• " Etwas anderes hätte ich von der Gens Petronia nicht erwartet. Ein Römer ist und bleibt ein Römer. Egal wohin Rom ihn schickt. " Das wusste ich aus eigener Erfahrung. Ägypten hatte nichts daran geändert. Ein bezauberndes Lächeln von ihr und der Reif, den sie mir gab. Ein recht ansehnliches Exemplar. Ein echter Blickfang. " Die entwirfst du selbst ? Ich hätte durchaus Lust, mir bei Gelegenheit ein paar von den Entwürfen anzusehen. Gefällt mir einer, würde ich gern mit dir ins Geschäft kommen. Über die Modalitäten werden wir uns einig. Ich habe da ein gutes Gefühl." Apropos Gefühl, es brodelte unter der Oberfläche. Ich horchte auf, als sie einen Mann verneinte. Ihr helles Lachen, verführte mich es ihr gleich zu tun. Ich erwiderte ihr Lachen. " Keinen Mann? Na das hört sich ja gut an. Deine Mutter kam aus dem hispanischen Zweig?" Daher wehte der Wind. Unverheiratet nach Rom geschickt. Ungewöhnlich, dass sie sich bei der Familie mütterlicher Seits aufhielt. Mich ging das nichts weiter an. Es sollte nur nicht heißen, dass die griechische Seite unhöflich und abweisend war. Im Lachen sah ich zu Faustus. Nanu? verlor da jemand seine Fassung? Feigling, sich einfach davon zu machen. Mich wie einen Aussätzigen zu behandeln, ohne mir einen Grund dafür zu nennen. Das ließ ich nicht auf mir sitzen. Seiana's Brief und jetzt sein Verhalten, wie war das mit dem Missverstanden?
    Ich warf mir eine Weinbeere in den Mund und wollte ihm folgen, unterließ es, als ich sah, dass Seiana ihm wie ein Schatten folgte. Bei der Konstellation hatte ich keine Chance. Nicht die kleinste. Da hätte ich mich genauso gut gleich verabschieden können. Am besten ich rechnete vorsichtshalber ein, dass ich heute Nacht eine andere Bleibe brauchte. Aber erst wollte ich abwarten oder? Ach was, alles oder nichts. Ich wollte wissen was in ihn gefahren war. Gemächlich setzte ich mich auf, schlüpfte in meine bereit gestellten Sandalen. " Entschuldige mich kurz. " und lächelte gespielt Verlegen. Man konnte Annehmen, ein ganz menschliches Bedürfnis bedrängte mich. Entspannt und vollkommen ruhig schlug ich erst den weg zu den Aborten ein, ging dann ins Peristyl.

  • Zurück blieb Romana mit dem Schmuckstück und seinen Worten zu ihren Entwürfen. Sie empfand es nicht einmal seltsam, als er ging und sich entschuldigte. Viel zu sehr war sie von den Gedanken beseelt und von seinem Lob. Erst als sie sich umsah zeichnete die Verwunderung kleine Fältchen auf ihre Stirn. Die Plätze von Serapio und seiner Schwester waren leer und jetzt war auch noch Massa gegangen. Mit einem Blick zu Stella und einem sachten Heben der Schultern, wurde ihr Unverständnis verdeutlicht und es folge ein ratloses Zucken ihrer Mundwinkel. Unentschlossen wirkte die Braunhaarige, als sie nach ihrem Becher griff und daran zu nippen begann. Noch einmal ging sie das Gesagte durch, verfolgte gedanklich die Unterhaltung. Für sie war nichts Anstößiges zu finden und selbst wenn - weshalb waren die anderen Beiden gegangen? Sollte sie jetzt auch gehen? Etwas vereinsamt saß sie weit ab von den Anderen, die sich offenbar angeregt unterhielten und wahrscheinlich nicht einmal Anstoß daran nahmen.
    Der Blick zwischen Crispina und ihrer Mutter war ihr entgangen und selbst wenn, sie hatte das Gespräch der Anwesenden nicht verfolgt und sich nur auf ihres konzentriert.

