Decimus Livianus

  • Er wirkte beschäftigt, und Scipio hoffte er würde ihn nicht stören. Es war schon selten ihn überhaupt anzutreffen, daher war zwar die Gelegenheit nun günstig, aber sich aufdrängen wollte er auch nicht.


    "Danke. Ich hoffe ich störe dich nicht, du siehst beschäftigt aus. Ich wollte mir deinen Rat einholen, denn so langsam muss ich mich entscheiden welchen Weg ich einschlagen möchte. Wo dein Sohn ein guter Ratgeber ist wenn es um das Militär geht, so bist du der beste Ratgeber für die Politik."


    Er nahm platz, versuchte nicht zu nervös zu wirken. Wann hatte man schon die Gelegenheit mit einem Präfekten, dazu dem praefectus urbi, zu sprechen. Viele andere würden ihn darum beneiden.


    "Mich interessieren beide Bereiche. Wo mir im Militär klar ist welches meine ersten Schritte wären, bin ich mir beim cursus unsicher. Vater und Großvater sahen in mir einen kommenden Senator. Ich hatte mir aber überlegt zuerst als Tribunus Laticlavius zu kandidieren. Oder hälst du es für Unklug Rom zu verlassen? Sollte ich lieber hier Kontakte knüpfen und als Vigintivir kandidieren? Oder gibt es einen weiteren Weg? Ich bin unschlüssig was ich tun soll, was das Richtige ist."
    Nun wirkte er doch sehr hilflos.


    Aber da war ja noch mehr...
    "Und außerdem, ich weiß kaum etwas über den Bürgerkrieg. Was muss ich wissen wenn ich in die Politik einsteigen mag, ich kann mich nicht einfach bewerben ohne tiefere Kenntnisse zu haben was noch vor kurzer Zeit in Rom geschehen ist... Du weißt ja jeder Fehler kann eine Karriere vernichten..."

  • "Keine Sorge Marcus. Du störst nicht." sagte Livianus, um den Jungen die Nervosität ein wenig zu nehmen, bevor er begann seine eigentlichen Fragen zu beantworten.


    "Ich glaube du bist bei dieser Frage dem Einstieg in die hohe Politik des Reiches bereits einige Schritte voraus. Grundsätzlich kann ich dir eines versichern. Ganz gleich ob du eher dem Militär oder der Politik zugeneigt bist, Überschneidungen dieser beiden Linien werden dich dein Leben lang begleiten. Es ist also letztlich keine Entscheidung für das eine oder das andere. Du solltest dich dabei also am besten immer einfach von deinem Bauchgefühl leiten lassen. Ist es dir zu dem Zeitpunkt lieber in Rom zu bleiben und die sichere Umgebung deiner Familie zu nutzen, oder denkst du, dass du bereit dazu bist alleine in die große weiter Welt aufzubrechen und Verantwortung zu übernehmen.


    Aber wie gesagt sind wir hier schon einen großen Schritt zu weit gegangen. Eigentlich wäre es an der Zeit dir Gedanken über dein Tirocinium Fori zu machen. Du solltest mit diesem "Praktikum" bei einem Senator beginnen, bei dem du dann erste Einblicke in die Welt der Reichspolitik und Verwaltung gewinnen wirst. Dabei kannst du dann ohnehin die notwendigen Kontakte sammeln, um danach für das Vigintivirat kandidieren zu können. Und erst dann kannst du um ein Tribunat ansuchen, bevor du als Quaestor kandidieren kannst."


    Livianus musterte den jungen Mann und versuchte dabei zu erkennen, ob er seine Ausführungen verstanden hatte.

  • Scipio hörte geduldig zu. Es war schon etwas anderes mit irgendwem zu reden, oder eben mit Livianus, der all das was Scipio vor sich hatte schon hinter sich gebracht hatte. Für Scipio war er ebenso ein gutes Vorbild wie Serapio auch.


    "Das Tirocinium hatte ich ja total vergessen.... Natürlich, darüber muss ich mir unbedingt Gedanken machen, denn dazu ist es ja bereits an der Zeit." Er hielt kurz inne und ging in seinem Kopf die Senatoren durch die er namentlich kannte, es waren eher wenige. Aber wer davon geeignet wäre, hm... schwierig.
    "Wüsstest du denn einen, oder gar mehrere, Senatoren welche mir da eine Chance geben würden und vor allem auch eine große Hilfe wären? Du kennst sie sicher sehr viel besser als ich."


