Norge - ein Dorf nördlich des Wendekreises

  • Die Norrblast fuhr in den Fjord, an dem Trygve's Heimatdorf lag. Routiniert legte man an und Trygve ging von Bord. Kurz darauf kam sein Fürst auf ihn zu.


    "Trygve, du hast dich jawohl hoffentlich an meinen Befehl gehalten und dich nicht mit den Römern angelegt! Denk dran, wir sind neutral!"


    "Natürlich sind wir das. Ich habe nur etwas Aufbauhilfe geleistet. Mit den waffen habe ich das Geschäft meines Lebens gemacht, und mein altes Schiff, die Isenfjord, habe ich Harald, einem Jütenfürst, gegeben. Das wird unsere Beziehungen zu ihnen sicher verbessern."


    Der Fürst schaute verwirrt. "Ich dachte immer, du wärst ganz froh, dass die Jüten keine Konkurrenz mehr für dich sind und du quasi ein Monopol hast? Und jetzt schenkst du ihnen ein Schiff? Hast du zi viel Met gesoffen?"


    Trygve grinste. "Nein, aber er kriegt es nur, wenn er gegen die Römer kämpft! Zwei Fliegen mit einer Klappe. wer kämpft, kann nicht handeln, und die Römer schwirren nicht bei meinen Handelsrouten rum!"


    "Du bist ein gerissener Bastard, Trygve. Ich sollte dich genau im Auge behalten."


    "Nun, Fürst will ich ganz sicher nicht werden. Zu wenig lukrativ." Trygve lachte, dann verabschiedete er sich von seinem Fürsten und ging in sein Haus.

  • Als Trygve endlich in seinem Haus angekommen war, wartete bereits seine Frau auf ihn.


    "Nun, Trygve, wie war die Reise? Und wann hörst du endlich damit auf? Sind wir nicht reich genug?"


    "So lange ich noch zur See fahren kann werde ich auch zur See fahren! Und reich genug ist man nie, Weib! Oder gefällt dir unser Wohlstand nicht? Andere Sache, wie geht's unseren Kindern?"


    "Nun, Søren ist gerade auf Walfang, Torsten baut sich ein Schiff und unsere Tochter Wibke ist verliebt." Trygve's Frau grinste.


    "Torsten baut ein Schiff? Ehrlich? Ich werde gleich mal zu ihm gehen." Trygve ging in Richtung Ausgang, drehte sich dann aber noch mal um. "Und heute abend rede ich mit Wibke." Dann ging er heraus.

  • Am Strand fand Trygve seinen Sohn Torsten, wie er zusammen mit einigen anderen Männern ein Schiff zusammen baute. Das Gerippe stand schon und der Bug war sogar schon beplankt.


    "Soso, mein Sohn baut sich also ein Schiff!"


    "Vater! Wie geht es dir? Und wie gefällt dir mein Schiff?"


    "Mir geht es gut. Die Reise war sehr profitabel." Trygve inspiziert das Schiff genau. "Eine Skaid, ja? Sieht gut aus." Er klopfte seinem Sohn auf die Schulter.


    "Danke, Vater. Schon gehört, dass Wibke in Ansgar verknallt ist?"


    "Du meinst Ansgar, den Sohn des Goden?"


    "Genau den. Er scheint sie auch recht gern zu haben." Torsten grinste.


    "Sag mal, Torsten, warum erfahre ich so was eigentlich immer als Letzter?"


    "Weil du dauernd unterwegs bist, Vater!"Torsten lachte.


    Auch Trygve musste lachen. Aber gleichzeitig dachte er nach, ob er nicht zu oft unterwegs war.

  • Torsten riss seinen vater aus den Gedanken. "Vater, irgendwas stimmt da nicht..."


    "Was? Wo?" fragte Trygve etwas erstaunt.


    "Ich glaube unser Haus brennt!" rief Torsten und zeigte auf das Haus am Berg.


    Trygve sah ebenfalls dahin. "Verdammt!" rief er und rannte in dir Richtung seines Hauses. Er sah Ansgar, den Sohn des Goden, ihm entgegenkommen.


    "Trygve, du musst hier weg! Der Fürst will dich töten lassen!" rief Ansgar.


    "Was?" rief Trygve ungläubig.


    "Du bist ihm zu mächtig geworden."


    "Aber meine Frau..."


    "Sie ist tot, Trygve!"


    Trygve stand geschockt auf der Stelle. "Wibke..."


    "Ist bei mir. Da ist sie sicher. Du musst fliehen, Trygve!"


    Torsten packte seinen Vater und zog ihn in Richtung Norrblast. "Ansgar hat recht, Vater. Wir müssen fliehen! Später werden wir uns rächen, aber jetzt zu kämpfen, wäre Selbstmord!"


    Trygve ließ sich von seinem Sohn mitziehen. Als sie die Norrblast erreichten, waren 14 teue Mannschaftsmitglieder bereit und zusammen machte man sich mit der Norrblast auf den weg Richtung Westen.

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