• Die Luft tat gut, wenn sie auch frisch von der See herkam. Von weitem konnte ich schon die Schiffe dümpeln sehen. Zusammen mit dem Mövengekreische vermischten sich die Eindrücke zu einer malerischen Kulisse.
    Ich ließ mir den Wind um die Nase wehen und atmete sie in vollen Zügen ein. Langsam ging ich die Strasse zum Hafen hinunter. Zuweit wollte ich mich bei der ersten Exkursion nicht von der Herberge entfernen.

  • Zitat

    Original von Lucius Didius Crassus
    Das Meer,... über das Meer war ich nach Carthago Nova gekommen, vielleicht sollte ich auch über das Meer wieder verschwinden. Zur Zeit war mir doch einfach alles egal,... Ich sollte das nächste Schiff besteigen und einfach verschwinden, mich irgendeiner Einheitb in Britanien oder Germanien anschliessen....


    Da riss mich etwas aus meinen Gedanken.

    "Valens,..... Hast du ein Glück, das du kein Patrizier bist,..."


    "Was? Wieso denn? Was redest du da?" Valens war ziemlich verwirrt. Ging es ihm noch gut? Was war los? "Was hast du denn?"

  • Die Seeluft tat mir wirklich gut und nach diesem reichhaltigen Essen fühlte ich mich etwas schwer. Ein paar Schritte würden mir sicher gut tun. So schlenderte ich die Kaimauer entlang und sah die beiden Männer, die sich offensichtich über irgendetwas nicht einig waren. Allerdings konnte ich aus dieser Entfernung nicht hören, was sie besprachen. Der dunkelhaarige schien ziemlich verwirrt zu sein.


    'Nun ja Männer sind oft verwirrt.', dachte ich und lächelte vor mich hin, als ich an den beiden vorbei schlenderte.

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Valens
    "Was? Wieso denn? Was redest du da?" Valens war ziemlich verwirrt. Ging es ihm noch gut? Was war los? "Was hast du denn?"


    Wahrscheinlich waren meine Worte ziemlich wirr und auch ich hätte mich vernmzlich nicht verstanden, wenn ich mich selbst gehört hätte. Ich hatte auch eigentlich keine Lust, mit irgendjemand über das zu reden, was in mir vor ging.

    "Lass dich nie ganz auf eine Frau ein,...."
    sagte ich, während ich übers Meer blickte, mehr zu mir, denn zu Valens,".....amüsier dich mit ihnen, hab deinen Spass, aber nicht mehr......"


    Ich stand auf.

    "Vale, Valenz,"
    sagte ich und entfernte mich, setzte meinen Weg fort. Früher hatte mir der Weg durch den Hafen meiner Stadt immer gut getan, egal was mich bedrückte, aber heute war es anders. Die gute Stimmung wollte sich einfach nicht einstellen. Das war nicht mehr ich,.... das war nicht ich, wie ich damals in Gallien gewesen war, das war nicht ich, wie ich in Carthago Nova geworden war..


    Ich sah weder nach links, noch nach rechts, während ich ging und natürlich passierte unweigerlich, was passieren musste: Mein Weg kreuzte sich mit dem eines anderen und wir stiessen leicht zusammen. Normalerweiise wäre nicht viel passiert, ich hätte meinen Weg einfach fort gesetzt.
    Doch heute geriet ich ins straucheln, stolperte über eine Seilrolle und fiel der länge nach hin.
    "Pass doch auf,... " fluchte ich, ohne mich überhaupt um drehen. Dummerweise war ich direkt mit den Gesicht in eine der Pfützen gefallen, und ich musste, so verdreckt wie ich war, ziemlich lächerlich aus sehen.
    Und als ich dann noch entdeckte, das ich gerade in eine junge hübsche Frau hinein gerannt war und dann ihr auch noch die Schuld für meinen Sturz gegeben hatte, kehrte doh etwas des alten Lucius in mir zurück.
    "Verzeiht mir meine Tölpelhaftigkeit, werte Dame," sagte ich, mit einem Lächeln auf dem verdreckten Gesicht, immer noch am Boden liegend.

  • Zuerst war ich wütend über den Zusammenstoss, doch als der Urheber in voller Länge in eine Pfütze fiel, war mir nach lautem Lachen zu mute.


    "Was für eine Begrüßung!", lachte ich, nicht so laut wie ich es fast getan hätte, "Aber die Pfütze ist nicht so groß, das ich sie nicht hätte umgehen können. Trotdzem danke ich euch für eure galante Geste. Aber Ihr braucht mir nicht als Steg zu dienen."


    Freundlich und einem verschluckten Lachen, reichte ich dem gutaussehenden Mann im Dreck, meine Hand um ihm hoch zuhelfen.

  • Gerade noch rechtzeitig foel mein Blick auf meine Hand, die ich ihr reichen wollte und leider hatte auch diese etwas vom Dreck der Hafenanlage abbekommen. So wischte ich sie an meiner eh ramponierten Tunika ab, bevor ich mir von ihr aufhelfen liess.


