• "Tarraco ist schön, keine Frage, aber es ist irgendwie auch klein und ruhig und überschaubar, was manchem sicherlich erstrebenswert erscheint. Ich persönlich halte dies alles ja auch für gut. Für Kinder und Greise. Nein, im Ernst Tarraco ist toll, aber mein Tatendrang konnte doch nicht mehr ganz erfüllt werden. Und im weiteren Sinne gilt das natürlich auch für das Thema, das Du gerade angeschnitten hast - eine wirklich sinnvolle Verbindung schien sich in Tarraco nicht aufzutun", sagte Verax und da er wohl bemerkt hatte, dass Esquilina eine seiner Bemerkungen falsch verstanden hatte, änderte er ein wenig den Tonfall und wurde zurückhaltender. "Entschuldige, werte Schwägerin, ich hätte eigentlich sagen wollen, dass mein Bruder, wenn er wüsste, dass es für dich schlimm wäre in Rom zu wohnen, dass er dann seine Karriere hinter sich lassen würde, um Dir ein gutes und schönes und zufriedenes Leben zu ermöglichen."


    Jetzt musste er aufpassen, dass Esquilina nicht merkte, dass ihm ein Stein vom Herzen fiel, schließlich hatte er ja viel schlimmeres gedacht, als sie davon sprach, dass Messalina fehle. Wenn sie jetzt aber bemerken würde, dass er erleichtert war, würde das nur ein weiteres Missverständnis erzeugen, und davon hatte es ja - mit einem - schon mehr als genug gegeben.


    Also blieb er in einem verständnisvollen Modus, indem er sich ihr leicht zuwandte und sie mit offenen quasi zuhörenden Blick ansah, als sie über Messalinas Vestalin-Sein berichtete. "Vielleicht gibt sich das wieder. Es ist ja ein ehrenvoller, aber deswegen nicht minder schwieriger Weg, den sie geht. Und vor allem wird ja auch erst noch richtig erwachsen werden müssen. Das ist ja nicht immer einfach..."

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    Helvetia Esquilina, Ehefrau von T. Decimus V.


    Da mag ihr Schwager wohl Recht haben, viele aus Tarraco, mächtige Familien, vor allem die Decimer haben diesen Ort größten Teils verlassen, um sich hauptsächlich in Rom niederzulassen. Nachdem die Schlacht um Septimanca, unter der Führung von Meridius, dem Onkel ihres Mannes, erfolgreich für die Römer ausgegangen war, verlegte der damalige Kaiser die Legion nach Germania. Ein wichtiger Grund, der Anlass dafür war, Tarraco zu verlassen, einige nach Germania andere nach Italia.


    Na ja, eine weitere Aussage von Verex erregte ihr Gemüt. Kinder und Greise? Hielt ihr Schwager sie bereits für so alt? Ihr Mann und sein Bruder waren sich in einer Sache ziemlich ähnlich, beide achteten nicht so sehr auf ihre Wortwahl, nur ein klitzekleiner Unterschied war vorhanden, Titus würde nie gegenüber einer Frau. Varex war eben noch jung, solche Fehler kommen vor, auch weil er bisher keine Ehefrau hatte, die ihn erzog. Der letzte Gedanke erheiterte sie wieder. "Ach so, dann habe ich dich wirklich missverstanden. Ist eben lange her dass wir uns zum letzten Mal gesehen hatten, somit mir es schwierig fällt die Worte genau zu deuten. Und wegen Messalina, die gleichen Worte sagte mir dein Bruder. Trotzdem ist es für eine Mutter schwer, ihr Kind nicht in die Arme halten zu können. Nicht zu wissen, ob es ihr gut geht?" *schnief* "Deine Entschuldigung ist angenommen, Verex."


    Sie stand auf und winkte einen Sklaven herbei. "Columbana wird dir ein Zimmer herrichten lassen, hast du denn besondere Wünsche?"


  • Verax bemerkte kaum, dass Esquilina schon wieder etwas an seiner tatsächlich noch etwas jugendlich forschen Redeweise auszusetzen hatte. Und wenn hätte er sich gewundert, weil er sie anders in Erinnerung hatte, ironiefähiger, aber es waren ja auch einige Jahre und - er bemerkte es ja in diesem Moment auch nicht wirklich.


    Als sie dann auf die Herrichtung eines Zimmers zu sprechen kam, war er dann aber doch froh, weil sie sich in diesem Moment wohl noch einige Male missverstehen würde, was ihm immer Unbehagen bereitet hatte, also sagte er: "Das wäre freundlich, ich spüre von der Reise auch eine gewisse Müdigkeit. Und besondere Wünsche habe ich momentan auch keine. Noch einmal vielen Dank, werte Esqulina, für die freundliche Aufnahme hier in der Casa."

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    Helvetia Esquilina, Ehefrau von T. Decimus V.


