• Philippus folgte der Handbewegung seines Verwandten und sein Blick verharrte einige Augenblicke, bevor er zu Mattiacus und dann zu den anderen beiden schaute. "Ich hoffe doch, ich störe euch nicht, denn ich hatte euch reden hören, bevor ich mich zu Wort meldete. Wenn es wichtige Dinge oder auch unwichtige sind, so entschuldige ich mich für die Störung, ihr könnt ruhig fortfahren.


    Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, wanderten seine Augen wieder zu der reich gedeckten Tafel und erspähten eine Schüssel voll mit Oliven, von denen er sich einige schnappte und sie nacheinander genüßlich verspeiste. Nochimmer kam er sich etwas fremd vor, kein Wunder. Er war ja auch fremd...

  • Eine weitere Olive landete in Philippus Mund, bevor er anfung zu sprechen. "Über Attica? Es ist ein wunderbares Land und so vielfältig, wie es schön ist. Es gibt große Ebenen, wie auch Berge und Täler. Ich liebe dieses Land. Wir haben dort eine mittelgroße Casa. Sie ist zwar nicht so prächtig, wie diese hier, aber auch gemütlich und bisher hat sie meinen Ansprüchen genügt." Auf seinen Lippen konnte man die klaren Züge eines Lächelns feststellen. Elegant griff er ebenfalls nach einer Traube, die anscheinend einen vorzüglichen Geschmack haben mussten, wenn man sich so anschaute, wie die Anwesenden dort zugriffen.
    "Aber wie gesagt ... wenn sich alle nach Rom verabschieden, kann es selbst in einer kleinen Casa ganz schön einsam werden, deshalb bin ich nach Rom gekommen. Außerdem muss ich meine beiden Töchter wieder sehen. Sind sie hier? Das war der einzige Anhaltspunkt den hatte: Casa Decima, da ging ich davon aus, dass sie ebenfalls hier sind." Philippus machte wieder eine kleine Pause, in der er sich in einen der leeren Becher etwas Wasser eingoß und daran nippte, um seinen Rachen wieder etwas zu befeuchten.
    "Pläne, ich habe vor, in die Politik zu gehen, aber ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wie ich einsteigen sollte."

  • Wieder wirkte er erleichtert. Denn obwohl Mattiacus nicht wusste, ob seine beiden reizenden Töchter im Haus waren, hieß es doch, dass sie da waren, dass sie hier waren und dass sie hier anscheinend hier "bekannt" waren.


    "Wirklich? Das die Politik ein hartes Pflaster ist, ist mir bekannt und doch denke ich, dass ich bereit dafür wäre. Ich stelle mir nur die Frage, wie ich einsteigen sollte. Als Neuankömmling in Rom habe ich ja so gut wie keinen Bekanntsheitgrad, sowohl im positiven, wie auch im negativen Sinne. Irgendein Amt, müsste ich schließlich bekleiden, denn mich einfach für die Wahl stellen fällt wohl eher flach."

  • Nach der Begrüßung des Decimus weist Lucilla die Sklaven an, ihm nochmal etwas warmes zum Essen zu bereiten und widmet sich dann wieder den Trauben. Da sie an diesem Abend bereits einmal festgestellt hat, dass sie von Politik nicht viel versteht, begnügt sie sich damit zuzuhören und darüber nachzudenken, in welcher verwandtschaftlichen Beziehung Philippus zu ihr steht. Irgendwie über ihre Großväter muss es sein, doch ganz sicher ist sich Lucilla nicht. Sie widmet sich also doch wieder ganz dem Zuhören und Traubenessen und denkt darüber nach, dass es nicht schlecht wäre, einen Decimus im Senat zu haben. Zwar sind Meridius und Livianus im Grunde genommen Teil dieses Gremiums, doch so oft, wie die beiden sich in Rom blicken lassen würde Lucilla im Ernstfall mit ihrem Anliegen lieber zu einem anderen Senator ihres Vertauens gehen.

  • Er nickte nur kurz, denn soetwas hatte er sich schon gedacht. Philippus kniff kurz die Augen zusammen, ein äußerliches Anzeichen dafür, dass er nachdachte.
    "Ja ... das dachte ich mir. Sag, wüsstest du, wo ich denn anfangen könnte, oder kennst du einen Ort, an dem ich mich genauer erkundigen könnte?"