  • Vielleicht ist Fortuna dir hold und du erhälst ein Stück Land. Vieles wurde jetzt ja eingezogen... Sie badete die Hände in dem von einem der Sklaven gereichten Schüsselchen und trocknete sie sich. Silas kam herum und goß jedem der wollte etwas von dem guten hispannischen Wein aus Tarracos ein (natürlich verdünnt).
    Meine Pläne... hm.... Sie drehte den Kelch in ihren Händen. Ein wenig von dem Wein goß ich auf den Boden zur Ehre der Götter.Ich muß zugeben, so richtig habe ich keine. Das was ich als Kind werden wollte, nun da steht mir mein Geschlecht entgegen. Ein helles kindliches Lachen perlte über ihre vom Wein geröteten Lippen. Ich kann weder Meerjungfrau werden noch Legionär. So wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben als zu Heiraten. Wobei ich gerne dem Cultus Deorum beitreten würde.
    Der Helvetier gefiel ihr, was jedoch daran liegen konnte, das er der erste Mann ausserhalb ihrer Gens war, der sich mit ihr unterhielt.So genoß sie es sich mit ihm zu unterhalten.


    Der Lockenkopf bemerkte das Verschwinden von Faustus und auch das kurz darauf Seiana. Als dann auch noch Massa aufstand, mußte sie sich zusammen nehmen nicht in Tränen auszubrechen.
    Es war ihre erste Cena und alle verließen fluchtartig das Triclinum.
    Hatte sie etwas falsch gemacht? Weiterhin freundlich lächelnd verkrampfte sich ihre Hand zur Faust und die Fingernägel schnitten schnitten sich ein. Die ärgerliche Röte auf ihren Wangen konnte man auch dem Wein zuschreiben - war es doch erst das zweite Mal überhaupt, dass das junge Mädchen welchen trank.


    Wie wäre es mit einem kleinen Rundgang ehe wir zum nächsten Gang kommen. Der Hortus ist wunderschön... versuchte sie zu retten, was zu retten war.

  • Mit einem Lächeln hatte ich das Küsschen meiner Schwester erwiedert, ehe ich mir Hände und Füße waschen ließ um anschließend nach ein paar Speisen griff. Eigentlich hatte ich keinen sonderlich großen Hunger, aber meinem Schwesterchen zuliebe aß ich dennoch einiges, ehe ich mir erneut die Hände waschen ließ und ebenfalls nach einem Weinkelch griff. Ohne den Göttern zu opfern nahm ich nun einen Schluck, während ich meiner Schwester zuhörte. Das mit dem Cultus Deorum war neu für mich, aber sicherlich würde das kein Problem für sie werden.
    Als dann jedoch gleich drei Familienmitglieder von der Tafel verschwanden spürte ich instinktiv, dass Stella gerade kurz davor war die Nerven zu verlieren. Daher legte ich nun meine Hand auf ihre Schulter und drückte sanft zu, um ihr zu zeigen, dass ich bei ihr war. "Das mit dem hortus ist eine gute Idee. Er ist gerade zu dieser Jahreszeit sehr schön anzusehen."

  • "Varus überlegte wie viel er dieser fast unbekannten jungen Frau sagen konnte und wollte und entschloss sich schließlich es wie üblich zu halten. Er war auch niemand der generell dazu neigte Frauen als dumme Heimchen die lediglich dekorativ waren zu behandeln.


    "Ich werde Fortuna sicherlich um Hilfe bitten. Auch bestimmt nicht dagegen wehren Land vom Staat zu bekommen. Ob es aber unbedingt Land sein muss was gerade eingezogen wurde..."


    Er hörte ihr weiter aufmerksam zu.
    "Das hört sich fast so an als ob du heiraten als Übel an siehst? Ich denke einer verheirateten Frau, mit dem richtigen Mann an ihrer Seite stehen auch viele Dinge offen die so manchem Mann verschlossen bleiben. Deine Verwandte Decima Seiana ist da sicherlich ein sehr gutes Beispiel. Wobei sie ihre momentane Stellung ja noch nicht mal ihrem Mann vergleicht. Nur damit kein falscher Eindruck entsteht was ich jetzt meinte.
    Dem Cultus? An was hast du da denn gedacht?"