    Er hielt kurz inne und fing an zu lachen.
    "Eigentlich fast schade dass so etwas nicht auch beim praefectus urbi ginge. Dann hätte ich ein Tirocinium Fori welches den ganzen Tag andauert und schon mit dem Aufstehen beginnt..."

  • "Grundsätzlich bestände durchaus die Mögilchkeit das Tirocinium auch innerhalb der Familie zu absolvieren. Allerdings ist es nicht sehr gern gesehen und auch ich halte nicht viel davon. Die Familie wird immer da sein um dich zu unterstützen. Viel wichtiger bei einem solchen Lehrjahr ist es jedoch von einer außenstehenden Person zu lernen. Einfach auch einmal zu sehen, wie es ein anderer macht, wenn du verstehst was ich meine."


    Dann machte sich der Decimer kurz Gedanken über die Frage eines passenden Seantors, bei dem sein jungen Familienmitglied ein solches Lehrjahr verbringen konnte.


    "Also grundsätzlich würden mir da natürlich in erster Linie die Senatoren aus den Reihen der Germanicer einfallen. Zu dieser Gens haben wir ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Oder auch Consular Purgitius Macer. Ein Tirocinium Fori bei einem so angesehenen Mitglied des Senats vorweisen zu können ist bestimmt ein ausgesprochen guter Start in eine politische Karriere. Aber auch der Pontifex Flavius Gracchus oder der junge Senator Iulius Dives kommen mir dabei in den Sinn. Zu beiden letzteren hat Serapio gute Kontakte. Du siehst deine Auswahl ist eigentlich recht umfangreich. Was auch gut so ist, denn rechne nicht damit, dass dir der erste gleich zu sagen wird."

  • Und da fiel es dem jungen Decimer wieder ein. Er hatte erst vor wenigen Tagen mit Serapio gesprochen, auch über das Tirocinium... nun wurde es peinlich.


    "Ohje... Livianus ich bin vergesslich." Er kicherte los. "Ich habe mich erst vor wenigen Tagen mit Serapio unterhalten, auch er sprach mich auf das Tirocinium an. Es fiel mir gerade ein, da auch er Purgitius Macer, wie du als erstes, und danach Iulius Dives ansprach. Ihr scheint beide sehr viel von Macer zu halten wie es mir scheint. Von Dives habe ich erst gestern eine Rede gehört, beim Trauerzug seiner Tochter. Ein ausgezeichneter Redner, auch wenn ich nun den Inhalt der Rede wenig beurteilen konnte da ich die Hintergründe nicht kenne."


    Er fing sein Lachen wieder und wurde normal. Peinlich war es ihm trotzdem, er hätte das Gespräch so abkürzen können und nun stand er da wie ein kleiner Bube. Hoffentlich nahm ihm das Livianus nicht übel, aber es war schon erstaunlich dass sowohl er und Serapio Macer zuerst nannten.


    "Du sagtest DIE Senatoren aus der Gens Germanica. Welche genau hast du da im Sinn? Ob der Pontifex so das Richtige ist, ich weiß nicht. Da ich davon ausgehe dass ich während meines Tirociniums vor allem mit den Aufgaben zu tun haben werde die auch der Senator begleitet, wäre ein Pontifex vielleicht nicht die beste Wahl. Ich bin nicht sehr gottesfürchtig, lag wohl an Mutter denke ich. Der arme Flavius Gracchus müsste sehr viel Geduld bei mir aufbringen."
    Und das war untertrieben. Scipio hatte noch nie alleine ein Opfer dargebracht, ja seine Mutter hatte vielleicht 5mal geopfert seit er denken konnte. Das würde kein gutes Bild auf ihn oder seine Familie werfen.


    "Serapio hat mir kurz den Werdegang von Purgitius Macer beschrieben, kennst du ihn vom Militär? Er scheint mir ein sehr weit gereister, erfahrener Senator zu sein. Aber ich glaube das trifft auf viele der Senatoren zu, zumindest der Älteren."

