Vestibulum | Betreten der Casa nur über diese Türe. Achtung vor dem Hund!

  • "Fleeeeeeeeeeeeeeeeeisch!!!", grölte der Mob während er beharrlich daran arbeitete die Barrikade abzutragen um endlich ins Innere der Casa vorzudringen. Als die Spitze der Barrikade weg war, krabbelten die ersten schon darüber, allerdings nicht um auf der anderen Seite weiterzumachen, sondern einfach kopflos in die Casa zu stürmen... und ein bereits verwüstetes Anwesen vorzufinden.
    Die irrsinnige Wut des Pöbels ließ allerdings auch ob dieser Enttäuschung nicht nach, was kaputt war wurde noch weiter zerstört, und alles was danach aussah als wäre es auch nur ansatzweise auf zu verhehlen wurde zusammengerafft und gleichsam Grund für zahlreiche Schlägereien des kopflosen Mobs untereinander.
    Alles in allem: das Interieur wurde durch die menschliche Zerstörungswut ohne größere Hilfsmittel schön fein püriert und anschließend mit allem Unrat dekoriert, den so eine Meute auf die Schnelle hervorbringen konnte.


    Doch auch das säuberlichste Zerstören machte irgendwann keinen Spaß mehr, und so trollten sich immer mehr Mitglieder des Mobs... bis kurz darauf auch der hartnäckigste Randalierer die Lust am Zerstören verlor und sich davonmachte, um sich einen Tag später wieder in einen Spießbürger zurückzuverwandeln.


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  • Als der Mob endlich wieder verschwunden war, lag die Casa Decima da, ein großes Haus, schweigend und verlassen. Von außen war kaum zu erkennen, wie zerstört das Innere des Hauses war – nur die zerborstenen Überreste der Porta gaben einen Hinweis darauf. Und so verging zunächst die Zeit, bevor schließlich jemand vorbei sah, der auch tatsächlich Interesse an dem Haus hatte. Ursprünglich war eigentlich geplant gewesen, dass einer der Veteranen das Haus beobachtete für den Fall, dass der Rest es verlassen musste, um feststellen zu können, ab wann man wohl zurückkehren könnte... aber nachdem zuerst ein paar von ihnen von den Soldaten mitgenommen worden waren und sie sich später bei der Flucht zwangsläufig hatten aufteilen müssen, weil die beiden einzigen Römer unter ihren Schützlingen unbedingt woandershin hatten gehen wollen, waren sie zu wenige gewesen, um einen Mann nur dafür abzustellen, ein geplündertes Haus zu beobachten. Also kam erst mit dem Einbruch der Nacht jemand vorbei, nachdem auf den Straßen generell endlich Ruhe eingekehrt war, der nachprüfte, wie es im Haus der Decimi aussah – und als er feststellte, dass auch hier Ruhe herrschte und keiner mehr randalierte, holte er den Rest nach. Wären die Römer bei ihnen gewesen, so hätten sie diese mit ein paar Bewachern zurückgelassen, aber so waren es alle, die noch in dieser Nacht zurückkamen: die Veteranen und die decimischen Sklaven.

  • Am Vorabend hatte Dexter es im Atrium Vestae versucht, um überhaupt eine Zuflucht während der Plünderungen zu finden, nachdem er mitansehen musste, wie der grölende Mob sich an der Porta der eigenen Casa zu schaffen gemacht hatte.


    Nun war der nächste Tag angebrochen und Dexter versuchte erneut sein Glück bei der Casa Decima. Um Tote zu begraben, Lebende wiederzusehen, oder bloß Ruinen wieder aufzubauen, war noch nicht sicher. Keine der verschiedenen Handlungen, die innerhalb der Casa Decima vorgegangen waren, hatte er irgendwie mitkriegen können.


    Also machte er sich auf das Schlimmste gefasst und hoffte auf das Beste zu gleich, als er vor dem Eingang eine erneut verschlossene - Porta wäre der falsche Begriff - Flickschusterei aus hölzernen Tischplatten und zerbrochenen Türüberresten vorfand.


    Ein kurzer Blick über die Schulter, ein Schlucken und tiefes durchatmen und dann klopfte er mit einem starken Schlag gegen die Konstruktion, die eine erneute Plünderungswelle aufhalten sollte.