    Varus bemerkte erst jetzt die Lücken in den Reihen der Gäste.
    "Sehr gerne", beantwortete er daher den Vorschlag von Stella und bemerkte auch zumindestens in Teilen ihre Aufregung.
    Er wollte ihrem Bruder nicht zuvor kommen bat ihr daher zurückhaltend den Arm als Begleitung an.

  • Das Löckenkopfchen schloß kurz dankbar die Augen, als sie die Hand ihres Bruders auf der Schulter spürte und legte ihre zierliche auf seine.
    Dann erhob sie sich - die Sandalen wurden nicht angezogen - und nahm den dargebotenen Arm von Varus an.
    Ganz zaghaft legte sie ihre Hand auf seinen Unterarm. Die Berührung war kaum zu erfühlen.
    Catus wurde durch Blicke aufgefordert sich Crispinas und Romanas anzunehmen.


    Stella unterhielt sich auf dem Weg zum Hortus weiter mit Varus. Nun, Heiraten sehe ich nicht als übel an... Wahrscheinlich bin ich zu sehr an Achaia gewöhnt.. dort haben die Frauen nicht so viele Freiheiten wie hier....deswegen macht der Gedanke mir etwas Angst. Sie lächelte verlegen. Auch hatte sie sich mit ihren 13 Jahren bisher keine Gedanken gemacht, wegen einer Hochzeit. Es stand für sie eh immer fest, das sie eines Tages Heiraten mußte. Zwar würde sie lieber aus Liebe heiraten wie ihre Eltern, doch wenn ihre Familie etwas anderes für sie vorsehen würde, so würde sie sich ihrem Schicksal ergeben.
    Im Cultus Deorum würde ich gerne der Göttin Flora dienen.
    Ihre grauen sprühten förmlich bei dem Gedanken daran. Als Scriba kann ich in Rom wohl nicht arbeiten und in der Acta... hm... ich weiß nicht... Also bleibt ja das Cultus Deorum nur, ich möchte ja nicht auf der faulen Haut herumsitzen.
    Sie traten in den kühlen Hortus.

  • Varus hörte ihr aufmerksam zu, nachdem er noch mal nachgesehen hatte ob sie überhaupt seinen Arm angenommen hatte. Leicht wie eine Feder war ihre Berührung.


    "Welcher Gedanke... das du als Römerin mehr Rechte hast als als Griechin in Achaia.. oder das heiraten?"


    Er folgte ihren weiteren Ausführungen...


    "Flora kann sicherlich die Unterstützung gebrauchen die du ihr zuteil werden lassen kannst. Nein die Acta ist im Moment ein wenig... schweigsam und als einfacher Scriba wärst du wohl auch verschwendet. Ich glaube am Museion in Alexandria wäre noch einiges zu machen... aber das wohl etwas weit weg."


    Er folgte ihr in den Hortus und zog sie nachdem betreten ein Stück zur Seite. Der eine Decimer, Massa hieß er glaube ich, stürmte gerade in ihre Richtung und im Hintergrund waren die anderen beiden zu sehen. Irgendwas stimmte nicht.

  • Gerade abgepasst am Eingang des Triclinum. Ich nickte Stella entschuldigend zu. Die Magengegend schmerzte. Es gab schlimmeres. Ich bedeutete Catus, dass Petronia Romanas zu mir gehörte. Den Schmerz unterdrückend ging ich zu ihr. " Entschuldige, darf ich dich mit einem gemeinsamen Spaziergang im Hortus entschädigen?" ich trank den Becher aus. Ob mein Magen rebellierte? Abwarten der Hortus war groß. Mit meinem Gedanken hing ich immer wieder bei den Geschehnissen im Peristyl. Serapio war davon überzeugt, dass ich nichts mehr für ihn übrig hatte. Warum hatte der Praefect mir nichts gesagt? Eigennutz ? So konnte er immer sagen ich habe selber entschieden. Er musste doch damit rechnen, dass ich mit Serapio darüber rede. 50:50? Es ging schief , Serapio und ich waren uns einig oder das was im Peristyl gerade passiert war. " Hast du schon eine Vorstellung von deinem zukünftigen Mann? Du sagtest du bist nicht verheiratet." fragte ich Romana. Mein Mundwinkel blutete nicht mehr so stark. Ich wischte mit dem Tuch drüber, als ob sich ein Krümel im Bart verfangen hatte.