  • "Nun von den Germanicern befindet sich derzeit ja nur einer in Rom. Avarus ist derzeit als Curator operum publicorum in der römischen Stadtpräfektur tätig und wäre bestimmt ein geeigneter Kandidat. Was Flavius Gracchus betrifft so wirst du bestimmt auch sehr viel mit dessen religiösen Aufgaben als Pontifex konfrontiert werden, aber du darfst nicht außer acht lassen, dass der Patrizier vor kurzem noch als Kaiserkandidat gehandelt wurde. Das Zeigt den Einfluss und die Stellung die der Mann besitzt, auch wenn man es ihm nicht auf den ersten Blick ansieht.


    Doch wenn dir auch Serapio bereits Consular Purgitius nahegelegt hat, so schadet es bestimmt nicht mit ihm zu beginnen und um ein Gespräch zu ersuchen. Ich kenne ihn bereits sehr lange und er war auch ein sehr enger Wegbegleiter deines Großvaters. Zudem ist er ein erfahrener Politiker und einer der führenden militärischen Köpfe des ganzen Reiches. So gesehen passt er also genau zu deinen Zukunftsplänen."

  • Marcus lauschte geduldig, also Macer... Aber wie, wie ging man so etwas an? Und Macer kannte seinen Großvater? Nun das wäre doch mal was, vielleicht erfuhr er auch ein paar Geschichten über ihn die er nicht bereits kannte. Und was gab es schöneres für einen Enkel als Dinge über den eigenen Großvater zu erfahren die er selbst nie erzählen würde?


    "Und wie stelle ich das am Besten an? Ich kann ja nicht einfach bei einem Senator anklopfen und sagen 'Hallo hier bin ich'. Wäre ein vorhergehender Brief denn der richtige Weg? Im Übrigen finde ich es interessant dass er Großvater kennt. Vielleicht erfahre ich dann ja ein paar neue Dinge über ihn."


    Er grinste über das ganze Gesicht.

  • "Nun, am besten du bittest zuerst schriftlich um einen Termin und frägst ihn dann persönlich. Es ist aber bestimmt nicht verkehrt, wenn du in deinem Schreiben schon andeutest, worum es gehen wird. Sofern er die Zeit für ein Tirocinium hat, wird er vermutlich nicht ablehnen.


    Dein Großvater und er haben sehr ähnliche Werdegänge und ihre beider Karrieren haben sich sehr oft überschnitten. So haben sie sich schon als junge Männer kennengelernt und waren Kameraden in der Legio I, wo sie sich auch zeitgleich zu Offizieren hochgedient haben. Danach übernahm Macer das Kommando über die Legio I während Meridius die Führung der Legio IX in Hispania anvertraut wurde. Meridius war danach auch viele Jahre Macers stellvertretender Kommandant der Academia Militaris Ulpia Divina und sie gehörten beide zum engsten Beraterstab Kaiser Iulianus. Später beerbte dein Großvater den Purgitier auch als Statthalter der Provinz Germanien. Du siehst also, sie kennen sich recht lange und recht gut."

  • Das klang doch sehr gut und, viel wichtiger, sehr zuversichtlich. Sollte der Senator die Zeit aufbringen können würde er vermutlich nicht unbedingt abgeneigt sein den Enkelsohn eines alten Kameraden, und wie es sich anhörte auch Freundes, um sich zu haben.


    "Das klingt sehr gut und stimmt mich zuversichtlich. Denkst du ich sollte auch erwähnen dass sowohl Serpaio als auch du selbst ihn mir empfohlen habt? Eine Erklärung dass ich der Enkelsohn von Meridius bin schadet ja sicher nicht, so kann er mich schon etwas einschätzen. Und Großvater würde es sicher auch mehr als gutheißen schätze ich."


    Der junge Decimer hatte dieses besondere Funkeln in den Augen welches von Vorfreude, Tatendrang und Ehrgeiz zeugte.

  • "Das kannst du ruhig, aber versuche den Consular nicht damit zu beeindrucken. Erstens wird es bei einem Mann seines Kalibers nicht funktionieren und zweitens geht es ganz allein um dich und welchen Eindruck du auf Macer machen kannst. Danach wird er dich beurteilen und seine Entscheidung treffen. Nicht nach irgendwelchen Empfehlungen."

