• Auch Tiberius traf auf die Einladung seines Vaters hin in der Casa Decima und schließlich im Triclinium ein. Dies ließ sich vor allem gut mit seiner Rückreise aus Mantua verbinden und seinem gleichzeitigen Einzug beziehungsweise Rückzug in seine Gemächer innerhalb der familiären Gefilden. Die meisten Anwesenden hatten es sich bereits im Raum gemütlich gemacht und genossen Speis und Trank. Schnell wurde der junge Decimus auf seinen Vater aufmerksam und näherte sich diesem. Einerseits wollte Tiberius Titus herzlich begrüßen, hatte er ihn doch schon seit Monaten nicht mehr gesehen. Andererseits wollte er sich bei den Feierlichkeiten nicht zu sehr in den Vordergrund drängen und zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.


    Nachdem auch Verus seinen Sohn registriert hatte, machte sich Tiberius zu ihm auf und ließ sich neben ihm nieder.


    "Salve, Vater", grüßte er in zunächst etwas zurückhaltend.

  • Verus freute sich ehrlich. Sein Sohn war wirklich gekommen. Als er sich neben ihn setzte, umarmte er ihn kurz, dies natürlich dezent und nur angedeutet. Nach einigen Sekunden war die Umarmung schon wieder vorbei und beide saßen wieder diszipliniert nebeneinander. "Willkommen zurück, mein Sohn."


    Verus lächelte. "Du bist genau im richtigen Moment hier. Die Götter haben dieses Haus gesegnet. Die Familie kommt heil wieder zusammen."

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio
    Gerade schien er jedenfalls nicht so glücklich, und es sah ganz so aus, als ob die grosse Enthüllung noch nicht stattgefunden hätte. Ich gab mir einen Ruck und ging zu ihm rüber.
    ”Salve Flavus...” grüsste ich, und mein Lächeln war nur ein klein wenig verkrampft, ”möchtest Du, dass ich Dich, ähm, vorstelle?”


    Der passende Zeitpunkt um sich vorzustellen war irgendwie noch nicht gekommen. Vor allem hatte Marcus Angst den Alten vor diesen ganzen Menschenauflauf gegenüber zu treten. Vielleicht war es besser zu warten, bis er wieder alleine war, doch gleichzeitig kam in Marcus der Gedanke auf, dass der Alte heute vermutlich keine Minute mehr allein sein würde. Er seufzte und beobachtete weiter das Schauspiel, das sich ihm hier bot. Immer mehr Leute trafen im Haus ein, vorrangig waren es Familienangehörige, die alle gekommen waren, um den Senator zu begrüßen.


    Schließlich traf sogar Serapio ein, den Marcus in den letzten Tagen alles andere als vermisst hatte. Ob er denn schon wusste, dass Marcus für ein Tribunat bei der Cohortes Urbanae vorgesehen und dann sein Vorgesetzter war? Doch es blieb keine Zeit darüber länger nachzudenken, denn der junge Decimer trat plötzlich vollkommen unvorhergesehen auf Marcus zu und sprach ihn an.


    "Salve….. ähm."


    Damit hatte Marcus nun überhaupt nicht gerechnet und sah nervös zu dem Alten, der sich gerade sichtlich wohl im Kreise seiner Familie fühlte. Und diese ganzen Leute hier im Raum. Angst stieg in Marcus hoch und er wusste zuerst nicht, was er auf diese unverhoffte Frage antworten sollte.


    "Ähm…. Ich weiß nicht recht Serapio. Vielleicht ist es besser noch ein wenig zu warten."