  • Die Beschäftigung der Braunhaarigen bestand die ganze Zeit darin, zu Nippen und mit dem Obarmreif zu spielen. Erst als Leben in die kleine Gruppe kam, sah Romana in deren Richtung. Worum es genau ging und wo sie hin wollten, das war ihr entgangen, dass sie zum Aufbruch bereit waren weniger. Was der Blick von Stelle zu Catus und dann in ihre und Crispinas Richtung bedeuten sollte, entschloss sich ihr nicht. Kam in dem Augenblick auch Massa wieder zurück und ihre Konzentration fiel ganz auf seine Erscheinung. Dabei entging ihr weder sein Blick zum Blonden noch der verletzte Mundwinkel. Jedoch fand sie das Eine noch das Andere erwähnenswert, vielmehr lächelte sie zu seiner Entschuldigung. Der Hortus ist eine Augenweide und ich nehme gerne die Entschädigung an. Sie griff bewusst das Wort auf, sah sie doch keinen Grund, weshalb er sich bei ihr entschuldigen sollte.
    Mit seiner Frage nach dem zukünftigen Mann, erschien wieder das dezente Erdbeerrot auf ihren Wangen, was ihr Gesicht mädchenhaft zeichnete. Bedacht langsam schob sie den Ring über den Arm und fixierte ihn wenige Wimpernschläge lang mit ihrem Blick auf dem Oberarm. Dabei arbeitete es hinter ihrer Stirn, erkennbar an den kleinen Fältchen die erst sichbar wurden, als sie ihn wieder ansah. Um die Mundwinkel begann es leicht zu zucken und bevor sie antwortete, war ein Schmunzeln zu erahnen. Wie meinen Vater. Eine Antwort einer jungen naiven Frau, deren Zuneigung bisher den Männern in ihrem Umfeld galt. Er hat meine Mutter geliebt und so möchte ich einmal meinen Ehemann lieben. Auch das sah sich wahrscheinlich falsch, was wusste sie schon von Liebe und deren Gefühle. Allerdings war es ihr ernst damit und das spiegelte sich in ihren hellblauen Augen wieder und in deren Leuchten zu den erklärenden Worten.

  • Varus hatte bisher bei der Cena am Rande mitbekommen wie sehr Stella Massa mochte. Deshalb machte ihm seine Ignoranz gegenüber der jungen aufgeregten Frau schon fast etwas böse. Er ließ sie förmlich stehen und ging gleich zu Petronia Romana.
    Varus hatte natürlich keine Ahnung was gerade im Hortus passiert war aber er war recht sicher das es nichts gutes war.
    Krampfhaft überlegte er wie er die junge Gastgeberin auf andere Gedanken bringen konnte.
    Ihm fiel nichts besseres ein als folgendes:


    "Ähm Decima Stella... ich weiß nicht ob ich es schon erwähnt habe aber ich bin ja Mitglied bei der Germanitas Quadrivirii und deshalb viel an der Instandhaltung von Schreinen tätig und an diesen interessiert. In der Casa Decima gibt es doch bestimmt auch mindestens einen Schrein. Würdest du mir vielleicht einen davon zeigen. Vielleicht kann ich noch paar Ideen daraus ziehen."

