Decimus Livianus

  • "Gut."


    Der Senator nickte zufrieden und richtete sich wieder auf. Dann überlegte er kurz. Mit seinen Gedanken war er bereits beim nächsten Thema.


    "Informiere bitte unseren neuen Gast Iunia Narcissa über das Fest bei den Germanicern. Ich würde sie mit Freude als meine Begleitung an meiner Seite sehen."


    Zum einen schadete es nicht, wenn Livianus in Begleitung einer hübschen jungen Dame erschien und zum anderen hatte er so die Möglichkeit sie etwas näher kennen zu lernen und umgekehrt auch sie in die römische Gesellschaft einzuführen. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und er hatte kaum Zeit gefunden, sich um die junge Frau, die ihm von seinem Klienten Iunius Silanus anvertraut wurde, zu kümmern. So konnte er dies vielleicht wieder gut machen.

  • Für das erste war der Senator mit ihrem Versprechen zufrieden und sie konnten sich anderen Dingen zuwenden.


    Der Iunia war sie bisher nicht begegnet, sie nickte aber. "Ich werde ihr Bescheid geben!" Wieder machte sie sich einige Notizen.


    "Soll ich auch gleich Fragen, was sie anziehen wird, damit Du deine Gaderobe anpassen kannst?" hackte sie nach.

  • Livianus konnte sich ein breites Lächeln nicht verkneifen. Dies bewies einmal mehr, dass Alaina zuvor für den oft zu noblen Patrizier Furianus gearbeitet hatte.


    "Nein danke. Das ist nicht nötig. Ich werde diesem Fest als Senator beiwohnen. Da bleibt nicht wirklich viel Auswahl, was meine Kleidung betrifft. Sollte ich es mir dennoch anders überlegen, so wird meine Kleidung schlicht genug sein, dass es keine Probleme mit der Garderobe der Iunia geben sollte."


    Dann wurde er wieder etwas ernster.


    "Und erinnere meinen Bruder an diesen Termin. Es würde ihn nicht schaden, wenn er sich auch bei solchen Anlässen blicken lässt."

  • Das sie nachfragte ob er seine Kleidung napssen wollte, lag nicht zwingen daran, dass sie bei Furianus gearbeitet hatte. Die meisten Frauen bestanden eigentlcih darauf, dass ihr Begleiter, passend zu ihnen gekleidet war. Aber wenn Livianus als Senator dort auftauchen wollte, dann würde die Iunia damit wohl keine Probleme habe.


    "Wie Du meinst!" grinste sie.


    Sie nickte. "Ich werde gleich zu ihm gehen!" erklärte sie ihm.

  • "Einen Moment noch. Es gibt noch etwas Wichtiges, dass du für mich erledigen musst. Suche einen noch freien Abend aus meinen Terminen und organisiere an diesem ein kleines und unpompöses Essen hier im Haus. Eingeladen werden sollen Prudentius Balbus, Aelius Quarto und Ceacilius Crassus. Du musst kein Staatsgeheimnis daraus machen, aber behandle es wenn möglich diskret. Es soll ein ungestörtes Essen unter Freunden werden. Setze Einladungen auf und überbringe diese Bitte persönlich. Und mit persönlich meine ich wirklich persönlich."

  • Natürlich wartete sie ab, ob Livianus noch etwas von ihr wollte. Weider ncikte sie und machte sich Notizen.


    "Keine Sorge, ich werde mich drum kümmern und die Einladungen persönlich abgeben!" versicherte sie ihm. Auch wenn es für sie jede Menge Laufarbeit bedeutete und sie einen halben Tag nutzlos vertrödeln würde, weil sie durch halb Rom marschierte.


    "Besondere Wünsche für das Essen?" hackte sie nach, denn die Köchin wollte sicher wissen, worauf die Herren denn Appetit hatten.

  • "Das überlasse ich deine Kreativität. Es sollte jedenfalls bodenständiges römisches Essen sein. Keine exotischen Dinge oder großartige Besonderheiten. Wie gesagt. Das Essen soll nur ein Treffen unter Freunden werden."

  • "Achja…. Eines noch. Wenn du ohnehin zum Palast musst, um Quarto die Einladung zu überbringen, könntest du dich auch gleich beim Officium des Procurator ab epistulis erkundigen, wie es mit meinem noch ausständigen Donativum aussieht. Bisher habe ich nichts erhalten."


    Livianus kramte in einem Stapel Unterlagen.


    "Das letzte Schreiben aus dem Palast müsste hier irgendwo sein. Ah hier."


    Dann zog er das Schreiben hervor und überreichte es seiner Scriba.



    An
    Senator
    Marcus Decimus Livianus
    Casa Decima
    Rom



    PROCURATOR A RATIONIBUS POTITUS PLENNIUS FLAMININUS
    SENATOR M DECIMO LIVIANO S. D.


    Meine Abteilung hat deine Ansprüche bezüglich des Entlassungsgeldes geprüft und ist zu folgendem Ergebnis gekommen.
    Dir stehen insgesamt 7500 Sesterzen zu.
    Wie in unserem Gespräch besprochen, kann ich dir anbieten einen Teil des Geldes in Form von Land auszuzahlen.
    Daher wäre mein Angebot für dich eine Zahlung von 2500 Sesterzen zuzüglich eines Stückes Land.
    Leider kann ich dir den Restbetrag nicht für den Erwerb eines weiteren Stückes Land verrechnen, da ich dafür derzeit nicht genügend freies Land zur Verfügung habe.
    Informiere mich bitte, wenn dir mein Angebot zusagt, damit ich alles entsprechend in die Wege leiten kann.




    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/ppf.png]
    ~~Procurator a rationibus~~



    "Auf dieses Schreiben habe ich bereits geantwortet, aber wie gesagt danach nichts mehr vom Büro des Procurators gehört."