  • "Dann erwähne ich euch nicht, aber Großvater schon. Ich denke auch dass Macer genau weiß dass ihr mir einen Rat gegeben habt, dazu ist Familie ja auch da." Unter anderem, denn für manche war Familie mehr als das, für andere nur ein Mittel an Geld und Macht zu gelangen. Nicht dass Scipio dem Geld oder der Macht abgetan wäre, aber für ihn war das entscheidende im Namen seiner Familie seiner Spuren im Reich zu hinterlassen. Nachfolgende Generationen sollten ebenso zu ihm Aufsehen wie manche auf seinen Großvater, oder Livianus, oder bald auch auf Serapio.

  • "So ist es. Lass dir also nicht lange Zeit damit und schreibe ihm baldmöglichst deine Nachricht mit der Bitte um einen Termin. Nach solchen Entscheidungen handelt man besser heute als morgen. Und halte mich am laufenden, wenn du eine Antwort erhalten hast."


    Der alte Decimer lächelte Freundlich.


    "Wie hast du dich eigentlich bisher in unserer Casa eingelebt?"

  • "Ich werde direkt heute Abend ein Schreiben aufsetzen."
    Im Kopf formulierte er bereits erste Sätze, eine manchmal lästige Angewohnheit. Am Ende kam es ja doch anders und er schrieb ganz andere Worte, als er sich bis dahin ersonnen hatte.


    "Gut, sehr gut sogar. Auch wenn ich mich noch an Rom gewöhnen muss, ich hatte es anders in Erinnerung. Aber die Casa selbst bietet mir doch viele Möglichkeiten, alleine die Bibliothek ist wirklich super. Was mir aber fehlt ist es spontan ausreiten zu können...."
    Etwas dass er früher sehr gern gemacht hatte.

  • Livianus lachte auf.


    "Ja, dass kenne ich. Auch mir hat das sehr gefehlt, als ich von Tarraco nach Roma gezogen bin. Aber wenn man es erst einmal aus den Stadttoren geschafft hat, dann gibt es auch hier sehr schöne Routen, die man von einen Ausritt nutzen kann. So lernt man auch das römische Umland ein wenig kennen."


    Den Decimer ließ der Gedanke nicht mehr los und er überlegte einen Moment.


    "Mein letzter Ausritt ist schon so lange her. Ich kann mich gar nicht mehr recht daran erinnern. Vielleicht sollten wir einmal als Familie wieder ein wenig hinaus ins Grüne und gemeinsam einen Ausritt unternehmen."

  • "Das halte ich für eine gute Idee, so ein Ausflug schadet nicht und ein Ausritt so oder so nicht. Und wenn man mal zusammen hier raus kommt, das wäre doch mal was."
    Dann stellte der junge Decimer fest, dass es langsam sehr spät wurde.
    "So, ich sollte mal gehn. Es wird spät und ich wollte noch etwas lesen und mich bilden. Danke für deine Hilfe Livianus."

  • Wohlwollend nahm der ältere Decimer zur Kenntnis, dass Scipio selbst auf seine Bildung achtete und man ihm wohl nicht, wie so manch anderen jungen Mann in diesem Alter dazu drängen musste.


    "Gerne Marcus! Du kannst jederzeit zu mir kommen wenn du etwas brauchst."


    Mit einem Kopfnicken verabschiedete er den jungen Mann und widmete sich dann wieder seinen Briefen.

  • Ein Tirocinium bei einem Senator hatte oftmals seine guten Seiten, gerade wenn der Senator Purgitius Macer hieß. Eine davon war, dass er sehr oft gute Aufträge für Scipio hatte und einer davon machte ihm heute besondere Freude. Macer wollte mit der Russata ein Testrennen gegen die Aurata fahren, plante evtl sogar mehr. Doch zuerst sollte Scipio Livianus aufsuchen und ihn fragen ob die Aurata überhaupt mitmachen würde.


    "Salve Livianus. Ich suche dich in einer... naja... privatberuflichen, aber auf jeden Fall freudigen Sache auf. Hast du ein paar Minuten?"

