Decimus Livianus

Livianus lächelte etwas verlegen.

„Bei den offiziellen Besuchen hat mir Cicero dabei geholfen – keine Angst! Aber ansonsten dauert mir das einfach zu lange. Er ist immer so penibel und achtet darauf, dass jede Falte richtig fällt. Du kannst dir nicht vorstellen wie lange das bei ihm dauert, bis er mich wieder aus seinen Fängen lässt.“

Langsam drehte er sich mit um Aemilia die Arbeit zu erleichtern. Als die beiden seine Toga endlich ausgezogen hatten, ging er zur Wasserschale, die in der Ecke des Raumes stand, und wusch sich das Gesicht.

„Bleibst du heute Nacht bei mir?“

"Bei dir?"
Aemilia schaut im ersten Augenblick etwas erschrocken.
"Hier? In deinem Zimmer?"
Nun muss sie doch ein wenig schmunzeln.
"Na, hör mal... Was denken denn deine Verwandten von uns?"
Sie geht zu ihm hin, umarmt ihn sanft von hinten und lehnt sich mit geschlossenen Augen genießerisch an seinen Rücken.
"Ach... Du bist so schön warm... Mmmhh... Ich könnte so etwas kuscheliges sicher gut gebrauchen... Aber wir sind doch noch garnicht verheiratet..."
Ihre Stimme wird immer mehr zu einem zufriedenen Murmeln.

Livianus trocknet sich sein Gesicht mit einem Handtuch und dreht sich dann zu Aemilia. Liebevoll sah er ihr in die Augen.

„Du brauchst keine Angst haben. Unsere Vereinbarung gilt nach wie vor und ich werde mich bis zu unserer Hochzeit gedulden…… und die Familie wird es nicht einmal mitbekommen.“

"Wird sie nicht? Sicher? Aber sie wissen doch, dass ich jetzt hier bin... Und wenn sie nicht sehen, wie ich wieder verschwinde..."
Aemilia hält ihn weiterhin fest und macht keinerlei Anstalten, Livianus aus ihrer Umarmung zu entlassen.
"Wann heiraten wir denn endlich?" lächelt sie verschmitzt zu ihm hinauf.

Er grinste sie an.

„Aemilia! Du hast nebenan ein Zimmer und die Erlaubnis in unserem Haus zu wohnen. Denkst du wirklich es wird jemand in deinem Zimmer nachsehen, ob du auch brav in deinem Bett liegst?“

Er gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn.

"Willst du mich denn überhaupt noch?"

Danach fuhr er schnell mit seinen Händen zu ihrer Hüfte und begann sie zu kitzeln.

Aemilia stellt sich mit einem breiten Grinsen auf die Zehenspitzen und flüstert ihm ganz leise ins Ohr.
"Also, diesem Meridius, dem würde ich das zutrauen...

Als er sie jedoch plötzlich zu kitzeln beginnt, tritt sie panisch die Flucht an und rettet sich in die entgegengesetzte Ecke des Zimmers. Aus dem sicheren Abstand heraus streckt Aemilia Livianus frech die Zunge heraus.
"Das war böse! Natürlich will ich dich noch... Ich warte doch nicht umsonst die ganze laaaaaaaaaange Zeit, bis du wieder aus Ägypten zurückgekehrt bist!"
Scheinbar misstrauisch beginnt sie ihn nun von Kopf bis Fuß zu mustern.
"Hmm... Aber wie steht es mit dir? Du hast nicht zufällig in Ägypten eine viel hübschere, nettere und liebere Frau als mich kennengelernt?"

Livianus setzte einen nachdenklichen Blick auf.