  • Als ich sah wie mein grosspuriger Cousin auf einmal so kleinlaut war, da regte sich tatsächlich so was wie Mitgefühl in meinem viel zu empfindsamen Herzen.
    ”Worauf denn? Komm schon, er beisst ja nicht.”
    Dass er ihm früher oder später gegenübertreten musste, das musste ich Flavus ja wohl nicht erklären... es sei denn, er entschloss sich spontan, doch lieber das nächste Schiff nach Britannia zurück nehmen - was von meiner Seite aus auch völlig in Ordnung gewesen wäre! Allerdings konnte ich mir nicht vorstellen, dass Flavus’ unsinnige Vorurteile der direkten Begnung mit seinem Vater standhalten würden - sie würden einfach dahinschmelzen angesichts von Livianus’ Präsenz, und ich würde zusehen können wie die beiden sich glücklich in die Arme fielen. Großartig.
    In einer nicht so ganz ehrlichen, ermutigenden Geste berührte ich Flavus kurz am Oberarm, mit sanftem Druck in Richtung von Livianus, und meinte nochmal, so freundlich ich es vermochte: “Komm...”
    Darauf ging ich auf meinen Onkel zu, wobei ich tief Luft holte. Ich konnte sie förmlich spüren, die Schicksalsschwere, die über all dem lag, feierlich und drückend zugleich, wie die Schwüle vor einem Gewitter. (Was jetzt noch fehlte war ein Chor.)
    ”Onkel Livianus, ich möchte Dir jemanden vorstellen” verkündete ich, mit dem Anschein von Freude, wies dabei präsentierend auf den verlorenen Sohn.
    ”Dies ist Marcus Decimus Flavus. Er ist, während Du fort warst, aus Britannien zu uns gekommen.....”
    Ich liess den Satz in der Schwebe, wollte nicht sofort mit der Türe ins Haus fallen. Ob jetzt die Stimme des Blutes zu den beiden sprechen würde?

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  • Das Mahl war genauso nüchtern wie sie alle in dieser Stadt schienen. Zwar zog es Herius vor nur die Nötigsten dieser Einladungen überhaupt anzunehmen, doch ging an einigen kein Weg vorbei. Er schätzte das einfache Essen im Freien mehr als sich auf einer Liege zu räckeln und dabei stundenlang Genüsslichkeiten, die jeden normalen Magen umdrehten, in sich hinein zu stopfen. Das tat weder der Figur gut noch den Gedanken daran wieviele einfache Bürger dafür wohl malocht hatten. Die Langeweile wurde durch einen der anwesenden Decimer durchbrochen. Er stand auf einmal vor seinem Onkel, wie sich rasch herausstellte und gab einen weiteren Burschen kund, der wohl zu lange im kalten Britanien gewohnt hatte und nun einen Haltepunkt in Rom brauchte. Ganz wie in den meisten reichen Familien eben. Sie hatten einfach zuviel Geld angehäuft und mußten ihre Sprosse in die weite Welt senden, um später auch dem Abenteuer gerechte Geschichten zum Besten geben zu können, wenn wiedermal eine Cena anstand und die nobelsten der Extravaganten zusammenkamen, um Dekadenz zu leben.


    Subdolus wünschte sich schon jetzt an einen anderen Platz und das obwohl der Abend gerade erst begonnen hatte. Er fühlte sich unwohl in einer Gesellschaft zu der er nie gehören würde und es auch nicht wollte. Geistesabwesend kaute er auf einer Olive herum, die sogar entkernt worden war, um diese Last dem Esser abzunehmen. Welch Prunk und Überflüssigkeit!


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Noch bevor Marcus etwas erwidern konnte, hatte Serapio ihm leicht am Arm gepackt und den Alten herbeigerufen. Bei allen Göttern! Der junge Decimer spürte wie ihm das Blut in den Kopf stieg. Nervosität, Angst und diesen verdammten Klos im Hals war alles was er in diesem Moment empfand. Serapio zog ihn direkt vor den Alten und sprach ihn auch sofort an. Marcus Decimus Flavus aus Britannien. Zum Glück hatte er nicht sofort erwähnt, welche verwandtschaftlichen Verhältnisse die beiden mit einander verband. Marcus hoffte, dass man ihn sein Unbehagen nicht all zu sehr ansehen konnte. Mit großen Augen sah er den Senator an, der nun zum ersten Mal direkt vor ihm stand und Ehrfurchtseinflößender wirkte, als er es noch wenige Momente zuvor getan hatte.