  • Sie nahm das Schreiben entgegen, überflog es und steckte es dann in ihren Stapel Pappiere den sie sogleich dann abarbeiten würde. Als erstes musste sie Einladungen formulieren, danach konnte sie dann einmal bei der Casa Germanica vorbeischauen und den Termin beim Senator annehmen. Die Einladungen würde sie am folgenden Tag dann verteilen.


    "Eine Frage hab ich noch... möchtest du einen bestimmten Termin für die Cena festlegen, oder soll die Cena für die nächsten Tage einfach planen?" hackte sie nach.


    "Morgen werde ich dann mal im Büro des Procurators anklopfen und nachfragen!" fügte sie hinzu.

  • Wieder nickte sie, es war wohl besser statt eine Einladung zu formulieren, ein kurzes persönliches Gespräch zu arrangieren. Auf diese Weise würde sie die Termine gut absprechen können.


    "Aber sicher doch!" lächete sie und betrachtete kurz den Stapel Papiere. Er war nicht wirklich kleiner geworden, zwar hatte sie Livianus einiges vorgelegt, aber gleichzeitig auch wieder Arbeit zurück bekommen.


    "Ich werde mich dann an die Arbeit machen!" meinte sie und nahm die Notizen, Einladungen, Schreiben und ähnliches an sich.

  • "Natürlich!"


    Livianus nickte zufrieden und warf der Scriba ein freundliches Lächeln zu. Er war bereits gespannt, wie sie sich auf ihren neuen Posten machte. Bisher wirkte sie sehr kompetent und strebsam. Das gefiel dem Decimer – sehr sogar.

  • Bisher hatte sich noch niemand über ihre Art beschwert und derjenige der dies vielleicht machen konnte, war auf seinen Vater nicht gut zu sprechen. Auch sie schenkte Livianus ein kurzes Lächeln und machte sich dann an die Arbeit. Erst einmal machte sie die Botengänge innerhalb der Casa und dann sah sie weiter.


    "Ich wünsche dir einen schönen Tag!" meinte sie zum Abschied und eilte dann recht beschwingt davon.

  • "Da magst du Recht haben aber dieser Versuch ist der letzte meines Lebens. Mein Herz will nicht mehr und ich weiß nicht, wie lange ich noch lebe. Ich sehe diesen Versuch als ehrenhaften letzten Kampf an, den ich noch schlagen muss. Wenn es mir um Karriere ginge, wäre ich weiter die Ritterleiter empor geklommen. - Doch ich kann nicht mehr."

  • "Ich verstehe."


    Livianus sah seinen Verwandten nachdenklich an. Er hatte von den Haussklaven bereits erfahren, dass sich Verus Gesundheit in letzter Zeit verschlechtert hatte. Vielleicht sollte man nach einem besseren Medicus Ausschau halten. Livianus hatte Verbindungen zum Leibarzt des früheren Kaisers Iulianus. Vielleicht würde ihm dieser einen Gefallen machen und nach Verus sehen. Er würde seine Scriba damit beauftragen.


    "Ich werde dich wie gesagt bestmöglich unterstützen."

  • Irgendwie ahnte Verus, dass diese Kandidatur ihm das Genick brechen würde, doch er ging, wie ein Held einer griechischen Tragödie, in seinen Untergang. Er nickte Livianus zu.


    "Ich danke dir." Er machte sich bereit zu gehen.


    "Ich werde dich nun nicht weiter belästigen," sagte er als er durch die Tür schritt. "Vale, Marcus."

  • Der Regen tropfte von meiner Paenula, als ich in voller Rüstung in der Casa eintraf, und meine Miene war ebenso trist wie das miese Wetter da draussen. Zwei Leichen auf nüchternen Magen, von denen ich eine auch noch als Lebende gekannt hatte, das konnte einem schon mal die Laune verderben.
    Es war immer noch früh am Morgen, und ich hoffte, Livianus noch vor der Salutatio anzutreffen. Ich gab den durchnässten Mantel einem Sklaven, erkundigte mich wo mein Adoptivvater zu finden war, und begab mich zu seinem Arbeitszimmer. Da klopfte ich und trat ein, um ihn sogleich in nüchternem Tonfall zu informieren was geschehen war.
    "Salve... Vater. Ich hoffe ich störe nicht. Ich bin sozusagen dienstlich hier. Es ist wegen deiner Scriba. Alaina. Sie ist ermordet worden, wir haben ihren Leichnam heute morgen in der Subura gefunden."

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  • Die Freude über Serapios unerwarteten Besuch wich mit einem Schlag aus dem Gesicht des Decimers, als er den Grund für das Kommen erfuhr. Entsetzt und Fassungslos sah er seinen Adoptivsohn an.


    "Ermordet? Aber wie..... was ist passiert?"

  • "Sie wurde heute morgen erwürgt und ausgeraubt in der Subura aufgefunden.", berichtete ich, in meiner Betretenheit, dass ich Livianus diese Nachricht überbringen musste, so sachlich wie nur möglich.
    "Ist wahrscheinlich während der ersten oder zweiten Wache gestorben. Ein paar Meter weiter lag die Leiche eines Luden, der im Leben ein ziemlich brutaler Schläger war. Sieht so aus, als hätte sie ihn mit ihrem Dolch erstochen, und als wäre er nicht alleine gewesen."
    Ich räusperte mich. Mein Hals kratzte. Verdammtes Wetter. Ich fragte mich, ob Alaina für meinen Vater mehr als nur eine Scriba gewesen war.
    "Hast du eine Idee, was Alaina in der letzten Nacht in die Subura geführt haben könnte? Und hat sie jemals durchblicken lassen, dass jemand ihr übel wollte?"

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