„Wart mal…. Lass mich kurz nachdenken…..“

Aemilias Augen verengen sich zu schmalen Schlitzen. Regungslos starrt sie Livianus weiter aus ihrer Ecke heraus an.
"So viele also?" fragt sie ihn mit drohendem Unterton. "Du musst schon nachdenken, um dich an diejenige zu erinnern, der du vermutlich längst einen Heiratsantrag gemacht hast?"
Aemilia beginnt leise zu knurren und stürzt sich dann mit einem einzigen Satz urplötzlich auf Livianus, um ihn mehr oder weniger erfolgreich in den Schwitzkasten zu nehmen.
"Sag! Wie heißt sie???"

Livianus lachte auf, als Aemilia plötzlich auf ihn zustürmte. Im ersten Augenblick gelang es ihr sogar ihm in den Schwitzkasten zu nehmen, doch Livianus drehte den Spieß ziemlich rasch wieder zu seinem Vorteil um, hob sie hoch und lies sie vorsichtig auf das Bett plumpsen. Er setzte sich auf sie und hielt sie an den Händen fest.

„Keine Angst! Ich bin doch nicht Iulius Caesar, der sich von einer Ägypterin den Kopf verdrehen lässt!“

Seine Hände ließen wieder locker und er beugte sich zu ihr um sie zu küssen.

...doch Aemilia sieht ihn trotzig an und versucht zappelnd, jedoch vergeblich, sich aus seinem festen Griff zu lösen.
"Aha! Also keine Ägypterin! Dann hast du eine Römerin kennengelernt? Vermutlich noch direkt nach deiner Abreise... Hast du sie mitgenommen nach Ägypten? Habt ihr dort vielleicht sogar schon geheiratet? Deinen Vater hattest du ja glücklicherweise schon mit dabei..."
Sie windet sich und versucht ihm auszuweichen.
"Wie heißt sie? Wie sieht sie aus? Die mach ich fertig..."

Livianus richtet seinen Oberkörper wieder auf, als sie ihm auswich.

„Jetzt beruhige dich wieder. Es war nur ein Scherz! Es gibt da niemand anderen! Keine Ägypterin, keine Römerin und auch niemand anderen.“

Seine Stimme wurde leiser und zärtlicher.

„Es gibt nur dich! Ich liebe die Aemilia und ich wünsche mir nichts sehnlicher als dich zu heiraten.“

Unaufhaltsam breitet sich wieder ein Grinsen auf Aemilias Gesicht aus.
"Ich liebe dich doch auch... Nun, jetzt weißt du wenigstens was passiert, wenn du unartig bist!"
Sie zieht Livianus zu sich heran und küsst ihn sanft und zärtlich auf den Mund.
"Ich weiß doch, dass du mir treu bist. Sonst hätte ich dich wohl von vornherein niemals ziehen lassen..."
Mit der Nase stupst sie ihn leicht an die Wange und lächelt verschmitzt.
"Also gut. Du hast gewonnen. Ich bleibe hier. Aber wenn dieser..." Sie beginnt zu flüstern. "...Meridius tatsächlich in meinem Zimmer nachschauen sollte..." Aemilia grinst frech und redet wieder in normaler Lautstärke. "Dann bist du schuld und musst mich sofort heiraten!"

Er lachte sie an.

„Einverstanden.“

Dann lies er ihre Handgelenke wieder los, rollte sich neben sie und sah eine Zeit lang hinauf zur Decke, bevor er seinen Kopf wieder zu ihr drehte.

„Ich bin mir sicher das du die Richtige bist Aemilia. Denkst du ich sollte bei Falco um deine Hand anhalten?“