  • Auf dem Weg zum Hortus nagte das Mädel an ihrer Unterlippe. Es brodelte in ihr, auch wenn sie versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.
    Erst verschwand Serapio, dann Seiana und dann Massa.... und dann kam zumindest Massa wieder und nickte ihr nur zu, und - was Stella am meisten aufbrachte - erschien er einfach derangiert wieder. Es kostete sie große Überwindung ihren Gefühlen nicht freien Lauf zu lassen und wütend mit dem Fuß aufzustampfen. Auf dem weg zum Hortus hin, überlegte sie sich eine Antwort für Varus.

  • " Da hast du dir großes vorgenommen." In den wenigsten Fällen war Liebe der Grund der Heirat. Aber warum sollte sie sich nicht im Laufe der Beziehung einstellen. " Hast du schon neue Ideen für deine Armreifen?" fragte ich auf dem Weg zum Hortus.

  • Gründungsveranstaltung



    Morgen, ANTE DIEM XVI KAL MAR DCCCLXIII A.U.C. (14.2.2013/110 n.Chr.), findet im triclinium der Casa Decima Mercator die Gründungsverantstaltung zur Wiederbelebung der Händler-vereinigung "Socii Mercatorum Aurei" statt. Derzeit ein Zusammenschluss zwischen der Familie Decima und Helvetia.


    Weitere Details erfahrt ihr am morigen Tag!



    Titus

  • Die Klinen waren hübsch hergerichtet, die Tische reichlich gedeckt. Auch in Krisenzeiten verfügte die Familie Decima an ausreichend Nahrungsmittel, sodass extravagantes wie Oliven aus Ägypten und hispanisches Garum vorhanden war. Somit musste niemand von der Familie fürchten zu hungern, wenn auch die Stadttore seit einer Weile von den Rebellen belagern wurden und dadurch keine Versorgung mehr nach Rom gelangen konnte. Titus war bereit die Gäste, also die Helvetia und die Familienmitglieder zu empfangen.

  • Selbstverständlich war auch Caius mit von der Partie und betrat zur erforderlichen Stunde das Triclinium der Casa und ging auf seinen Vater zu.
    Es war wahrlich keine gute Zeit. Die Stadt wurde belagert und die Zukunft der Gens stand unter keinem guten Stern, sollte Roma wirklich fallen und der Cornelier gewinnen. Gemischte Gefühle beschlichen den jungen Decimus. Einerseits freute er sich darauf endlich mit den Planungen voranzuschreiten, was die Socii betraf, allerdings war die momentane Situation alles Andere als Perfekt für solche Anlässe.


    Mit angemessenem Tempo durchschritt Caius das Triclinium und gesellte sich zu Varenus.


    ,,Vater.", grüßte Caius knapp.

  • Titus begrüßte die bereits angekommen Decimer, doch auf die wirklich wichtigen war noch zu warten. Bis dann endlich einer von seinen Söhnen kam, Dexter. Sofort ging Titus auf ihm zu und umarmte ihn. Doch dann fiel ihm ein, was er in Rom tat, hatte er ihn nicht beauftragt nach Ostia zu reisen. Doch diesen Umstand würde er später klären, denn aktuell war die Gründung vorrangig. "Sohn! Wie laufen die Geschäfte?", fragte er. Hatte er doch selbst vor wenigen Tagen eine Tunika von seinem Sohn gekauft. War nur zu hoffen, dass Titus nicht der alleinige Kunde war.

  • Ich hatte mir eine Weile überlegt, ob ich die Unterlagen mitnehmen sollte. Immer wieder habe ich Muckel das Für und Wider vorgebetet. Eine Mitnahme der Unterlagen stützt das Gedächtnis und außerdem würde es mir helfen, weil ich noch so neu in den Geschäften war. Andererseits wäre es gewiss kein gutes Bild, wenn ich der Einzige wäre, der ständig etwas nachzulesen hatte. Vielleicht brauchte man im Grunde auch gar kein Vorwissen, um bei der Gründerveranstaltung teilzunehmen. Ich beschloss also, den Mut zur Lücke zu haben und machte mich auf den Weg. Meine erste Amtshandlung quasi im Hause der Decimer und überhaupt. Noch vor Wochen hätte ich mir nie träumen lassen, eines Tages mal der Herr über einen Barbier zu sein und ein Sägewerk obendrein.


