Advocatus Sabellius erhob sich ein weiteres Mal um die haltlosen Vorwürfe zu entkräften ...
„Hohes Gericht, werter Advocatus Imperialis Titus Helvetius Geminus,
ich beziehe gern ein weiteres Mal Stellung, sowohl zu Eurer Aussage, Iudex Adria Germanica, also auch zu der des Advocatus Imperialis.“
Und so setzte er ein weiteres Male zur Verteidigung der „Acta Diurna“ an
„Es werden hier Tatsachen in den Raum gestellt oder interpretiert, welche in diesen Formulierungen nicht zutreffend sind.“
Stellte er kurz fest und wandte sich dem Advocatus Imperialis zu, um dann dem Gericht zu erläutern
„Ich habe keines Falls vor, Euch zu verladen. Doch frage ich mich, wie Ihr hier vor Gericht zu dem Vergleich eines Legatus Augusti Curso Publico und dem Augustus selbst kommt. Ist es nun absurd, bei allen möglichen Interpretationen dieses Wortes in Bezug auf meine Gedankengänge, zu denken, dass dem Volk die Person des Legatus Augusti Curso Publico oder des Augustus bekannter sei, oder dass dies in einem gedanklichen Abschnitt verglichen würde? Ich bin der Meinung, dass Ihr in diesem Punkt das Volk überschätzt, es würde jedes Amt im Imperium direkt mit einer Person verknüpfen, wo doch sonst niemals die Rede von diesem Amt in Bezug auf diese Person ist noch dieses Amt jemals vom Volk in Anspruch genommen wird.“
Der Advocatus der Verteidigung hatte sich diesmal noch deutlicher ausgedrückt
„Im weiteren, hohes Gericht, habe ich die Umstände des Artikels, samt seines Umfeldes, mehrfach deutlich erklärt. Es ist daher eine Unmöglichkeit, weiterhin vor allen Anwesenden von falschen Behauptungen und falschen Veröffentlichungen zu sprechen. Ich bin der festen Meinung, dass Ihr meinen Ausführungen in diesem Punkt genauer gefolgt seid, als dies anscheinend die Anklage für nötig hielt.“
Unmissverständlich holte er Luft
„Werter Advocatus Imperialis Titus Helvetius Geminus, ich fühle mich langsam persönlich missachtet.“
Lächelte er leicht
„Es kann doch nicht sein, dass ich umfassend darlege, warum die ‚Acta Diurna’ nicht auf die Drohung des Senators Medicus Germanicus Avarus reagiert hat, und Ihr im Gegenzug weiterhin leere Behauptungen aufstellt, welche ausschließlich auf Eurer persönlichen Interpretation beruhen und sich jeder Wahrheitsgrundlage entziehen.
Ihr unterstellt der ‚Acta Diurna’ die Beleidigung eines Senators und missachtet dabei a l l e möglichen Fehlerquellen Eurer Interpretation. Ihr verliert im Streit um eine Person die Sache völlig aus den Augen.
Ihr unterstellt der ‚Acta Diurna’ die Verbreitung von Lügen und missachtet dabei a l l e möglichen Fehlerquellen Eurer Interpretation. Ihr verliert im Streit um eine Person die Sache völlig aus den Augen.
Und Ihr unterstellt der ‚Acta Diruna’ die Ignoranz eines Hochverräters und missachtet dabei a l l e möglichen Fehlerquellen Eurer Interpretation. Und Ihr verliert auch hier im Streit um eine Person die Sache völlig aus den Augen."
Wandte er sich dem Gericht zu
„Ich bin der Meinung, dass es wesentlich weiser ist, einen Fehler, den des mangelndem Fingerspitzengefühles in einem Artikel, erzeugt durch alle Schwierigkeiten, welche die Aufgabe des Verfassens mit sich bringt, veröffentlicht in einem Umfeld der für jeden offensichtlichen Übertreibung, adressiert an das nach Skandalen gierige Volk, einzugestehen und anzubieten, diesen durch eine höchst ehrenvolle Entschuldigung an gleicher Stelle, vor gleichem Publikum wieder gut zu machen, als den Verursacher dieser Formschwäche mit Mördern, Lügnern und Hochverrätern zu vergleichen.“
Wandte sich noch Iudex Adria Germanica zu
„Damit steht auch fest, um Eure Frage zu beantworten werte Iudex, dass die ‚Acta Diurna’ nicht aus charakterlichen Fehlausprägungen eine Antwort auf die mit Anklage drohende Schrift des Senators vermissen ließ, sondern dass es sich eindeutig um eine logistische Unstimmigkeit in der Handhabung dieser Mitteilung handelt. Wie mein folgender Antrag beweisen wird, da wir genau dies beantragen, was der Senator selbst, in vollster Richtigkeit der Wahrung seiner sensibel gestörten Ehre, durch dieses Schreiben an die ‚Acta Diurna’ einforderte.“
Und fügte den Antrag gleich hinzu
„Ich wiederhole daher meinen Antrag auf Freispruch mit Auflagen der Entschuldigung auf Grund der völlig überzogenen Darstellung der Anklage, welche nicht dem optimistischsten Optimisten die Chance lässt, hier eine Verurteilung zuzulassen.
Danke für Ihr Gehör.“