Aemilia hat sich an seine Schulter gekuschelt und ist gerade dabei, glücklich und zufrieden wegzudämmern, da spricht Livianus sie wieder an. Augenblicklich ist sie wieder hellwach, richtet sich auf und sieht ihn mit großen Augen an.
"Livianus... Marcus... War das jetzt..."
Die Verblüffung weicht nach und nach einem überglücklichen Lächeln, stürmisch umarmt sie ihn und bedeckt sein Gesicht über und über mit Küssen.
"Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja! Ja!"
Aemilia hält inne und grinst.
"Ja, das denke ich. Wie willst du mich ohne das eines Tages heiraten?" kichert sie und krabbelt auf seinen Bauch um sich dort gemütlich hinzusetzen und auf Livianus hinabzusehen.
"Aber ich glaube, dass er und Liliana dich erstmal noch kennenlernen wollen..."
Nachdenklich runzelt sie die Stirn und versucht, sich genauer an Falcos Worte zu erinnern.
"Er meinte damals... Dass du mich Zuhause besuchen darfst und in der Casa Didia willkommen wärst... Dass ich dich vor der Verlobung noch Liliana vorstellen soll... Und dass ich einen Termin mit Mercator arrangieren soll... Klingt doch garnicht so übel, oder?"

„Ich habe ohnehin vor Morgen zu ihm zu gehen um meinen Dienst als Queastor Consulum anzutreten. Nachdem ich mit ihm nun längere Zeit zusammenarbeiten werde, hat er genügend Zeit mich kennen zu lernen.“

Livianus grinste sie verschmitzt an.

„Um das Treffen mit Liliana musst du dich kümmern. Arrangiere etwas und sag mir dann bescheid.“

Er griff nach ihrem Oberkörper und zog sie sanft zu sich herunter, sodass er seine Arme um sie legen konnte.

Aemilia lässt sich ganz auf Livianus herabplumpsen und schmiegt sich eng an seine Brust.
"Mmmmmh... Ja, ich werde sie mal darauf ansprechen. Falco kann ich ja auch bescheid geben, dann darf er mit dabei sein, wenn er möchte..."
Sie vergräbt ihr Gesicht an seinem Hals und küsst ihn dort.
"Oh... Wenn wir erst einmal verheiratet sind... Dann kann ich jede Nacht bei dir im Bett schlafen und kuscheln, oder? Und dann massierst du mich jeden Abend..."
Unwillkürlich muss Aemilia grinsen.
"Ja, ja... Und dann bekommst du natürlich auch endlich das, wonach du dich schon so lange sehnst..."
Sie kichert in seine Tunika hinein.

Livianus schmunzelte.

„Ach… du bekommst also jeden Tag eine Massage von mir….. und was ist mit mir? Ich muss die Sklavin Fragen oder wie?“

Aemilia schrickt auf und sieht ihn empört an.
"Also wirklich! Als ob ich es zulassen würde, dass irgendeine dahergelaufene Sklavin auch nur den Hauch einer Hand an dich legt..."
Sie grinst Livianus großzügig an.
"Nein, wenn das wirklich nötig sein sollte, dann massiere ich dich natürlich höchstselbst. Außerdem kann ich das viel besser als irgendwelche komischen Sklavinnen..."
Aemilia streckt ihm kurz die Zunge heraus und legt sich dann wieder gemütlich hin.
"Meine Schwester war immer sehr verspannt... Und später habe ich dann gelernt, wie man Kinder zur Welt bringt. Da muss man das auch gut können. Allerdings hoffe ich nicht, dass du ich dich ernsthaft eines Tages zur Unterstützung der Wehen massieren muss..."

Livianus grinste sie an.

„Du nicht, aber vielleicht komme ich ja irgendwann in die Verlegenheit es bei dir zu machen. Du könntest es mir also ruhig zeigen.“

Er richtete sich auf und zog sich die Tunika über den Kopf um sich für das Schlafen fertig zu machen.

"Das werde ich garantiert nicht zulassen, mein Lieber! Eher massiere ich mich selbst, als dass ich deine ungeschickten Hände an meinen schwangeren Leib heranlasse!"
Kopfschüttelnd sieht Aemilia ihm zu, wie er seine Tunika auszieht. Sein nackter Oberkörper treibt ihr dann doch ein schelmisches Grinsen ins Gesicht. Sie sitzt jedoch brav still und sieht ihm ruhig zu.