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  • Hinter der Flickschusterei befand sich nicht der Ianitor, sondern Veteranen, die Wache hielten. Eine extra dafür vorbereitete Klappe ging einen Spaltbreit auf – zu wenig allerdings, als dass man von außen hätte sehen können, wer oder wie viele sich dahinter verbargen –, und eine eher unfreundliche Stimme tönte schroff nach draußen: „Wer da?“

  • Ein erneuter Blick über die Schulter, Dexter wurde hier noch paranoid.
    Dann legte er seinen Kopf nah an die neuerliche Öffnung und sprach deutlich ins Innere der Casa: ,,Caius Decimus Dexter, Sohn des Titus Decimus Varenus. Lasst mich rein!"

  • „Warte“, war zu hören, abgesehen davon rührte sich zunächst kaum etwas – nur Schritte mochten vielleicht zu hören sein, die sich entfernten. Nach kurzer Zeit kamen diese allerdings auch schon wieder, im Anschluss war zu sehen, dass in der kleinen Öffnung ein paar Augen auftauchte, jemand, der hinaus sah – dann öffnete sich das Konstrukt tatsächlich.

    http://img853.imageshack.us/img853/2552/rheavilica.jpg


    Umrahmt von zwei Männern, die wachsam und ein wenig misstrauisch den Ankömmling musterten, stand Rhea, einen deutlichen Ausdruck von Erleichterung auf dem Gesicht. „Dominus! Den Göttern sei Dank, es geht dir gut“, begrüßte sie ihn und machte Platz, damit er eintreten konnte.








    VILICA - GENS DECIMA


  • Sisenna Caeparius Bellutus


    Bellutus war nur widerwillig Bote gewesen. Eine minderwertige Aufgabe in seinem Verständnis, zumal dafür Cerretanus verantwortlich war, der Tätigkeit recht gut meisterte. Doch der Alte hätte sich wohl nur mit Mühe zur Casa Mercator durchgekämpft, wenn überhaupt. Sodass die Aufgabe auf Bellutus leider zufiel. Der gerade deswegen entsendet wurde, weil er darin geschickt war, zur Not Ausreden zu erfinden, um einen Verdacht der aktiven Unterstützung der Decimer zu entkräften. Ihm persönlich interessierte es überhaupt nicht, doch die Bürger Roms machten wohl keinen Unterschied darin.


    Angekommen, rief er: "Post!" Ohne jedoch in Richtung der Casa zu blicken.



    Antescholarii virginum - Virgines Vestales

  • http://img16.imageshack.us/img16/1551/ephialtesianitor.jpg Einige Zeit war nun schon vergangen seit jenem Tag, an dem die Rebellentruppen Rom eingenommen hatten, und auch wenn die Casa Decima noch weit davon entfernt war, ihren Ursprungszustand wieder erreicht zu haben, hatte sich doch einiges normalisiert. So war die Porta bereits am zweiten Tag nach den Angriffen ordentlich repariert worden, so dass dort nun frisches, massives Holz glänzte. Und so war es nun auch wieder Ephialtes, der die neue Porta hütete – und auch jetzt nach draußen lugte, als er jemanden rufen hörte. „Post? Für wen?“







    IANITOR - GENS DECIMA

  • Aquila war fertig. So froh er war, endlich nach Rom kommen zu können, und so froh er war, nach der langen Reise endlich in Rom zu sein – oder ganz egal wo, Hauptsache angekommen –, er war zu fertig, um sich so wirklich darüber freuen zu können. Nicht einmal so wirklich darüber, dass er seine Ankunft kaum besser hätte planen können: der Cornelier, so hieß es, würde in den nächsten Tagen ebenfalls in Rom eintreffen, und dann, so jedenfalls die einhellige Hoffnung aller, mit denen er in den vergangenen Tagen gesprochen hatte, in der Reisegruppe oder in den Gasthäusern, in denen sie genächtigt hatten, würde endlich wirklich Ruhe einkehren. Dass der Cornelier so nah war und bald die Regierungsgeschäfte übernehmen würde, war tatsächlich eine gute Nachricht, auch für die Decimi, weil sich dann heraus stellen würde, wie sehr die in Rom ansässigen Familienmitglieder als Verräter oder ähnliches gebrandmarkt würden... und auch wenn Aquila hoffte, dass das nicht in allzu großem Ausmaß passierte, war es doch in erster Linie wichtig, einfach zu wissen woran sie waren, damit sie darauf wieder aufbauen konnten.


    Aber nicht einmal darüber konnte Aquila sich freuen, dass er zum richtigen Zeitpunkt kam. Reisen war einfach anstrengend, und er wollte eigentlich nur noch ein Bad und ein Bett, nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge. Mit zwei Sklaven und einem seiner Lehrer im Schlepptau, der ihm auch hier noch zur Seite stehen sollte in seiner Anfangsphase, kam er also endlich zur Casa Decima und ließ einen der Sklaven anklopfen.

