob (der jetzt sogar einen ganz konkreten Grund für seine Wut hatte), der sich vor der Casa zusammenrottete und lautstark gegen die Tür trommelte: "IHR GOTTVERDAMMTEN MÖRDER!! DAFÜR WERDET IHR BEZAHLEN!!!!"
    TDV

  • Von dem Cubiculum des Aton her kam Manius mit festem Schritte, nichts bei sich tragend als die Kleidung an seinem Leibe, durchquerte desinteressiert einem Pferd mit Scheuklappen gleich das Atrium - gleichwohl penibel darauf achtend, nichts von dem Geschehen, den Überresten des kürzlichen Geschehens dort in sich aufzunehmen -, und trat schlussendlich forsch auf den Eingang der Casa Decima zu.
    "Öffnet die Porta, ich muss dieses Haus verlassen!"
    gebot er den Veteranen, welche sich vor der fest verriegelt und gesicherten Türe dort hatten versammelt, um das Haus vor den marodierenden Horden zu schützen. Diese jedoch blickten nur ein wenig irritiert zurück.
    "Niemand öffnet die Porta! Geh zurück zu den anderen und verschanze dich im hinteren Teil des Hauses. Wir sorgen dafür, dass niemand mehr rein kommt!"
    "Aber ich muss hinaus!"
    insistierte Manius, denn es war ihm ernst mit seinem Vorhaben. Der Wortführer der Veteranen jedoch war nach dem Vorfall mit den Soldaten angespannt, so dass sein Tonfall - von welchem er annahm, er würde ohnehin keine Widerrede dulden - schroff und unfreundlich ausfiel.
    "Niemand geht hinaus, klar? Diese Tür bleibt zu bis sich die Lage da draußen wieder beruhigt hat oder ein Decimus etwas anderes sagt. Also verzieh dich wieder ins Haus und bereite dich darauf vor, dich notfalls zu verteidigen!"
    "Aber ich muss ..."
    "Das ist mir egal, was du musst! Und wenn du Iuppiter persönlich treffen musst, dann wirst du warten müssen! Ich sag es nicht noch einmal - verzieh dich in den hinteren Teil des Hauses oder ich sorge dafür, dass dich einer meiner Leute da hin prügelt, Peregrinus!"
    Dieser befehlshaberische Tofall hatte etwas Ungeheuerliches an sich, dass Manius' linke Braue deutlich sich in die Höhe schob, wiewohl es ihn drängte, dem Mann zu entgegnen, dass er wohl sich nicht im Klaren darüber sei, mit wem er sprach, und dass er sich einen solchen Tonfall verbat, doch die Titulierung als Peregrinus gereichte letztendlich dazu, ihn unsanft in die Realität zurück zu zerren. Peregrinus. Dieses Wort in Hinblick auf seine Existenz fühlte sich so falsch an in seinem Leib, in seinem Geist, in all seinem Wesen, und doch hatte er dem nichts, nicht das geringste Körnchen Selbstbewusstsein entgegen zu setzen.
    "Nun gut"
    , gestand er darob dem Veteranen zu und wandte ein wenig blasiert sich ab, sah er doch keine Möglichkeit, dieser Übermacht zu kontern. Allfällig war es ohnehin besser, seine Spurensuche aufzuschieben bis dass 'die Lage da draußen' - welcher Art diese auch immer mochte sein - sich hatte beruhigt, wiewohl er hoffte, dass nicht gerade dadurch alle Spuren würden verwischt werden.
    Mörder!,
    drang in diesem Augenblicke von der Straße her, dass Manius zusammen zuckte und hastigen Schrittes das Vestibulum verließ, denn augenscheinlich hatten andere bereits seine Spuren entdeckt, und obgleich er keinen Plan zu fassen wusste, was darob zu tun sei, so pressierte es ihm mit einem Male überaus, dem Wort der Veteranen zu folgen und sich so weit wie möglich in den hinteren Teil des Anwesens zurückzuziehen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Zuerst schien es tatsächlich zu funktionieren... die Meute ließ sich offenbar abschrecken, jedenfalls blieb es still auf der Straße. Drinnen ließ die Aufmerksamkeit dennoch nicht nach, nicht, so lange nicht endgültig Ruhe eingekehrt war in der Stadt, und selbst wenn nicht durch die Luke draußen noch eine Menschenmenge zu sehen gewesen wäre – den Veteranen war klar, dass auch nur annähernd so etwas wie Ruhe frühestens gegen Abend einkehren würde.
    Und dann geschah doch, was die Veteranen befürchteten: der Mob rottete sich wieder zusammen. Der Mann, der zum Anführer aufgerückt war, nachdem ihr eigentlicher von den Soldaten verschleppt worden war, hieß ein paar seiner Männer eilig die Barrikaden hinter der Porta noch zu verstärken, während sich ein weiterer um einen der Bediensteten kümmerte, keinen Sklaven, einen Peregrinus, der irgendwie meinte ausgerechnet jetzt das Haus verlassen zu müssen. Der Mann sah schließlich offenbar ein, was für eine dämliche Idee das war... allerdings ging der Anführer ihm dann doch noch ein paar Schritte nach und trug ihm auf: „He, Peregrinus! Falls die Porta hier nicht hält: sammelt euch beim Stall.“ Vom Stall aus gab es auch noch eine Möglichkeit, das Grundstück zu verlassen, abseits der Hauptstraßen gelegen und für Lieferanten gedacht. Auch der wurde bewacht – allerdings hatte er noch nichts gehört, dass es dort Probleme gab. Falls die Tür nicht hielt, konnten zumindest die Menschen darüber vielleicht in Sicherheit gebracht werden.
    Ohne großartig abzuwarten, wie der Peregrinus darauf reagierte, kehrte der Anführer zurück zur Porta und brüllte durch die Luke dem Mob draußen zu: „BEDANKT EUCH BEI DEN REBELLEN FÜR DEN TOTEN!“