    Dass sie einer Sklavin anwies ein Zimmer herzurichten war keine Absicht gewesen, um Varex weiteren Gesprächsbedarf aus dem Weg zu gehen, nein, es war reine Höflichkeit. Natürlich lag es nicht in ihren Händen, die Einschätzung ihres Schwagers zu interpretieren. Vielmehr konnte sie darauf hoffen, dass er die absichtliche Geste annahm, wenn auch die beiden zum Teil in ihrer Ausdrucksweise sehr unterschiedlich sind. Ironie war noch nie eine Stärke von ihr gewesen, dass allein überlies sie ihren Ehemann, Varenus. "Man wird dir auch Speis und Trank auf das Zimmer bringen und abstellen. Du bist hier wirklich sehr gut versorgen. Die Decimer Sklaven sind ausgezeichnet erzogen, ein Ergebnis durch unsere wohlwollende Behandlung."Abgesehen von ihrem Ehemann.


    Ihr Schwager musste sich nicht bedanken, sie hatte nichts Ausgewöhnliches getan, sondern das was jeder an ihrer Stelle machen würde. "Keine Ursache, Varex. Wie jeden Abend findet eine Cena im Hause statt, nicht immer sind alle anwesend, aber es gibt Tage da werden alle geladen. Doch ich, Kinder und dein Bruder sind auf jeden Fall am Abend zu Tisch. Wäre bestimmt die beste Gelegenheit Varenus mit deiner Anwesenheit zu überraschen oder was meinst du?"

  • "Eine gemeinsame cena wäre wirklich sehr schön. Insbesondere weil Schmutz und Anstrengung der Reise jetzt doch ihren Tribut einfordern, ich dann aber in neuer Frische meinem Bruder begegnen möchte!" Schließlich hatten sich auch die beiden länger nicht gesehen und das Bild, welches Varenus von ihm haben mochte, Verax als adulescens und nicht als ausgewachsenen Mann zeigte. Also machte er anstalten sich zu erheben, in dem er seinen Becher lehrte und auf den Beistelltisch stellt. "Wenn mich jetzt jemand auf ein Zimmer bringen könnte, wäre ich sehr dankbar. Wir werden ja noch Gelegenheit haben, uns auszutauschen, werte Schwägerin.", sagte er dann ohne den geringsten Unterton.

  • Beinahe den ganzen Sommer hatte Caius Decimus Dexter nun auf dem Gehöft der gens Decima verbracht. Er hatte mitgearbeitet, wo Not am Mann war und ansonsten den Freiraum genossen. Denn seit er mit seiner Familie aus Genua weggezogen war, auch wenn er damals noch recht jung war, und sie ihr neues Quartier in Roma bezogen hatten, fehlte ihm einfach die Natur und die Landschaften ausserhalb der ewigen Stadt. In Roma war doch alles irgendwie enger, als in Genua gewesen. Nicht, dass ihr Haus größer gewesen wäre, sondern die Stadt an sich einfach etwas weitläufiger, nicht so gedrungen wie Roma. In der Hauptstadt fühlte er sich einfach immer mal wieder etwas eingeengt.


    Besonders viel Spaß hatte ihm die Arbeit mit den Pferden in der Pferdezucht seines Vaters gemacht. Pferde hatten ihn schon immer ein wenig fasziniert, so dass ihm die Arbeit in der Zucht besonders leicht von der Hand ging, der andere Grund war auch seine durch die Arbeit gestiegene Kraft gewesen, zumindest zum Ende hin. So war es auch nicht verwunderlich, dass er während des Sommers unter Anderem auch das Reiten erlernt hatte. Zumindest reichte es, damit er sich im Sattel halten konnte und das Pferd das tat, was Caius wollte. Stundenlanger Galopp war bisher ebenso nicht drin für ihn, wie das Springen oder andere Kunststücke. Doch dafür, sich für den Rückweg ein Pferd aus Vaters Zucht zu leihen, anstatt wieder den langsamen Wagen zu nehmen, reichte es alle mal. Er wusste nicht, wie sein Vater darauf reagieren würde, wenn er feststellte, dass Dexter mit einem seiner Pferde zurückkam, doch er würde es sicher bald herausfinden. Spätestens sobald dieser aus der Kanzlei heim kam, dort war er als Primicerius beschäftigt.


    In seiner schmutzigen Reiterkleidung erklomm Dexter die letzten Stufen zur Porta der Casa Decima Mercator auf dem Mons Caelius. Ohne zu klopfen öffnete er die Tür. Sie war nicht verriegelt. Wozu auch? Immerhin wartete hinter der Tür ja sofort der Ianitor Ephialtes, der etwaige Eindringlinge aufhalten konnte. Im vorbeigehen begrüßte Dexter diesen.
    ,,Salve Ephialtes!", es war zwar nicht unbedingt üblich Sklaven mit ihrem Namen anzusprechen, doch Dexter versuchte, vorallem weil er noch recht jung war und es vielleicht auch einfach nicht besser wusste, ein eher freundliches Verhältnis zu den Sklaven zu erhalten. Ephialtes schaute kurz etwas skeptisch, ob des jungen Mannes, der da einfach so die Casa stürmte, doch dann erkannte er Dexter wieder und begrüßte ihn höflich. Immerhin war er nur ein paar Monate in der Nähe von Ostia gewesen, ist ja nicht so, als wenn ein völlig neues Gesicht vor dem Sklaven gestanden hätte.
    Innerhalb der Casa ging Dexter erst einmal ins Atrium, wo er sich einen Schluck von dem Wasser, das ein Sklave ihm unaufgefordert anbat, genehmigte und sich erst einmal auf eine der bequemen Bänke niedersetzte. Sein Gesäß hatte durch den langen Ritt ziemlich gelitten. Verschwitzt und schmutzig saß der junge Decimer nun im Atrium, ruhte sich einen Augenblick aus und schloss dabei nur für einen Atemzug die Augen. Als er diese wieder öffnete, erblickte er ein ihm sehr wohl bekanntes Gesicht. Scheinbar hatte sich die Kunde seiner Rückkehr bereits rumgesprochen.