  • Zitat

    Original von Faustus Decimus Serapio

    Darauf ging ich auf meinen Onkel zu, wobei ich tief Luft holte. Ich konnte sie förmlich spüren, die Schicksalsschwere, die über all dem lag, feierlich und drückend zugleich, wie die Schwüle vor einem Gewitter. (Was jetzt noch fehlte war ein Chor.)
    ”Onkel Livianus, ich möchte Dir jemanden vorstellen” verkündete ich, mit dem Anschein von Freude, wies dabei präsentierend auf den verlorenen Sohn.
    ”Dies ist Marcus Decimus Flavus. Er ist, während Du fort warst, aus Britannien zu uns gekommen.....”
    Ich liess den Satz in der Schwebe, wollte nicht sofort mit der Türe ins Haus fallen. Ob jetzt die Stimme des Blutes zu den beiden sprechen würde?


    Erst als er von ihm angesprochen wurde nahm Livianus wahr, das Serapio wieder unter der kleinen Begrüßungsgesellschaft weilte. Anscheinend hatte er den Praefectus Urbi bereits über die Ankunft seines Onkels unterrichtet und war danach sofort zurück zur Casa Decima zurückgekommen, um sich den anderen Familienmitgliedern wieder anzuschließen. Der Senator war ein wenig verwundert darüber, dass Serapio nichts über die Reaktion des Stadtpräfekten berichtete oder eine Nachricht für den Heimkehrer mitbrachte, sondern stattdessen jemanden am Arm herbeizog. Livianus musterte den jungen Mann nur kurz und war mit seinen Gedanken noch ganz beim Praefectus Urbi, als Serapio damit begann, den jungen Mann vorzustellen. Ein Decimer also. Die Familie war zwar groß, aber Livianus hatte bisher immer gedacht, die meisten Familienmitglieder zu kennen oder zumindest von ihnen gehört zu haben. Der Name Decimus Flavus sagte ihm jedoch nichts und auf den ersten Blick konnte er ihn auch nicht einem Familienzweig zuordnen. Das Gesicht kam dem Senator zwar merkwürdig bekannt vor, aber seine Gedanken waren im Moment zu aufgewühlt, als dass er sich darauf konzentrieren konnte, den Fremden richtig zuzuordnen. Das der junge Mann aus Britannien kam überhörte er dann ohnehin schon wieder und nickte ihm freundlich zu.


    "Es freut mich dich kennen zu lernen."

  • "Ja…. ähm…… es freut mich auch."


    In diesem Moment hatte er gute Lust Serapio mit bloßen Händen zu erwürgen. Diese Situation war alles andere als angenehm für Marcus und er wusste nicht, was er nun sagen sollte, außer dem, was er bereits gesagt hatte. Man konnte schließlich nicht mit der Türe ins Haus fallen und sagen: Hallo Vater! Ich bin dein Sohn von dem du bisher weder was gehört, noch was gewusst hast. Noch dazu hatte Marcus überhaupt keine Lust den Alten kennen zu lernen. Warum war er bloß in die Casa Decima gekommen. Er ärgerte sich mehr über sich selbst, als über diesen verdammten Vorzeigesoldaten Serapio. Dennoch blieb ihm nichts anderes über, als Hilfe suchend in seine Richtung zu schauen und zu hoffen, dass sein Cousin wusste, was in einer solchen Situation zu sagen war.