  • Die Meute ließ sich nicht beruhigen... eher stachelte sie die Bekundungen aus dem Innern noch an: "LÜGNER!!!" war dabei einer der nettesten Flüche, die in die Nacht geschrien wurden. Es dauerte eine Weile, aber schließlich hatte man einen improvisierten Rammbock herbeigeschafft und begann unter den anfeuernden Rufen der anonymen Masse die Porta der Casa einzurennen. Das Knirschen und Splittern des noch stabilen Holzes waren weithin hörbar, ebenso die Jubelrufe bei jedem Aufprall des Rammbocks: "RUMMS!!"
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  • Enter Mob. Ein letztes Mal krachte der behelfsmäßige Rammbock gegen die Porta der Casa und die Scharniere eines Tor brachen überraschen klanglos aus dem Mauerwerk. Der Torflügel kippte nach hinten, allerdings nicht weit, immerhin wurde er von der Barrikade im Inneren des Eingangsbereichs aufgehalten, blieb daran liegen und rutschte mit dem typischen Geschrei von Metall auf Stein leicht nach außen weg.
    Viel lauter allerdings war der Jubel, der aufbrandete als die Truppe mit dem Rammbock erfolgreich war. Es brauchte nicht lange um den Rammbock eilig wegzuschaffen um den Weg freizumachen, und als die ersten drei den Torflügel besteigen wollte, glitten sie hilflos wieder herunter weil der Spalt oben nicht groß genug war um sie hindurch zu lassen. In dem Wahn der Masse brauchte es allerdings nur kleine Impulse der Schwarmintelligenz, um auf die Idee zu kommen die Tür wegzuschaffen. Erst ruckten zwei Leute an dem Flüge, ohne Erfolg, dann vier, schließlich Sechs um das Ding aufzustellen und nach außen fallen zu lassen... ohne darauf zu achten weg denn gerade da stand. Diejenigen, die den Mühen der anderen geifernd zugeschaut hatten, drückten sich gegenseitig weg um dem fallenden Ungetüm zu entkommen.
    Dem Gott der fallenden Türen wurde so ein menschliches Opfer dargebracht, als irgendeine tumbe Nuss also nicht schnell genug vom Fleck wegkam und von der Tür begraben wurde.. und nicht einmal die Zeit fand adäquat zu schreien. Das einzige, was er noch hinbekam war zu Wimmern: 'Helft mir! Diese ... Tür ... zerquetscht ... mir das .... Fleisch!'
    Doch keine Chance: der Mob war in Wallung. Und so war es nicht die Tür, die ihm den Rest gab, sondern die darüber hinweg marschierende Meute. In all seiner Wut war der Mob jedoch aufnahmefähig genug, als dass ein kleiner Funke reichte um einen neuen Schlachtruf zu intiieren... und alsbald schrie der erste nach 'FLEEEEEEISCH!!!!' während er auf die Barrikade zuströmte, und mit groben und unbeholfenen Bewegungen mit den anderen begann diese abzutragen... und immer wieder: "FLEEEEEEEEEEISCH!!!!"