  • Der Arbeitstag war äußert ergiebig gewesen, vor allem die Vorstellung beim Imperator hatte ihm zu hoffen gegeben, dass er in Bälde die Leiter weiter nach oben erklimmen würde. Primicerius zu sein war im Grunde gar keine so schlechte Anstellung, doch war diese am Hofe kaum gewürdigt worden. Wenn auch die Zahlung von 150 Sesterzen recht üppig war, doch seine Familie allein konnte er damit nicht genügend umsorgen. Hätte er seine gewinnbringenden Betriebe nicht, würde er seiner Auffassung nach am Existenzminium herum Tümpeln und seine Kinder müssten auf so einiges verzichten. Apropos Kinder, er vermisste sie, besonders zwei von ihnen, sein ältestes Kind Messalina und einen seiner geliebten Söhne, Dexter. Der sich den ganzen Sommer lang in Ostia aufhielt, um sich dort teils um den Familienbetrieb zu kümmern. Es war nötig gewesen, der Getreidemangel erreichte ebenso die Familie Decima und Getreide wurde weiterhin in rauen Mengen benötigt. Als dann begannen die Hühner zu sterben, vielleicht verkaufte auch deswegen Serapio zurzeit kein Geflügel mehr, musste ein Familienmitglied zum Gehöft. Titus selbst hatte keine Zeit, und der Rest? Nun ja, wie immer viel beschäftigt. Jedoch fragte sich Titus, ob sein Sohn etwas bewirken konnte, er war ein Decimer, es lag ihm also im Blut, doch war er immer noch recht jung gewesen.


    Er erreichte die Eingangstür, ohne jedoch Ephialtes zu würdigen, ging er hinein. Doch der Sklave sagte seinem Domius hinterher, dass sein Sohn Dexter vor einigen selbst die Casa betreten hatte. Erst dann drehte sich Titus um und seine Augen strahlten vor Freude, dass er sogar ein lächeln dem Sklaven schenkte. Geschwind, so schnell ihm halt seine Beine samt Füße bewegen konnten, machte er sich zum Atrium auf, ohne zu zögern wollte er seinen Sohn umarmen. "Sohn! Mein lieber Sohn!"

  • ,,Vater!", quoll es nur so aus Dexters Mund heraus, als sein Vater auf ihn zu gelaufen kam. Sofort richtete er sich auf und erwiderte die herzliche Umarmung seines Vaters.
    Nachdem sich der junge Decimer aus der Umarmung seines Vaters lösen konnte, setzte er sich zunächst wieder, die Reise war anstrengend gewesen, auch wenn Ostia nicht allzuweit von Roma aus entfernt liegt.
    ,,Erzähl, wie ist es euch den Sommer über ergangen? Wie geht es Messalina? Ich habe ja kaum Nachricht erhalten.", löcherte er seinen Vater sogleich mit Fragen über die sommerlichen Geschehnisse in Rom und wie es der Familie ergangen war.
    Dexter war ungemein froh wieder in Rom, bei seiner Familie zu sein, der Sommer hatte ihm zwar viel Spaß gemacht, doch hatte er seine Eltern und Geschwister mit jedem Tag mehr vermisst.
    ,,Also mein Sommer war echt schön, es gab ja jede Menge zu tun auf dem Gehöft und in der Zucht, doch ich bin auch echt froh wieder hier zu sein.", sprach er seine Gedanken dann auch laut aus, warum sollte er auch etwas verbergen, immerhin saß er gerade alleine mit seinem eigenen Vater im Atrium, da brauchte Dexter wohl keine Anstalten machen.

  • Bei der herzlichen Umarmung mit seinem Sohn ging ihm so einiges durch den Kopf. Er erinnerte sich zum Beispiel daran wie Dexter und Messalina als sie klein waren oft stritten, wer denn stärker sei. Messalina war nicht das typische Mädchen, sondern viel mehr Bübchen Haft, sie kam halt ganz nach ihrem Vater. Vor allem musste er daran denken wie er vor vielen Jahren mit Dexter Hoppa-Hoppa-Reiter spielte und ja, wenn er fällt dann schreit er. Natürlich rein bildlich gesehen, denn er würde seinen Kinder nie etwas antun. Vielmehr war er darauf bedacht, seine Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen, was ihm mehr oder weniger gelang, Dexter war so jemand im Gegensatz zu Albinus, der wie sollte man sagen, eher orientierungslos war und des Öfteren Hilfe brauchte, um zumindest nicht ganz vollkommen verloren zu sein. Doch er würde nie Unterschiede zwischen seinen Kinder machen, es gab keine Reihenfolge wer er bevorzuge, wem er lieber hatte. Alle liebte er gleich, egal welche kleinen Besonderheiten sie jeweils auswiesen.