  • Ja war ich denn der einzige, der hier den Atem des Schicksals verspürte? Mein Onkel antwortete sehr freundlich, aber zugleich ein bisschen geistesabwesend, und Flavus sah mich ganz hilflos an. Tja. Da musste er jetzt durch.
    “Onkel, es war für uns alle eine große Überraschung, Flavus kennenzulernen“, begann ich vorsichtig, “denn die Verwandten, bei denen er aufgewachsen ist, hatten ihn und seine Schwester bis dahin von der Familie ferngehalten, und so wusste bis zu seiner Ankunft hier keiner von uns, niemand, dass er überhaupt existiert. Und Du, ähm, Du solltest Dich auch auf eine gewaltige, eine unglaubliche Überraschung gefasst machen.“
    Spätestens jetzt spürte ich eine Menge Augenpaare auf uns dreien liegen. Ich sah meinen Onkel erwartungsvoll an, und der Gedanke, welche Freude seiner harrte, legte - Neid auf den Cousin hin oder her – nun doch ein ehrliches Lächeln auf mein Gesicht.
    “Ich verstehe nicht die Wirrungen des Schicksals, aber ich bin mir sicher, es kündet vom Segen der Götter, dass Du… dass Du nach Deiner Rückkehr hier Deinen… Sohn aus Britannien vorfindest. - Flavus und seine Schwester sind Deine Kinder…“
    Damit war das große Wort gefallen. Der Augenblick dehnte sich, die Spannung im Triclinium war greifbar, wie ein Summen in meinen Ohren, als ich vollkommen gebannt von einem zum anderen sah.

  • "Meine……."


    Livianus fehlten die Worte. Er starrte den jungen Mann an Serapios Seite fassungslos an. Er und seine Schwester? Seine Kinder? Konnte es denn tatsächlich sein? Aber wie? Er musterte den jungen Mann erneut. Nun wurde ihm auch bewusst, welche Ähnlichkeit er in ihm zu erkennen geglaubt hatte. Aemilia. Nun fügten sich auch die Worte Serapios immer mehr zu einem Ganzen. Aufgewachsen bei Verwandten in Britannia – Aemilias Eltern. Sie hatten nach dem Tod ihrer Geliebten Tochter kein Wort und keinen Brief mehr mit Livianus gewechselt. Sie gaben ihm zwar keine Schuld daran, aber sie trugen ihm bis heute nach, dass er sein Pflichtbewusstsein vor seine Familie gestellt hatte und in den Krieg gezogen war, statt am Krankenbett seiner Frau auszuharren und zu den Göttern zu beten. Aber war dies Grund genug, um ihm seine Kinder zu verheimlichen? Er begann erneut Flavus zu mustern. Eine gewisse Ähnlichkeit war nicht abzustreiten. Aber Aemilia hätte doch etwas von ihrer Schwangerschaft gesagt. Livianus war vollkommen verwirrt.


    "Bei den Göttern! Wie…….Wie ist das möglich?"

  • Endlich mal ein zünftiger Aufhänger. So langsam mundete das Mahl und ein verdutzteres Gesicht seitens des Senators hatte Herius auch lang nicht gesehen. Wie fühlte sich das an, wenn einem ein Sohn vorgestellt wurde, von dessen Existenz man selbst nichts wußte? Subdolus konnte sich das nicht vorstellen und er wollte garnicht daran denken, was das für Schwierigkeiten mit sich bringen konnte. Aber er hatte an diesem Abend ein neues Thema, das es im Kopfe betrachtet, lohnte auszuschlachten. Gedankliches Absacken nannte man dies. Der Hadrianus hatte jene Kopfarbeit schon so einige Male durchgeführt und es schien immer so als würde er 'geistig abwesend' sein. Doch zu aller Verwunderung schien er ein weibliches Gen geerbt zu haben, denn er konnte trotz Gedankennachhängen auch dem verlaufenden Gesprächsthema folgen...