  • Seine Augen folgten Matticaus handbewegung zur dritten Person, die sich noch nicht zu Wort gemeldet hatte. Philippus Blick verharrte einen Augenblick auf Maior und musterte die Person sorgfältig. Schließlich wiederholte er die Frage der Höflichkeit wegen nocheinmal für ihn:
    "Weißt du, ob es eine Stelle gibt, die besetzt werden könnte?"

  • Ich war erstaunt, dass der Neuankömmling auch ein Decimer war, denn ich hatte noch nie etwas von ihm gehört. Natürlich von seinen Töchtern, aber mit diesen hatte ich darüber nicht gesprochen.


    Ich lauschte dem Gespräch und hörte interessiert zu. Als er mir die Frage stellte, antwortete ich ihm dieses:


    Eine gute Frage, Decimus Philippus! Eine gute Arbeit zu finden, ist immer wichtig, vorallem hier in Rom wo ohne die nötigen Mittel nichts geht.


    Wenn du also meinen Rat willst, so empfehle ich dir dich als Erstes bei der Regioverwaltung von Italia zu bewerben. Mitarbeiter werden oft gesucht.

  • Während die vier Angehörigen der Gens also im Triclinium zusammen sind, um zu Abend zu essen, betritt ein fünfter Decimer den Raum. Decimus Nepos ist nur selten zu Besucht in der Casa, zwar hat er sogar ein Cubiculum hier, doch als Soldat der Stadtkohorten ist er natürlich in der Castra untergebracht.
    "Maior!" begrüßt er seinen Vetter als Erstes, denn er glaubt, diese Ehrerbietung wäre seinem Alter angemessen. Er fährt fort mit seinem Bruder Mattiacus, den er auf herzliche Weise grüßt, bis ihm seine Base auffällt: "Oh Lucilla, ich wusste gar nicht, dass du wieder in Italia weilst..." ist Nepos etwas überrascht und verlegen, denn bei der letzten Begrüßung war Lucilla auf stürmische Weise entwaffnend, so dass Nepos nicht genau weiß, auf welche Weise er sich ihr jetzt zur Begrüßung nähern sollte.
    Den Unbekannten auf der Kline streift er nur mit einem freundlichen Blick.

  • "Ja, schön dich zu sehen, komm', setz dich und erzähl uns, was die Urbaner so alles treiben." sagte Mattiacus und wies ihm einen Platz zu.


    "Ach Nepos, darf ich dir vorstellen, das ist Lucius Decimus Phillipus, er ist ein Verwandter und so eben aus Achaia angekommen. Phillipus, das ist mein Bruder Nepos."

  • Lucilla unterdrückt gerade ein Gähnen, der Tag war doch lang, und überlegt, ob sie sich langsam zurück ziehen soll, da betritt der nächste Decima den Raum. Nepos hat sie seit ihrer Verlobung nicht mehr gesehen, immerhin ist sie ja auch kurz darauf zur Inspektionsreise aufgebrochen.


    "Salve, Nepos!" grüßt sie ihn mit einem breiten Grinsen, für ein freudiges Umarmen ist sie bereits zu müde und zu voll. "Ich bin auch noch nicht wieder lange da, du hast also nicht viel verpasst. Oh ja, und bitte setz dich doch zu uns und erzähl von den Urbaner, wenn es deine Zeit erlaubt. Wir reden gerade über Politik. Also ich eigentlich nicht, ich täusche nur erfolgreich vor, dem zuzuhören, was sich bei einem anderen Thema vielleicht erübrigen würde" Sie schaut schelmisch lächelnd von Maior über Philippus zu Mattiacus. Natürlich ist es eher so, dass sie erfolgreich vortäuscht, dem nicht zuzuhören, denn es gibt kaum ein Gespräch, dem Lucilla nicht von ihrer natürlichen Neugier geleitet zuhören würde und so politisch unbedarft, wie sie oft den Anschein gibt, ist sie nie. :]