    "Hektisch, mein Sohn. Ich bete zu den Göttern dass der Krieg bald sein Ende findet." Er setzte sich neben seinem Sohn und lies sich von den anwesenden Sklaven Honigwein einschenken. "Deine Mutter und ich haben ihre Familie besucht, hier in Rom. Sie ist überglücklich, dass sie bei den Helvetia weiterhin willkommen ist.", sagte er mit einem heiterem Ton und strahlte dabei förmlich. Er war überwältigt davon, dass endlich sein Sohn Dexter wieder in Rom verkehrte, doch dann hielt er kurz inne als sein Sohn Messalina erwähnte. "Deine Schwester, ich weiß nicht. Sie lebt abgeschottet von uns. Sie schreibt uns. Doch mein Sohn, manchmal wünschte ich mir, wir hätten sie nicht zu den Vestalinnen geschickt, auch wenn ihr Dienst uns äußert stolz macht." Dann wieder etwas stimmungsvoller. "Weißt du was? Besuche sie doch und nimm deinen älteren Bruder Albinus mit." Zwischenzeitlich wurde er von der dreckigen Reiterkleidung abgelenkt. Er griff zu seiner rechten Hüfte, um die Taille war eine Kordel gebunden, an denen ein Säckchen hing. "Hier ein paar Sesterzen. Kauf dir etwas davon." Dann wanderte sein Blick wieder konzentriert zum Sohn. "Hab ich dir doch gesagt, dass es dir gefallen wird. Dein Vater weiß eben was für dich gut ist.", lächelte er und gab Dexter einen kleinen Ruck "Wie steht es denn um die Zucht? Gibt es genügend Getreide für die Pferde?"


    Sim-Off:

    Wisim

  • Nach einem weiteren Schluck des kühlen Wassers, sprach Dexter weiter und versuchte so gut es ging auf die Fragen seines Vaters einzugehen.
    ,,Ja!", sagte er freudestrahlend. ,,Ich werde Messalina besuchen gehen.", auf das Wiedersehen mit seiner großen Schwester, der einzig wahren Liebe seines Lebens, mal abgesehen von dem einen Mädchen in Genua, das er dort beim Spielen einmal kennen gelernt hatte. Ihr Name war ihm mittlerweile zwar bereits wieder entfallen, was definitiv dafür sprach, dass es alles in allem nicht sooo wichtig war, doch war das Verlassen dieses Mädchens der schlimmste Aspekt an dem Umzug nach Roma, zumindest anfangs. Dexter hatte damals sehr für die junge Römerin geschwärmt, eher ein kindliches Schwärmen, doch hatte er in seiner Freizeit beinahe jede freie Minute mit ihr verbracht.
    ,,Wenn du möchtest, werde ich Albinus natürlich mitnehmen.", ein klein wenig trotz spiegelte sich in den Augen des jungen Decimers wieder. Natürlich liebte er seinen großen Bruder sehr und er freute sich insgeheim auch sehr ihn wiederzusehen, doch gab es immer mal wieder Streitigkeiten, wie sie zwischen fast gleichaltrigen Geschwistern nun mal nie ausblieben.


    Den ganzen Beutel? Dexter war innerlich ausser sich, als sein Vater ihm das Säckchen in die Hand drückte. Kurz mit einer geschickten Handbewegung gewogen, waren da nicht nur "ein paar" Sesterzen drin.
    ,,Danke Vater.", antwortete er knapp, grinste ihm dabei frech ins Gesicht und verstaute das Säckchen in seiner Reiterkleidung. Damit würde er nachher noch den Mercatus Urbis besuchen gehen und ordentlich auf den Putz hauen.


    Nun kam sie endlich, seine große Stunde, in der Dexter bei seinem Vater glänzen könnte, als dieser sich nach seiner Pferdezucht bei Ostia erkundigte. Und sogleich sprudelten die Worte nur so aus Dexters Mund heraus.
    ,,Also zunächst gab es wirklich einige Schwierigkeiten mit der Getreideversorgung der Pferdezucht. Wir benötigten für die Pferde einfach mehr Getreide wie wir aufgrund der momentanen Knappheit bekommen konnten. Ich hatte dann eine Idee, wie wir zusätzliches Getreide einholen könnten. Ich habe mir einige Sesterzen vom Verwalter geben lassen und habe die umliegenden Getreidehöfe abgeklappert. Dabei habe ich mit vielen verschiedenen Bauern gesprochen, meist einfache Leute, doch auch mit diesen ließ es sich reden. Viele waren bereits geschunden aufgrund der zwanghaften Lieferungen nach Roma, doch den Einen oder Anderen Getreidebauern habe ich gefunden, der noch ein paar Notreserven hatten, die sie versuchten so zu verkaufen oder auch für den Eigenbedarf da behielten. Nunja, das Ende des Liedes ist, dass wir uns für die Pferdezucht nun verpflichtet haben zwei Jahre lang, zu einem minimal Höheren als den Normalpreis, bei zwei bestimmten Höfen aus der Nähe Getreide zukaufen, in der Menge, die die Pferdezucht für ihre volle Auslastung benötigt. Das bindet uns zwar langfristiger als sonst, aber dafür ist die Versorgung auch während dieser Knappheit sichergestellt."
    Einiges des Fachjargons hatte er sich während des Sommers angeeignet, doch jetzt musste Dexter erst einmal wieder einen Schluck Wasser trinken. Dexter hoffte, dass sein Vater den Vorteil gegenüber den Nachteilen richtig abwägen würde, immerhin waren sie so in der Lage die Pferde über die Zeit zu bringen und konnten die Kunden weiterhin durchgehend beliefern. Genauso hoffte er, dass er nicht zuweit gegangen war, immerhin lag es nicht an ihm, irgendwelche Verträge im Namen der Zucht abzuschließen. Sein Vater könnte genauso gut unglaublich sauer auf ihn werden, dass er ihm nicht sofort Bericht erstattet hatte, doch wollte Dexter ihn überraschen und ihm diese, zumindest für seine Augen, freudigen Nachrichten persönlich überbringen. Deswegen grinste Dexter nun seinen Vater mit diesem typischen spitzbübischen Lächeln an, dass nur ein Sohn seinem Vater schenken könnte, wenn dieser mehr tat, als er offensichtlich durfte, doch sein Vater ihm nichts anhaben konnte, da doch alles gut ausgegangen ist. Die Hoffnung war zumindest da.

