PERISTYLIUM - Säulengang
Ort der Erholung und Muse
peristylium
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Aemilia und Livianus gingen Hand in Hand durch das Atrium, direkt in den groß angelegten Säulengang der Casa. Beeindruckt sah sich Livianus um.
„Ich glaub hier lässt es sich aushalten. Schau dir an, wie die Sträucher zugeschnitten sind. Vater muss ja ein ganzes Heer an Gärtnern beschäftigen, die hier alles so in Schuss halten.“
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Staunend sieht Aemilia sich um.
"Ui... Das ist ja groß... Und schön..."
Sie dreht sich einmal um ihre eigene Achse und lässt den Blick bewundernd über die schöne Anlage schweifen.
"Komisch, dass ich hier auf meiner Odyssee garnicht vorbeigekommen bin..."
Tief atmet sie die frische Luft ein und lächelt Livianus zu.
"Habt ihr die Casa selbst gebaut und diesen Garten selbst angelegt? Oder habt ihr sie von einem Vorbesitzer gekauft? Wem gehörte sie vorher?" -
Livianus schlenderte mit Aemilia weiter.
„Soweit ich weiß, hat Lucidus die Casa vor einiger Zeit gefunden und sie wurde dann von unserer Familie gekauft. Aber genauer darfst du mich da auch nicht fragen. Um solche Dinge kümmern sich Vater und Lucidus.“
Die beiden biegen in einen, der mit weißem Kiesel gestreuten Wege ein.
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"Hmmm... Auf jeden Fall ist sie sehr schön. Und so groß... Ihr müsst eine große Familie haben. Wohnen die anderen alle in Tarraco? Was machst du nach deiner Amtszeit als Quaestor? Gehst du dann wieder zurück?"
Während Aemilia neben ihm her geht mustert sie ihn lächelnd von der Seite. -
„Die Gens Decima besteht aus zwei Familien – die Decima Mercator und die Decima Meridius. Wir sind eigentlich eine recht große Familie. Die Familie meines Cousins Meridius hat ihren Sitz in Tarraco und mein Vater hat sich hier in Rom niedergelassen. Die meisten meiner Verwandten wohnen und arbeiten in Hispania.“
Livianus sah zu ihr hinunter.
„Nach meiner Amtszeit als Quaester werde ich versuchen im CH zu bleiben und für eine weitere Amtperiode gewählt zu werden. Der Kaiser wünscht mich in naher Zukunft im Senat zu sehen. Du brauchst dir also keine Sorgen machen, dass ich so bald wieder fort gehe. Und was danach kommt….. das lasse ich auf mich zukommen.“
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"Tarraco ist auch schön..." lächelt Aemilia und denkt an die Gladiatorenspiele.
Die aufkommenden Erinnerungen an Hungi schiebt sie schnell wieder beiseite. Der Tag ist zu schön, um jetzt wieder in Trauer zu versinken.
"Ein tolles Amphitheater haben sie dort. Angeblich baut man eine Gladiatorenschule auf..."
Sie lächelt bei dem Gedanken an die dort zu erwartenden professionellen Kämpfer, die spannende Auseinandersetzungen versprechen.
"Hmm... Aber musst du denn garnicht zu deiner Legio zurück? Du bist doch nur beurlaubt..."
Aemilia bleibt vor Livianus stehen und sieht ihm fragend in die Augen. -
„Ich habe dir doch gerade gesagt – es ist der Wunsch des Kaisers! Denkst du, dass sich da jemand lange nachfragen traut. Außerdem ist die Beurlaubung nur solange, bis ich gewählt werde. Danach bin ich ja Magistrat des Cursus Honorum und kein Soldat - damit auch kein Offizier der Legio IX mehr. Sollte ich nicht gewählt werden oder die Amtszeit vorbei sein, muss ich mir überlegen wie es weiter geht…..“
Livianus lächelte sie an.
„….aber in den römischen Stadteinheiten gibt es zur Zeit auch einige freie Offiziersposten.“
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"Achsooo... Ich dachte du bleibst auch als Quaestor Soldat."
Sie grinst verschmitzt.
"Nicht, dass du irgendwann zu einem schwachen und verweichlichten Beamten wirst. Ich stehe nämlich nicht sonderlich auf solche Officiumhengste..."
Aemilia zieht die Nase ein wenig kraus und zwinkert ihn frech an.
"Hmmm... Die Stadteinheiten also? Zum Beispiel die Vigiles von meinem Bruder?" -
Livianus grinste, als er hörte, dass Aemilia also auf Soldaten stand.
„Ja! So wie die Vigilis zum Beispiel – aber die hat ja schon einen Kommandanten…..“
Er zwinkerte sie an.