  • Ganz beseelt darüber, dass Fortuna mein Opfer angenommen und Pontifex Flavius Gracchus mich als eine Art Schüler im Cultus Deorum angenommen hatte, war ich heim gekehrt und hatte einen Entschluss gefasst. Den ersten kleinen Erfolg meine Schritte in ein pflichtbewusstes und linientreues Leben unter dem Dach meiner Familie zu lenken auch jemandem mitzuteilen. Genau aus diesem Grund stand ich nun vor des Decimus Livianus Officium und schaute bereits einige Momente dem Türblatt entgegen. Ich hob meine Hand, sog Luft in meine Lungen und ließ meine Hand wieder sinken. Viel zu lange schon war ich um diese Tür herum geschlichen. Eine unendlich lange Zeit und das nur aus Furcht davor, vom Pater Familias, Praefectus Urbi und Senator darauf hin gewiesen zu werden, dass ich doch arg viel Zeit in meinem Cubiculum verbrachte und viel Energie in das Sparen eben jener zu verschwenden. Falls er überhaupt noch wusste wie ich aussah und was ich überhaupt so mit meiner Zeit anstellte. Und dem galt es nun entgegen zu wirken. Muckel hatte ja so verdammt recht, wenn er meinte ich solle Engagement zeigen und auch ein wenig Biss! Wo anfangen, wenn nicht hier? Also, noch einmal. Ich ballte die Hand zu einer Faust und ließ meine Knöchel – wenn auch ein wenig verhalten noch - gegen das geölte Holz pochen. Dann nestelte ich den Stoff meiner Kleidung zurecht und hoffte doch insgeheim irgendwie, dass Livianus gerade außer Haus war.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Scipio
    Ein Tirocinium bei einem Senator hatte oftmals seine guten Seiten, gerade wenn der Senator Purgitius Macer hieß. Eine davon war, dass er sehr oft gute Aufträge für Scipio hatte und einer davon machte ihm heute besondere Freude. Macer wollte mit der Russata ein Testrennen gegen die Aurata fahren, plante evtl sogar mehr. Doch zuerst sollte Scipio Livianus aufsuchen und ihn fragen ob die Aurata überhaupt mitmachen würde.


    "Salve Livianus. Ich suche dich in einer... naja... privatberuflichen, aber auf jeden Fall freudigen Sache auf. Hast du ein paar Minuten?"


    Livianus legte seine Arbeit beiseite, als sein junger Verwandter eintrat und um einen Augenblick seiner Zeit bat.


    "Natürlich! Was kann ich für dich tun Marcus?"

  • Zitat

    Original von Cnaeus Decimus Casca
    Ganz beseelt darüber, dass Fortuna mein Opfer angenommen und Pontifex Flavius Gracchus mich als eine Art Schüler im Cultus Deorum angenommen hatte, war ich heim gekehrt und hatte einen Entschluss gefasst. Den ersten kleinen Erfolg meine Schritte in ein pflichtbewusstes und linientreues Leben unter dem Dach meiner Familie zu lenken auch jemandem mitzuteilen. Genau aus diesem Grund stand ich nun vor des Decimus Livianus Officium und schaute bereits einige Momente dem Türblatt entgegen. Ich hob meine Hand, sog Luft in meine Lungen und ließ meine Hand wieder sinken. Viel zu lange schon war ich um diese Tür herum geschlichen. Eine unendlich lange Zeit und das nur aus Furcht davor, vom Pater Familias, Praefectus Urbi und Senator darauf hin gewiesen zu werden, dass ich doch arg viel Zeit in meinem Cubiculum verbrachte und viel Energie in das Sparen eben jener zu verschwenden. Falls er überhaupt noch wusste wie ich aussah und was ich überhaupt so mit meiner Zeit anstellte. Und dem galt es nun entgegen zu wirken. Muckel hatte ja so verdammt recht, wenn er meinte ich solle Engagement zeigen und auch ein wenig Biss! Wo anfangen, wenn nicht hier? Also, noch einmal. Ich ballte die Hand zu einer Faust und ließ meine Knöchel – wenn auch ein wenig verhalten noch - gegen das geölte Holz pochen. Dann nestelte ich den Stoff meiner Kleidung zurecht und hoffte doch insgeheim irgendwie, dass Livianus gerade außer Haus war.


    Kurz nach dem Klopfen wurde die Türe von einem Sklaven geöffnet, der eine Tabula in seiner Hand hielt. Neugierig schielte Livianus um die Ecke, um gleich darauf einen ziemlich überraschten Gesichtsausdruck aufzusetzen.


    "Ah! Cnaeus. Welche Überraschung. Komm doch herein."


    Dann wandte er sich wieder an den Sklaven.


    "Wir sind ohnehin fertig. Du kannst gehen und mir die Abschriften besorgen. Alles andere klären wir dann später."


    Der Sklave nickte und verließ den Raum.

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