  • Albinus betrat das Atrium und sah seinen Bruder und seinen Vater miteinander sprechen. Dexter hatte er schon eine Weile nicht mehr gesehen, er war soweit er wußte in der Nähe Ostias auf einem Gehöft der Familie, doch über Details war er nicht im Bilde und war auch nicht unbedingt daran interessiert. Er selbst mochte das Landleben ohnehin nicht so sehr, da fehlten ihm die Tabernae und die Schriftrollen mit den literarischen und philosophischen Klassikern. Aber glücklicherweise gibt es ja Menschen mit völlig verschiedenen Interessen so dass für alles was ein Staatswesen benötigt auch gesorgt ist. Dexter schien ihm für eine militärische Laufbahn prädestiniert zu sein, vermutlich bei der Reiterei, wohingegen er selbst noch unschlüssig war, wo er seine Kenntnisse und Fähigkeiten einbringen sollte. Eine Stelle in der Schola Atheniensis erschien ihm recht angenehm oder sollte er doch besser in der Stadtverwaltung anfangen, als Sprungbrett für größere Aufgaben? Die eine oder andere Möglichkeit sollte sich ihm doch bieten. Sein Vater und Dexter schienen sich schon eine Weile zu unterhalten als er dazukam und die beiden begrüßte.


    Salve Vater! Salve Dexter! Schön dass du wieder hier bist! Ich hoffe, die Landluft hat dir gutgetan!

  • Finanziell stand die Familie um Varenus besser als denn je da. Die Geschäfte liefen gut, auch wenn Getreidemangel herrschte, sein Arbeitslohn war höher als in Genua gewesen und die Unterkunft vor Ort wurde durch das Vermögen der Decimer bezahlt, somit Titus Geldbeutel kaum belastet wurde. Auch seit sie in Rom lebten, wurde der Drang seiner Söhne und deren Mutter nicht größer, er blieb weiterhin auf dem Level als sie noch auf dem Lande wohnten. Auf der einen Seite fand er es erstaunlich, denn andere hätten sich dem Lebensstandard der nun mal in Rom gewaltiger war, angepasst. Auf der anderen Seite war er sehr stolz auf sich, dass seine Erziehung weiterhin bei seinen Kindern bestand hatte und er nicht verwöhnte Gören als seine eigenen nennen musste. Trotzdem war es an der Zeit, dass seine beiden Söhne ihrer älteren Schwester folgten. Natürlich nicht als Vestalin, was sowieso unmöglich war, sondern vielmehr dass sie berufstätig wurden. Er hoffte sehr, dass eines seiner Kinder in seine Fußstapfen treten würde, die Familienbetriebe übernimmt, sie leitet, vergrößert, all das schafft, was Titus bisher verwehrt geblieben ist. Umso mehr war er gerührt, was sein Sohn Dexter so im Sommer erlernt hatte, seine Ausdrucksweise hatte sich Emmens verbessert. Sie erreichte weiterhin noch nicht das Niveau seines Bruders Albinus, aber das war nur eine Frage der Zeit bis Dexter genau geschickt mit den Worten umgehen konnte. Auf jeden Fall haben die beiden die Fähigkeit nicht von ihrem Vater geerbt, der sprachlich überhaupt nicht begabt war, sein Vater war Soldat, kein Politiker. Vielmehr von ihrer Mutter, die wiederrum von ihrem Großvater Tacitus. Bekannt als Redenschwinger.
    Titus genoss die Gestik seines Sohnes als er mit der Ausführung seiner Tätigkeit auf dem Gehöft begann, es war einfach Dexter gewesen, Meister der niedlichsten Grimmasse. Ja, ja… sein Sohn war kein Kind mehr und andere Väter würden meinen, dass er sich endlich wie ein echter Mann verhalten sollte, doch Titus wollte, hoffte, dass Dexter nie diese Lebensfreude verlor, auch bei schlechten Tagen nicht. "Sohn, du hast alles richtig gemacht. Selbst eine Entscheidung getroffen, wenn auch weiterhin Ziel sein muss niedrige Einkaufspreise zu erzielen, aber in dieser Situation, wer weiß ob ich hätte es tun können. Du deine Tat können wir vielleicht sogar Getreide lagern, denn es geht ein Gerücht herum, dass Getreidebauern mit einer viel höheren Abgabe zu rechnen haben, um Rom weiterhin zu versorgen. Doch werde ich versuchen, dass wir von der Regel ausgenommen sind. Unsere Bäckerei backt Brot für die Bürger, wenn dafür kein Getreide mehr?"