  • http://img16.imageshack.us/img16/1551/ephialtesianitor.jpg Ein wenig hatten sich die Zustände in der Casa Decima inzwischen gebessert. Immerhin: sie hatten ja nun einige Zeit gehabt, aufzuräumen und zumindest die gröbsten Sachen zu ersetzen. Trotzdem waren die Spuren der Soldaten und des Mobs immer noch zu sehen im Haus, denn natürlich hatte nicht alles sofort ersetzt werden können – schon gar nicht, so lange noch in den Sternen stand, was mit den gefangenen Decimi passierte. Und die Veteranen schwirrten auch immer noch rum, man konnte ja nie wissen, was manchen Leuten so einfiel... Genau deshalb war Ephialtes auch nach wie vor vorsichtiger als gewöhnlich, wenn es klopfte. Die Tür öffnete sich also nur einen Spalt breit, in dem der Ianitor sich zeigte: „Salvete. Wie kann ich euch behilflich sein?“







    IANITOR - GENS DECIMA

  • „Ich bin Marcus Aquila, gerade aus Tarraco eingetroffen. Meridius ist mein Großvater, er hat mich nach Rom geschickt.“ Aquila selbst war es, der antwortete, er sah nicht wirklich viel Sinn darin, sich immer alles von Sklaven abnehmen zu lassen, jedenfalls wenn es um so etwas ging. Er hob kurz die Hand, an der er den Siegelring seiner Familie trug – und winkte in derselben Bewegung dann doch noch einem der Sklaven zu. Der war es nämlich, der die Schreiben seiner Verwandten bei sich trug für die Familie in Rom, und die zog der Sklave nun auch bereitwillig hervor und wedelte damit kurz vor der Nase des Ianitors herum, so dass der die gesiegelten Schriftrollen sehen konnte – und vor allem das Siegel. „Ich werd in Zukunft hier leben. Und ich würd gern rein“, fügte er noch an, mit einer Mischung aus leichter Arroganz und beinahe quengeliger Ungeduld.

  • http://img16.imageshack.us/img16/1551/ephialtesianitor.jpg So ostentativ, wie die Ankömmlinge vor der Porta die Siegel und Zeichen schwenkten, konnte Ephialtes gar nicht übersehen, dass es sich hier um einen Decimus handeln musste. Wenn er nicht gerade irgendwen beklaut hatte, hieß das, aber wer wollte schon in Zeiten wie diesen sich freiwillig ausgerechnet in diese Familie irgendwie einschleichen? Zu holen war im Moment ja nach wie vor noch nichts bei ihnen, ersetzt worden war zunächst nur das, was zum Leben wirklich nötig war. Davon abgesehen waren sie nur wenige... und es sah nicht so aus, als könnte irgendwo noch wer hervor springen.


    Als Ephialtes merkte, wie paranoid er sich gerade aufführte, rief er sich in Gedanken selbst zur Ordnung und hielt mit einer einladenden Geste die Tür ganz auf. „Willkommen in der Casa Decima Mercator, Dominus.“ Er winkte einen Sklaven herbei, der die Besucher ins Atrium bringen und anschließend jemanden von der Familie holen würde – auch wenn es da im Moment nicht viele zur Auswahl gab.





    IANITOR - GENS DECIMA

  • Auf der Tabula war das nötigste verewigt. Am späten Nachmittag hatte ich 5 Männer und ein Maultier mit Vorräten und ein paar Brettern beladen bei mir. In voller Montur, außer unseren Waffen, marschierten wir zur casa. Auf dem Weg machte man uns Platz oder ich machte uns mit meiner vitis Platz. Vor der casa hielt die ganze Truppe. Ein eigenartiges Gefühl hier zu stehen. Vor allem weswegen. Wie es drinnen aussah? Ob casca da war? Es war lange her.


    Ich klopfte mit de Faust an die nagelneue Porta.

  • http://img16.imageshack.us/img16/1551/ephialtesianitor.jpg Wie stets in diesen Tagen öffnete sich die Tür nur ein wenig, nur einen Spalt breit – und als Ephialtes sah, dass da draußen Soldaten standen, schien sein Herz in den Magen zu sacken. Unwillkürlich musste er an jenen Tag vor ein paar Wochen denken, als auch Soldaten vor der Tür gestanden hatten, auch wenn es da nicht er gewesen war, der geöffnet hatte. Obwohl ihm allerdings mulmig zumute war, blieb er ruhig und musterte die Männer vor der Tür, während er sie langsam noch ein wenig mehr öffnete – Soldaten abzuweisen hätte wohl ohnehin wenig Sinn gehabt. Und kaum konnte er den Klopfenden wirklich sehen, erkannte er Decimus Massa. „Dominus“, grüßte er erleichtert, hieß das doch wohl, dass die Anwesenheit von Soldaten keinen erneuten Ärger bedeutete. „Es ist schön dich wohlauf zu sehen!“ Mit diesen Worten machte er einladende Geste ins Haus hinein.