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  • Die Veteranen im Inneren bauten in Windeseile die Barrikade aus, die die Porta verstärken sollte, als sie hörten, dass die wütende Menge draußen vor der Tür sich eine Art Rammbock organisiert hatte. Dennoch: mit jedem Krachen, das durch das massive Holz hindurch nach innen dröhnte, wurde auch den Männern dahinter klar, dass die Tür die Meute nicht ewig aufhalten würde... und sie wussten, dass draußen zu viele waren. Zu viele um sie aufzuhalten, wenn sie erst mal durchgebrochen waren. Selbst wenn nicht einer von ihnen tot und ein paar andere von den Soldaten mit in den Carcer mitgenommen worden wären – sie könnten ganz sicher ein bisschen standhalten und mehr als nur ein paar in die Unterwelt befördern, ihre Position war in diesem Flaschenhals einfach günstig. Aber über kurz oder lang würden sie einfach überrannt werden, wenn sie nicht Unterstützung bekamen, daran war nicht zu rütteln. Und sie hatten keinerlei Hoffnung darauf, dass ihnen jemand helfen würde. Wer auch? Die Familie hatte sie angeheuert, mehr gab es nicht... und von der Rebellenarmee war nicht nur keine Hilfe zu erwarten, sondern eher zu befürchten, dass sie sich dem Mob anschlossen und ein weiteres Mal marodierend durch das Haus zogen. Die Soldaten hatten schon bei ihrem ersten Besuch einen Großteil an Verwüstung hinterlassen.


    Die Männer verstärkten also die Barrikaden mit allem, was sie hatten, so gut es ging, um den Mob so lange wie möglich aufzuhalten, selbst dann, wenn die Tür endlich nachgeben würde... dann zogen sie sich zurück, durch das Atrium hindurch in den hinteren Teil des Gebäudes. Im Haus selbst würde die Meute, wenn sie schließlich durchbrach, allerdings nicht allzu viel finden, um ihre Gelüste zu befriedigen: ein Haus, aus dem die größten Schätze bereits lange vor der Belagerung Roms heraus geschafft worden waren... und das in den letzten Stunden bereits zweimal verwüstet und geplündert worden war.

  • Mit jedem Schrei, mit jeder Geste, mit jedem Angriff auf die Porta der Casa, den die Menge gesammelt als Einheit ausgab, wie ein einziges aggressives Lebewesen, einer Bestie gleich, wurde Dexter unruhiger.
    Als dann die ersten Mäuler dieser Bestie nach Fleisch schrien, wurde dem jungen Decimer nur allzubewusst, dass er sich nicht unter diese Menschen, wenn man sie so nennen konnte, hätte mischen sollen. Ihm direkt drohte zwar wahrscheinlich keine großartige Gefahr, zu wenig Zeit hatte er in dieser Stadt verbracht, als dass ihn hier jemand erkennen könnte, noch war er bei weitem nicht wie ein Sohn einer reichen Familie angezogen, sondern war momentan eher unauffällig bekleidet. Aber er musste hier weg!


    Also ließ er sich langsam aus der Meute gleiten, bis er endlich an ihrem Rand stand. Erst ab dort nahm er mehr Tempo auf und versuchte hinter der nächsten Ecke zu verschwinden.
    Hoffentlich geht es meiner Familie gut..., dachte er, nachdem er bereits etwas weiter entfernt von dem Mob war und er so einige Schreckensszenarien bereits in seinem Kopf durchgespielt hatte.

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