    Als Titus ausholen wollte, dass ein Krieg finanziell gesehen ein gutes Geschäft sein konnte, da viele Pferde auf dem Felde fielen und sie mit ihrer Zucht dass eine oder andere Pferd verkaufen konnten, kam auch schon Albinus ins Atrium. Zackig wanderte sein Blick Richtung seines ältesten Sohnes. "Was für ein Ereignis, meine beiden Söhne zur selben Zeit am selben Ort, wann hatten wir das zum letzten Mal? Ein Kreuz für den Kalender!", scherzte er anschließend. Er war außer sich vor Freude, dass er am Liebsten Purzelbäume geschlagen hätte, doch dafür wären seine Knochen zu alt gewesen. "Setz dich, Albinus." Er wartete bis sein anderer Sohn Platz genommen hatte, um dann ein für ihn wichtiges Thema anzusprechen. "So, da ich euch beide nehmen mir habe. Wie sieht es denn eigentlich mit einer Tätigkeit aus? Ihr seid alt genug um zu arbeiten."


    Sim-Off:

    menno, deutsch kann so schwierig sein :(

  • Alles richtig gemacht ... , klangen die Worte seines Vaters in seinem Kopf noch nach, als sein großer Bruder Albinus das Atrium betrat und sich das Thema der Unterhaltung mit seinem Erscheinen nahezu schlagartig drehte.


    ,,Bruder!", Dexter stand auf und wollte seinen Bruder mit einer Umarmung begrüßen. ,,Ja, die Landluft. Ist weniger stickig wie in Roma.", sprach er weiter und setzte sich dann wieder.
    Ihr Vater leitete die Unterhaltung dann weiter auf ein eher ernsteres Thema, die Wahl der entsprechenden Karrierewege seiner Söhne, ein Thema, vor dem sich Dexter ein wenig gefürchtet hatte, denn seine Erlebnisse diesen Sommer haben ihn etwas geprägt. Unteranderem war er mit einem ehemaligen Soldaten in ein Gespräch gekommen, der früher als Optio in den Legionen gedient hatte, Numerius Critonius Massa, war sein Name. Sie hatten sich eine ganze Weile unterhalten und der Critonier hatte ihm eine ganze Menge über seine Erlebnisse erzählt. Es waren Geschichten von glorreichen Abenteuern in Feldzügen und bei Eroberungen von Städten. Einfach großartig und faszinierend klangen die Worte und machten einen großen Eindruck bei dem jungen Decimer. Noch dazu kam, dass sein Onkel Serapio der Kommandeur der Prätorianergarde war und weitere Familienmitglieder auch angesehene Militärs waren, zum einen Decimus Massa, ein Centurio bei den Flotten oder Decimus Cursor, der Decurio bei der Reiterei war.
    Nun war es also an der Zeit seinen Vater über seine neueren Wünsche zu informieren. Er war gespannt, wie dieser darauf reagieren würde, immerhin war er nicht gerade jemand, der das Militär für sich entdeckt hatte. Doch jetzt half keine Ausflucht mehr, nun half nur noch die Flucht nach vorne.
    ,,Vater.", sagte er bestimmt. ,,Ich würde gerne zum Militär gehen, die Grundausbildung absolvieren und dort meinen Teil für das Imperium Romanum beitragen."
    Mit jedem Wort, dass aus seinem Mund kam, wurde seine Stimme bestimmer und deutlicher, doch nachdem er geendet hatte, übermannte Dexter die Furcht. Die Furcht darüber, dass sein Vater ihn nun übers Knie legen würde oder ihn in der Luft zerreissen würde. Mit einem etwas blassen Gesichtsausdruck beobachtete Dexter die Züge seines Vaters und wartete gespannt auf eine Reaktion. Irgendetwas, woran er etwas erkennen konnte. Nur irgendetwas. Irgendetwas.



    Sim-Off:

    deutsche Sprache, schöne Sprache ;)

  • Er traute seinen Ohren nicht, sein Sohn zum Militär? Fast wäre Titus vor Herzrasen in Ohnmacht gefallen. Die gute Laune war somit hinfällig geworden. Er stand auf und stellte sich vor Dexter, damit er von oben herab auf seinen Sohn schauen konnte. "HABE ich euch nicht so erzogen, dass ihr das Militär meidet? Es reicht doch, wenn die anderen Familienmitglieder dieser Tradition folgen! WIE oft habe ich euch erzählt, was mit eurem Großvater passiert ist! Wie viele Decimer durch Kriege gefallen sind! HABT ihr den Aufstand in Hispania vergessen? Wie viel Tod und Leid unserer Heimat ertragen musste. Die Schlacht um Septimanca? Ja, ja… der allzeit gefeierteTriumphator Meridius, doch mein Vater, euer Großvater ist durch seine Hand gefallen! Er hat seinen Bruder auf dem Gewissen!" Natürlich war Praetorianus einfach ein Opfer des Krieges, ohne den direkten Einfluss seines Bruders Meridius, doch gab Titus seinen Onkel weiterhin die Schuld daran. "WIR sind nicht ohne Grund aus Hispania verzogen. ICH VERBIETE ES DIR DEM MILITÄR BEIZUTRETEN!" , schrie er laut.