„Ich habe da eher an eine Einheit gedacht, bei der dieser Posten noch frei ist.“
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Jetzt macht Aemilia große Augen.
"Du willst Kommandant werden? Hui... Dann ist Tribun ja noch wichtiger als ich dachte... Du musst mir irgendwann mal die ganzen vielen Ränge und so erklären. Dann weiß ich endlich mal genau, wer jetzt wie hoch und wichtig ist..."
Sie lächelt verschmitzt.
"Hmm... Ich glaube, dass Falco auch gleichzeitig im Cursus Honorum war und seine Männer weiter angeführt hat."
Fragend legt sie den Kopf ein wenig schief.
"Hast du etwa auch sowas vor?" -
„Sagen wir mal so – Tribun ist recht weit oben in der Ranghierarchie.“
Er lächelte nur und wollte nicht mit seinem Posten angeben.
„So wie bei deinem Bruder, wird es bei mir nicht funktionieren. Soweit ich weiß, war er ja bereits vor seiner Kandidatur für den Cursus Honorum Kommandant der Vigilis und durfte diesen Posten beibehalten, weil es keine geeignete Vertretung gegeben hat. Ich hingegen habe ja noch kein eigenes Kommando….“
Er runzelte nachdenklich die Stirn.
„… und wenn ich ehrlich bin, dann weiß ich nicht ob es besser ist zu warten bis mir eins zugeteilt wird, oder ob ich selbst aktiv werden und beim Kaiser um Kommando ansuchen soll? Vor allem jetzt vor den Wahlen.“
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"Vor den aktuellen Wahlen schon? Du nimmst dir aber viel vor..."
Aemilia grinst frech.
"...dann hast du ja garkeine Freizeit mehr. Aelia hat mir davon erzählt, wie aufwändig die Arbeit der Quaestoren ist. Wie willst du dir so eines Tages eine Frau suchen?"
Sie zwinkert ihm verschmitzt zu.
"Vielleicht gefällt es dir ja auch garnicht in Rom und nach deiner Amtszeit bist du froh, wieder nach Tarraco zurückkehren zu können..."
Ihr Blick wird ein wenig traurig. -
Die beiden kamen nun am anderen Ende des Peristyliums an und gingen durch das Exedra weiter in den Garten der Casa.
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Nachdem das gemeinsame Nachtmahl mit der Familie nicht sehr berauschend verlaufen war und die negativen Meldungen Livianus sehr mitgenommen hatten, ging er mit Aemilia etwas hinaus ins Peristylium um etwas frische Luft zu schnappen.
Die vereinzelt aufgestellten Fackeln erhellten die Wege des Innenhofes und die beiden setzten sich auf eine der Steinbänke. Livianus legte seine Hand um Aemilia.
„Tut mir leid, aber ich musste etwas an die frische Luft. Hast du wirklich keinen Hunger mehr?“
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Aemilia schmunzelt.
"Natürlich habe ich noch Hunger... Aber manchmal gibt es wichtigeres als Essen, mein Lieber..."
Sie lächelt und sieht ihm in die Augen, gibt ihm dann einen zärtlichen Kuss auf den Mund.
"Gräme dich nicht... Ich bin mir sicher, dass deine Cousins ebenso wohlbehalten aus der Schlacht zurückkehren werden, wie du es stets getan hast..."
Vertrauensvoll legt sie den Kopf an seine Schulter.
"Wir werden für sie beten... Du wolltest doch sowieso noch mit mir zu den Tempeln..." -
Livianus nickte.
„Sie sind gute Soldaten und werden das schon durchstehen.“
Dann sah er zu ihr auf.
„Es wäre schöne, wenn wir morgen in den Tempel gehen könnten um das Opfer zu vollziehen. Was brauche ich dafür?“
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Aemilia lächelt und gibt ihm einen Kuss auf die Wange.
"Das besorgen wir alles morgen... Mach dir keine Gedanken..."
Sie umarmt Livianus sanft und drückt ihn fest an sich.
"Ich bin müde... Gehst du auch schlafen? Morgen sieht die Welt schon wieder ganz andes aus." -
Livianus erwiderte die Umarmung.
„Du hast Recht. Ich werde mich auch hinlegen.“
Er stand auf und musste gähnen.
„Lass uns rein gehen.“
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Aemilia nimmt ihn an der Hand und gemeinsam schlendern sie los. Bis zum Atrium ist der Weg noch der selbe. Dort verabschieden sie sich mit einer langen Umarmung und einem zärtlichen Kuss um sich schließlich jeweils alleine in ihr eigenes Zimmer zu begeben.
~ Ende ~
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