    IANITOR - GENS DECIMA

  • Soldaten widersprach man nicht. Schon gar nicht in diesen Zeiten. Auch wenn sie eine Wortwahl an den Tag legten, die Ianitor zu anderen Zeiten wohl zumindest hinterfragt hätte. So allerdings ließ er nur Aquila holen, der nach kurzer Zeit auch auftauchte und neugierig die beiden Soldaten musterte. „Wo soll's denn hingehen?“ fragte er, während er zu ihnen trat, bereit sie zu begleiten – erst mal Antwort abwarten und dann entscheiden oder so kam ihm nicht in den Sinn, dafür war er viel zu neugierig und machte sich generell zu wenig Sorgen, als dass er über die Option überhaupt nachgedacht hätte.


  • Sisenna Caeparius Bellutus


    Nachdem er die Frage des dunkelhäutigen Sklaven vernommen hatt, ging er auf ihm zu. Nach einem kurzem Gespräch, um festzustellen, ob es sich wirklich um ein decimer Sklaven handelte, übergab er ihm die Wachstafeln und verschwand inmitten der Menge.


    Casca, Dexter,


    ich hoffe ihr und der Rest des Haushalts seid wohlauf. Was die Decimi im Carcer angeht: Faustus Serapio, Titus Varenus und ich geht es den Umständen entsprechend gut. Macht euch keine allzu großen Sorgen um uns – was mit uns passieren wird, wird von Cornelius entschieden, sobald dieser die Stadt erreicht. Bis dahin heißt es für uns warten. Kümmert euch um den Haushalt und vergesst vor allem nicht, euch um die decimischen Klienten und Freunde zu bemühen. Wir werden sie in der nächsten Zeit dringender brauchen denn je. Sollte darüber hinaus der Tribun Duccius Vala auf euch zukommen und irgendetwas benötigen: er ist ein Verbündeter. Tut was in eurer Macht steht, um seinen Wunsch zu erfüllen.


    Vale bene,
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    Salvete, mea familia!


    Dank eines glücklichen Umstands bin ich in der Lage, euch ein paar Zeilen zu senden. Das Wichtigste zuerst: der Bürgerkrieg neigt sich dem Ende zu – Rom ist eingenommen, nach allem was ich hörte, ist auch der Palast bereits gefallen. Von unserer Familie wurden Faustus Serapio, Titus Varenus und ich in Haft genommen. Den Umständen entsprechend geht es uns gut, was allerdings aus uns wird, liegt in der Hand des Cornelius, wenn er Rom erreicht. Neben Messalina im Atrium Vestae sind Caius Dexter und Cnaeus Casca die einzigen verbliebenen Decimi in der Casa. Ich denke es wäre von Vorteil, wenn die beiden Unterstützung bekämen, solange der Rest von uns gefangen ist – sofern einer von euch kommen und ihnen in Rom beistehen kann, wird dies für unsere Familie sicher hilfreich sein.
    Ich hoffe, ihr alle befindet euch wohlauf!


    Valete,
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    Antescholarii virginum - Virgines Vestales

  • Quer durch die Stadt musste Titus von Castra zur Casa Decima eilen, seine Schritte waren dermaßen schnell, dass man hätte denken können, er wäre ein Marathonläufer gewesen. Den ganzen Weg lang hatte er sich kaum umgesehen, sondern sein Blick war in einem Tunnel gefangen und nur das Bild der Casa war zu sehen. Als er angekommen war, sah er, wie sein Zuhause von außen verwüstet wurde. Wie die Sklaven damit beschäftigt waren, alles wieder auf Vordermann zu bringen. Es hämmerte, es zischte, es flogen Späne… . Ohne eine Begrüßung den fleißigen Leutchen entgegen zu bringen, trat er ein und ging direkt in seinem Zimmer, um seine liebe Ehefrau endlich wieder umarmen zu können. Vor allem sich zu vergewissern, dass sie noch lebte. Nicht wie im Kerker, als er vor Verwirrtheit seine Frau starben sah.

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