    "Ich danke euch," sagte ich, als ich neben ihr stand. Das Lächeln auf meinen Gesicht war nicht verschwunden, und auch wenn ich wohl lächerlich aussehen musste und eine Waschschüssel nötig hatte, was es mir irgendwie egal. Meine gute Laune war zurückgehkehrt, zumindest oberflächlich.


    "Vor einer schönen Frau wie dir, werfe ich mich gerne zu boden," unweigerlich etwas in meine alte Art zurückfallend.

  • "Nun," erwiederte ich lachend, "dann war mein langjähriges Training nicht vergeblich, denn eine Frau wie du, hat nur den besten Sturz verdient.


    Auch wenn tief in mir es noch immer rumorte und trauer und wut mit einander ragen, äusserlich ewar ich ganz der Alte. Lächelte freundlich und charmant und wischte mir etwas von dem Dreck aus dem Gesicht.

    "Verzeih, ich habe mich bislang noch nicht vorgestellt : Lucius Didius Crassus ist mein Name."

  • "Ich bin Artoria Sabina und gerade hier angekommen um Land und Leute kennezulernen. Eines gefällt mir jetzt schon. Zumindest die Art und Weise, wie hier die Männer, Frauen begrüßen."


    'Vorsicht!', dachte ich bei mir, 'Der hat es faustdick hinter den Ohren! Aber gegen etwas charmante Unterhaltung, hatte ich noch nie etwas einzuwenden.'.

  • Sie schien eine wirklich charmante junge Frau zu sein, vielleicht genau das richtige, um mich über das, was diese verfluchte Patrizier angetan hatte, hinweg zu trösten und mnein altes Ich zu finden.
    Natürlich sah man mir diese Gedabken nicht an, ich war ganz der alte Charmeur.

    "Artoria Sabina, das ist ein äusserst bezaubernder Name,"
    fuhr ich fort, "und ich kann dir versichern, nicht nur die Art, wie Frauen hier begrüsst werden, wird dir hier gefallen. Einer solch verrzaubernden Frau wie dir, wird es in Cathago Noav gut gefallen."


    Ich räusperte mich etwas.

    "Darg ich um die Ehre bitten, dir die Schönheit meiner Heimatstadt zu zeigen ?"

  • Dachte ich es mir doch, er ist ein Schlitzohr. Aber ein charmantes. Dann will ich mich mal auf ihn einlassen. Mal sehen, wie lustig es wird.


    "Mit Worten kannst Du sehr geschickt umgehen. Ich nehme an, das keine Frau ein so charmantes Angebot ablehen würde. Dann zeig mir deine Stadt ... vor allem die Pfützen."


    Das er immer noch schmutzig war, schien ihn nicht zu stören. Wenn er sich so mit mir zeigen wollte, bitte. Wie sagte er eben, es ist seine Heimatstadt. Vielleicht kennt man ihn hier nur in diesem Zustand.

  • Vielleicht hätte ich darauf bestsehen sollen, diesen kleinen Stadtbummel erst zu unternehmen, nach dann ich meine verdreckte und nasse Tunika gewechselt hatte, aber mir war danach jetzt mit dieser bezaubernden junge Dame durch die Stadt zu schlendern.

    "Ich danke dir für diese Ehre, werte Sabina."


    Und so führte ich sie ein Stück durch den Hafen.

    "Einen der schönsten Plätze der stadt hast du ja schon selbst entdeckt, unseren Hafen. Es ist einer der bedeutesten Häfen der ganzen Provinz und Schiffe aus dem ganzen Imperium legen hier an."


    Eigentlich waren nicht viele Worte nötig, um die Bedeutung des Hafens zu unterstreichen. Noch während ich sprach lief gerade ein Schiff aus und ein weiteres lief ein. Und auf den Kaianlagen herrschte hektische Geschäftigkeit.


    "Ich könnte dich mit einer langen Aufzählungen von Waren, die hier umgeschlagen werden, langweilen, aber wahrscheinlich müsste ich mir dann die Hälfte der Waren ausdenken," meinte ich schmunzelnd.

  • Das er total nass und schmutzig war, schien ihn nicht zu stören. Und wenn man hier kennt, wird man das schon richtig einordnen. Aufmerksam folgte ich seinen Worten oder war es eher der Klang seiner Stimme, die mich einnahm? Zumindest hatte er Recht was den Hafen anging. Es war wirklich eine hektische Betriebsamkeit zu sehen.


    "Du liebst deine Heimatstadt, wie mir scheint.Und langweilen wirst Du mich betimmt nicht. Ich bin ja nach Hispania gekommen um alles über diese Provinz zuerfahren."

  • Immer mehr spürte ich, wie das, was mich noch eben so herunter gezogen hatte, nach und nach weiter in den Hintergrund geriet. Ich hatte so gute Laune wie schon lange nicht mehr. Und das lag an der jungen Frau an meiner Seite.

    "Dieser Stadt habe ich sehr viel zu verdanken,"
    meinte ich, "da kann ich nicht anders, als sie zu lieben. Manch einem mag sie zu weit von dem Geschehen in Rom sein, aber mir gefällt es hier. Besonders wenn eine so bezaubernde Dame wie du ihren Weg hier hin findet."