  • Albinus ahnte schlimmes, als sein Vater die Frage aller Fragen stellte, nämlich die, wie er und sein Bruder ihren weiteren Lebensweg gestalten möchten, vor allem in beruflicher Hinsicht. Er mußte seinem Vater wohl immer Sorgen damit bereitet haben, dass er diesbezüglich immer nur ungefähre Vorstellungen hatten, jedoch keine klaren Pläne. Sein Bruder war da ganz anders, für ihn stand schon lange fest, dass er in die militärische Laufbahn eintreten möchte. Damit schien er allerdings seinem Vater noch größere Sorgen zu bereiten, denn dieser konnte bei weitem nicht als Freund des Militärs bezeichnet werden, ganz im Gegenteil. Als Dexter schließlich seine Pläne offen mitteilte fand dann auch tatsächlich der befürchtete Wutausbruch seines Vaters statt. Albinus überlegte, wie er die Wogen glätten könnte bevor der Streit vollends eskalierte und so fasste er den Entschluß, ihm seinerseits von einem Berufsplan zu berichten, der zwar alles andere als ausgereift war aber dennoch im Bereich des Möglichen. Für gewöhnlich vermied er es in Streitigkeiten zwischen seinen Eltern und seinen Geschwistern einzugreifen, doch hier hielt er es für dringend geboten, um die beiden kurz abzulenken und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich ein wenig zu beruhigen und genauer über die weiteren Worte nachzudenken.


    Vater, ich habe den Entschluß gefasst, mich um eine Arbeit in der Schola Atheniensis zu bemühen. Es war von jeher mein größtes Interesse, mich mit den Schriften der großen römischen und griechischen Gelehrten zu beschäftigen und ich bin recht zuversichtlich, dass Seiana in der Schola Verwendung für mich haben wird.


    Möglicherweise interessierte seinen Vater dieser Plan nicht angesichts des Schocks den er soeben erlitten haben mußte, doch vielleicht konnte er so auch kurzfristig die Situation entspannen, das hoffte er zumindest.

  • Dexter schluckte. Selten, oder besser beinahe Niemals, hatte er seinen Vater so wütend erlebt. Es war ihm schon klar gewesen, dass er mit seinem Wunsch bei seinem Vater auf eher taube Ohren treffen wird, doch dass dieser gleich so aus sich rauskam, hatte er nicht erwartet und das überraschte ihn nun doch. Nunja, die Suppe hatte er sich nun eingebrockt, mal sehen wie er sie wieder auslöffeln konnte. Kurz dachte er darüber nach, welche Worte er wählen sollte und was zur Hölle er überhaupt zu seinem Vater sagen sollte, da durchbrach Albinus das Schweigen im Atrium. In dem dieser seinen Wunsch äußerte.
    So so, zur Schola also, ... Streber..., dachte sich Dexter und beobachtete seinen Bruder dabei mit einer Mischung aus Verachtung und Eifersucht, darüber dass sein Vorschlag sicherlich um einiges besser bei ihrem Vater ankommen würde.
    Doch jetzt hielt Dexter erst einmal die Klappe, der Schock, den das Gebrüll seines Vaters in ihm ausgelöst hatte, kristalliesierte sich erst jetzt so richtig heraus und hinderte ihn am uneingeschränkten Denken. Jetzt hieß es erst einmal abwarten und beobachten für den jungen zusammengestauchten Decimer.

  • Es war wirklich ruhig geworden bis eben Albinus sich zu Wort meldete. Worte die Titus etwas besänftigten. Was wäre bloß passiert, wenn auch sein ältester Sohn den Verstand verloren und ebenso zum Militär hätte wollen. Titus wäre wahrscheinlich bei nächster Gelegenheit Kopfüber von einer Klippe gesprungen. So aber war er heilfroh, zumindest ein Sohn gut erzogen zu haben. Er schwenkte daher kurz zu Albinus. "Gut mein Sohn!" Dann wieder zu Dexter. "Nimm dir deinen älteren Bruder als Beispiel. Ich denke, es ist nur eine vorrübergehende Eingebung. Schlaf nochmal eine Nacht darüber und du wirst erkennen, dass dein Vorhaben ein Fehler ist." Zwischenzeitlich nahm Titus wieder Platz, die Aufregung hatte ihn überanstrengt und ein weiteres Stehen hätte zu Krämpfen geführt. "Albinus, deine Tante Seiana wird dir bestimmt helfen können und ich werde dich mit all meiner Kraft unterstützen. Wenn du dann dort genügend Erfahrung gesammelt hast, könntest du anschließend bei mir am Palatin anfangen." Ob sein Sohn derselben Ansicht war, nun ja, wie so oft in der letzten Zeit, hoffte es Titus halt. Es war ihm auch gar nicht peinlich, dass Albinus gebildeter als er selbst war, es machte ihm Stolz, somit er ihn anlächelte und anschließen mit der linken Hand durch das Haar seines Sohnes fuhr. "Du bist mir einer." Seinen anderen Sohn Dexter ließ er in diesem Moment außer Acht, ohne jedoch zu ahnen, dass diese Aktion bestimmt nicht taktisch klug war.