  • Man merkte, wie Philippus am Überlegen war. Auch, wenn er nciht wusste, wo die Regioverwaltung war, hörte es sich zumindest schon nach etwas nach seinem Geschmack an, vielelicht konnte man von da aus früher oder später in die Politik gehen, sein eigentliches Ziel.
    "In der Regioverwaltung?" Wiederholte nocheinmal Maiors Worte, "Und wo finde ich die Regioverwaltung? Dann könnte ich direkt morgen einmal vorbeischauen."
    Als das letzte Wort seinen Mund verließ, bemerkte auch Philippus, wie eine weitere Person, anscheinend ebenfalls ein Decimar, den Raum betrat und die anwesenden begrüßte. Nepos freundlicher Blick wurde von Philippus ebenfalls mit einem begrüßenden Blick beantwortet und nachdem er von Mattiacus vorgstellt wurde, verließ ein auch ein "Salve, Decimus Nepos." seinen Mund.

  • "Sehr erfreut, Philippus" nickt Nepos seinem entfernt Verwandtem zu, bevor er sich niederlässt.
    "Wohl nur kurz kann ich dich vor der ungeliebten Politik bewahren, werte Base," erklärt er schließlich lächelnd Lucilla, "denn auch sie ist einer der Gründe, warum ich überhaupt hier bin.
    Aber lasst mich erst eurer Bitte nachkommen..." erklärt er wieder in die Runde, "Nun, seit einiger Zeit bekleide ich den Posten eines Princeps Prior, ein immer noch bescheidener Rang, doch hoffe ich, dass ich noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt bin... Leider wurde ich zum Einstieg wahrlich nicht geschohnt, denn die Unterwelt Roms scheint in Aufruhr. In der Subura häufen sich die Verbrechen, die scheinbar Teil einer Art von... von Kampagne zu sein scheinen. Vielleicht ist auch das Attentat auf Artoria Medea in diesem Zusammenhang zu sehen..." Nepos schaut ernst in die Runde, "Das ist natürlich höchst vertraulich!"

  • Zitat

    Original von Lucius Decimus Philippus
    Man merkte, wie Philippus am Überlegen war. Auch, wenn er nciht wusste, wo die Regioverwaltung war, hörte es sich zumindest schon nach etwas nach seinem Geschmack an, vielelicht konnte man von da aus früher oder später in die Politik gehen, sein eigentliches Ziel.
    "In der Regioverwaltung?" Wiederholte nocheinmal Maiors Worte, "Und wo finde ich die Regioverwaltung? Dann könnte ich direkt morgen einmal vorbeischauen."
    Als das letzte Wort seinen Mund verließ, bemerkte auch Philippus, wie eine weitere Person, anscheinend ebenfalls ein Decimar, den Raum betrat und die anwesenden begrüßte. Nepos freundlicher Blick wurde von Philippus ebenfalls mit einem begrüßenden Blick beantwortet und nachdem er von Mattiacus vorgstellt wurde, verließ ein auch ein "Salve, Decimus Nepos." seinen Mund.


    Die Regioverwaltung hat ihren Sitz in der Curia Italica im Zentrum von Rom. Es ist garnicht so weit von hier entfernt., antwortete ich ihm, nachdem ich mir einen großen Schluck Wein aus meinem Becher genommen hatte.


    Vor längerer Zeit, waren Mattiacus, Lucilla und ich auch in einer Regioverwaltung tätig. Damals allerdings in Spanien. Um die Einstellungen kümmert sich der Comes.

  • "In der Curia Italica also ... wo die zufinden ist, weiß ich, ich danke dir Maior. Gleich morgen werde ich mich auf den Weg dorthin machen und den Comes nach einer freien Stelle befragen." Philippus nickte Maior nocheinmal dankend zu und drehte sich ein kleines Stück mehr in Richtung Nepos, der nun anfing, von seiner Arbeit zu reden. Anscheinend war er beim Militär, genauer bei den Urbanern, und dort bekleidete er schon eine höhere Stellung als die des gemeinen Soldaten.
    Gespannt hörte er sich die Berichte über die derzeitigen Verbrechen zu und war erstaunt, wie es hier in Rom zurzeit zuging. Dass es nicht der sicherste Ort des Imperiums ist, hatte sich Philippus schon gedacht, aber mit Häufungen der Verbrechen, Attentaten oder gar einem Attentat hatte er nun doch nicht gerechnet.

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