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Nun trat das Erkennen in die Augen meines verehrten Onkels, dazu eine gehörige Verwirrung, und wie er so bewegt seinem Sohn gegenüberstand, seinem eigen Fleisch und Blut, das er fraglos gleich herzlich in die Arme schliessen würde, versetzte es mir einen heftigen Stich. Ein Dorn stak in meinem Herzen, und eine Stimme in meinem Hinterkopf raunte mir leise zu: Faustus, nun bist Du überflüssig.
    Ich zog mich zurück, überliess die beiden ihrem Wiedersehen, oder nein, Kennenlernen. Hadernd griff ich mir ein Glas Wein und trank ohne dessen Geschmack wahrzunehmen. Wie sollte ich, der ich, was immer ich auch tat, doch stets der missratene Neffe blieb, jemals gegen diesen nagelneuen, schicksalsgesandten Sohn ankommen?
    Am liebsten hätte ich mich gleich wieder aus dem Staub gemacht, doch vor der Familie wollte ich Haltung bewahren, und außerdem musste ich Livianus noch von meiner Meldung beim Stadtpräfekten berichten. Falls er sich später mal von seinem verdammten Sprössling losreißen konnte.


    Niedergeschlagen ließ ich mich auf einer Kline etwas abseits nieder. Mein Tunnelblick fiel auf eine Schale Oliven, von denen ich mir ein paar in den Mund schob, dann auf den Herrn auf der Nebenkline, der ein wenig abwesend wirkte – es war der kahlköpfige, raue, der mir schon beim Eintreten aufgefallen war.
    “Salve“, sprach ich ihn an, und lächelte flüchtig. Nichts ist besser als ein interessanter Mann um die Laune zu heben. “Ich bin Faustus Decimus Serapio. Darf ich fragen, ob Du an der Befreiung meines Onkels beteiligt warst?“
    Meine Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet fiel mir auf, dass er irgendwie fehl am Platz hier wirkte. Aber nicht wegen der Reisekleidung. Eigentlich konnte ich gar nicht sagen woher dieser Eindruck rührte.

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  • Eventuell rührte dieses Desinteresse daher, das Herius sich viel lieber in einem Feldlager aufhielt, als den Duft von Rosenblüten in der Nase zu spüren. Doch jene Gedanken des Decimus konnte er natürlich nicht erraten. Stattdessen war er wirklich in seine Visionen abgesackt und kam während der Fragen recht unvorbereitet zurück. "Hadrianus Subdolus, richtig. Ich hab maßgeblich dafür gesorgt, das dein Onkel zurückgekehrt ist." Subdolus lächelte knapp. Die Brutalität der Mission lähmte ihn in seinen nächtlichen Träumen immernoch und er wagte nicht das Schicksal dieser Erinnerungen heraus zu fordern.


    "IN FUGA FOEDA MORS EST: IN VICTORIA GLORIOSA."

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    "Meine……."


    Livianus fehlten die Worte. Er starrte den jungen Mann an Serapios Seite fassungslos an. Er und seine Schwester? Seine Kinder? Konnte es denn tatsächlich sein? Aber wie? Er musterte den jungen Mann erneut. Nun wurde ihm auch bewusst, welche Ähnlichkeit er in ihm zu erkennen geglaubt hatte. Aemilia. Nun fügten sich auch die Worte Serapios immer mehr zu einem Ganzen. Aufgewachsen bei Verwandten in Britannia – Aemilias Eltern. Sie hatten nach dem Tod ihrer Geliebten Tochter kein Wort und keinen Brief mehr mit Livianus gewechselt. Sie gaben ihm zwar keine Schuld daran, aber sie trugen ihm bis heute nach, dass er sein Pflichtbewusstsein vor seine Familie gestellt hatte und in den Krieg gezogen war, statt am Krankenbett seiner Frau auszuharren und zu den Göttern zu beten. Aber war dies Grund genug, um ihm seine Kinder zu verheimlichen? Er begann erneut Flavus zu mustern. Eine gewisse Ähnlichkeit war nicht abzustreiten. Aber Aemilia hätte doch etwas von ihrer Schwangerschaft gesagt. Livianus war vollkommen verwirrt.