  • Obwohl das schlimmste vermieden wurde, war Albinus die Situation doch ziemlich unangenehm. Er war nie der Ansicht gewesen, dass es gute und schlechte Laufbahnen gibt, sondern dass es für alle das beste ist wenn jeder das tut was er gut kann. Er hielt es deshalb auch für völlig berechtigt dass Dexter eine militärische Laufbahn wollte. Das Wohlergehen seines Bruders war ihm natürlich auch, ungeachtet gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten, immer wichtig, doch wollte er nicht, dass seinem Bruder diese Möglichkeit verbaut wird, wenn er sie denn ernsthaft und aufrichtig in Betracht zieht, woran Albinus aber auch keinen Zweifel hegte. Er versuchte daher die verhärteten Fronten etwas aufzubrechen, zwischen seinem Vater und seinem Bruder zu vermitteln. Er hatte ja bereits einige Male bewiesen, dass er einigermaßen gut reden konnte.


    Vater, ich bin sehr froh, dass ich von dir in meinem Entschluß unterstützt werde, doch würde ich mir ebenfalls wünschen, dass Dexter zumindest die Möglichkeit bekommt, dir seine Pläne und Beweggründe genauer darzulegen. Er hat diesen Entschluß sicher nicht aus einer kurzfristigen Laune heraus gefaßt sondern ihn sicher vorher gut durchdacht. Natürlich bin ich mir ebenso bewußt wie du, dass er sich eine nicht ungefährliche Tätigkeit ausgesucht hat, doch ist nicht jeder Tag in Rom schon eine gefährliche Angelegenheit, egal was man auch tut? Seneca sagte einmal, dass jeder Moment, den wir damit verbringen, uns vor dem Tod zu fürchten, ein verlorenen Moment ist. Ich möchte dich bitten, Vater, wenn du schon kein Verständnis für Dexters Pläne aufbringen kannst, so doch zumindest zu versuchen, diese aus seiner Sicht nachzuvollziehen.

  • Nicht nur, dass sein Vater ihm nun überhaupt keines Blickes mehr würdigte und Albinus bei seinem Weg auch noch unterstützen möchte, jetzt fing sogar Albinus auch noch an großspurig und gönnerhaft auf seinen kleinen Bruder herab zu blicken und ihrem Vater zu erählen, er solle es doch aus Dexters Sicht sehen und auch ihn verstehen, für seine Gründe.
    der kann ja leicht reden, er wird ja wieder unterstützt..., ging es Dexter in seiner Sturheit durch den Kopf.
    Und nun auch noch so ein kluger Spruch unseres Bildungswunders... Dexter beobachtete seinen Bruder mit einem missbilligendem Blick von der Seite. Man merkte deutlich wie eingeschnappt Dexter nun war, woran man gut erkennen konnte, dass er in manchen Angelegenheiten noch immer nicht wirklich erwachsen war. Auch wenn dieser Sommer ihn schon ziemlich weit gebracht hatte, im "erwachsen werden". Wieviel ihm wohl dann solch eine Grundausbildung in der Legion bringen könnte.


    ,,Entschuldigt mich, ich werde mich nun waschen.", kommentierte der Unbeachtete noch kurz, ehe er aufstand und in richtung Balneum verschwinden wollte. Deine Hilfe brauch ich nun wirklich nicht ..., bedachte er den Lieblingssohn seines Vaters noch mit diesem Gedanken, bevor er aus Dexters Blickwinkel verschwand. Ob sein Vater wohl noch etwas zu ihm zu sagen hätte und ihn nicht einfach so verschwinden lassen würde? Doch momentan wollte Dexter einfach nur hier weg und sich bei einem heißen Bad beruhigen.


    Sim-Off:

    @ Albinus, bitte benutz doch den -Button für deine Beiträge, das erleichtert es die Zusammengehörigkeit der posts zu erkennen

  • Albinus sah abwechselnd zu seinem Bruder, der aufstand und ging, und zu seinem Vater. Er wußte nicht wie er sich verhalten sollte, denn sein Versuch, den Streit zwischen Dexter und seinem Vater zu schlichten war wohl nicht ganz erfolgreich gewesen, vermutlich hielt ihn sein Bruder jetzt für herablassend. Obgleich ihm ehrlich und aufrichtig daran gelegen war, einen Ausgleich zwischen den beiden herbeizuführen, hätte er wohl doch etwas behutsamer vorgehen müssen um nicht diesen falschen Eindruck zu erwecken. Gegenüber seinem Vater vermied er es jedoch, den Streit weiter zu thematisieren und kam wieder zu seinen eigenen Plänen zurück.


    Vater, ich werde gleich damit beginnen, einen Brief an Tante Seiana zu schreiben in dem ich sie frage, ob ich ihr an irgendeiner Stelle in der Schola von Nutzen sein könnte. Ich hörte, es sei zur Zeit die Position des Curator Libris unbesetzt und eine solche Arbeit käme mir wirklich sehr gelegen.

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