  • "Wenn man, wie ich in Rom geboren wurde. Dann liebt man Rom, genau wie Du ein Carthago Nova liebst. Natürlich muss man nicht alles lieben. Es gibt ein häßliches und ein wunderschönes Rom. In einige Vierteln würde ich nur in Begleitung einer Centurie Prätorianer gehen, in andere wiederum am liebsten alleine ... oder in so netter Begleitung."


    Hoffentlich hatte ich jetzt nicht zu viel gesagt. Schliesslich kannte ich diesen junge Mann erst ein paar Minuten. Aber er hat was ... irgendwie hat er was.

  • Während ich sie weiter durch den Hafen führte, gab ich mir grosse Mühe, das wir das hektische Treiben immer so gut es ging mieden, doch so ganz ging es nicht. Vor führte aus einem der Lagerhallen ein langer Zig von Tragesklaven, die scheinbar eine nicht enden wollende Menschenkette bildeten, trugen grosse Amphoren von der Lagerhalle zu einem der schiffe und kehrten mit Ballen auf dem Rücken zurück.


    "Ich galube, hier müssen wr einen Moment warten," meinte ich lächelnd, "wenn die Kapitäne aufladen, mögen sie es garnicht wenn es nicht schnell geht. Doch gleich dahinten, kommen wir in einen ruhigeren Teil der Stadt."


    Scheinbar hatte ich es wirklich geschafft, den alten Lucius wieder hervor zu holen, anders konnte ich ihre letzten Worte nicht deuten.


    "Gegenüber Rom wird dir Carthago Nova sicher langweilig vorkommen, denn selnst hier im Hafen, wo es es viele raue Seebären gibt, ist es auch nachts nicht so gefährlich, wie in manchen Ecken Roms. Doch wir haben hier in der stadt und kurz vor der Stadt traumhaft schöne Plätze."


    Ich deutete zu einen erhoben Punkt knapp ausserhalb der Stadt.

    "Dort oben hat man eine wunderbare Aussicht auf die Stadt und über das Meer, manche behaupten, sie hätten sogar schon Africa von dort gesehen."

  • Das Gedränge bei den Lagehäusern kam mir im Grunde nicht unrecht. So waren wir "zufällig" dicht beieinander. Seine Wort taten mir wohl. Vor allem, wenn ich da an einen der Mitreisenden auf dem Schiff denke. Ein penetranter Kerl, der mich mit seinen Legionsgeschichten langweilte. Wie angenehm war dagegen diese Stimme.



    "Africa.", sprach ich leise nach.


    "Africa möchte ich bereisen, es soll dort schön und geheimnissvoll sein."

  • Wir mussten eine kleine Weile wrten, in der die Sklaven unzählige Waren aus dem Lagerhaus und dem Bauch des Schiffes hervorbrachten. Ich genoss es, dicht neben einer schönen Frau zu stehen und ich lächelte sie an.


    "Africa ist in der Tat ziemlich geheimnissvoll, ich war zwar noch nie da, aber ich habe schon sehr viel davon gehört, schliesslich kommen aucxh sehr viele Seeleute direkt aus Aegypten, Africa Proconsularis oder Mauretania."


    Mittlerweile hatte der Aufseher uns bemerkt und für uns einen kleinen Durchgang geschaffen, so das wir unseren Weg fortsetzen konnten.


    "Weisst du, das in Aegypten Katzen als heilig gelten ? Ein Kapitän erzählte mal, das er gerade noch mit Mühe und Not den den Hafen von Alexandria verlassen konnte, als hunderte von Aegyptern sein Schiff stürmen wollten, nachdem einer seiner Männer eine Katze getötete hatte."

  • "Katzen sind genausso geheimnissvoll, wie das ganze Land. Ich mag sie."


    Dem Vorarbeiter freundlich zu lächelnd, gingen ich an seiner Seite weiter. Es war so, als würden wir das schon immer gemacht haben, so Seite an Seite spazieren gehen und uns unterhalten. Ein vertrautes und gleichzeitig ein merkwürdiges Gefühl.


    "Verstehen kann man die Aegyter. Wir würden doch auch Fremde töten, die unser Götter bleidigen. Bei aller Toleranz, das gehört sich nicht."

  • Ich lächelte leicht, während ich sie weiter führte und wir uns langsam vom Trubel des Hafens entfernten.

    "Sie sind nicht nur Geheimisvoll, sondern auch äusserst selbstbewusst. Sie lassen sich so leicht nichts sagen."


    Über die Götter verlor ich kein Wort, mein Vertrauen in die Götter war nicht mehr gross seit ich den Brief von jener Frau, für deren Liebe ich einst geopfert hatte, gelesen hatte. Aber ich spürte, das gerade jetzt der Gedanke daran nicht mehr so sehr schmerzte.


    Wir gingen dicht nebeneinander, ich hatte den Abstand zwischen uns nach dem wir dem Gedränge entkommen war, nicht wieder vergrössert, so das ich sie jetzt fast berührte.

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