    "Bei den Göttern! Wie…….Wie ist das möglich?"


    Nun hatte ihm Serapio diese Situation eingebrockt und erdreistete sich zu allem Überfluss, sich einfach Sang- und Klanglos zurückzuziehen. Es blieb also an Marcus sich den fragenden Blicken des Alten und einiger umherstehenden Neugierigen zu stellen. Er fasste also seinen Mut zusammen und rang nach den passenden, diplomatischen Worten.


    "Nunja, ich weiß nicht wo ich da beginnen soll. Ähm. Vater.


    Nach Mutters plötzlichem Tod waren unsere Großeltern nicht wirklich gut auf dich zu sprechen und gaben auch dir eine gewisse Mitschuld an Mutters Tod. Sie beschlossen daher geheim zu halten, dass Mutter wenige Tage zuvor zwei Kinder auf die Welt gebracht hat. Auch wir wussten lange nichts von unserer Herkunft und haben erst vor wenigen Monaten erfahren, dass du unser Vater bist. Wir haben darauf hin beschlossen nach Rom zu reisen und dich kennen zu lernen.


    Das war wohl das wichtigste in aller Kürze."


    Fragend sah er den Alten an. Würde ihm diese Erklärung ausreichen. Vermutlich nicht, aber Marcus war deutlich anzumerken, dass er sich hier vor allen Anderen ziemlich unwohl fühlte und eine lange Befragung vermeiden wollte. Er konnte nun nur noch darauf hoffen, dass der Alte das mitbekam und darauf Rücksicht nahm.

  • Der erste Schock war vorbei und Livianus merkte zudem, dass es seinem Sohn wohl schwer viel, hier vor all den Leuten seine Geschichte zu erzählen. Er lächelte daher milde und legte ihm seine Hand auf die Schulter.


    "Schon gut. Lass uns später über alles in Ruhe reden……. Sohn."


    Natürlich währen dem Senator in diesem Moment hunderte Fragen eingefallen, angefangen mit der Tochter, die Serapio bereits zuvor angesprochen hatte. Doch im Moment war es wohl besser den jungen Mann nicht zu überfordern.

  • Zitat

    Original von Herius Hadrianus Subdolus


    Die markige Antwort, das knappe Lächeln, sie fügten sich gut in den ersten Eindruck dieses Fremden. Ich überlegte, ob die Gens Hadriana mir bekannt war, assoziierte mit dem Namen aber lediglich einen Gewandhandel.
    “Dann danke ich Dir.“, sagte ich ernst und feierlich. “Wir stehen in Deiner Schuld, Hadrianus.“
    Mein Onkel würde es ihm sicherlich vergelten, aber vielleicht könnte ich ja auch mal was für ihn tun. Ich muss sagen, er wirkte ausgesprochen bescheiden angesichts der Heldentat, die hinter ihm lag – und die mich natürlich sehr interessierte.
    “Wie ist es euch gelungen ihn zu finden?“, fragte ich wissbegierig. “Ich habe das Land erlebt, als ich mit der Prima dort war, als Miles, und es ist so… endlos und fremdartig.“

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  • Nachdem Narcissa aus ihrem Cubiculum gegangen war, stromerte sie ein wenig durchs Haus, erstmal ziellos und mit Phila im Schlepptau. Beide wollten ihr neues zu Hause kennenlernen und so ließ es sich Narcissa nicht nehmen ihren neugierige Nase hinter jede Ecke und Tür zu stecken, bis ihr Weg sie ins triclinium führte. Nach der Reise war sie nicht müde, aber hungrig und sie überlegte ob sie etwas essen sollte oder damit wartete, bis Livianus wieder da war. Es würde sicherlich eine Cena geben, bei der man sie allen vorstellte und somit wollte sie nun nicht allzu viel zu sich nehmen. Aber ihr Magen grummelte laut, als sie daran dachte und so ergab sie sich ihm. Phila wurde losgeschickt, sollte sie die anderen Sklaven finden und die culina, so dass man ihr etwas brachte. Zeitlich passte es genau für ein kurzes PRANDIUM, auch wenn sie dabei wohl alleine sein würde.