    Vor den Räumen angekommen, straffte ich meine Haltung und schritt durch die Tür. Mein Blick fiel auf Dexter. Der zweite auf Varenus. Der dritte auf die anderen. Ich nickte allen freundlich zu. “Salve!“, sagte ich vernehmlich und lächelte. Zu etwas anderem konnte ich mich noch nicht entschließen.

  • Tiberius Helvetius Varus betrat schließlich den Raum in Begleitung seines Verwandten Marcus Helvetius Commodus und dem Sklaven Persaeus das Triclinum der Casa Decima.
    Sie waren ein wenig aufgehalten worden und deshalb etwas später als geplant da.


    Varus ging sogleich auf Varenus zu und begrüßte diesen:
    "Salve Deciums Varenus, verzeih unsere Verspätung wir trafen auf dem Weg hierher auf einen kleinen Mob der gerade einen Bäcker ausräumte da dieser angeblich Wucherpreise verlangte. Aufgrund der Zahl der ... Hungernden beschlossen wir einen kleinen Umweg anstelle eines Einmischens."


    Sim-Off:

    Ich hoffe es ist in Ordnung das ich die Eingangstür ausnahmsweise mal übersprungen habe. Die Handlung hier spielt ja vor dem Belagerungsdingen und auch vor der Einkerkerung von Commodus und da an der Tür der Casa ja schon die Legionäre von nach der Belagerung sind und ich zu spät hier erscheine...

  • Titus erkannte die Stimme nur flüchtig, irgendwo hatte er diese schon einmal vernommen. Nur wo? Also drehte er sich um und sah Casca, der Decimer, der doch ebenso in der Verwaltung tätig sein wollte, wollte Titus ihn nicht einmal auf der Arbeit mitnehmen? Oder war es ein anderer Decimer, bei den vielen im Hause, egal, solange es nicht Alzheimer war. Sodass er erfreut Casca grüßte: "Salve, schön dass du gekommen bist. Vor allem aber, Glückwunsch für deine neuen Betriebe. Ich kann dir gerne den einen oder anderen Ratschlag geben. Doch nun nimm Platz." Kaum den Satz beendet trat endlich auch Varus ein, sofort waren die Augen auf ihm gerichtet. "Salve Helvetius Varus. Du bist nicht zu spät, wir sind zu früh.", scherzte er. "Der Bäcker war bestimmt von dieser Freya Mercurioque aus der barbarischen Provinz, Hinterwäldler sag ich dir. Komm nimm du auch Platz. Dann können wir endlich beginnen, soll ich oder du?" Die Sklaven fingen an den Beteiligten Wein einzuschenken.

  • Ich stand noch immer im Raum, doch ich muss nicht lange warten, bis Titus Decimus Varenus sich zu mir herum drehte. Ich lächelte nach der Begrüßung und nach den Glückwünschen, zu denen ich wie ich empfand nur allzu eifrig nickte. “Vielen Dank, Varenus!“, sagte ich mit einigem Stolz in der Stimme. “Ein Ratschlag wäre immer willkommen!“ Genau das war er. Schließlich schaute ich auf den angebotenen Sitzplatz und steuerte dann direkt darauf zu. Mit einem leisen Seufzen setzte ich mich nieder und dachte noch einmal daran, ob es nicht doch besser gewesen wäre, die Unterlagen mitzuführen. Aber nein. Nein, es würde schon passen. Mein Blick richtete sich dann auf die weiteren Ankömmlinge. Beide hatte ich noch nie zuvor gesehen. Helvetier, wie ich ob der Einladung mutmaßte. Ich nickte ihnen begrüßend zu und lauschte ihren Worten und hielt einem der Sklaven stillschweigend meinen Becher hin, damit er mir Wein einschenken konnte. Nur nicht zu viel, ermahnte ich mich selbst. Immerhin hatte ich mir geschworen, diesem Getränk fortan nicht mehr zu huldigen.

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