    Sim-Off:

    Würd mich freuen wenn jemand dazu kommt ;)

  • Tiberius spazierte zufällig am triclinium vorbei, als er sah, dass es sich eine ihm unbekannte, junge Frau dort gerade bequem machte. Da er sowieso den Entschluss gefasst hatte, mehr seiner Familienmitglieder kennenzulernen, betrat er den Raum und stellte sich Narcissa gegenüber. Natürlich wusste er nicht, dass es sich bei der Frau um keine Decima, sondern eine Iunia handelte. Dafür war er Rom und der Casa wohl zu lange ferngeblieben.


    Crassus setzte ein freundliches Lächeln auf und überlegte kurz, wie er beginnen sollte.


    "Salve...dich kenn ich ja noch gar nicht. Ich bin Tiberius Decimus Crassus, Sohn des Decimus Verus...Ein Familienmitglied darf mich natürlich Tiberius nennen."

  • Die Wartezeit verbrachte Narcissa damit, sich etwas auszuruhen und einfach die Füße und die Seele baumeln zu lassen. Zugegeben hatte sie es vor Livianus natürlich nicht, aber die Reise war doch anstrengender gewesen als angenommen und sie freute sich darauf, die heutige Nacht wieder in einem richtigen Bett zu verbringen. Das nicht schaukelte. Sie lächelte und sah sich genauer in ihrem neuen zu Hause um, bis sie plötzlich Schritte hörte. Erst nahm sie an, es wären die Sklaven, die ihr etwas zu essen brachten, doch dann stand da plötzlich ein junger Mann vor ihr. Er war groß, hatte braunes Haar und braune Augen und erinnerte sie irgendwie an ihre Brüder. Zumal er in ihrem Alter war. Dennoch waren die Narbe und sein höfliches Auftreten zwei unverwechselbare Kennzeichen seiner Person und sofort zeigte sich ein Lächeln auf Narcissas Lippen. Sie stand auf und begrüßte ihn ebenso.


    "Salve, Crassus. Da ich leider kein Familienmitglied bin, werd ich wohl nicht zu der Ehre komme dich direkt Tiberius nennen zu dürfen." Sie zwinkerte und lächelte ihn dann an. "Mein Name ist Iunia Narcissa, eine sehr entfernte Verwandte eines Klienten von Livianus. Der so nett war mir seine Gastfreundschaft anzubieten. Falls du dich wunderst, was ich hier mache." Sie klärte ihn direkt auf und stellte nicht nur klar, wer sie war, sondern auch was sie hier eigentlich machte. "Magst du mir ein wenig Gesellschaft leisten? Nach der Reise wollte ich mich stärken und alleine Essen ist so fürchterlich langweilig." Sie setzte sich in einer langen, grazilen Bewegung und klopfte neben sich auf die Kline. Aufforderung genug und sie war gespannt, ob er ihr folgte.

  • Natürlich konnte Tiberius die Bitte der Iunia nicht abweisen. Zum einen schien Narcissa recht sympathisch und war ein Gast des Hauses, zum anderen war sie recht hübsch und in seinem Alter, was das Zusammentreffen natürlich noch interessanter machte. Er musterte seine Gegenüber unauffällig und lächelte freundlich.


    "Dann darfst du mich trotzdem Tiberius nennen...Narcissa."


    Die Einladung war für Crassus angenommen, nachdem er sich mit einem bestätigendem Nicken niedergelassen hatte. Nun fehlte nur noch Speis und Trank.


    "Wo kommst du denn her, wenn ich fragen darf?"


    Immerhin sprach Narcissa von einer Reise.

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